Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Am Wochenende haben wir den Saisonauftakt der Europa-Saison der 24h Series im italienischen Mugello gesehen (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten). Die Rennteile waren beide geprägt von den naßen Bedingungen, bei denen sich viele Fahrer schwer getan haben. Gerade im ersten Rennabschnitt haben 19 Code 60-Phasen dafür gesorgt, dass kein richtiger Rennrythmus aufkommen wollte - wenngleich es immer nur kleinere Ausrutscher waren die versorgt werden wollten, weniger als 6 Minuten im Schnitt sprechen da für sich. Der zweite Teil am Rennsonntag sah noch einen ersten Stint unter naßen und Mischbedingungen, ehe die Teams auf Slicks wechseln und schnelle Zeiten fahren konnten.
Die Bedingungen am besten meistern konnte das Team Manamauri Energy by Ebimotors: Fabrizio Broggi, Sabino de Castro und Sergiu Nicolae haben sich mit einer fehlerfreien Leistung den ersten Rennsieg in ihrem Porsche 911 GT3 R sichern können; das bedeutet im gleichen Zug auch den Klassensieg in der GT3 Pro/Am. Rang 2 und der Klassensieg in der GT3 Am geht an Heart of Racing by SPS für Ian James, Gray Newell und Hannah Grisham.
Hier wurde es am Ende noch spannend: Grisham musste Sprit sparen, mit einem Poker auf eine Code 60 hätte man sich einen Stopp erspart. Ganz gereicht hat das nicht, trotz Splash & Dash landete man dennoch 11,4 Sekunden vor dem Ferrari 296 GT3 von Era Motorsport. Als erster die Ziellinie überquert hat der CCC Kessel Racing-Ferrari, doch weil der Fahrer L.M.D.V. nicht am Rennen teilgenommen hat, bekam das Team eine 4 Runden-Strafe, und wurde mit 3 Runden Rückstand als vierter gewertet. Das Team Hofor Racing lag im ersten Rennabschnitt bis in die letzte Rennstunde hinein noch auf Gesamtrang 3, verlor dann durch eine unverschuldete Berührung mit einem Cup-Porsche Zeit im Kiesbett, und bekam eine 5 Runden-Strafe für die notwendige Reparatur am Heckspoiler in der Rennunterbrechung. Sehr gut war auch Proton Huber Competition, durch einen Abflug mit anschließender Reparatur für über 50 Minuten wurde man aber eines gutes Ergebnisses braubt.
Die GTX-Klasse gewann der schnellere der beiden Vortex 2.0, nachdem das Fahrzeug der Teamkollegen von Technikgremlins heingesucht wurde, und der australische 111 Racing-IRC GT vor allem durch einen Ausrutscher in die Streckenbegrenzung Zeit verlor.
Überlegener Sieger der 992 wurde das Team Red Camel-Jordans.nl, 5 Runden Vorsprung vor dem Klassensieger der 992 Am, dem Team RPM Racing. Mühlner Motorsport hat lange Zeit um die Spitze mitgekämpft, sah schon wie der sichere Zweitplatzierte aus, 35 Minuten vor Rennende stellte Martin Rump den Porsche aber mit einem Antriebsschaden in der Box ab.
Die Klasse GT4 konnte das britische Team Venture in ihrem Mercedes-AMG GT4 für sich entscheiden. 2 Runden Vorsprung vor dem deutschen Team CCS Racing, die nach eigenen Angaben in den Mischbedingungen am Sonntagmorgen 3 Runden verloren haben.
Die nächste Runde der 24h Serie steht schon in 4 Wochen am Osterwochenende an, wo die Serie mit einem weiteren 12 Stunden Rennen im belgischen Spa-Francorchamps Station macht.
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Für das morgige 12 Stunden Rennen von Mugello steht der CCC Kessel Racing-Ferrari 296 GT3 auf der Pole Position, das Team startet in der GT3 Pro/Am. Rang 2 und Pole in der GT3 Am geht an das Team Heart of Racing by SPS im Mercedes-AMG GT3 Evo, vor dem GT3-schnellsten von Red Ant Racing beim ersten Auftritt im Mercedes-AMG GT3 Evo.
Die 992-Pole geht an den Red Camel-Jordans.nl-Porsche 911 GT3 Cup, ist der Am-Wertung liegt SebLajoux Racing an der Spitze. Die GTX toppt der Vortex 2.0, das deutsche Team CCS Racing sichert sich im Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport den besten Platz in der GT4-Kategorie.
Part 1 des Rennens startet am morgigen Samstag um 11 Uhr und geht über 7 Stunden. Der sich im Aufbau befindliche Rennbericht wird noch veröffentlicht.
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Mit dem Rennen in Mugello wartet der Europa-Auftakt der 24h Serie an diesem Wochenende auf uns. Insgesamt 32 Fahrzeuge erwarten uns, die wie folgt aufgeteilt sind:
3 GT3: Pellin Racing mit je einem Ferrari 488 GT3 Evo und 296 GT3, Red Ant Racing steigt vom Cup-Porsche auf den Mercedes-AMG GT3 Evo auf (mit ua Kenneth Heyer). 5 GT3 Pro/Am: 3 Ferrari 296 GT3 von CCC Kessel Racing, Scuderia Praha und Era Motorsport, 2 Porsche 911 GT3 R (992) von Proton Huber Competition (mit ua Klaus Bachler) und Manamauri Energy by Ebimotors. 7 GT3 Am: 3 Mercedes-AMG GT3 Evo von Hofor Racing, Heart of Racing by SPS und MP Racing, 2 Audi R8 LMS GT3 Evo II von Continental Racing by Simpson Motorsport und Juta Racing, je ein Lamborghini Huracán GT3 Evo vom ARC Bratislava und der Aston Martin Vantage AMR GT3 Evo von E2P Racing.
In der GTX sind 3 Fahrzeuge genannt,
die beiden Vortex 2.0 und der australische IRC GT mit tollem V8-Sound. Für die 992 sind 4 Porsche 911 GT3 Cup (992) genannt, unter anderem von Mühlner Motorsport und Tom Coronel bei MDM Motorsport. 7 Fahrzeuge sind in der 992-Am erwartet, mit dabei die deutschen Teams von RPM Racing und HRT Performance. 3 GT4-Fahrzeuge sind auf der Liste, das deutsche Team CCS Racing im Porsche Cayman GT4 RS Clubsport, Venture mit Mercedes-AMG GT4 und PB Racing im Lotus Emira GT4.
Am morgigen Freitag startet die Action mit einer Test-Session und einem freien Training, das Qualifying ab 16 Uhr wir ebenso wie das Rennen live auf dem Youtube-Kanal des Veranstalters übertragen. Rennteil 1 startet am Samstag um 10 Uhr und geht über 7 Stunden, Teil 2 am Sonntag startet um 9:30 Uhr über die restlichen 5 Rennstunden.
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Blancpain Endurance GT Cup ( BES )
Für die GT World Challenge Europe wurden erste Infos zu den Entrys für den Sprint und Endurance Cup veröffentlicht, die wir hier einmal wiedergeben möchten.
Für die Saison haben sich im Sprint Cup 41 Fahrzeuge eingeschrieben; das erste Rennen findet aber ohne die Fahrzeuge aus dem Bronze Cup statt, macht dann dort 32 Fahrzeuge. Für den Endurance Cup sind 59 Fahrzeuge gemeldet - für das 24 Stunden Rennen in Spa wird die Zahl dann eher weiter wachsen.
Aston Martin Vantage AMR GT3 Evo erwarten uns 3 im Sprint Cup (Comtoyou Racing, Walkenhorst Motorsport) und 6 im Endurance Cup (Comtoyou Racing, Walkenhorst Motorsport, Verstappen.com Racing). Der altgediente Audi R8 LMS GT3 Evo II ist mit 6 Fahrzeugen im Sprint und 5 im Endurance Cup genannt (alle von Tresor Attempto Racing und Saintéloc Racing). Vom BMW M4 GT3 Evo sehen wir 5 im Sprint Cup (Team WRT, AlManar Racing by WRT, Paradine Competition) und 8 im Endurance Cup (Team WRT, AlManar Racing by WRT, Paradine Competition, ROWE Racing, BMW Italia Ceccato Racing, Century Motorsport). 2 Chevrolet Corvette Z06 GT3.R kommen von Steller Motorsport im Endurance Cup. Ferrari 296 GT3 sehen wir 7 im Sprint Cup (AF Corse Francorchamps Motors, Kessel Racing, Ziggo Sport Tempesta, Emil Frey Racing) und 7 im Endurance Cup (einer weniger von AF Corse, dafür zusätzlich Rinaldi Racing). 2 Ford Mustang GT3 bringt HRT Ford Performance im Sprint und Endurance Cup. Vor dem 2026 debütierenden Nachfolger sehen wir 2025 6 Lamborghini HuracáN GT3 Evo2 im Sprint Cup (Grasser Racing, Barwell Motorsport, Imperiale Racing, Paul Motorsport), ebenfalls 6 im Endurance Cup (Grasser und Imperial mit je einem Fahrzeug weniger als im Sprint Cup, dafür 2 Lambos von VSR). Die McLaren 720S GT3 Evo kommen zu fünft im Sprint Cup (Garage 59, Optimum Motorsport, CSA Racing) und mit 7 im Endurance Cup (Garage 59, Optimum Motorsport, CSA Racing, Team RJN). 4 Mercedes-AMG GT3 Evo im Sprint Cup (Winward Racing und Boutsen VDS) werden im Endurance Cup zu 8 Fahrzeugen (zusätzlich GetSpeed und Nordique Racing). Schließlich noch die Porsche 911 GT3 R (992): 3x im Sprint Cup (Rutronik Racing, Lionspeed GP) und 8 im Endurance Cup (Rutronik Racing, Lionspeed GP, Dinamic GT, Herberth Motorsport, Pure Rxcing, Schumacher CLRT).
Wie in den Vorsaisons erwartet wurde also wieder ein großes und hoffentlich großartiges Feld auf die Beine gestellt. Die Action auf der Strecke beginnt am kommenden Wochenende mit dem Prologue in Paul Ricard, erstes Saisonrennen ist an gleicher Stelle am zweiten April-Wochenende der Endurance Cup. Saisonhighlight ist wie immer das 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps am letzten Juni-Wochenende.
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Das erste Rennen der FIA WEC 2025 ist vorbei, was haben wir gelernt? Die Hypercars scheinen noch enger beieinander zu liegen, und Ferrari kann neben Le Mans (und COTA) auch woanders siegen. Der Dreifachsieg erinnert an den Erfolg von Porsche in 2024, wo die Werksmannschaft die Plätze 1 und 3, und das Kundenteam JOTA Platz 2 erreicht hatte. BMW, Toyota und Cadillac scheinen die zweite Kraft zu sein. Cadillac hat sich durch einen teaminternen Auffahrunfall selbst geschlagen - auf P1 und P2 gelegen... Bei dem sich eingefangenen Rückstand war bei der Leistungsdichte mehr als P8 und P16 dann nicht mehr möglich. Peugeot und Alpine sind vom Speed her etwa gleichauf, leichter Rückstand für die drei Porsche, die nicht über P10 hinauskamen. Und Aston Martin: Die #007 wegen eines mechanischen Problems nicht angekommen, die #009 ins Ziel gebracht und gar nicht sooo weit weg vom Wettbewerb.
Die aktuelle Reihenfolge gemessen am Durchschnitt der 50 besten Rundenzeiten je Fahrzeug lautet wie folgt:
Ferrari: Schnellste Rennrunden für die drei Ferrari 499P, auch der Durchschnittswert der 50 schnellsten Rennrunden ist am besten. Die Bestwerte der Topspeeds und auch die Mittelwerte liegen über dem Durchschnitt.
Cadillac: Hinter den Ferraris der beste Mittelwert der besten Rundenzeiten, obwohl die #12 bei den Topspeeds die rote Laterne trägt. 0,3 Sekunden hinter dem Ferrari. Konstante Rundenzeiten, die Abweichung zum Bestwert nach dem Porsche am geringsten.
BMW: Nur 0,02 Sekunden hinter Cadillac bei dem Durschnittswert der 50 schnellsten Runden. Der Mittelwert der Topspeeds über dem Durchschnitt.
Toyota: Nochmal nur 0,014 hinter BMW, auch hier sind die Runden konstanter als bei den Deutschen. Bei den Topspeeds liegt man im Mittelfeld.
Peugeot: 0,4 Sekunden hinter dem Toyota, also ein leichter Abriss. Auffällig sind die Tospeeds der #94 mit dem deutlichen Bestwert, es gab aber auch eine Runde mit 314 und einmal 313 km/h. Während bei der Konkurrenz jede Runde gewertet wurde, gibt es hier nur zu 281 von 317 Runden Daten - also evtl. ein Messfehler?
Alpine: Im französischen Duell nur 0,024 hinter den Peugeot, mit Topspeeds unter dem Durchschnitt.
Porsche: Nochmal 0,1 Sekunden hinter Alpine, hier man man sich sicherlich mehr ausgerechnet - auch bei den Topspeeds liegt man zurück. Die langsame schnellste Rennrunde zeigt beim genauen Blick: Es gab kein Ausbrecher der Bestzeit wie bei der Konkurrenz, die #6 mit konstanter Pace. Proton Competition auf dem Niveau der beiden Werkswagen.
Aston Martin: Erwartungsgemäß auf dem letzten Platz der Reihenfolge, war es doch der erste Renneinsatz für das Fahrzeug. Während man bei der Bestzeit noch 2,3 Sekunden hinten lag, sind es beim Durchschnitt "nur" noch 1,5 Sekunden; eine Basis, auf der man hoffentlich aufbauen kann, zumindest liegt man nicht meilenweit hinter dem Feld.


Der nächste Saisonlauf wartet dann im April am Osterwochenende in Imola auf uns.
Bild: Porsche Motorsport
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Sonstige GT (D/A)
Das GT-Eins Langstreckenteam (LST) hat den 1.Gesamtsieg seiner Teamgeschichte eingefahren. Beim ersten 2-Wagen-Einsatz der Elektroauto-Motorsport-Mannschaft bei den 24h von Hockenheim der e-Competition am 15-16.2.2025 kreuzte das Pilotenquintett Laurin Jähn, Matthias Krebs, Steffen Sprenger, Harald Gallinnis, und André Doleschel (Bild: v.l.n.r.) mit dem gemeinsam pilotierten Tesla Model 3 LR AWD die Ziellinie als erstes der 31 teilnehmenden Teams nach 263 absolvierten Runden. Dahinter kam der zweite Wagen der Mannschaft, der ebenfalls von 5 Piloten gefahrene VW e-Golf von Pierre Laudy, Daniel Wagner, Jürgen Mannshardt sowie Gert und Nils Hildebrandt auf dem 2. Platz in der Klasse A für Fahrzeuge mit Batteriekapazitäten bis 50 kWh ins Ziel.
Der lange geplante 4. Einsatz der Mannschaft bei einem Rennen der e-Competition begann zunächst mit einer großen Enttäuschung. Eigentlich sollte als Einsatzgerät ein Wagen eines bislang noch nicht beim Wettbewerb engagierten deutschen Herstellers zum Einsatz kommen. Da dessen Fahrzeug jedoch beim ersten Servicetermin vor Beginn der Saison aufgrund eines fehlgeschlagenen Softwareupdates zunächst 123 Tage in der Werkstatt verbrachte und anschließend in die Kaufrückabwicklung ging, stand der Wagen nicht für eine fundierte Rennvorbereitung oder gar einen Einsatz zur Verfügung.
Da das Team sich aus dem Umfeld der in der Elektro-Effizienz-Challenge fahrenden Teilnehmer zusammensetzt, wurde mit dem dort engagierten Tesla Model 3 LR von André Doleschel schnell ein Ersatzfahrzeug gefunden. Im Vorfeld schlossen sich weitere Motorsportler aus Schleswig-Holstein (Jürgen Mannshardt vom MSC Holstein) und Hessen (Gert und Nils Hildebrandt vom AMC Giessen) dem Team an, so dass sogar ein 2 Wagen-Einsatz organisiert werden konnte. Als zweites Einsatzfahrzeug wurde der VW e-Golf gewählt, mit dem GT-Eins LST bereits 2023 beim ersten Antreten bei den 24h von Hockenheim den Klassensieg in der Klasse A erzielen konnte. Da zudem ein Model 3 eines Konkurrenzteams im Vorjahr das Rennen gewonnen hatte und die GT-Eins-LST-Mannschaft dort mit einem VW eUp bis auf Gesamtrang 4 vorfuhr, lagen die Erwartungen hoch. Allerdings startete beim mittlerweile 7. Wettbewerb der e-competition mit 31 Autos eines der bislang größten Felder in das Rennen.
Von der Pole-Position aus nahm Startpilot Doleschel das Rennen in Angriff. Mit einem konstanten Schnitt von um die 80 km/h ging die Mannschaft in den bei Temperaturen um die 2°C und trockener Strecke gestarteten Wettbewerb. Da beide GT-Eins-LST-Autos sich ein Ladegerät teilten, waren sowohl das Tempo als auch die genauen Stintlängen beider Wagen im Vorfeld aufeinander abgestimmt worden. Doleschel blieb bis zu seinem Boxenstopp innerhalb der Top-10 und ließ einige schnellere Teams passieren. Schon den 2. Stint von Steffen Sprenger beendete die Mannschaft dann in zwischenzeitlicher Führung, was ein erstes Indiz für ein erfolgreiches Vorgehen war. Das bestätigte sich dann auch beim folgenden ersten Stint von Matthias Krebs.
Ein erstes Drama musste das 2019 gegründete Team in der Nacht verzeichnen als nach Ende von Krebs´s Stint das vom Veranstalter gestellte Ladegerät seinen Dienst quittierte und ausgetauscht werden musste. Mit den 20 Minuten zusätzlicher Standzeit handelte sich das Team einen Verlust von 6 Runden ein. In seinem Nachtstint halbierte Team-Kaptain Harald Gallinnis diesen Rückstand. Der dann einsetzende Schneefall führte zu einer Umstellung der Strategie, indem der Tesla in der langsamen Phase der Strecke, auf der sich eine geschlossene Schneedecke bildete, so lange wie nur irgend möglich geladen wurde. Laurin Jähn musste dann am Morgen mit herausfordernden Streckenbedingungen klar kommen, bei denen das Durchschnittstempo der Nacht strategisch reduziert werden musste.
Die dadurch eingesparte Energie führte dann am Vormittag zu einer weiteren Strategieanpassung von Sprenger, der für die Taktik des Top-Autos verantwortlich zeichnete. Erneut wurde der Wagen maximal aufgeladen um ihm in den letzten 5 ½ Stunden auf der schneller und wieder energieintensiver werdenden Strecke einen Doppelstint bis zur Zielflagge zu ermöglichen. Matthias Krebs ging von Platz 14 aus in seinen 2. Stint ins Rennen. Er und und Schlussfahrer Doleschel setzten die aktualisierte Strategie dann mit konstanten Runden oberhalb des 80 km/h Schnitts perfekt um – einem Tempo dem in der Endphase des Rennens kein Konkurrent in den Top-10 etwas entgegen zu setzen hatte. 30 Minuten vor dem Rennende übernahm Doleschel die Spitze, die er dann bis auf 3 Runden Vorsprung ausbauen konnte. Das Team konnte sich dadurch erlauben in den letzten 2 Runden etwas Gas heraus zu nehmen um kurz nach Ende der 24h-Distanz die Start-Ziel-Linie zu kreuzen.
Das Rennen der Golf-Crew begann beim Start mit einem Vergehen von Team-Kaptain und Startfahrer Pierre Laudy, was dem Auto eine 8-Minuten Stop & Go und damit 2 ½ Runden Rückstand einbrachte. Auch hier wurde in der Folge ein konstantes, leicht unter dem Schnitt des Tesla liegendes Tempo angeschlagen. Die Hockenheim-Neulinge Daniel Wagner, Gert und Nils Hildebrandt sowie Jürgen Mannshardt überzeugten bei ihrem Debüt auf der badischen ex-Formel 1-Strecke mit durchgehend konstanten und effizienten Runden, wobei der Ladegerätausfall in der Nacht sicherlich auch seine Auswirkungen auf dieses Auto hatte. Zudem verlor man zusätzliche Zeit als der Stint von Daniel Wagner in die Zeit der schwierigsten Streckenbedingungen auf dem Kurs fiel. Nach dem technischen Ausfall des in der Klasse dominanten Hyundai in der Nacht wurde ein enger Kampf um den Klassensieg zwischen dem Golf und dem ebenfalls in der Klasse A startenden auf Elektroantrieb umgerüsteten Porsche 911 auf der Strecke ausgetragen. Am Ende musste sich das Golf-Team mit dem 2.Klassenrang zufriedengeben, den man 4 Runden hinter dem Klassensieger einfuhr.
Teammanager Harald Gallinnis zeigte sich nach dem Rennen mehr als zufrieden mit dem End-Ergebnis: „Ich muß der gesamten Crew ein großes Lob machen! Alle, einschließlich der Piloten unseres 2. Autos, haben einen annähernd fehlerfreien Job gemacht und ihren Teil zum Gesamtsieg unseres Top-Autos beigetragen. Steffens Strategie mit der flexiblen Anpassung auf die Wetterverhältnisse hat sich rückblickend als goldrichtig erwiesen. Die gesamte Crew hat die taktische Marschroute diszipliniert verfolgt und so haben wir selbst das Lade-Problem in der Nacht und die herausfordernden Wetterbedingungen locker umschiffen können. Das Auto von André war zudem mit dem K&W-Fahrwerk und der guten Grundeffizienz das Beste, das unsere Mannschaft in Hockenheim bislang zur Verfügung hatte. Auch unser zweites Auto war im Prinzip nahe dran an einem Klassensieg, obwohl wir 4 Hockenheim-Rookies auf dem Fahrzeug hatten. Wir müssen hier noch mal in die Analyse gehen, an welchen Umständen es letztendlich gelegen hat, daß wir am Ende nur den zweiten Klassenrang erzielten. Der Erfolg war von langer Hand vorbereitet und ich traue uns zu, da noch eine Schüppe drauf zu legen. Unser nächstes Ziel lautet jetzt als erste Mannschaft in der Geschichte der 24h von Hockenheim unseren Gesamtsieg im kommenden Jahr zu verteidigen. Daneben planen wir auch bei den 24h Rund um Schotten und den 18h von Hockenheim im Rahmen des e-Testivals mit unserem Team an den Start zu gehen.“
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Nach dem Blick auf die Hypercars wollen wir nun auch schauen, welche Teams uns in der LMGT3 erwarten. Es ist die zweite Saison der GT3-Fahrzeuge in der WEC. Jeder Hersteller darf hier mit maximal 2 Fahrzeugen vertreten sein - und das auch nur, wenn man entweder in der Hypercar-Klasse unterwegs ist oder ernsthaftes Interesse an einem Start zeigt. Gehen wir nach dem Alphabet vor und schauen uns die verschiedenen Fahrzeuge, Teams und Fahrer an:
Die beiden Aston Martin Vantage AMR LMGT3 werden von zwei unterschiedlichen Teams eingesetzt: Das französische Team Racing Spirit of Leman startet mit der #10, gefahren vom Bronze-Piloten Derek Deboer, Eduardo Barrichelo und Aston Martin-Werksfahrer Valentin Hasse Clot. Als zweite Aston-Mannschaft tritt das Heart of Racing Team an, mit der traditionellen Startnummer #27 und der Besatzung Ian James, Zacharie Robichon und Mattia Drudi, also einer gewohnten Besatzung des Teams. Der LMGT3-Einsatz ist damit die "kleine Schwester" vom Hypercar-Einsatz des Teams.
Das Team WRT bringt ebenfalls neben den beiden Hypercar-BMWs die BMW M4 LMGT3 an den Start. Unter dem Namen "The Bend Team WRT" mit der #31 erwarten wir Yasser Shahin, Timur Boguslavskiy und Augusto Farfus. Auf der #46 startet (na wer wohl?) Valentino Rossi, gemeinsam mit Ahmad Al Harthy und Kelvin van der Linde. Shahin saß in 2024 noch auf dem Manthey EMA-Porsche #91, und hat beim Rookie-Test in Bahrain den United-McLaren und Iron Lynx-Lamborghini getestet. Boguslavskiy war bis Le Mans 2024 noch Teil vom Akkodis Team im Lexus, hat sich dann aber vom Team getrennt. van der Linde war 2024 sein Teamkollege bei Lexus, ersetzt auf der #46 den zu Mercedes-AMG abgewanderten Maxime Martin.
Die beiden Corvette Z06 LMGT3.R werden eingesetzt vom britischen Team TF Sport. Die #33 wir pilotiert von Ben Keating, Jonny Edgar und Daniel Juncadella, die #81 von Tom van Rompuy, Rui Andrade und Charlie Eastwood. Während die Besatzung der #81 der aus 2024 entspricht, ist Ben Keating mit seiner Nummer #33 zurück - 2023 war er schon WEC-Meister auf Corvette. Juncadella ist beim Team geblieben, Jonny Edgar ist neu dabei. Er kommt aus dem Formel-Sport, und hat 2024 Erfahrungen mit LMP2s sammeln können.
Vista AF Corse setzt neben den drei Hypercars auch die Ferrari 296 LMGT3 ein. Gegenüber 2024 keine Änderungen der Besatzungen: #21 mit Francois Heriau, Simon Mann und Alessio Rovera, #54 mit Thomas Flohr, Francesco Castellacci und Davide Rigon.
Das
deutsche Team Proton Competition bringt wieder die beiden Ford Mustang LMGT3, die in der zweiten Saison beim 24 Stunden Rennen in Daytona den Klassensieg geholt haben. #77 mit Bernardo Sousa, Ben Tuck und Benjamin Barker, #88 mit Stefano Gattuso, Giammarco Levorato und Dennis Olsen. Tuck ist 2024 den dritten Proton-Ford in Le Mans gefahren, Sousa ist eher aus dem Rally-Sport bekannt und hat 2024 den Rookie-Test auf dem Ford absolviert. Levorato war 2024 in der IMSA unterwegs und ist auch in Bahrain für Proton gestartet, Gattuso hat als Bronze-Fahrer ebenfalls für Proton den Rookie-Test in 2024 absolviert.
Die beiden Lexus RC F GT3 als die ältesten Fahrzeuge im Feld (erster Rennstart war 2015) werden an den Start gebracht vom Akkodis ASP Team. Überraschend gut war man im Prologue unterwegs. Auf der #78 sehen wir Arnold Robin, Finn Gehrsitz und Ben Barnicoat, auf der #87 Petru Umbrarescu, Clemens Schmid und José María López. Robin, Barnicoat, Schmid und Lopez haben wir 2024 schon im Lexus gesehen. Der deutsche Finn Gehrsitz steigt aus dem ADAC GT Masters (2023) und der Fanatec GT World Challenge Asia (2024) auf, Umbrarescu im ebenfalls kein unbekannter im GT3-Sport.
Die McLaren 720S LMGT3 Evo werden wie gewohnt von United Autosports eingesetzt. #59 mit James Cottingham, Sébastien Baud und Grégoire Saucy, #95 mit Darren Leung, Sean Gelael und Marino Sato. Cottingham, Saucy und Sato bleiben bei Saucy, während Baud 2024 bei TF Sport Corvette gefahren ist, Leung und Gelael die WRT-BMWs.
Neu in 2025 dabei sind zwei Mercedes-AMG LMGT3, ähnlich wie der Lexus jetzt in seinem 10. Einsatzjahr, 2019 gab es ein größeres Update. Eingesetzt werden diese vom Iron Lynx-Team, welches im vergangenen Jahr noch auf Lamborghini gesetzt hat, die im Austausch nun nicht mehr mit von der Partie sind. Auf der #60 sitzen wie im vergangenen Jahr Claudio Schiavoni, Matteo Cressoni und wie in Bahrain Matteo Cairoli. 2024 hat man noch das Iron Dames-Auto eingesetzt, welches nun zu Porsche abgewandert ist. Dafür sehen wir auf der #61 Christian Ried, Lin Hodenius und Maxime Martin. Ried ist auch Teamchef von Proton Competition, und hatte eigentlich seinen Rückzug Ende 2023 bekannt gegeben - bis dahin war er der einzige Fahrer, der alle WEC-Rennen bestritten hat. Nach zwei Einsätzen im Proton-Ford freut er sich nun auf eine neue komplette Saison in einem Team, das auch mit seiner Proton-Mannschaft kooperiert. Hodenius ist der Silber-Fahrer im Team, steigt von GT4 und F4 in die LMGT3 auf.
Bleiben noch die beiden Porsche 911 GT3 R LMGT3, beide eingesetzt von Manthey Racing, das Meisterteam aus 2024. Die #92 ist genannt als "Manthey 1st Phorm" und wird pilotiert von Ryan Hardwick, Riccardo Pera und Richard Lietz, die #85 startet unter der Bewerbung von Iron Dames und wird pilotiert von Célia Martin, Rahel Frey und Michelle Gatting. Lietz ist die einzige konstante aus 2024, Hardwick kommt vom Proton-Mustang und Pera ist letztes Jahr mit GR Racing im Ferrari Le Mans und die ELMS gefahren. Die Iron Dames-Truppe haben wir 2024 noch auf Lamborghini gesehen. Frey und Gatting sind gemeinsam zu Porsche gewechselt, Célia Martin ersetzt als Bronze-Pilotin Sarah Bovy, die in die Silber-Kategorie hochgestuft wurde.
Das erste Saisonrennen der FIA WEC werden wir am Wochenende mit den 1.812 km von Qatar sehen. Die Trainings starten am Mittwoch, Qualifying findet am Donnerstag statt. Das Rennen startet für uns ungewohnt am Freiatg den 28.02.2025 um 12 Uhr statt.
Vorher wollen wir noch einen kurzen Blick auf die Zeitenübersichten aus dem Prologue werden. Erwartungsgemäß können wir in der Hypercar-Klasse noch nicht allzu große Schlüsse daraus ziehen. Die Bestzeiten wurden mit Abstand von jeweils einem Fahrer der Teams in der letzten Test-Session gefahren, erstaunlich nahe liegen diese beieinander. Interessant wird es erst da, wo mehrere Fahrer auftauchen und die Zeiten sich "knubbeln", also ab einer Zeit von 1:41 min.
Ein ähnliches Bild sehen wir in der LMGT3, hier kann aber mehr ein Auge darauf werfen, bei welchen Fahrzeugen die Fahrer mehr auf einem Niveau zu sein scheinen. Handfeste Rückschlüsse kann man aber auch darauf noch nicht ziehen, nur erste Tendenzen.
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die Saison der FIA WEC steht schon mitten in der Tür, da wollen wir noch ein Blick voraus werfen was uns erwartet. In erster Linie genau wie 2024 sind es acht Läufe, an den gleichen Orten in der gleichen Reihenfolge:
Auf den Prologue in Qatar auf dem Losail International Circuit an diesem Wochenende folgt eine Woche später das erste Rennen mit den Qatar 1.812 km. 2024 konnte die Hypercar-Meistermannschaft von Porsche Penske Motorsport hier gleich den ersten Saisonsieg einfahren, direkt das gesamte Podium ging an Porsche mit dem Hertz Team Jota auf Rang 2. Tragisch war der Ausfall des Peugeot 9X8 in aussichtsreicher Position liegend.
Es folgen im April die "6 Hours of Imola" und Anfang Mai die "TotalEnergies 6 Hours of Spa-Francorchamps". Mitte Juni dann der Saisonhöhepunkt mit den "24 Hours of Le Mans". Die zweite Saisonhälfte beginnt schon im Juli mit den "Rolex 6 Hours of Sao Paulo", gefolgt vom "Lone Star Le Mans" in Texas, den "6 Hours of Fuji" und als Saisonabschluss die "Bapco Energies 8 Hours of Bahrain".
Mit 18 Fahrzeugen in der Hypercar-Klasse erwartet uns ein im Vergleich zum Saisonanfang 2024 um ein Fahrzeug geschrumpftes Feld: Lamborghini und Isotta Fraschini sind nicht mehr mit von der Partie, die beiden Hertz Team Jota-Porsche werden durch zwei Cadillacs ersetzt (2024 gab es nur einen Cadi). Neu dabei sind die beiden Aston Martin. Wie stellt sich das Feld genau zusammen?
Das Alpine Endurance Team ist mit zwei Alpine A424 dabei,pilotiert von Paul-Loup Chatin, Ferdinand Habsburg und Charles Milesi in der #35, sowie Jules Gounon, Frédéric Makowiecki und Mick Schumacher in der #36. Die 35er-Crew ist im Gegensatz zum Vorjahr unverändert, in der #36 nehmen Gounon und Makowiecki die Plätz von Nicolas Lapierre und Mathieu Vaxiviere ein. Gounon hat schon im vergangenen Jahr Ferdinand Habsburg in Imola und Spa vertreten. Die #35 als einziges Fahrzeug im Hypercar-Feld ohne Platin-Fahrer, alle drei mit Gold-Einstufung, trotzdem ein Trio mit dem zu Rechnen ist.
Das Aston Martin THOR Team kommt mit zwei
Aston Martin Valkyrie, die in Qatar ihr Wettbewerbsdebüt erleben. Die beiden Aston Martin sind die einzigen Hypercars ohne Hybridantrieb. Harry Tincknell, Tom Gamble und Ross Gunn auf der #007 sowie Alex Riberas, Marco Sörensen und Roman de Angelis auf der #009. Alles bekannte Piloten, aber mit vergleichsweise wenig Prototypen-Erfahrung.
BMW M Team WRT kommt mit zwei BMW M Hybrid V8, die #15 gefahren von Dries Vanthoor, Raffaele Marciello und Kevin Magnussen, die #20 mit René Rast, Robin Frijns sowie Sheldon van der Linde. Einzige Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist, dass der Ex-F1-Pilot Magnussen in der #15 Marco Wittmann ersetzt. BMW soll mit Updates am Fahrzeug kommen.
Das Cadillac Hertz Team Jota ist vom Porsche Kunden- zum Cadillac Werksteam aufgestiegen und setzt zwei Cadillac V-Series.R ein für Alex Lynn, Norman Nato und Will Stevens in der #12 sowie den drei Bees Earl Bamber, Sebastien Bourdais und Jenson Button in der #38. Lynn, Bamber und Bourdais sind bei Cadillac geblieben und zu Jota gestoßen, Nato, Stevens und Button sind beim Team Jota geblieben und neu im Cadillac.
AF Corse setzt wieder drei Ferrari 499P ein. Als Werksauto kommen wieder die #50 mit Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen sowie die #51 mit Alessandro Pier Guidi, James Calado und Antonio Giovinazzi. Never change a running system, die Fahrerpaarung ist 1:1 wie 2024. Das "Kundenauto" mit der #83 wird pilotiert von Robert Kubica, Yifei Ye und Philip Hanson. Hanson ersetzt Robert Shwartzman, er fuhr letztes Jahr für das Jota-Team, konnte den Ferrari schon beim Rookie-Test in Bahrain 2024 ausprobieren.
Peugeot TotalEnergies ist wieder mit zwei Peugeot 9X8 dabei, auf der #93 erwarten wir Paul di Resta, Mikkel Jensen und Jean-Eric Vergne, auf der #94 Loic Duval, Malthe Jakobsen und Stoffel Vandoorne. Jensen und Vergne waren letztes Jahr schon Teampartner, di Resta kommt von der #94. Duval und Vandoorne sind auch 2024 die #94 gefahren, Malthe Jakobsen stößt hier zum Aufgebot dazu. Hier bleibt abzuwarten, wie die Evo-Version des 9X8 im zweiten Jahr überzeugt, und ob noch Joker gezogen werden müssen.
Drei Porsche 963 sind für die Saison 2025 am Start.
Die beiden Werksfahrzeuge vom Team Porsche Penske Motorsport werden pilotiert von Julien Andlauer, Michael Christensen und Mathieu Jaminet in der #5 sowie Kévin Estre, Laurens Vanthoor und Matt Campbell in der #6. Hier wurde mehr durchgemischt: Christensen fuhr 2024 schon die #5, Jaminet saß im dritten Werks-Porsche in Le Mans und Andlauer hat sich über seine gute Leistung im Proton-Porsche 2024 qualifiziert. Estre und Vanthoor waren als Meister 2024 schon direkte Teamkollegen, hier ersetzt Campbell den ausgeschiedenen André Lotterer. Jaminet und Campbell als dritte Fahrer sind nur für ausgewählte Rennen vorgesehen. Der dritte Porsche kommt als Kundenteam von Proton Competition, pilotiert von Neel Jani, Nicolas Pino und Nicolas Varrone. Jani kennen wir hier schon aus 2024, der einzige Silber-Fahrer im Feld Pino steigt aus der LMGT3 (United Autosports-Mclaren) auf, Varrone war 2024 gar nicht in der WEC zu sehen.
Last but not least die beiden Toyota GR010 - Hybrid von Toyota Gazoo Racing: Wie Ferrari auch die beiden Toyota ohne Veränderung zu 2024. Mike Conway, Kamui Kobayashi und Nyck de Vries in der #7, Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa in der #8. Für Buemi ist es die 12. komplette WEC-Saison in Folge, nachdem er 2012 auch am Start war, aber nur in Le Mans im damals einzigen Einsatz des 2. Toyota mit von der Partie war. Übrigens: mit offiziell über 84.000 km in den Saisons der Pilot mit den meisten km seit Bestehen der WEC, Richard Lietz folgt mit ca. 1.300 km Abstand (er fuhr auch jede WEC-Saison, 2023 war seine einzige nicht komplette Saison).
Wir dürfen gespannt sein wie die Saison 2025 laufen wird. 2024 konnten mit Ferrari, Toyota und Porsche 3 Marken Siege holen, mit Alpine, BMW und Peugeot drei weitere auf das Podium fahren - Cadillac hat Rang 4 als bestes Ergebnis zu Buche stehen, und stand in Fuji sogar auf der Pole Position. Eine größere Ausgeglichenheit über die gesamte Saison zwischen den Konzepten Hypercar (Aston Martin, Ferrari, Peugeot und Toyota) und den LMDh freut sicherlich alle Fans und sorgt für viel Spannung. Bis auf Neueinsteiger Aston Martin kennen auch alle Teams und Marken die Strecken vom vergangenen Jahr, nur das sich das Jota-Team auf den Markenwechsel einstellen muss.
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Sonstige GT
Die in Belgien gelegene Rennstrecke Circuit de Spa-Francorchamps erfreut sich hoher Beliebtheit im Motorsport. Neben den 24 Stunden im Rahmen der GT World Challenge und der FIA WEC (und der F1) gastiert auch die 24h Serie seit 2017 auf dem so genannten Ardennen-Kurs. Berühmt ist die Strecke vor allem wegen der Streckenabschnitte Eau Rouge/Raidillon sowie Blanchimont; Abschnitte, bei denen alles passen muss, damit selbst die GT3-Fahrzeuge diese mittlerweile ohne großes Gaslupfen durchfahren können.
Die "Jüngeren" unter uns (zu denen ich mich jetzt auch mal zähle) sind sicherlich Rennen in Erinnerung wie:
Die LMES, mit den Kämpfen zwischen Peugeot 908 HDI FAP gegen Audi R10 TDI und Audi R15 TDI, im Feld weitere LMPs von Pescarolo und dem Team Oreca Matmut, oder auch die Lola Aston Martin. Mit im Feld die privaten LMP2, GT1 und GT2. Der Porsche 997 GT3 RSR von Felbermayr-Proton gegen die Meute der Ferrari F430 GTC.
Nach der LMES war es dann die WEC, zur "alten" Hochphase mit Audi gegen Porsche und Toyota. Und in der "neuen" höheren Hochphase mit nun 9 Herstellern in der Hypercar-Klasse. Und vor den LMGT3 die LMGTE, in der sich Corvette, Ferrari, Ford und Porsche um Siege balgten.
Auch schöne Erinnerungen gibt es an die
24 Stunden von Spa der FIA GT. Die GT1-Klasse mit Fahrzeugen zwischen 8 und 12 Zylindern, Maserati gegen Aston Martin und Corvette, oder vorher Ferrari gegen Viper und Lister. Und dabei Freisinger Motorsport, die mit ihrem Porsche 996 GT3 RS 2003 den Sieg gegen die große GT-Klasse holen konnte. Ab 2011 Teil der GT World Challenge, sehen wir hier Sprints über 24 Stunden.
Und viele weitere Serien, die in Spa spannende Rennen abhalten... Wer nochmal in Erinnerung schwelgen möchte, dem kann ich unsere bebilderten Rennberichte empfehlen.
Die Eröffnung der Rennstrecke fand im Jahr 1921 statt. Ganze 80 Jahre lang wurde zumindest teilweise über öffentliche Straßen gefahren. Mehrere Umbauten hat die Strecke seither hinter sich. Ursprünglich gestartet ist der Kurs mit einer Länge von 14,863 km, der große Cut kam 1979, bei dem die Streckenlänge halbiert wurde. Seit dem letzten Umbau im Frühjahr 2007 beträgt die Länge mit 7,004 km immer noch mehr als bei allen vergleichbaren GP-Kursen. Besonderheit sind die zwei Boxengassen, die für Langstreckenrennen verbunden werden. Der obere Teil der Boxengasse gehört zur neuen Start- & Ziel-Geraden, während der untere Teil auf dem Weg hin zur Eau Rouge noch zur ehemaligen Start- & Ziel-Geraden gehört. Die lange Boxengasse führt entsprechend zu mehr Zeitverlust bei einem Boxenstopp, was die Strategie beeinflusst. Die meisten Rennserien starten ihr Rennen oben auf dem neuen Startstrich, während zB das 24 Stunden Rennen der Tradition verpflichtend nach der La Source-Haarnadel auf die Reise geschickt wird. Neben der mittlerweile permanenten Rennstrecke gehört zu dem Komplex auch eine Kart-Bahn sowie die Möglichkeit, den Abschnitt um Eau Rouge herum für die Rallycross-WM umzubauen.
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Knapp eine Woche nach den 24 Stunden von Daytona wollen wir noch einmal auf das Rennen zurückblicken. An dieser Stelle konzentrieren wir uns auf Zahlen und Statistiken um auszumachen, wie gut die Performance der verschiedenen Marken gegeneinander austariert wurde. Wir blicken auf die besten Topspeeds, die durchschnittlichen Zeiten inkl. der Sektoren - und nochmal spezifisch auf die letzten 2 Rennstunden. Anschließend gibt es noch einen Blick auf die jeweilige Fahrer-Performance; alles bezogen auf die 9 Fahrzeuge, die auch die Zielflagge gesehen haben.
Fangen wir mit dem "wichtigsten" und entscheidenden an: Die Rundenzeit. Zwischen der schnellsten Rennrunde von Sheldon van der Linde (BMW #25) und der Bestzeit des in diesem Punkt langsamsten Cadillac #31 liegen 0,630 Sekunden, also eine Abweichung von 0,66%. Insgesamt fällt hier auf, dass die Cadillac neben dem JDC-Porsche die langsamsten Zeiten vorweisen. Nimmt man die drei Fahrzeuge aus der Rechnung heraus, dann liegen alle Fahrzeuge innerhalb der Hälfte der Abweichung, also 0,33%. Nehmen wir als Richtwert den Durchschnitt der 100 schnellsten Zeiten je Fahrzeug, dann liegt nun der BMW #24 vorne, der langsamste Cadillac liegt nun "nur" noch 0,54% dahinter. Die geringste Abweichung zwischen schnellster Rennrunde und Durchschnittszeit hat der Whelen-Cadillac von 1,06%, die höchste der BMW #25 mit 1,4% (gefolgt vom JDC Miller-Porsche mit 1,63%). Heißt: Das Fahrzeug mit der schnellsten Rundenzeit kann diese nicht in einen guten Gesamtschnitt übertragen, wohingegen der mit der langsamsten schnellsten Zeit dies besser schafft.

Schauen wir auf die Sektorzeiten (auch hier jeweils der Durchschnitt der 100 schnellsten Zeiten), klammern aber diesmal den Nicht-Werks-Porsche von JDC Miller MotorSports aus. Sektor 1: Hier kommt es auf ein gutes Anbremsen in die erste enge Links an, ebenso auf ein sauberes Rausbeschleunigen aus International Horseshoe. BMW und Porsche liegen hier etwa gleichauf, Acura und Cadillac ebenfalls mit etwas mehr als einer Zehntel Rückstand. Sektor 2: Hier kommt es auf ein ruhiges Auto beim Anbremsen zu Kurve 5 an, ebenso auf ein sauberes Rausbeschleunigen aus Kurve 5 und vor allem Kurve 6, um viel Speed mit durch das Banking Richtung Le Mans-Schikane zu nehmen. Schnellstes Fahrzeug ist hier der Porsche, alle Fahrzeuge liegen innerhalb von 0,407 Sekunden. Porsche und BMW liegen wieder etwa gleichauf, mit leichtem Vorteil für den Porsche. Mit etwas über einer Zehntel Rückstand folgen der beste Cadillac und Acura. Sektor 3: Hier steht die Le Mans-Schikane an, und dann das Beschleunigen zu Start&Ziel. In diesem kurzen letzten Sektor liegen die Fahrzeuge innerhalb von 0,290 Sekunden. Diesmal ist Acura mit BMW fast gleichauf, Porsche folgt mit einer Zehntel Rückstand, Cadillac fehlen fast drei Zehntel. Beim Topspeed sind alle Marken sehr nah beieinander, was durch die BoP ja auch so gewollt ist. Einzig Cadillac fällt auch hier minimal ab.
Als nächstes der Blick auf die finalen 2 Rennstunden, auf die es in Daytona ja immer ankommt - denn durch die Safety Car-Regelung bleiben die Fahrzeuge wenn keine großen Probleme auftreten traditionell eng zusammen. Hier kann beobachtet werden, wer im Vergleich zu den 100 schnellsten Runden noch zulegen konnte, oder am Ende Zeit verloren hat. Nach dem JDC Miller-Porsche mit 0,44% konnten der am Ende drittplatzierte Porsche #6 und der zweitplatzierte Acura #60 sich zum Ende hin um 0,21% verbessern, auch verbessert haben sich der siegreiche Porsche #7 sowie der BMW #24, der noch um den Sieg mitkämpfen wollte. Hier wäre der Vergleich noch interessanter gewesen, wenn Dries Vanthoor nicht mit den Problemen am Frontsplitter gekämpft hätte... Langsamer wurden hier hauptsächlich die Teams, die kein Wort mehr um den Sieg mitreden konnten.
Zu guter Letzt noch unsere Übersicht der Fahrerperformance. Hier muss man wie immer im Hinterkopf behalten, dass die Fahrer zu unterschiedlichen Zeiten auf der Strecke unterwegs waren - also bei den meist geringen Unterschieden auch berücksichtigt werden muss, dass die Strecke Mittags und Mitternacht unterschiedliche Performance erlaubt. Trotzdem kann man hier zB die gute Performance von Kaku Ohta auf dem Acura #93 hervorheben, oder das Kevin Magnussen nach dem Umstieg aus der F1 direkt wieder auf dem Niveau der Teamkollegen ist.

Abschließend kann man an dieser Stelle also behaupten, dass die Performance der verschiedenen Marken BMW und Porsche gut ausgeglichen scheint. Acura war leicht im Hintertreffen, Cadillac haben die BoP-Einschnitte vor dem Rennen aber getroffen. Wenn wir aber an Rennen von vor 10 Jahren oder älter denken können wir ganz klar sagen, dass die Performance sehr enge beieinander liegt und das System das jede Marke siegfähig sein soll grundsätzlich funktioniert.