Project 1 vor Le Mans Premiere
Die deutsche Project 1-Mannschaft steht in Le Mans an diesem Wochenende vor ihrer ultimativen Feuertaufe im Langstreckenbereich. Die erfahrene deutsche Carreracup-Truppe aus Lohne hatte im vergangenen Jahr beschlossen zum 25-jährigen Teamjubiläum mit dem Einstieg in die höchste Stufe des Porsche Kundensportprogramms einen wichtigen Schritt zu einer Ausweitung ihres Rennprogramms zu machen. Schon beim Debüt in Spa-Francorchamps konnten wir uns kurz mit GTE-Teammanager Axel Funke über die Motivation hinter diesem Schritt unterhalten.
„Project 1 besteht ja nun schon im Kern seit fast 25 Jahren, auch wenn der Name ursprünglich ein anderer war. Das Team ist aus der ehemaligen tolimit-Mannschaft entstanden. Wegen unserer Ausrichtung sowohl als Rennteam als auch als Eventagentur mussten wir aus Gründen der externen Kommunikation und der Strategie beider Unternehmen das Rennteam unter einer anderen Struktur aufbauen, die halt jetzt den Namen Project 1 trägt. Nach all den Jahren im Porsche-Clubsport und im Carrera- und Supercup hat es uns dann gereizt mit Porsche etwas auf dem höchsten Niveau zu starten. Und das ist zur Zeit nun mal die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft.“
Obwohl man gegenüber den etablierten Mannschaften noch Lernbedarf hat, ist der Enthusiasmus beim Team von Teamchef Hans-Bernd Kampe deutlich greifbar, wie Funke weiter erläutert. „Die Zusamenarbeit mit der WEC und dem ACO ist einfach mega! Die PR-Arbeit und die ganzen Social-Media-Kanäle werden in enger Zusammenarbeit mit der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft betrieben und das bedeutet für unsere Sponsoren einen echten Mehrwert, den wir so in keiner anderen Meisterschaft hätten. Wir finanzieren uns das Auto auch nicht aus eigener Tasche wie manche Privatiers das in der GTE-Am machen, sondern haben einen Mix aus Pilotengeldern und Sponsorengeldern für das Budget zur Verfügung.“
Wie Funke uns erzählte gehen die Planungen für das Team weit über die laufende Supersaison der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft hinaus: „Das Projekt ist nicht nur als klassisches 3-Jahres-Projekt geplant oder budgetiert. Wir wollen uns auf lange Sicht als Porsche Einsatzteam in der GTE-Klasse etablieren, damit wir ein Kundenprogramm anbieten können das eine Leiter beginnend von unseren Speedacademy-Programmen über den Porsche Carrera Cup Deutschland und den Porsche Mobil1 Supercup bis hinauf in den internationalen Langstreckensport ermöglicht. Dabei ist die GTE-Am für uns die ideale Spielwiese. In der GTE-Pro können und wollen wir nicht mit den Werken konkurrieren und ein LMP-Programm wäre uns auch deutlich zu aufwändig und zu komplex. Statt dessen würden wir lieber das GTE-Programm mit weiteren Einsatzwagen ausbauen. Denkbar wäre auch das man im kommenden Jahr ein weiteres Programm in der Europäischen Le Mans Serie oder der Asiatischen Le Mans Serie startet, aber das sind derzeit noch unverbindliche Überlegungen.“ Funke deutete dabei an das ein zweiter Einsatzwagen noch dieses Jahr an das Team ausgeliefert werden könnte, auch wenn ein Einsatz noch in dieser Saison eher unwahrscheinlich wäre.
Für den Start des WEC-Programms hat man sich nicht nur mit ehemaligem LMP1-Personal aus dem Porsche-Werk verstärkt, – als Teammanager zeichnet Francis Schammo für das Team verantwortlich - sondern auch Jörg Bergmeister als GTE-Spezialisten mit an Bord geholt. „Zudem haben wir eine Zusammenarbeit mit der amerikanischen Park Place Mannschaft aus der Weather Tech-USCC-Serie gestartet. Unser Pilot Patrick Lindsay kommt von dort und hat im Gegenzug unser Carrera-Cup-Talent David Kolkmann in seinem Team als Fahrer in der IMSA-Porsche-Serie untergebracht.“