DieVLN Langstreckenmeisterschaft hat heute die Nennliste für den am kommenden Wochenende stattfindenden dritten Saisonlauf, den 60.ten ADAC ACAS H&R-Cup bekannt gegeben. Beim traditionell eher schwach besetzten ersten Lauf nach dem 24 Stunden Rennen am Nürburgring steht in diesem Jahr ein ungewöhnlich starkes Feld von etwa 164 Startern parat. Damit werden im Vorfeld die Befürchtungen zerstreut, die angekündigten Reglementsänderungen in den V-Klassen würden zu einer eingreifenden Reduzierung des Feldes führen.
Erfreuliche 13 Starter haben in der in der SP9/GT3-Klasse gemeldet. Um den Gesamtsieg werden 4 Porsche (GetSpeed Performance, Falken, 2x Frikadelli Racing) 3 BMW (Falken & 2x Walkenhorst Motorsport) je 2 Audi (Car Collection & Phoenix) und Wochenspiegel Team Monschau Ferrari, der Autoarena Mercedes und der Konrad-Lamborghini antreten, wobei nur 6 Wagen (Beide Falken-Autos, Phoenix, Wochenspiegel Team Monschau und je ein Frikadelli- und Walkenhorst-Auto) in der Profi-Kategorie an den Start gehen. Fahrerseitig versucht auf dem Frikadelli Porsche 991 GT3 R Sabine Schmitz ein Comeback auf der #30, nachdem sie Anfang des Jahres eine schwere Krebserkrankung zu überstehen hatte.
6 Porsche in der SP7 - darunter 3 MR für die Teams Black Falcon, clickvers/Chrzanowski und Uwe Alzen Automotive – sowie 7 CUP2-Porsches stehen bereit, bei Schwächen einzelner SP9-Teilnehmer die dann frei werdenden TOP-10 Plätze im Feld zu okkupieren. 5 SP8-Autos (ein weitere Porsche MR der rent2drive-Mannschaft der racing one Ferrari, der Ring-Racing Lexus RCF und 2 BMW sowie 3 SP8T-BMW´s lauern hinter den Porsches. Das SP10/GT4-Feld wächst nach dem 24h Rennen auf 8 Teilnehmer und sieht nun 4 BMW M4-GT4 (2*Sorg, Ring-Racing und Walkenhorst) , 3 Mercedes AMG GT4 und den alt-ehrwürdigen Team Mathol RacingAston Martin Vantage GT4 am Start. Auch in der SP6-Klasse sind mittlerweile neben 3 BMW 4 Porsche-Mannschaften engagiert. Weiter hinten im Feld starten u.a. 4 ToyotaToyota GT 86 und ein Subaru BRZ im SP3-Feld.
Die mit 14 Teilnehmern besetzte Gruppe H-Wertungsgruppe wird von den beiden H4 Porsche von Kremer Racing und Raceunion angeführt. Nicht mehr dabei ist der Destrée Motorsport Porsche nachdem Teamchef Wolfgang Destrée damit beim letzten Rundstrecken Challenge Nürburgring-Lauf nach einem Missverständnis beim Überrunden vor der Hohenrainschikane einen schweren Unfall erlitt (gute Besserung von dieser Stelle aus!).
In der Produktionswagenklasse stehen in der V6 6 Wagen (5 Porsche und 1 Mercedes) am Start. Vergleichsweise knappe 6 Wagen (5 Porsche ein BMW Z4) starten in der V5. Hingegen ist entgegen allen Unkenrufen aufgrund der anstehenden Reglementsänderungen das V4 Feld mit 22 Teilnehmern aus dem BMW-Lager stärker denn je und bildet damit das stärkste Klassenfeld bei diesem Lauf.
In den CUP-Klassen fällt das stärkste Kontingent auf die CUP5 BMW-Klasse die mit 16 Teilnehmern am Start sind. 9 TCR Wagen sind gemeldet, wobei Lubner Motorsport das Debüt des TCR-Lada absolviert. GT-Seitig ist die Cayman GT4 Trophy by Manthey Racing mit 11 Porsche Cayman am Start. Das CUPX-Feld im KTM-Cup weist vorläufig nur 3 Starter auf. Neben dem AM-Point X-Bow sind die Teams von Teichmann Racing und Schmickler Performance neu im Cup engagiert.
Der Zeitplan präsentiert sich wie gehabt: das Qualifying startet um 8.30 und das Rennen um 12 Uhr. Auf der VLN-Website sind der Live Stream und das Live Timing zu finden.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Im Nachgang der 24h von Le Mans hat der ACO einige der ursprünglichen Resultate geändert. Am gravierendsten fielen die Änderungen in der LMP2 aus, wo der Klassensieger, das G-Drive Team, im Zuge der Disqualifikation des Einsatzteams von TDS Racing den Sieg verlor.
Den technischen Kommissaren, sowie auch einigen Konkurrenten war aufgefallen das die beiden Wagen von TDS Racing , der mit 2 Runden Vorsprung siegreiche G-Drive Oreca von Rusinov/Vergne/Pizzitola und der viertplazierte #28 Oreca von Perrodo/Vaxiviere/Duval ihre Tankstops, die in der LMP2 im Gegensatz zu den 3 anderen Klassen nicht mit einer Mindesttankzeit reguliert sind, im Schnitt 7s schneller als die Konkurrenz absolvierten. Bei der technischen Nachkontrolle der Tankanlage fand man am Montag einen modifizierten Tankrestriktor vor, der offensichtlich eine schnellere Betankung ermöglichte. Die FIA liess sich nicht auf Diskussionen über eventuelle Reglementslücken, die TDS im technischen Datenblatt der Tankanlage zu erkenne glaubte ein und disqualifizierte gleich beide Autos des Teams. Dadurch wird nun das Signatech Team mit den Alpine-Piloten Nicolas Lapierre, André Negrao und Pierre Thiriet als neuer Klassensieger in Le Mans geführt. Auf den dritten Platz stösst so mit dem United AutosportsLigier JS P2 LMP2 von William Owen, Hugo de Sadeleer und Juan-Pablo Montoya ein Ligier Team auf den letzten Platz des Podiums vor.
Bei durchschnittlich 37 Stopps und einem Vorteil von 7s pro Stop resultiert für beide Wagen ein Vorsprung von etwa 1 ½ Runden über das Rennen. Ohne diesen hätte die über 23 Stunden führende G-Drive-Mannschaft am Ende trotz ihren Safetycar-Vorsprungs zu Rennbeginn einen direkten Kampf gegen das Signatech Team um den Sieg geführt.
Schon am Sonntag abend hatten 3 Teams aufgrund der offensichtlichen Über bzw. Unterschreitung ihrer Piloten Zeit- bzw Rundenstrafen bekommen. TDS Racing hatte eine Zeitstrafe von einer Runde und 68s bekommen weil Pilot Francois Perrodo 4 Minuten mehr als die erlaubten 4h in einem 6h Abschnitt unterwegs war. Diese Zeitstrafe blieb allerdings bis zur gestern erfolgten Disqualifikation ohne Folge fürs Endergebnis. Dem zuvor viertplazierte GTE-Pro Ford #67 wurden wegen Unterschreitung der Mindestfahrzeit von Pilot Tony Kanaan von gar 44 Minuten gleich 11 Ruinden gestrichen. Dadurch fällt die #67 auf den 12.ten Klassenrang zurück.
Schliesslich wurde auch dem #5 Ginetta LMP1 der CFCM-TRSM-Mannschaft 6 Runden abgezogen, da Pilot Leo Russell auf dem defektgeplanten Wagen seine Mindestfahrzeit nicht absolvieren konnte. Damit rutscht der Ginetta hinter den Gulf Racing Porsche an die letzte Stelle des Klassements zurück, wird aber im Endklassement des Rennens noch gewertet.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Im 35.ten Anlauf hat Toyota nach einer tränen- und dramareichen Geschichte zum ersten Mal das 24 Stunden Rennen von Le Mans gewonnen. Kazuki Nakajima, Sebastian Buemi und Fernando Alonso kamen nach 387 Runden mit dem Toyota TS 050 Hybrid evo als Erste über den Zielstrich. Für Nakajima, die tragische Figur des Dramas 2016, als er in der letzten Runde mit einem Turboschaden auf der vorletzten Runde liegen blieb war es ein ausgleichender Triumph. Für ex F1-Weltmeister Alonso ist der Le Mans Sieg nach dem F1-Sieg in Monaco der zweite Schritt zur legendären Triple Crown, die nun nur noch einen Sieg in Indianapolis erfordert. Sebastian Buemi trug sich als dritter Schweizer nach Marcel Fässler und Neel Jani in die Siegerlisten des Klassikers ein.
Die Toyota-Teamkollegen Mike Convay, Kamui Kobayashi und José Maria Lopez komplettieren im 2 Runden dahinter liegenden Schwesterfahrzeug den Doppelsieg für den erst zweiten japanischen Herstellersieg nach Mazda 1991. Die #7 hatte lange in Führung gelegen bis 1 ½ Stunden vor dem Rennende Kamui Kobayashi mit fast leerem Tank die Boxeneinfahrt verpasste und eine zusätzliche 12.te Runde im Slow-Lap-Modus (80kmh) unter grün zurücklegen musste. Rebellion Racing schaffte den Sprung auf das Gesamtpodium und holt mit den von Oreca gebauten R13-Gibson von Mathias Beche, Thomas Laurent und Gustavo Menezes den dritten Platz.
Über das gesamte Rennen hinweg dominierten die Toyota das Feld von der Spitze her. Auch wenn man sich scheinbar ein teaminternes Rennen um den Sieg lieferte, konnten sowohl der ACO als auch Toyota nicht die Vermutungen zerstreuuen das beiden ein Sieg der #8 nicht ungelegen kam. Die französischen Veranstalter verzichteten bei 2 Gelegenheiten auf eine mögliche Bestrafung des #8 Wagens aufgrund von Reglementsvergehen. Zudem gingen taktische oder zufällig erlangte Vorsprünge der #7 bei 2 Gelegenheiten auf wundersame Weise verloren. Dies zusammen mit der reglementsmässigen Benachteiligung der privaten LMP1 und unsinnigen Sportstrafen aufgrund Überschreitungen der Stintlängen liessen den schalen Eindruck eines eingepferchten Wettbewerbs mit einem im Voraus feststehenden Sieger aufkommen.
Im LMP1-Feld hinter den Toyotas lieferten sich die privaten Teams zumindest ein unterhaltsames Rennen das aber von den Qualitätsunterschieden zwischen den Konstruktionen geprägt war. Ein Startunfall von André Lotterer in der ersten Kurve warf den #1 Rebellion Racing R13 hinter die Teamkollegen zurück. Den Rückstand konnte die Mannschaft im gesamten Rennen nicht mehr aufholen. Die ByKolles Racing-Mannschaft fiel für einmal ohne eigene Schuld als Erster aus – Startfahrer Dominik Kraihamer wurde nach nur 65 Runden von einem überforderten GTE-Am-Piloten in die Mauern der Corvette-Corner abgedrängt. Die Ginetta-LMP1 der CFCM-TSRM-Manor-Truppe litten nach wie vor an ihrem Testrückstand und zahlreichen technischen Gebrechen. Dennoch hievte die engagierte Mannschaft mit zahlreichen Reperaturen einen der Wagen über die Distanz, während der andere in der Nacht nach einem Elektrikdefekt aufgegeben werden musste. SMP Racing zeigte mit den schnellen BR1 viel Potential und hatte zum Start des Rennens sogar teilweise die Rebellions im Griff. Jedoch verunfallte ein Auto in der Nacht. Am zweiten Wagen verrauchte Pilot Jenson Button eine Stunde vor dem Rennende der Motor. Da auch der Dragonspeed BR1 einen erneuten schweren Unfall erlitt, kam keiner der von Dallara aufgelegten LMP1 ins Ziel. Nur Rebellion Racing konnte beide Wagen trotz gelegentlicher Reperaturen ins Ziel bringen.
Verfasst von Dr. Werner Koch am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Das Team Montaplast by Land-Motorsport wird ab dem Lauf am Nürburgring Anfang August einen neuen Partner für Christopher Mies ins Cockpit des Audi R8 LMS mit der Startnummer 29 setzen: Jake Dennis. „Ich freue mich riesig auf die Herausforderung ADAC GT Masters,“ sagt der 22-jährige Brite, der bereits beim Saisonauftakt in Oschersleben in einem R8 LMS von Phoenix Racing am Start war. Kürzlich erst absolvierte er einen Formel-1-Test für das Team von Red Bull Racing.
Bei den ersten sechs Rennen teilte sich Christopher Mies das Cockpit noch mit Alessio Picariello. Die bisherige ADAC GT Masters Saison verlief für den jungen Belgier aber nicht ganz so erfolgreich wie erwartet.
„Alessio hat einen guten Job gemacht und echten Kampfgeist bewiesen. Doch das Gesamtergebnis nach den ersten sechs Rennen blieb hinter seinen Erwartungen zurück. Nun werden wir die Saison mit Jake Dennis fortsetzen und bedanken uns bei Alessio für seinen Einsatz," kommentiert Wolfgang Land die Umbesetzung in seinem Team.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
DerRennbericht zu den 24h von Le Mans ist – unsere Forumsuser und FB Anhänger werden es bereits mitbekommen haben – schon seit Mittwoch in Arbeit. Für das Rennen wollen wir auch an dieser Stelle noch mal darauf verweisen.
Die 4 Teile des Rennberichts (Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4) werden wie gehabt während des Rennens in unregelmässigen Abständen aktualisiert. Berichte und Ergebnisse von den Trainingssessions sowie dem Qualifying sind auf der Hauptseite des Berichts abgelegt. Wird Toyota dieses Jahr endlich den lang ersehnten ersten Gesamtsieg schaffen? Oder schlägt das Rennpech wieder zu und eines der anderen LMP1- oder LMP2-Teams ist am Ende erfolgreich? Morgen um 15 Uhr wissen wir mehr...
Das dritte Rennen des Michelin Le Mans Cup in Le Mans ist am Donnerstag mit dem Sieg des Eurointernational Ligier JS P3 LMP3 von Mikkel Jenssen und Kay van Berlo zu Ende gegangen. Das dänisch-niederländische Duo aus der ELMS behauptete sich vom Start weg an der Spitze und war ab dem Boxenstop unangefochten in Front. Der Abstand auf das am Ende zweitplazierte Team von United Autosports mit dem Duo John Falb und Sean Rayhall betrug am Ende 19,505s.
Auf dem dritten rang und als bestes Team des regulären Michelin Le Mans Cup-Starterfeldes konnte sich erneut das DKR Engineering-Duo Jens Petersen und Léonard Hogenboom durchsetzen. Zwar hatte Jens petersen nach einem verharzten Qualifying das Rennen nur von Platz 14 aufnehmen können, doch nach dem Boxenstop war sein niederländischer partner hoogenboom wieder eine Klasse für sich und schnupfte Konkurrent um Konkurrent auf. Das Norma-Duo hatte bereits die ersten beiden Rennen der Serie in Le Castellet und Monza gewinnen können und ist damit auf Meisterschaftskurs.
Mit der schnellsten Rennrunde konnte sich der zweite deutsche Pilot im LMP3-Feld, Laurens Hörr in Szene setzen. Nach einem total verkorksten Qualifying (jeweils 2x rote Flagge auf der schnellsten Runde) von P40 gestartet übergab Hörrs Partner Anthony Pons den Ligier auf P30 an Hörr, der allerdings trotz reihenweise schnellster rennrunden durch eine unmittelbar vor ihm geschaltete Slowzone alle Chancen auf einen Top-10 platz verlor. Am Ende stand P19 für das deutsche Sportwagentalent aus dem französischen CD Sport Team zu Buche.
Den Sieg in der GT-Klasse errang das Ferrari Duo Perrazini/Cioci im AF Corse F488 GT3.
Der zweite Lauf des Michelin Le Mans Cup findet am Samstag vor dem Start des 24h Rennens statt.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die deutsche Project 1-Mannschaft steht in Le Mans an diesem Wochenende vor ihrer ultimativen Feuertaufe im Langstreckenbereich. Die erfahrene deutsche Carreracup-Truppe aus Lohne hatte im vergangenen Jahr beschlossen zum 25-jährigen Teamjubiläum mit dem Einstieg in die höchste Stufe des Porsche Kundensportprogramms einen wichtigen Schritt zu einer Ausweitung ihres Rennprogramms zu machen. Schon beim Debüt in Spa-Francorchamps konnten wir uns kurz mit GTE-Teammanager Axel Funke über die Motivation hinter diesem Schritt unterhalten.
„Project 1 besteht ja nun schon im Kern seit fast 25 Jahren, auch wenn der Name ursprünglich ein anderer war. Das Team ist aus der ehemaligen tolimit-Mannschaft entstanden. Wegen unserer Ausrichtung sowohl als Rennteam als auch als Eventagentur mussten wir aus Gründen der externen Kommunikation und der Strategie beider Unternehmen das Rennteam unter einer anderen Struktur aufbauen, die halt jetzt den Namen Project 1 trägt. Nach all den Jahren im Porsche-Clubsport und im Carrera- und Supercup hat es uns dann gereizt mit Porsche etwas auf dem höchsten Niveau zu starten. Und das ist zur Zeit nun mal die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft.“
Obwohl man gegenüber den etablierten Mannschaften noch Lernbedarf hat, ist der Enthusiasmus beim Team von Teamchef Hans-Bernd Kampe deutlich greifbar, wie Funke weiter erläutert. „Die Zusamenarbeit mit der WEC und dem ACO ist einfach mega! Die PR-Arbeit und die ganzen Social-Media-Kanäle werden in enger Zusammenarbeit mit der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft betrieben und das bedeutet für unsere Sponsoren einen echten Mehrwert, den wir so in keiner anderen Meisterschaft hätten. Wir finanzieren uns das Auto auch nicht aus eigener Tasche wie manche Privatiers das in der GTE-Am machen, sondern haben einen Mix aus Pilotengeldern und Sponsorengeldern für das Budget zur Verfügung.“
Wie Funke uns erzählte gehen die Planungen für das Team weit über die laufende Supersaison der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft hinaus: „Das Projekt ist nicht nur als klassisches 3-Jahres-Projekt geplant oder budgetiert. Wir wollen uns auf lange Sicht als Porsche Einsatzteam in der GTE-Klasse etablieren, damit wir ein Kundenprogramm anbieten können das eine Leiter beginnend von unseren Speedacademy-Programmen über den Porsche Carrera Cup Deutschland und den Porsche Mobil1 Supercup bis hinauf in den internationalen Langstreckensport ermöglicht. Dabei ist die GTE-Am für uns die ideale Spielwiese. In der GTE-Pro können und wollen wir nicht mit den Werken konkurrieren und ein LMP-Programm wäre uns auch deutlich zu aufwändig und zu komplex. Statt dessen würden wir lieber das GTE-Programm mit weiteren Einsatzwagen ausbauen. Denkbar wäre auch das man im kommenden Jahr ein weiteres Programm in der Europäischen Le Mans Serie oder der Asiatischen Le Mans Serie startet, aber das sind derzeit noch unverbindliche Überlegungen.“ Funke deutete dabei an das ein zweiter Einsatzwagen noch dieses Jahr an das Team ausgeliefert werden könnte, auch wenn ein Einsatz noch in dieser Saison eher unwahrscheinlich wäre.
Für den Start des WEC-Programms hat man sich nicht nur mit ehemaligem LMP1-Personal aus dem Porsche-Werk verstärkt, – als Teammanager zeichnet Francis Schammo für das Team verantwortlich - sondern auch Jörg Bergmeister als GTE-Spezialisten mit an Bord geholt. „Zudem haben wir eine Zusammenarbeit mit der amerikanischen Park Place Mannschaft aus der Weather Tech-USCC-Serie gestartet. Unser Pilot Patrick Lindsay kommt von dort und hat im Gegenzug unser Carrera-Cup-Talent David Kolkmann in seinem Team als Fahrer in der IMSA-Porsche-Serie untergebracht.“
Verfasst von Dr. Werner Koch am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Am vergangenen Wochenende fand auf dem Red Bull Ring in der Steiermark (der Link führt direkt zum Rennbericht) das dritte Rennwochenende der diesjährigen ADAC GT Masters Saison statt. Der Event zählt schon seit jeher zu den besten im Kalender. Es ist die Strecke mit der höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit. Das Umfeld ist phantastisch, in einer einmaligen Kulisse gelegen und von der Infrastruktur der Strecke mit Boxenanlage, Media Center, dem gebotenen Service und der Freundlichkeit des gesamten Personals ganz zu schweigen. Ein riesengroßes Kompliment und ein herzliches Dankeschön an alle Verantwortlichen! 36 GT3-Fahrzeuge von acht verschiedenen Herstellern traten zu den Läufen 5 und 6 der aktuellen Saison an.
Das Wochenende war definitiv gezeichnet von einer starken, teilweise erdrückenden Leistung des amtierenden Meisterteams Callaway Competition, um Vizemeister Daniel Keilwitz und seinen Co, Marvin Kirchhöfer, in der Valvoline Corvette C7 GT3-R mit der #1.
Die Mannschaft von Team-Besitzer Ernst Wöhr ließ mit zwei Pole positions und Siegen in beiden Rennen keinen Zweifel aufkommen, dass sie auch in diesem Jahr zu den absoluten Mitfavoriten auf den Titel zählt. Aber Callaway Competition war in Spielberg traditionell immer stark.
Die wahren Kräfteverhältnisse stellten sich aber am Sonntag wieder ein, nach einer Klatsche für die Konkurrenz am Samstag, als Kirchhöfer mit einer Superzeit dem zweiten des Qualifyings eine halbe Sekunde Abstand verpasste. Keilwitz war in Q2 am Sonntagmorgen, trotz einer ebenfalls sehr guten Zeit, nur gerade mal 90 Tausendstel schneller als ein exzellenter Luca Ludwig im zweiten Ausnahmeteam des Wochenendes und genau genommen vielleicht sogar der bisherigen Saison, HB Racing aus Neumarkt, unweit des Red Bull Rings. Die Besonderheit im Team von HB Racing an diesem Wochenende, war die Unterstützung von Stammfahrer Ludwig durch den Teamchef von Precote Herberth Motorsport, Alfred Renauer, dessen Zwillingsbruder Robert wie gewohnt im Porsche 911 GT3 R #99 des Teams aus dem bayerischen Jedenhofen antrat. Der Grund, weshalb Renauer im Ferrari 488 GT3 mit der #7 Platz nahm, war eine Verletzung von Dominik Schwager, die er sich bei einem Verkehrsunfall zugezogen hatte. Wir wünschen ihm gute Besserung und eine baldige Genesung!
Erfreulich der Besuch von Callaway Competition Mit-Eigentümer Giovanni Ciccone, der sich rechtzeitig vor Saisonbeginn aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen und seine Funktion als Teamchef an Cheftechniker Mike Gramke weitergegeben hatte. Seine analytischen Fähigkeiten suchen nach wie vor ihresgleichen!
Eine starke Leistung zeigte auch der junge Dries Vanthoor im EFP by TECE Audi R8 LMS #12, den er sich mit Florian Spengler teilt, der ebenfalls eine sehr solide Leistung zeigte und wieder sichtlich Freude am Fahren gefunden hat. Erwähnenswert die Leistungen von Dennis Marschall im Schnitzer BMW M6 GT3 #43, der sich immer wohler fühlt und dies mit einer starken Performance demonstrierte sowie der gesamten MRS GT-Racing Mannschaft von Carsten Molitor mit Jens Klingmann und Christopher Zöchling, im speziell lackierten BMW M6 GT3 #14.
Außerdem war da ein im Regen am Sonntag wieder sehr starker Frank Stippler im Audi #33 von Team I.S.R. sowie die eigentliche Sonntagsshow, Mirko Bortolotti im ORANGE1 by GRT Grasser Lamborghini Huracán GT3 mit der #63. Er pflügte, nachdem Andrea Caldarelli von P24 ins Rennen gegangen war, nach dem Pflichtboxenstopp so unaufhaltsam durchs Feld, dass nur das Ende des Rennens ihn von Größerem abhalten konnte.
Zum Schluß war es Rang Zwei im Gesamklassement und damit ein Platz auf dem Podium! Gratulation an beide Piloten und die Mannschaft von Gottfried Grasser aus dem ebenfalls nahegelegenen Knittelfeld!
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
13 GTE-Am – 6 Porsche 911-RSR GTE, 5 Ferrari F488 GTE und 2 Aston Martin Vantage GTE - komplettieren in diesem Jahr das Feld des 86.ten 24 Stunden Rennens von Le Mans. Auch in dieser Klasse wird es während des Rennens hoch hergehen, denn schon im Vorfeld haben die Ergebnisse der Auftaktrunde in Spa-Francorchamps und beim Testtag gezeigt, das der etwas andere Fahrzeugmix in der Klasse, sowie die verstärkte Gewichtung auf die Privatfahrer die besten Voraussetzungen für ein spannendes Rennen geben könnten.
Die Porsche hatten zumindest bei den Qualifyingzeiten in Spa-Francorchamps einen leichten Vorteil der sich aber beim Testtag komplett relativierte. Einzig die älteren Aston Martin schienen noch etwas Unterstützung bei der BoP zu benötigen – vorausgesetzt man hat wirklich alles gezeigt was man kann. In Anbetracht von Zeiten die 6s langsamer waren als wie die schnellsten Rennrunden der Aston Martin 2017 sind da mehr als leichte Zweifel angebracht. Alleine der Wechsel von den letztjährigen Dunlops auf Michelins, die nun wieder die Alleinausstatter der Klasse sind, kommt als alleiniger Erklärungsgrund kaum in Frage.
Porsche ist dieses Jahr mit gleich 6 Wagen in der GTE-Am vertreten – was zusammen mit den 4 Pro-Autos mit 10 Porsche das grösste GT-Feld seit einigen Jahren an der Sarthe darstellt. Auch in der GTE-Am-Klasse bläst man damit auf den Sieg – den man hier lediglich erst einmal 2013 einfahren konnte. Gleich 3 Wagen sind unter dem Banner von Proton Competition unterwegs. Neben den beiden WEC-Crews Ried/Andlauer/Campbell und AlQubaisi/Cairoli/Roda hat man der amerikanischen Black Swan Racing Mannschaft einen Porsche vermietet, der mit dem Trio Long/Pappas/Pumpelly antritt. Komplettiert wird die Porsche-Streitmacht von 3 weiteren Einzelnennungen der Teams Gulf Racing (Wainwright/Barker/Davison), Ebimotors (Nielsen,Babini/Maris) und Project 1 (Bergmeister, Lindsey, Perfetti), wobei die beiden letzteren Teams ihre Le Mans Premiere absolvieren.
Ferrari, die die letzten 3 Rennen in der Klasse für sich entscheiden konnten, sind mit den 5 Teams Spirit of Race, Clearwater Racing, MR Racing, JMW-Motorsport und Keating Motorsports vor Ort. Hinter den ersten 3 steckt das Einsatzteam von AF Corse, das sich um die technischen Belange der F488 aus der Schweiz, Singapur und Japan kümmert. Die letztjährigen Klassensieger von JMW-Motorsport sind als einzige Ferrari-Mannschaft auf eigene Rechnung unterwegs, stemmen den Einsatz allerdings in Kooperation mit der Weather Tech Truppe aus der IMSA , während Keating Motosports die Unterstützung der texanischen Truppe von Risi Competitione in Anspruch nehmen, die dafür auf einen eigenen Einsatz an der Sarthe verzichten.
Aston Martinscheint nach dem Testtag stark von der BoP benachteiligt zu sein, allerdings legt der Zeitenvergleich mit den Rennzeiten aus dem Vorjahr bei den selben Autos (6s langsamer wie im Vorjahr) doch einen gelinden Sandbagging-Verdacht nahe. Zudem die alten GTE-Am-Vantage in Spa-Francorchamps gegen Rennende mächtig aufgeigten und sich in den Ardennen den Doppel-Klassensieg sichern konnten. Sowohl die Werksunterstützte Crew von Paul Dalla Lana, dem neben Pedro Lamy auch wieder Matthias Lauda assistiert, als auch die britische TF Sport Crew mit dem schnellen Trio Yoluc / Hankey / Eastwood sollten daher nicht voreilig abgeschrieben werden.
Auch in dieser Klasse gönnen wir uns einen Blick auf die bisherigen Klassensieger seit ihrer Einführung: 2017: JMW-Motorsport Ferrari F488; Smith/Stevens/Vanthoor; 333 Rd./(schnellste Rd.: 3:54,461) 2016: Scuderia Corse F458 Italia; Sweedler/Bell/Segal; 331 Rd. / (3:56,671) 2015: SMP Racing F458 Italia; Shaitar/Bertolini/Basov; 332 Rd./(3:56,165) 2014: Young Driver-AMR Aston Martin Vantage GTE; Poulsen/Thiim/Heinemeier-Hansson; 334 Rd. / (3:55,798) 2013: IMSA-Performance Porsche 997 RSR; Narac/Bourret/Verney; 306 Rd. / (3:59,057) 2012: Larbre Competition Corvette-C6-ZR1; Bornhauser/Canal/Lamy; 329 Rd. / (3:58,534) 2011: Larbre Competition Corvette-C6-ZR1; Bornhauser/Canal/Gardel; 302 Rd. / (4:06,478)
Nach seinem ersten Saisonsieg am Samstag überquerte Thomas Preining beim Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Red Bull Ring auch am Sonntag die Ziellinie in Spielberg als Erster. „Das war ein perfektes Wochenende. Michael Ammermüller hat mich zu Beginn unter Druck gesetzt, aber ich bin cool geblieben und habe ihm keine Möglichkeit zum Überholen gelassen“, sagte Preining. Den zweiten Platz erreichte BWT Lechner Racing-Teamkollege Michael Ammermüller aus Deutschland. Der Niederländer Larry ten Voorde belegte im Project 1-Porsche beim vierten Saisonlauf Rang drei.
Preining begann das Rennen bei Sonnenschein und Temperaturen von 29 Grad Celsius von der Pole-Position des aus 35 Fahrzeugen bestehenden Feldes. Der 19-Jährige konnte die Führung nach dem Start verteidigen. Ammermüller ging von Platz zwei ins Rennen und blieb seinem Teamkollegen dicht auf den Fersen. Für zusätzliche Spannung sorgte das Safety-Car, das in der fünften Runde auf die Strecke musste. Das Feld rückte dicht zusammen, aber Preining gab die Spitzenposition über die gesamte Renndistanz nicht mehr ab. Nach 17 Runden beendete der Youngster aus Linz das Rennen 1,1 Sekunden vor Ammermüller als Sieger. Gleichzeitig war er damit bester Fahrer des Nachwuchsprogramms des nationalen Markenpokals, dem Porsche Carrera Cup Deutschland Talent Pool.
Auf der Berg-und-Tal-Strecke in der Steiermark erreichte ten Voorde den dritten Platz. Eine Sekunde hinter dem 21-Jährigen überquerte der französische Gaststarter Florian Latorre (Martinet by ALMERAS) die Ziellinie. Den fünften Platz sicherte sich Raceunion-Pilot Igor Walilko. Der Pole beendete das Rennen auf der 4,318 Kilometer langen Strecke damit als bester Rookie. MRS GT-Racing-Pilot Glenn van Parijs aus Belgien wurde Sechster. Eine große Aufholjagd legte Lechner-Pilot Dylan Pereira hin: Der Luxemburger, der am Sonntag seinen 21. Geburtstag feierte, fuhr von Startplatz 31 bis auf P7 vor. Durch einen Reifenschaden im neunten Umlauf war das Rennen für Pereira aber bereits nach 9 Runden vorbei.
Bester Fahrer in der Amateur-Klasse wurde Jörn Schmidt-Staade (D/Cito Pretiosa) gefolgt von seinem deutschen Teamkollegen Stefan Rehkopf und Gaststarter Wolfgang Triller (D/Raceunion).
Nach vier Läufen rangiert Ammermüller in der Meisterschaft weiterhin auf dem ersten Platz. Mit 90 Punkten liegt der 32-Jährige vor Preining, der 64 Zähler sammeln konnte. Den dritten Platz belegt ten Voorde mit 53 Punkten. An der Spitzenposition in der Rookie-Klassifizierung steht Pereira und konnte 71 Punkte sammeln. Bester Fahrer in der Klasse für Amateur-Fahrer ist Schmidt-Staade. Der Düsseldorfer führt mit 100 Zählern.