Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in US-Sport ( US-Sport )
Bei den vergangenen 25h von Thunderhill (wir berichteten) gab es eine Premiere zu bestaunen die man eigentlich eher beim 24 Stunden Rennen von Le Mans als Garage 56-Projekt erwartet hätte: neben den zahlreichen Tourenwagen und Sportprototypen startet auch ein äusserlich unauffälliger Sports Racer der komplett auf einen batterieelektrischen Antrieb setzte. Zwar war dies nicht der erste Einsatz dieser Art – in Le Mans hatte der von einem Seriell-Hybrid-Motor betriebene Nissan Zeod RC bereits 2014 eine mit viel Marketing-Aufwand und wenig zählbaren Ergebnissen versehene Premiere eines Elektroautos bei einem 24h-Rennen „gefeiert“. Doch die beim amerikanischen Langstreckenklassiker antretende Entropy Racing Mannschaft zeigte, das solch ein Einsatz nicht nur pragmatischer, sondern auch deutlich wegweisender und dabei auch noch erfolgreicher ablaufen kann als seinerseits der mit viel Marketing-Tam-tam und hohen Kosten absolvierte Le Mans Einsatz von Nissan, die seinerzeit noch nicht mal ein reines E-Fahrzeug an den Start brachten.
Im Unterschied zum Nissan, der das Rennen 2014 nach sage und schreibe 20 Minuten und 5 absolvierten Runden (gut 68,1km) mit technischen Problemen beendete, schaffte das bereits seit einigen Jahren mit seinen Elektro-Prototypen engagierte Team um die Piloten Todd Reid, Charlie Greenhaus, John Early, und Jeff Filipkowski trotz einer 7 stündigen Rennunterbrechung wegen Nebels eine Renndistanz von 346 Runden, was auf der 4,828km langen Strecke eine Gesamtdistanz von 1038 Meilen oder 1670 km entsprach. Damit kam das Team aus Pennsylvania unter 36 startenden Mannschaften als 29.te ins Ziel. Hätte man 24 Stunden durchfahren können, dann wären mit dem kleinen E-Prototyp sogar über 2300km möglich gewesen.
Doch noch sensationeller wie die zuverlässig absolvierte Distanz waren die Standzeiten des Elektromobils. Denn statt langer Ladezeiten wurden die beiden 13kW-Batterie-Packs die links und rechts vom Fahrer angeordnet waren bei den alle 67 Kilometern anstehenden Stopps innerhalb von knapp 2 Minuten per „Hot Swap“-Technik einfach ausgetauscht. Laut Angaben von Pilot und ChefIngenieur Charlie Greenhaus wurde diese Technik, die den einzigen pragmatischen Ansatz für die Einführung elektrisch angetriebener Wagen in den Langstreckensport darstellt, damit zum ersten Mal in einem 24h-Wettbewerb angewendet.
Greenhaus war auch so freundlich gegenüber GT-Eins weitere Details zum Wagen und seiner Technik zu erläutern:
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„Unsere ersten Fahrzeuge für das rein elektrische EVSR-Projekt nutzten noch alte Renault-Sport-Karosserien und Chassis und ähnelten noch eher einem Sports-Racer. Wir haben damit unser Konzept entwickelt. Das Chassis der 2. Generation sieht zwar äusserlich noch wie ein Spec-Racer aus aber wir haben bereits viele Änderungen bei der Käfig- und Sicherheitsstruktur vorgenommen, sowie eine andere Sitzposition, Seitenstruktur und Antriebsstranganordnung verbaut. Die Gen 2-Karosserie ist komplett von uns selbst entworfen worden und das Chassis hat außer der Aufhängung wenig mit einem SRF gemeinsam. Hier in Thunderhill hatten wir entgegen der Angaben der Nennliste unser aktuellstes 2021´er Chassis (#2-003) eingesetzt, das erstmals im September zum Einsatz kam als wir eine SCCA-Meisterschaft damit gewannen.“
Auch zur Technik äusserte sich Greenhaus: „Bei den Batterien haben wir eher auf die Sicherheit gesetzt. Statt möglicher Lithium-Ionen Zellen haben wir Lithium-Eisenphosphat-Akkus verwendet, da diese eine höhere Stabilität und eine deutlich reduzierte Brandgefahr bei Crashs oder Reifenschäden besitzen. Das geschah auch um die Genehmigung verschiedener nationaler und regionaler Sportbehörden zu erhalten. LFP-Zellen sind zwar schwerer, aber wir waren der Meinung, dass die Sicherheit wichtiger ist. Bei den Zellen handelte es sich um kommerziell erhältliche Akkus für den Heimwerker-Bedarf mit einer Gesamtkapazität von 25 kWh. Im Wagen sind beim Motor dafür 3 Modi abrufbar – einer mit 140PS Leistung für Langstreckenrennen, ein 180 PS-Modus für Sprintrennen und ein sogenannter „Party-Modus“ den wir bei Bergrennen oder sehr kurzen Sprintrennen einsetzen und der 225 PS erlaubt.“
Gerne würde Greenhaus die Technik auch auf grösserer Bühne und mit stärkeren Wagen präsentieren wie er auf unsere Nachfragen in Richtung LMP3 oder gar „Garage 56“ äusserte. „Das sind alles Projekte die von einer entsprechenden Finanzierung abhängen. Wir wissen, wie es geht, wir brauchen nur die Mittel, um es zu verwirklichen. Die Technik ist bereits vorhanden. Ich glaube, dass es machbar ist, und wir haben die Erfahrung, es mit den richtigen Partnern zu tun. Wir haben jedenfalls in Thunderhill meines Wissens nach nicht nur ein konkurrenzfähiges Finish eines batterie elektrischen Wagens inmitten eines Feldes konventioneller Konkurrenten bei einem Langstreckenklassiker erreicht, sondern auch den ersten Batteriewechsel, während eines laufenden Wettbewerbs in der Boxengasse demonstiert. Mit anderen Worten, das dürfte eine weltweite Premiere gewesen sein, wenn ich mich nicht irre.“
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Das ADAC GT-Masters verliert derzeit reihenweise Teams an die sich nun zur Konkurrenzserie mausernde DTM. Da tat es der Serie in der vergangenen Woche gut das 4 Wagen – davon 2 zusätzliche – für die GT-Masters Saison 2022 bestätigt werden konnten.
So wird das amteirende Meisterteam von Land Motorsport sein Engagement ausbauen und einen dritten Audi R8 LMS GT3 in der kommenden Saison einseten. Pilotieren soll das Fahrzeug Neuzugang Tim Zimmermann der von der abgewanderten Lamborghini-Truppe des Grasser Racing Team ins Team von Wolfgang und Christian Land wechselt.
Neu hinzu kommt das bislang in der GT4-Serie des ADAC Pakets engagierte Allied Racing-Mannschaft. Den GT3-Porsche des Meisterteams von Teamchef Jan Kasperlik wird als erster Pilot der 20-jährige Brühler Joel Sturm pilotieren. Daneben will die mannschaft von Kasperlik weiterhin 4 Cayman in der ADAC GT4 Germany und 2 Cup-Porsche im Porsche Carrera Cup Deutschland an den Start bringen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Der ACO hat in der vergangenen Woche Änderungen der sportlichen Regularien der Europäischen Le Mans Serie und des Michelin Le Mans Cup bekannt gegeben. Demnach wird sich die Renndauer der 2.Liga des ELMS-Pakets um 10 Minuten von 2 Stunden auf 110 Minuten verkürzen.
Der Grund dafür ist eigentlich eine für den ACO peinliche technische Panne: Nachdem man 2020 mit dem neuen 5,6l Nissan VK56-Block eine neue stärkere Version des Antriebsaggregats vorgeschrieben hatte, stellte sich heraus das der neue Motor gegenüber dem 5l VK50-Block nun zu durstig für die 2-stündigen Rennen geworden war. Die Teams die auf das neue, von Nissan gelieferte und von Oreca in den Antriebsstrang verbaute Triebwerk setzten, mussten einen zusätzlichen Splash & Dash-Tankstopp einlegen oder gegen Ende des Rennens vom Gas gehen und den Mannschaften mit dem schwächeren alten Motor den Vortritt lassen. Um den Kunden weiterhin das Geld für das neue stärkere Triebwerk aus den Taschen ziehen zu können, wurde kurzerhand ein zweiter Pflicht-Tankstopp für alle Teams vorgeschrieben.
Obwohl mit dem Beginn der 2021´er Saison sowohl die LMP2 als auch die LMP3 aufgrund des Hypercar-Speedcuts Leistung gestrichen bekamen, erwies sich das neue grössere Triebwerk weiterhin als zu durstig, so das nun jetzt die Verkürzung der Renndistanz als einzig sinnvolle Massnahme erschien. Denn ein grösserer Tank würde eine komplette Neukonstruktion aller erst kürzlich homologierter Chassis voraussetzen.
Somit leistet sich der ACO nun den Offenbarungseid, das ihm seine Lippenbekenntnisse zu effizienteren Rennwagen und einer Vorantreibung des grünen Motorsports im für die breite Masse gedachten Geschäftsbereich offensichtlich weniger wert sind als in der sündhaft teureren LMP-H-Liga. Wenn man bedenkt das ein LMP3 mit einem 100l Tank ausgerüstet ist und das angeblich einmal Nachtanken für gewisse Rennen nicht ausreicht, dann ergibt sich für den VK56-Motor bei einer maximal angenommenen theoretischen Renndistanz (ohne Gelbphasen) in Monza von 67 Runden (=388km) ein Mindestverbrauch von 51,5l auf 100km. (1365g CO2/km). Green Racing sollte speziell in diesen Zeiten doch etwas anders aussehen..
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in US-Sport ( US-Sport )
In der vergangenen Woche fand die 19 Ausgabe der 25 Stunden von Thunderhill auf dem kalifornischen Thunderhill Raceway Park statt. 36 teilnehmende Teams traten beim weltweit längsten regelmässig stattfindenden Langstreckenrennen an. Am Ende schafften es 3 Prototypenteams auf das Podium.
Nach 531 Runden – das Rennen wurde dabei für 11 Stunden wegen aufziehender dichter Nebelbänke gestoppt - gewann am Ende der 17 Jahre alte Radical SR 3 des amerikanischen One Motorsports 2 Team. Der mit dem Piloten Quartett Jeff Shafer, Jordan Missig, Tony Bullock und Josh Sarchet besetzte Wagen konnte am Ende einen Vorsprung von 6 Runden auf den deutlich moderneren Duqueine M30-D08 LMP3 der Crowdstrike/Mosaic Motorsports Mannschaft verbuchen. Die LMP3-Mannschaft, in der neben den IMSA-Piloten Jon Benett und Colin Braun die profis Matt Bell, Naveen Rao und George Kurtz ins Lenkrad griffen, war von der Pole-Position gestartet, und lieferte sich mit dem Radical ein Kopf an Kopf-Rennen um die Führung. Bis kurz vor dem Ende sah der LMP3 wie der sichere Sieger aus, doch ein Schaden an der Hinterachse bedeutete einen langen Reperaturstopp der dem Radical-Team schliesslich den Sieg brachte.
Auch auf dem dritten Platz kam ein Radical-Team ins Ziel. Die TVI-Racing Mannschaft startet ebenfalls mit einem Radical SR3 der allerdings mit Baujahr 2017 deutlich neuerer Bauart war. Auf dem Wagen starteten die 2019´er Sieger Eric Wagner und Antoine Comeau, die sich dieses mal mit IMSA-Pilot Victor Franzoni als drittem Piloten zusammengetan hatten. Wagner und Comeau hatten 2019 die bislang letzte Ausgabe des kalifornischen Langstreckenklassikers (das 2020-ér Rennen fiel wegen COVID19 aus) ebenfalls auf einem Radical des Turn 3 Motorsports Teams gewinnen können. Damit hat Radical die letzten 2 Ausgaben des Rennens gewinnen können.
In der E2-Klasse des von der NASA (des Nationalen Autosport Verbandes – nicht der Raumfahrtagentur!) veranstalteten Events kam der BMW M3 GTR des Lowe Group Racing Teams auf Gesamtrang 4 mit 33 Runden Rückstand auf die Sieger ins Ziel. Auf Gesamtrang 5 wurde der Moore-Wood BMW 330i als Sieger der E2-Klasse abgewunken. Die Top 10 rundete mit dem Spoon Sport Honda Civic der Klassensieger der E0-Klasse ab.
31 der 36 gestarteten Mannschaften wurden am Ende in Wertung mit der Zielflagge abgewunken.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Laut einem Bericht unserer Kollegen von Sportscar 365 steht der erste Rollout des ByKolles Racing Hypercars kurz bevor. Demnach soll der Wagen im Laufe der kommenden Woche zum ersten Mal seinen Rollout erleben, nachdem Lieferverzögerungen aufgrund des Brexits die Anlieferung wichtiger Teile für die unter österreichische Flagge startende deutsche Mannschaft zum Teil um mehrere Monate verschleppt hatten. Dies soll Teamchef Dr Colin Kolles unseren britischen Kollegen gegenüber verlautet haben.
Demnach wäre das letzte fehlende Teil ein neues Getriebe das man bei Xtrac in Grossbritannien geordert habe, das allerdings derzeit noch im Zoll festhängen würde. Falls dieses endlich eintrifft würde man den Testmotor endlich zum ersten Mal zünden können um dann ab nächster Woche ein umfangreiches Testprogramm zur Homologation des selbst konstruierten Hypercars starten zu können. Ob allerdings der geplante Rollout auf dem nahen Flugplatz in Greding stattfinden kann, steht derzeit in Frage da es in Bayern mittlerweile zu schneien begonnen hat - Winterreifen für das Hypercar sind auch auf drängendes Bitten derzeit nicht von Michelin zu beziehen.
Ob angesichts der Lieferverzögerungen ein Start beim ersten Rennen in Sebring noch zu realisieren ist, ist derzeit für das Team, das 3 Monocoques des Wagens in Arbeit hat, noch nicht zu beantworten. Auch der endgültige Rennmotor von Gibson soll erst im Februar oder März geliefert werden.
Zumindest hat man mit Tom Dillmann und Esteban Guerrieri schon 2 Entwicklungspiloten für den Wagen verpflichtet. Das diese Woche von Tom Dillmann veröffentlichte Foto von der Sitzanpassung im Monocoque #1 ist jedenfalls das erste reelle Bild des bislang nur als Rendering bekannten Autos. Sollte die deutsche Mannschaft den Saisonstart in Sebring oder verspätet in Spa-Francorchamps realisiert bekommen dann würde dies das dritte reine Hypercar nach dem Toyota und dem Glickenhaus in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft werden.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Sonstige GT (D/A)
Das Grasser Racing Team hat den ersten Piloten für das DTM-Engagement 2022 bekannt gegeben. Stammpilot Clemens Schmid soll den Lamborghini Huracán GT3 evo mit der Startnummer 16 pilotieren. Mit Schmid steht der erste Fahrer des geplanten GRT-Quartetts für 2022 fest. Der 31 jährige Tiroler vollzieht nach zwei Jahren in den Farben von Grasser Racing gemeinsam mit dem Team den Wechsel aus dem ADAC GT-Masters in die prestigeträchtige DTM.
Zwischen 2011 und 2014 ging er im Porsche Supercup im Rahmen der Formel 1 an den Start. 2013 und 2015 krönte er sich zum Meister der Porsche GT3 Cup Challenge Middle East. Der darauffolgende Wechsel in den GT3-Sport ließ ihn über die Jahre zu einem Allrounder heranreifen, der sowohl im Sprint als auch auf der Langstrecke Achtungserfolge feierte. Im Jahr 2020 startete die Zusammenarbeit zwischen GRT und Schmid im ADAC GT Masters. Mit dem Lamborghini Huracán GT3 EVO ließ der Österreicher in den vergangenen beiden Saisons regelmäßig sein Potential aufblitzen. Darüber hinaus ging er 2021 mit GRT im Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup powered by Amazon Web Services (kurz FGTWCEEC by AWS) an den Start, wo er ein Podium im Silver Cup feierte.
Clemens Schmid: "Mit dem Einstieg in die DTM geht ein langersehnter Traum in Erfüllung. Seit Kindheitstagen habe ich die Serie verfolgt. Dass ich nun gemeinsam mit einem österreichischen Team in der DTM antreten kann, macht die ganze Sache noch spezieller. Ich konnte sowohl das Team als auch das Auto in den vergangenen beiden Jahren bestens kennenlernen. Es ist ein super Auto, mit dem wir ein großes Potenzial haben."
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Sonstige GT
Der 9 fache Motorrad Weltmeister und italienische Kultpilot Valentino Rossi hatte dieses Jahr im Vorfeld des Grossen Preises der Steiermark im August seinen Rücktritt nach 30 erfolgreichen Karrierejahren als aktiver Fahrer gegen Ende der Saison angekündigt.. Das betraf aber nur seine Zweirad-Aktivitäten. Das Rossi im Vierradbereich und dort bei den GT3 durchaus noch Ambitionen hat sich zu beweisen, war ein offenes Geheimnis – das aber nun duch eine aktuelle Testmeldung eine neue Richtung bekommt.
Bislang hatte Rossi bereits im Ferrari seines Managers Alessio Salucci einige Gastauftritte hingelegt. Zuletzt war er bei den Gulf 12 hours in Abu Dhabi und Bahrain erfolgreich mit Podiumspositionen angetreten, wobei der beide male mit Salucci und Luca Marini auf einem von Kessel racing eingesetzten Ferrari F488 GT3 an den Start ging. Wer nun dachte Rossi könnte weiter dem Cavallione Rampante die Treue halten wurde heute von einer Pressemeldung des Belgian Audi Club Team WRT aufgeschreckt. Offensichtlich hatte Rossi di Tage einen Test in einem Audi R8 LMS GT3 der belgischen Top-GT-Mannschaft absolvert. Die knappe PR dazu deutet zwischen den Zeilen lediglich auffällig unkonkret an, das man nach einem 3-tägigen Test auf dem Circuit Ricardo Tormo bei Valencia nun möglichen gemeinsame Kooperationen diskutieren würde.
Mit der belgischen Meistermannschaft von Teamchef Vincent Vosse hätte Rossi eine Truppe an der Hand die ihm den roten Teppich zu jedem denkbaren Event ausrollen könnte: DTM, Daytona, der 24h-Klassiker in Spa, die 24h am Nürburgring oder sogar Le Mans – wohlmöglich in Zukunft sogar in einem Werks-Audi LMDh; schlisslich ist WRT ja als Werksteam für die Ingolstädter im Gespräch - würden dem italienischen Vollblutmotorsportler mit der belgischen Truppe offen stehen. Man darf darauf gespannt sein ob beide Parteien sich auf eine Kooperation einigen können.
Verfasst von Porsche Pressetext. Veröffentlicht in Porsche diverse (PSC etc.)
Der neue Porsche-Junior für die Saison 2022 heißt Laurin Heinrich. Der 20-jährige Deutsche aus der Nähe von Würzburg setzte sich Ende November in einer Sichtung in Aragon (Spanien) gegen elf Konkurrenten aus den weltweiten Porsche Carrera Cups durch. Heinrich erhält von Porsche Motorsport unter anderem ein Förderpaket in Höhe von 225.000 Euro für die kommende Saison im Porsche Mobil1 Supercup.
Heinrich hatte in der abgelaufenen Saison bereits den Rookie-Titel im internationalen Markenpokal gewonnen und dabei einen Laufsieg erzielt. Seine ersten Erfahrungen im Kartsport hat Laurin Heinrich im Alter von 10 Jahren gesammelt. Die erste volle Saison absolvierte er als 14-jähriger Gymnasiast. Anschließend folgten drei Rookie-Siege in der Formel 4 im privaten Team seines Vaters. Nach einer Rennpause aus Budgetgründen stellte er sich 2019 dem intensiven Wettbewerb im Porsche Sports Cup. Dort setzte sich gegen mehr als 40 Konkurrenten durch und holte den GT3-Titel. 2020 stieg der Franke in den Porsche Carrera Cup Deutschland auf und sprang bereits in seinem Debütjahr viermal auf das Siegerpodest. Am Ende freute er sich über Gesamtrang vier und die Ehrung als bester Neueinsteiger. In der abgelaufenen Saison fuhr Heinrich in dieser Serie zwei Laufsiege ein, darunter ein „Grand Slam“ in Oschersleben: Pole-Position, schnellste Rennrunde und erster Platz. Das gleiche Kunststück gelang ihm 2021 am Steuer des Porsche 911 GT3 Cup von Huber Racing auch bei der Premiere des Porsche Mobil 1 Supercup in Zandvoort.
Bei der diesjährigen Sichtung in Spanien konnten 12 Kandidaten ihre Qualitäten bei teils widrigen Wetterbedingungen unter Beweis stellen. Neben der puren Schnelligkeit zählten auch mentale und physische Fitness, das Technikverständnis und die Zusammenarbeit mit den Renningenieuren sowie die Interaktion mit Medien zu den Auswahlkriterien.
„Die zwölf hochtalentierten Teilnehmer der dreitägigen Porsche-Junior-Sichtung im Motorland Aragon haben uns die Entscheidung ganz schön schwer gemacht – dennoch ist uns die Entscheidung zugunsten von Laurin Heinrich am Ende leichtgefallen“, erläutert Sascha Maassen. Der ehemalige Porsche-Werksfahrer steht dem Förderpilot als Coach bei allen Supercup-Rennen zur Seite. „Dass Laurin den 911 GT3 Cup richtig schnell bewegen kann, gehört natürlich zu den wichtigsten Grundlagen für einen angehenden Profi – als amtierender Supercup-Rookie-Champion und Laufsieger in Zandvoort musste er da kaum noch etwas beweisen. Überzeugen konnte er uns aber auch mit seiner grundsätzlichen Einstellung und einer mentalen Reife, die für einen 20-Jährigen erstaunt. In der Summe hat er uns als Fahrer das kompletteste Paket mit dem größten Entwicklungspotenzial präsentiert.“ Diese Einstellung zählte auch bei der Entscheidung über den Porsche-Junior 2022 zu den maßgeblichen Faktoren.
„Ich war hin und weg, als der Anruf von Porsche mit der positiven Nachricht kam – für mich geht ein Traum in Erfüllung! Es war ein Moment riesiger Freude und großer Erleichterung, denn die Nächte zuvor habe ich nicht wirklich gut geschlafen.“ lies sich Heinrich nach der Entscheidung zitieren.
Neben der Unterstützung durch Sascha Maassen wird der Förderpilot wie die Porsche-Werksfahrer von der Universität Potsdam sportmedizinisch und trainingswissenschaftlich betreut. Auch Medienseminare und Mentaltrainings zählen zu den Ausbildungsinhalten auf dem Weg zum Rennprofi. Zudem stehen für Laurin Heinrich als neuem Porsche-Junior Marketing-Aktivitäten und PR-Termine auf dem Programm.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Asiatische Le Mans Serie
Die Asiatischen Le Mans Serie hatte in den vergangenen Tagen für dieses Jahr eine deutliche Reduzierung der über die GT3-Klasse zu erringenden Autoentrys bekannt gegeben. Statt 4 Autoentrys für das 24 Stunden Rennen von Le Mans wird in diesem Jahr nur noch eine Wildcard für den Klassiker an der Sarthe in der GT3-Klassse vergeben. Damit nimmt man allerdings nur eine Änderung vorweg die sich durch eine just vor 4 Wochen bekannt gegebene Kooperation mit der SRO ergeben hat.
Demnach werden – zwar noch nicht in diesem Jahr , allerdings ab 2023 – 2 zusätzliche Entrys aus den SRO-Serien zum 24 Stunden Rennen von Le Mans zugelassen. Dies soll zum einen den Meister der Fanatec GT World Challenge Europe powered by Amazon Web Services (kurz FGTWCE by AWS) aus der Pro-AM oder Gold-Klasse umfassen. Zum anderen soll eine gemeinsame Wertung der Fanatec GT World Challenge Asia Powered by AWS und der Asiatischen Le Mans Serie geschaffen werden, wobei der Gewinner dieser Wertung – der dann voraussichtlich eher ein asiatisches Team sein wird – ebenfalls eine Einladung zum Klassiker bekommt.
Daneben soll die SRO ab 2023 auch in die Organisation der Asiatischen Le Mans Serie mit eingebunden werden. Die Organisation von Stephane Ratel will 2022 den wegen COVID-19 seit 2 Jahren ruhenden Rennbetrieb in der FGTWC-Asia by AWS wieder aufnehmen und kann so die Rückkehr nach Asien der Asiatischen Le Mans Serie - die 2022 Covid-bedingt wieder in die Emirate ausweicht – aktiv unterstützen. Wie und in welcher Form die Mitorganisation und die Vergabe der Auto-Entrys ab 2023 für das 24 Stunden Rennen von Le Mans 2024 erfolgt will die SRO in den nächsten Monaten bekannt geben.
Es handelt sich dabei übrigens nicht um die erste Kooperation zwischen ACO und SRO. Schon zu GT1-Zeiten hatte man eine entsprechende Vereinbarung getroffen die allerdings von den damals zulassungsberechtigten Teams nur verhalten angenommen wurde und daher schnell in der Versenkung verschwand. Es bleibt zu hoffen das die neue Vereinbarung längeren Bestand hat.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Sonstige GT (D/A)
Die Münchner SSR-Performance-Mannschaft hat ein 2-Wagen Engagement mit 2 Porsche 991 GT3 R in der DTM bekannt gegeben. Damit steigt Porsche als sechste Marke neben Mercedes, Audi, BMW, Ferrari und Lamborghini in die deutsche Traditionsserie ein. Die Münchner Truppe wechselt damit nach 2 Saisons im ADAC GT-Masters in die Konkurrenzserie der DTM. Piloten für das Engagement wurden noch nicht bekannt gegeben. In den letzten 2 Jahren hatte das Team Michael Ammermüller als Stammfahrer im Masters eingesetzt und den 3 fachen Porsche-Supercup Champion und ADAC GT-Masters Meister 2020 dieses Jahr auch beim DTM-Schnuppereinsatz am Nürburgring ans Lenkrad gelassen. Die beiden Porsche werden mit den Startnummern 92 und 94 in die Saison gehen.