Mercedes-Doppelsieg bei den 10. Gulf 12h

Mit einem Mercedes-Doppelsieg ist am vergangenen Wochenende die 10. Ausgabe der Gulf 12 hours auf dem Yas Marina Circuit zuende gegangen . 12 Monate nach dem Gewinn der ersten Gulf 12 hours Bahrain, die als separates Rennen zählen und in den kommenden Wochen zum 2. male stattfinden sollen, gewann das 2 Seas Motorsport Trio Isa ben Abdulla Alkhalifa, Ben Barnicoat und Martin Kodric auch die Jubiläumsausgabe in Abu Dhabi. Das zwischenzeitlich vom McLaren 720 S GT3 auf den Mercedes AMG GT3 umgestiegene Trio siegte quasi mit einem Start-Ziel-Sieg und kam mit der neuen Rekorddistanz von 359 Runden und 1895,52km auf der neuen, nun auf 5,28 km verkürzten Variante des Formel 1-Kurses in den arabischen Emiraten ins Ziel.

Der Vorsprung betrug eine Runde auf den Mercedes AMG GT3 der deutschen SPS Automotive Performance-mannschaft auf dem das Trio Valentin Pierburg Christoph Lenz und Dominik Baumann nicht nur den Sieg in der Pro-Am-Klasse sondern auch den zweiten Gesamtrang unter Dach und Fach bringen konnte. Schon zum zweiten Male landete hingegen die VR46 by Kessel-Ferrari Mannschaft mit einem dritten Gesamtrang auf dem Podium, auf dem der wegen eines Corona-Kontakts indisponierte Valentino Rossi durch David Fumanelli an der Seite von Luca Marini und Alessio Salucci ersetzt wurde.

Bei nur 3 Pro-Autos war das Rennen im Prinzip nach 4 Stunden schon entschieden. Während Ben Barnicoat auf dem später siegreichen AMG an der Spitze davon stürmte handelte sich der Pro-Wagen des SPS-Teams mit Maro Engel an Bord schon in der ersten Rennstunde einen Stossdämpferschaden ein der der mannschaft 7 Runden Rückstand bescherte. Das man am Ende diesen Rückstand halbieren konnte zeigte das für die deutsche AMG-Mannschaft deutlich mehr drin gelegen hätte. Als in der vierten Rennstunde nach mehreren Strafen auch der 2019 noch siegreiche Attempto Racing Audi mit einem Getriebedefekt strandete konnte die 2 Seas-Mannschaft entgültig in den Schongang schalten. Lediglich die eigenen Teamkollegen im zweiten Pro-Am-AMG konnten den späteren Siegern noch die Spitze zwischenzeitlich streitig machen, jedoch verhinderte ein sich lockerndes Skid Pad am Ende den Doppelsieg des bahrainisch-britischen Teams. Attempto verzeichnete dagegen nach einem Unfall im 2.Rennabschitt einen Totalausfall.

Mercedes verbuchte sogar noch auch den dritten GT3-Klassensieg in der Am-Klasse den die französische AKKA-ASP-Mannschaft einfahren konnte. In der GT4-Klasse war zum 2.Mal in Folge ein McLaren Team siegreich. Hier setzte sich die britische Greystone GT-Truppe durch. 

Während weitere Details zum Rennen in unserem ausführlichen Rennbericht auf unseren Seiten zu finden sind, folgen hier ein paar kurze Statistik-Fakten zur 10. Ausgabe:

  • Bei 10 Ausgaben des Langstreckenklassikers in Abu Dhabi sind in Summe bislang 231 Wagen von 81 verschiedenen Teams mit insgesamt 482 verschiedenen Piloten eingesetzt worden.
  • Nach 9 Jahren gelang Mercedes erst der 2. Sieg auf dem Yas Marina Circuit – 2013 hatte Black Falcon mit einem von Khaled AlQubaisi, Bernd Schneider und Jeroen Bleekemolen pilotiertem Mercedes SLS AMG GT3 bei der dritten Ausgabe den ersten Sieg geholt.
  • Daneben siegten 7 mal Ferrari Teams (4*Kessel Racing und 3 * AF Corse ) und einmal die deutsche Audi-Truppe Attempto Racing.
  • Mit dem Sieg der 2 Seas Mannschaft wächst die Liste der siegreichen Piloten bei den Gulf 12 hours auf 22 Namen. Die erfolgreichsten Fahrer sind Ferrari-Werkspilot Davide Rigon (5 Siege), Michael Broniszewski (4) und Giacomo Piccini (2)
  • Von den 231 bislang an den Start gebrachten Wagen waren 59% GT3-Autos, 15% GT4-Wagen 14% Prototypen und 12% Cup Autos. Die beiden letzteren Kategorien waren dieses Jahr nicht eingeladen was rückblickend das Feld um 3-4 Autos vergrössert hätte.
  • 16 Hersteller sind bislang in den 10 Feldern des Klassikers vertreten gewesen. Insgesamt traten 62 Ferrari, 30 Porsche, 23 AMG, 21 Lamborghini, 16 Ligier und Aston Martin, 15 Audi, 13 Wolf, 11 McLaren, 6 Renault, je 5 Ginetta und Maserati, 3 Norma und BMW sowie je ein Lotus und Bentley an.
  • Erfolgreichstes Team mit 4 Gesamtsiegen und 6 Gesamtpodiumsplätzen ist die Schweizer Kessel Racing Mannschaft, die als einziges Team bei allen 10 Rennen vertreten war und insgesamt 28 Fahrzeuge – allesamt Ferraris – an den Start gebracht hat.
  • Hinter Kessel finden sich AF Corse (17 Fahrzeuge) und GDL Racing (12) in der Liste.
  • Auf Platz 4 findet sich mit der dieses Jahr nicht engagierten MRS GT-Racing Truppe schon die engagierteste deutsche Mannschaft. Weitere mehrfach engagierte deutsche Teams waren Attempto Racing und Black Falcon (je 7 Autos) SPS Automotive Performance (4) und Car-Collection (3)
  • Unter den 482 Piloten gilt der in diesem Jahr nicht engagierte Frederic Fatien mit 8 Teilnahmen als erfahrenster Pilot, vor Michael Broniszewski mit 7 und Jordan Grogor und Stuart Hall mit je 6. Die 3 erfahrensten deutschen Piloten beim Event in Abu Dhabi sind Roald Goethe (4 Teilnahmen) sowie Ralf Bohn und Siegfried Venema (je 3).
  • Piloten aus 53 Nationen haben bislang an den 10 Rennen teilgenommen. Die stärksten Kontingente kamen dabei aus Grossbritannien (99 Fahrer), Italien (85), Frankreich (43), Deutschland (32), der Schweiz (26), den USA und den Emiraten (18) Australien (16), Russland (12) Sowie Österreich und den Niederlanden (je 10). Weiter unten in der Nationenliste finden sich unter anderem auch Fahrer aus so traditionsreichen Motorsportnationen wie Nigeria, Tansania, Puerto Rico und Georgien.
  • Das grösste Feld wurde 2018 mit 32 Wagen notiert – damals übrigens mit 6 Klassen. Cup und Prototypen-Teams fehlten dieses Jahr, wo man mit 4 Klassen nur 15 Wagen und damit das kleinste Feld zusammen bekam; genau so viel oder wenig wie 2012 bei der allerersten Ausgabe.

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