Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
T3 Motorsport plant einen Einsatz beim 24 Stunden Rennen von Daytona. Wie mehrere Quellen übereinstimmend berichten, reiht sich die Dresdener Mannschaft in die lange Liste der deutschen Teams ein, die versuchen sich eine geschäftliche Basis in den USA aufzubauen. Die Dresdener Mannschaft hat einen Lamborghini Huracán GT3 evo für den Langstreckenklassiker in Florida genannt, der gleichzeitig auch die Auftaktrunde der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship darstellt. Dabei wird man mit der amerikanischen Formel- und Trans-Am-Mannschaft Southern Motorsports kooperieren und deren Teambasis nutzen. T3 Motorsport hatte in der letzten Saison Southern Motorsports Pilot John Paul Southern Jr. in der ADAC GT4 Germany eingesetzt und darüber den Kontakt mit dem Team seines Vaters geknüpft.
Ob über den Daytona-Einsatz hinaus Engagements in der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship oder dem Michelin Endurance Cup geplant sind, ist derzeit ebenso offen wie die Besatzung des Engagements das in der Regel 4 Piloten für den Klassiker in der GTD-Klasse umfasst. T3 Motorsport hatte in der vergangenen Saison mit ihren 4 Lamborghinis Einsätze in der DTM und dem ADAC GT-Masters bestritten, wobei im Masters der Belgier Esteban Muth und die Britin Esmee Hawkey, sowie bei Gaststarts in Hockenheim und am Nürburgring auch Werkspilot Mirko Bortolotti und Masters-Pilot Maximilian Paul zum Einsatz kamen. Paul hatte in seiner Masters-Saison Unterstützung von diversen Piloten (Hugo Sasse, Marco Mapelli, Luca Ghiotto) bekommen. Zusätzlich kamen in der ADAC GT4 Germany neben Southern jr. auch Jan Phillip Springob, Oliver & Lukas Meyer sowie Lucas Mauron und Leon Koslowski zum Einsatz.
Während aus dieser Liste Bortolotti und Mapelli als potentielle Einstzpiloten nicht in Frage kommen, da sie für den Klassiker bereits auf einem GTD-Pro-Lambo des fast namensgleichen, amerikanischen TR3 Racing Teams genannt sind, ergibt sich so reichlich Auswahlmöglichkeiten für die sächsische Crew die mit der Gründung einer eigenen Nordamerikanischen Abteilung namens T3 Motorsport North America weitere Ambitionen für ein über Daytona hinausgehendes Engagement bekundet hat.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Prototypen diverse
Am gestrigen Tage haben der ADAC und die niederländische Creventic-Organisation die Einrichtung des Prototype Cup Germany angekündigt. In der 2022 erst mal nur 4 Veranstaltungen umfassenden Serie sollen LMP3-Teams mit Rennwagen nach dem ACO-Reglement die Kernrolle spielen. Damit soll der aufkeimenden LMP3-Szene in Deutschland eine offizielle Bühne bereitet werden, wobei auch andere Prototypenkonstruktionen zumindest in den Planungen zur Auftaktsaison eine Rolle spielen sollen.
Beim Rennformat orientiert sich die neue Serie am ADAC-GT-Masters, in deren Rahmen auch 2 der 4 Rennwochenenden stattfinden sollen. Die bereits seit einigen Monaten kursierenden Pläne zur Schaffung der ersten offiziellen deutschen Prototypenserie seit der DRM-Phase 1982-85 und der darauf folgenden Interserie sind damit nun offiziell publik gemacht worden.
Zuerst zu den offiziell verkündeten Fakten: Der ADAC hat sich langfristig die Exklusivrechte an der LMP3-Klasse für Deutschland vom Rechtehalter ACO gesichert. Insgesamt 4 Veranstaltungen in Belgien und in Deutschland sind in der Premierensaison geplant.
Dr. Gerd Ennser, ADAC Sportpräsident: „Das Interesse an Le Mans Prototypen wächst seit Jahren beständig, bei Fahrern, Teams und bei den Herstellern. Daher haben wir uns exklusiv die Rechte an der LMP3-Klasse gesichert, um die Le Mans Prototypen in Deutschland gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Creventic zu etablieren. Mit dem Prototype Cup Germany bieten wir Fahrern eine spannende Perspektive und Teams ein interessantes Betätigungsfeld, unter anderem auf der attraktiven und medial starken Plattform der Deutschen GT-Meisterschaft.“
Pierre Fillon, Präsident des Automobile Club de l’Ouest (ACO) wird wie folgt zitiert: „Endurance umfasst mehrere Klassen, unter denen die LMP3-Klasse einen besonderen Platz einnimmt. Durch ihren Erfolg in der Europäischen Le Mans Serie, der Asiatischen Le Mans Serie, dem Michelin Le Mans Cup sowie in der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship ist die Klasse ein attraktives Angebot für ausländische Veranstalter. Wir freuen uns über die Lizenzvereinbarung mit dem ADAC, denn dadurch werden sich langfristig viele deutsche Teams und Fahrern im Prototypensport engagieren.“ Der Prototype Cup Germany ist wie schon die national existierenden Serien in Frankreich und Grossbritannien eine nationale Ergänzung für den europaweit ausgetragenen Michelin Le Mans Cup in dem allerdings statt der CN auch GT3-Fahrzeuge startberechtigt sind. Terminüberschneidungen zwischen den beiden Serien werden vermieden.
Neben den LMP3-Prototypen sind im Prototype Cup Germany im kommenden Jahr auch CN-Sportwagen und vergleichbare Konstruktionen erlaubt, wobei die nominell schnelleren und preiswerteren CN gegenüber den LMP3 verlangsamt werden. Pro Veranstaltung sind 2 rund einstündige Rennen mit Fahrerwechsel wie auch im ADAC GT-Masters und der ADAC GT4 Germany geplant, was ein deutlich kürzeres Format wie die internationalen LMP3-Serien bedeutet, bei denen ein Pilot in der Regel mindestens einstündige Stints absolviert.
Der Auftakt findet vom 22. bis 24. April im Rahmen der 12h von Spa Francorchamps der 24 Stunden-Serie statt. Das zweite Meeting wird vom 15. bis 17. Juli im Rahmen des ADAC Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring ausgetragen. Beim dritten Rennwochenende sind die Sportwagen im Rahmen der Deutschen GT-Meisterschaft beim Family & Friends Festival auf dem Eurospeedway Lausitzring vom 19. bis 21. August unterwegs. Das Finale findet ebenfalls im ADAC-Rahmen vom 21. bis 23. Oktober in Hockenheim statt.
Abseits der offiziellen Presseverlautbarungen bietet die neue Serie einen interessanten Einblick in die aktuellen Verhältnisse im Prototypensport: Bereits im September hatte die Creventic Organisation einen neuen Anlauf in diese Richtung verkündet. Bereits von 2017-2018 hatte man einen ersten Anlauf versucht der allerdings mangels kostendeckender Starterzahlen schnell in der Versenkung verschwand. Nun wagt man einen 2. Anlauf – und hat sich dafür 3 starke Partner ins Boot geholt. Erstens den ADAC der parallel wohl schon ebenfalls an einem Konzept für die Einbindung der als kostengünstige GT3-Alternative bekannten LMP3 arbeitete, zweitens den ACO um dessen lizenzrechtliche Belange sich der deutsche Verband weitaus besser als die niederländische Privatorganisation kümmern konnte und drittens Michelin, die für die Teilnehmer ein essentieller Bestandteil eines logischen Veranstalterpakets mit Aufstiegschancen darstellen.
Wie sich einige Leser dieser Seiten erinnern werden, hatte die Creventic Organisation schon einmal im Alleingang einen Versuchsballon in Richtung Prototypenszene gestartet. Das kostenaufwendige Langstreckenformat das man seinerzeit mit der 24h Proto Series anstrebte, sorgte jedoch in Zusammenspiel mit den in der Prototypenszene alles andere als geläufigen Hankook-Reifen als Exklusivausrüster dafür, das sich der erkenntnis-mässige Nährwert der Serie für die Michelin-gewohnten LMP3-Einsatzteams genau so in Grenzen hielt wie die Resonanz auf die neue Serie, die nach wenigen Events mit überwiegend einstelligen Starterzahlen letztendlich eingestellt wurde. Das man damals den ACO nicht frühzeitig einband sondern im Gegenteil mit einer vollmundigen Ankündigung im Vorfeld der ELMS-Runde in Spa-Francorchamps brüskierte, war ein weiterer wackliger Baustein der die Planungen im Endeffekt frühzeitig zum Einsturz brachte.
Der neue Ansatz, den man jetzt fährt, vermeidet nun diese Fehler. Zum einen wird sich die Serie mit Deutschland auf einen bislang kaum beackerten nationalen Wachstumsmarkt ausrichten und nicht versuchen in Konkurrenz zu bestehenden Serien im frankophonen, angelsächsischen oder mediterranen Bereich zu treten. Mit der vollzogenen Kooperation mit dem ADAC spannen sogar 2 starke Partner zusammen die beide den Prototypensport fördern wollen und in Deutschland auf einen wachsenden Markt treffen. Mit der frühzeitigen Festlegung auf Michelin als Reifenlieferant können die Teams sogar die in den Rennen gewonnenen Erkenntnisse 1:1 auf weitere Einsatzserien wie der Ultimate Series, dem Michelin Le Mans Cup oder der ELMS übertragen.
Die Anzahl speziell der deutschen LMP3-Teams (oder der Teams mit deutschsprachigen Hintergrund) ist in der letzten Saison förmlich explodiert. So sind in diversen Meisterschaften die Mannschaften von Inter-Europol Competition, Mühlner Motorsport, Phoenix Racing, Black Falcon, Rinaldi Racing, dem Frikadelli Racing Team, Konrad Motorsport und dem Wochenspiegel Team Monschau engagiert. Daneben existieren weitere Mannschaften wie WS-Motorsport die ebenfalls LMP3-Einsatzgeräte in ihrem Fuhrpark besitzen. Zumindest diesen beiden letztgenannten Mannschaften wird schon ein konkretes interessae an der neuen Serie nachgesagt. Aus dem deutschsprachigen Umland kommen zusätzlich die Teams von Wimmer Werk Motorsport (A), DKR Engineering und Racing Experience (beide LUX) hinzu. Zählt man nun noch die wachsende Anzahl von Trackday-Wagen für Sportwagen-Privatiers hinzu und zusätzlich auch die potentielle Anzahl an Startern aus der BeNeLux-Region (hier rekrutiert sich nach ihrem Ende in der Belcar-serie auch das Gros der CN-Starter) dann zeigt sich hier ein deutliches Potential für eine eigene Sportprototypenserie.
Eventuell schwachen Starterzahlen zu Beginn der Auftaktsaison versucht man im ersten Jahr mit der Einbindung von vornehmlich aus der Belcar und der Dutch Supercar Challenge stammenden Einsatzteams mit CN-Fahrzeugen zu begegnen. Die offenen und deutlich leichteren (und billigeren !) Rennspyder sind eigentlich sogar schneller als die LMP3. Daher haben ACO und ADAC es zur Bedingung gemacht das die CN gegenüber den LMP3 deutlich eingebremst werden. Noch schnelleren Prototypen – etwa dem Ginetta G57, den zahlreichen Radical-Konstruktionen oder gar den mit exotischen Rennmotoren ausgestatteten PRC - bleibt der Zutritt zur neuen Serie verwehrt. Damit soll sichergestellt werden das den LMP3 mit ihren beiden deFacto Einheitschassis-Lieferanten Ligier und Duqueine (die proforma genannten Alternativen Ginetta und Adess fallen wegen Performance-Defiziten effektiv aus) nicht das wirtschaftliche Wasser abgegraben wird.
Fest steht das sich der deutschen Rennszene nun mit den neuen Format einer echten Sportprototypenserie eine echte Alternative zur immer teurer werdenden GT3-Szene auftut. Die Chance kommt zwar für das Gefühl des Autors dieser Zeilen spät, aber sie kommt nun immerhin. Denn sowohl die Kosteneskalation im GT3-Sektor als auch die am Horizont lauernde Reduzierung der Hersteller-gebundenen Marketing-Budgets für Aktivitäten ausserhalb des angesagten Zero-Emission-Sektors könnten der populären Produktionssportwagenklasse in Kürze schneller ein Ende bereiten als dies der Rennszene bewusst ist. Bei den weniger hersteller-gebundenen Prototypenschmieden sind Marketing-Budgets als Grundlage für Rennprogramme hingegen irrelevant. Daher könnten interessierte Teams und Wagenbesitzer in Zukunft eher zu einem günstigerem aber deutlich schnelleren Prototypen statt einem GT3 oder GT4 greifen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Das schweizer Octane 126-Team hat eine Fortsetzung seines Engagements auf der Nürburgring Nordschleife angekündigt. Die schweizer Ferrari Mannschaft wird sowohl das Engagement in der Nürburgring Langstrecken Serie als auch in der Ferrari Challenge 2022 fortsetzen. Beim diesejährigen 24 Stunden Rennen am Nürburgring hatte ein Defekt der Servolenkung zu einem vorzeitigem Ende des Einsatzes geführt. In der kommenden Saison will die Züricher Equipe wieder ihren aktuellen Ferrari F488 GT3 in der SP9-Klasse an den Start bringen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )

Am vergangenen Samstag hat Porsche erste Teaserbilder des LMDh-Prototypen veröffentlicht und Kernzüge des Motorsportprogramms 2022 bekannt gegeben. Personell verstärkt sich der Weisacher Hersteller mit 2 aktuellen IMSA-Prototypenpiloten, die den Werksfahrerkader verstärken sollen. Dane Cameron (Bild links) und Felipe Nasr (re.) werden in den Porsche Werksfahrerkader als Entwicklungspiloten aufgenommen.
Der 33 jährige US Amerikaner Cameron hat im Laufe seiner Karriere bereits 6 Meistertitel (3 Formel-Titel, GTD-Titel in der USCC und 2 IMSA-Titel 2016 und 19 mit Action Express bzw. dem Acura Team Penske) eingefahren und wechselt aktuell aus dem Acura der Meyer Shank Racing Mannschaft zum deutschen Hersteller.
Der 29-jährige Brasilianer Felipe Nasr stieg 2009 nach 9 nationalen Karttiteln in den Automobilsport ein und konnte dort seitdem 4 weitere Titel einfahren. Beim vergangenen Petit Le Mans vor 7 Wochen (hier geht’s zum noch in Arbeit befindlichen Rennbericht auf unseren Seiten) gelang ihm zusammen mit Teamkollege Luis Felipe Derani auf dem Action Express Cadillac sein aktuellster Titel, der ebenfalls sein zweiter IMSA-DPi-Titel ist, nachdem er schon 2018 mit der selben Mannschaft erfolgreich war.
Ob neben den beiden Neuzugängen auch Abgänge im Porsche Werksfahrerkader anstehen wurde bislang von Porsche noch nicht bekannt gegeben. Der Kader hatte zuletzt 16 Piloten umfasst. Camerons und Nasr´s Hauptaufgabe werden über das gesamte jahr 2022 hinweg die Entwicklungsfahrten mit dem neuen Porsche LMDh sein der von Penske Motorsport sowohl in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft als auch in der IMSA eingesetzt werden soll und dessen Projektleitung der Schweizer Urs Kuratle übernimmt der 2013 vom Sauber-F1-Team zu Porsche gewechselt war. Mit dem Beginn der Saison 2023 wird der neue von Porsche Audi und Multimatic in gemeinsamer Arbeit entwickelte Prototyp dann sowohl in der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship als auch der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft zum Einsatz kommen.
Zumindest in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ist man auch im kommenden Jahr über den GTE-Pro-Einsatz weiter vertreten. In der #91 werden weiterhin Richard Lietz und Gianmaria Bruni den Dienst schieben, wobei sie bei den längeren Rennen (z.B. Le Mans) durch Frederik Makowiecki verstärkt werden. In der #92 wird Kevin Estrè 2022 Michael Christensen anstelle des bislang engagierten Neel Jani als neuen Teamkollegen bekommen. Hier steht Laurens Vanthoor als Sekundant für die Enduros bereit.
Die in der IMSA weggefallene GTLM-Klasse wird in der neuen GTD-Pro durch Pfaff Motorsport (Bild) beschickt, die Matt Campbell und Mathieu Jaminet als Werkspiloten durch Porsche gestellt bekommen. Daneben werden auch wieder eine Reihe von Kundenteams in der GTD-Klasse unterstützt werden.
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Neben dem Kalender wollen wir uns einen Monat vor dem Start der 2022er-Saison der 24h Serie auch noch einen kurzen Überblick über die Neuerungen verschaffen:
Die wohl interessanteste Änderung ist die neue Struktur in der GT3-Klasse. Zukünftig gibt es die GT3-Pro (mit Maximal 2 Pro-Fahrern, Mindestens ein Am-Fahrer), die GT3-Pro/Am (Maximal 1 Pro-Fahrer, Mindestens 2 Am-Fahrer) und GT3-Am (Maximal 1 Semi-Pro-Fahrer, der Rest Am-Fahrer). Die Am-Klasse kann dabei wie bisher noch unterteilt werden in eine zusätzliche Am-Advantage, hier darf die Fahrerbesatzung nur aus Am-Fahrern bestehen, dabei gibt es aber Vorteile der der BoP wie zB einem größeren Kraftstofftank. Bislang hat beispielsweise der Car Collection-Audi #34 von dieser Einstufung profitiert. Eine Fahrerbesatzung aus nur Semi-Pro-Fahrern wird in die GT3-Pro eingestuft, hier entfallen dann die erlaubten Pro-Fahrer und ebenso die Pflicht zu einem Am-Fahrer. Diese neue Regelung richtet sich sicherlich hauptsächlich an große Teams, die mit einem Auftritt zB in Dubai sich mit einer ausgeglicheneren Fahrerbesatzung einen Vorteil verschaffen will.
Statt der je einen Qualifying-Session für TCE- und GT-Fahrzeuge sehen wir im kommenden Jahr für beide Divisionen jeweils drei kürzere Sessions: Je Fahrzeug müssen drei verschiedene Fahrer eine Zeit fahren, die Durchschnittszeit bestimmt dabei den Startplatz.
Die Rennleitung behält sich das Recht vor, zukünftig nach Code60- oder Safety Car-Phasen einen Wave-By durchzuführen und somit überrundete Fahrzeuge sich zurückrunden zu lassen.
Um die Sicherheit bei den Stopps zu erhöhen und den Fahrern mehr Zeit für den Wechsel zu geben, sind nur noch maximal zwei Mechaniker und zwei Schlagschrauber erlaubt. Dabei müssen alle Beteiligten inkl. Material wie Reifen und Schlagschrauber vor dem Stillstand des Fahrzeuges hinter der Boxenlinie bleiben, einzig der neue Fahrer und der "Lollipop-Mann" dürfen in der Boxengasse stehen. Zusätzlich dürfen zwei Personen beim Fahrerwechsel assistieren.
Beim Nachtanken dürfen nun alle Fahrzeuge den Motor anlassen, was bisher nur Turbofahrzeugen erlaubt war.
Statt wie bisher 2 gibt es zukünftig nur noch eine Einführungsrunde.
Zu den Klassen: Wie zu erwarten war, gibt es in 2022 die neue Klasse "992" für Porsche Cup-Fahrzeuge der aktuellen 992-Generation. In der GTX-Klasse sind auch GT2-Fahrzeuge erlaubt.
Die GT3-, GT4-, 991-/992- und TCR-Fahrzeuge bekommen verschärfte Regeln in Bezug auf die Abgasanlage, was mit stärkeren Regelementierungen bei der Lautstärkenregelung zu tun hat.
Die GT3- und GT4-Fahrzeuge dürfen nicht mehr Lichter nutzen als in der Homologation aufgeführt, während die anderen Klassen maximal 2 zusätzliche Lichter verbauen dürfen. Das soll das exzessive Licht und die Blendung von den anderen Fahrzeugen reduzieren.
Der Veranstalter behält es sich weiterhin vor, im Hinblick auf die Am-Ausrichtung der Rennen die Fahrereinstufungen zu ändern in Bezug auf die bisherige 24h-Performance mancher Fahrer. So könnten Bronze-Fahrer in die Semi-Pro-Kategorie eingestuft werden, Silber-Fahrer aber auch die Am-Kategorie.
Die Punkteverteilung sieht vor, dass nach 12 Stunden-Rennen 100% an Punkten verteilt werden. Bei 24 Stunden-Veranstaltungen gibt es nach 12 Stunden 50%-Punkte, und nach absolvierten 24 Stunden weitere 100%.
Es gibt zwei verschiedene Titel die nach der Saison vergeben werden, wobei es diese jeweils für die Fahrer- und Team-Wertung gibt, zusätzlich auch die Ladies- und Junior-Titel. Die "24h Series European Championship" setzt sich aus den 5 Rennen auf europäischen Rennstrecken zusammen, wobei bei jedem das schlechteste Resultat als Streichresultat zählt. Der "24h Series Champions of the Continents" beinhaltet grundsätzlich alle Rennen der Saison. Dubai und Sebring sind als Ergebnis gesetzt, hinzugezogen wird das beste Ergebnis der 5 europäischen Rennen. Um an dieser Meisterschaft teilnehmen zu können, muss ein Team an Dubai, Sebring und mindestens einem Event in Europa teilnehmen.
Zusammengefasst sollten diese Änderungen also den Am-Charakter der Veranstaltungen betonen und gerade in Bezug auf die Boxenstopp- und Licht-Änderungen der Sicherheit dienen.
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Kaum ist die Rennsaison 2021 der 24h Serie vorüber, steht für Mitte Januar bereits der Saisonauftakt 2022 vor der Tür. 8 Rennen auf 3 unterschiedlichen Kontinenten über einen Zeitraum von 10 Monaten. Klammert man das Single Event in Abu Dhabi aus welches zu keiner Meisterschaft gehört, dann erwarten uns 132 Rennstunden - plus zahlreiche für die ausgiebigen Tests sowie die Trainings und Qualifyings.
Los geht es wie gewohnt vom 13.-15.01.2022 mit den 24 Stunden von Dubai. Bereits zum 17. Mal gastiert die 24h Serie dabei in Dubai. Die meisten Siege auf dem Wüstenkurs konnte Porsche mit deren 6 erzielen, Mercedes hat mit derzeit 5 Siegen die Möglichkeit auszuschließen. Es folgen BMW mit 3 und Audi mit 2 Erfolgen.
Die zweite Saisonstation ist nach 2021 am 21.-22.01.2022 erneut das Single Event in Abu Dhabi über 6 Stunden. Dieser Lauf gehört nicht zu Meisterschaft - ist aber eine gute Einsatzmöglichkeit für die Teams eine Woche nach dem Auftakt in Dubai um ihre Fahrzeuge zu vermieten und sich die langen Wege zu sparen. Der Sieg in 2021 ging an den Audi R8 LMS von Car Collection Motorsport.
Für den dritten Lauf vom 25.-26.03.2022 wechselt die Serie auf den europäischen Kontinten: Bereits zum 8. Mal fährt man im italienischen Mugello das 12 Stunden Rennen. Die bisherigen Siege teilen sich in je 3 Erfolge für Ferrari und Porsche auf, während der Renault RS01 in 2016 auch einen SIeg abstauben konnte. in 2014 haben wir hier den knappsten Zieleinlauf bei einem Creventic-Rennen gesehen: AF Corse gewann nach 12 Stunden mit einem Vorsprung von 5,417 Sekunden vor Stadler Motorsport.
Die vierte Saisonstation ist am 22.-24.04.2022 der belgische Kurs von Spa-Francorchamps mit einem 12 Stunden Rennen. Es ist der 5. Aufschlag des Veranstalters auf der "Ardennen-Achterbahn". Die beiden bisherigen GT-Ausgaben in 2018 und 2019 konnte die Scuderia Praha-Mannschaft im Ferrari für sich entscheiden. Die erste Ausgabe in 2017 für TCE und GT4-Fahrzeuge ging an den LMS-Seat Leon TCR, während Red Camel in 2019 mit ihrem Cupra TCR die TCE 500 über 23 Stunden für sich entscheiden konnte.
Der fünfte Saisonlauf am 13.-15.05.2022 steigt mit den 12 Stunden von Hockenheim. Es wird der dritte Aufschlag auf dem Hockenheimring sein. Beide bisherigen Auflagen gingen an Porsche-Teams: Während 2021 Haegeli by T2 Racing im GT3-Porsche siegreich war, konnte NKPP Racing by Bas Koeten Racing die 16 Stunden von Hockenheim 2020 für sich entscheiden.
Lauf Nummer 6 ist am 08.-10.07.2022 mit den 24 Stunden von Portimao geplant. Die Serie wird zum 5. Mal in Portugal gastieren. 2021 musste das Rennen Pandemie-bedingt abgesagt werden, während es in 2020 noch den Startschuss nach dem Corona-Ausbruch bedeutet hat. 3 Siege gingen hier an den Scuderia Praha-Ferrari und einer an den Herberth Motorsport-Porsche.
Das siebte Saisonrennen ist traditionell gleichbedeutend mit dem Europa-Highlight der Serie: Vom 09.-11.09.2022 findet zum 11. Mal unter Creventic-Organisation die 24 Stunden von Barcelona statt. Seit 2011 wird das Rennen vom niederländischen Veranstalter organisiert. 9 Der bisherigen Läufe waren offen für alle Fahrzeugklassen, die siegreichen Marken sind mit Porsche (3 Siege), Mercedes (2 Siege), BMW, Ferrari, Lamborghini und McLaren (je 1 Sieg) weit aufgeteilt. Die 2017er Ausgabe war nur offen für TCE-Teams, die spanische NM Racing-Mannschaft konnte mit der Ginetta G55 GT4 den Gesamtsieg feiern.
Last but not least steht als achte Saisonstation von 18.-20.11.2022 die zweite Auflage der 24 Stunden von Sebring im Kalendar. Das 2021er Rennen konnte Rutronik Racing by TECE im Audi R8 LMS GT3 Evo für sich entscheiden.
Sofern uns die Corona-Pandemie auch in 2022 nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht, sehen wir also 8 Rennen auf für die Veranstalter und Teams mehr oder weniger bekannten Rennstrecken. Drücken wir die Daumen, dass wir uns über den Großteil der Saison an diesen Kalendar richten können.
24h-Serien-Kalender 2022:
14-15.1: 17. 24h von Dubai
(22.1: 2. 6h von AbuDhabi)
25-26.3: 8. 12h von Mugello
23-24.4: 5. 12h von Spa
14-15.5: 2. 12h von Hockenheim
9-10.7: 5. 24h Portimao
10-11.9: 23. 24h Barcelona
19-20.11: 2. 24h Sebring
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Die britische Optimum Motorsport-Mannschaft weitet ihr Engagement in die LMP3-Klasse aus. Im Michelin Le Mans Cup will man in der kommenden Saison einen Duqueine M30-D08 LMP3 für die beiden britischen Piloten Alex Mortimer und Mark Crader einsetzen. Daneben soll auch der Einsatz der McLaren 720 S GT3 - Optimum ist unter anderem das Einsatzteam für das Inception Racing Projekt – fortgesetzt werden.
Der 36-jährige Brite Mortimer ist der britische GT-Champion des Jahres 2007, als er seinerzeit die traditionsreiche britische Serie auf einer Viper des Teams RPM zusammen mit seinem Teamkollegen Bradley Ellis gewinnen konnte. Zuletzt gewann er 2018 der Titel der Supersport-Kategorie in Radical European Masters, nachdem er zuvor auch Gastauftritte in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und der Blancpain Serie absolviert hatte. Sein letztes Jahr noch vom Grainmarket Team eingesetztes Fahrzeug bekommt nun mit Optimum ein neues Einsatzteam. Sein 58-jähriger Landsmann und Teamkollege Mark Crader folgt ihm seit Radical-Zeiten und hat ebenfalls schon 2 Saisons im Michelin Le Mans Cup hinter sich.
Ob Optimum, die beide McLaren für die Asiatische Le Mans Serie 2022 eingeschrieben haben , nun auch ein Engagement im Michelin Le Mans Cup mit den McLaren planen ist derzeit noch nicht bekannt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
René Rast kommt bei den kommenden 24h von Daytona zu seinem nächsten Prototypeneinsatz. Der 35-jährige Mindener wird einen der beiden geplanten G-Drive Oreca als Leadfahrer anführen. Der dreifache DTM-, 3-fache Porsche Mobil1 Supercup-, zweifache Porsche Carrera Cup Deutschland-Champion sowie Meister des ADAC GT-Masters 2014 sollsich dabei sein Cockpit mit dem ehemaligen Champcar-Piloten Ed Jones, FIA F3 pilot Oliver Rasmussen und dem französischen Broncepiloten Francois Heriau teilen.
Für Rast ist es nicht der erste Einsatz in einem Prototypen. Zuletzt startete er 2019 beim Klassiker in Florida mit einem Mazda DPi, der allerdings vorzeitig die Segel im Rennen strich. 2018 war er auf dem noch vom Audi Sport Team Joest eingesetzten Mazda sogar für 3 Rennen der Nordamerikanischen Langstreckenmeisterschaft engagiert worden, nachdem er im Vorjahr den VisitFlorida Racing Riley Mk. 30 Gibson auf das Podium des 24h.-Klassikers mitpilotiert hatte. 2016 startete er gar schon zusammen mit G-Drive in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und bestritt dort 7 Rennen auf dem Oreca des Teams.
Es darf angenommen werden das Rast´s Einsatz mit dem kommenden Einstieg von Audi in die LMDh-Klasse in Zusammenhang zu sehen ist, den die Ingolstädter in der übernächsten Saison - wohlmöglich unter Zuhilfenahme des Team WRT - vollziehen wollen.
Auch die Besatzung des 2. G-Drive LMP2 für Daytona wurde heute bekannt gegeben: dort werden Luca Ghiotto, James Allen, Tijmen van der Helm und der US-Bronce-Pilot John Falb sich die Lenkraddienste teilen. Die vom Algarve Pro -Team eingesetzten G-Drive Wagen sollen nach dem Einsatz in Florida in die WEC-Saison 2022 einsteigen, die wiederum nur aus 6 Rennen bestehen wird.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Endurance GT Cup ( BES )
Die deutsch-polnische McLaren-Mannschaft JP Motorsport konzentriert ihr Engagement 2022 auf die Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup powered by Amazon Web Services (kurz FGTWCEEC by AWS) aus. Dort sollen 2 McLaren 720 S GT3 zum Einsatz kommen. Nun hat das in Erkelenz stationierte Team die Besatzungen für die Langstreckenserie bekannt gegeben.
In der Pro-Klasse soll einer der beiden McLaren mit dem von Mercedes abgewanderten Monegassen Vincent Abril, ex-Lamborghini-Werkspilot Dennis Lind und dem ehemaligen Peugeot-LMP-Werkspiloten Christian Klien . Der Österreicher Klien ist bereits seit der vergangenen Saison Stammfahrer im Team von Teammanager Patryk Krupinski, der sich den zweiten Wagen in der Pro-Am Klasse mit Maciej Blazek und dem 17-jährigen Joel Mesch teilen wird.
Projektleter Markus Specht gab in der vom Team dazu veröffentlichenten Meldung an das das SRO-Programm nicht das einzige Engagement für 2022 bleiben könnte: „Der Wechsel in die Fanatec GT World Challenge Europe Powered by AWS ist für das Team der perfekte nächste Schritt. Nach den Programmen in der International GT Open und der DTM bieten die Rennserien unter der Leitung der SRO Motorsports Group nicht nur den härtesten Wettbewerb der Welt, sondern auch verschiedene, skalierbare Optionen je nach Bedarf oder je nach Interesse des Fahrers und der Finanzierung der Programme. So kann beispielsweise der Fokus innerhalb der GT World Challenge auf die Sprint- oder Langstreckenrennen mit einem dritten Fahrzeug gelegt werden. Darüber hinaus ist das ADAC GT-Masters ein mögliches zusätzliches Betätigungsfeld, da es mit keiner Veranstaltung der GT World Challenge kollidiert. Auch die Rennen der Intercontinental GT Challenge könnten ein Thema werden. Wir sprechen derzeit mit Fahrern und Sponsoren darüber, und sind offen für alle Interessenten, die sich bei uns melden...."
Auch Teammanager Patrick Krupinski unterstrich das die Zukunft des Teams, das sogar mit der Anschaffung eines dritten McLarens liebäugelt, nicht in der DTM liegen würde: "Wir haben bereits an Rennen der Fanatec GT World Challenge powered by Amazon Web Services 2020 und 2021 teilgenommen und waren sehr beeindruckt von dem professionellen Umfeld, der Organisation und natürlich den Rennen, die jedem Team alles abverlangen. Wir haben in diesem Jahr in der DTM auf hohem Niveau viel lernen können. Allerdings war uns relativ früh klar, dass unsere Zukunft nicht nur in dieser Serie liegen wird. Das Veranstaltungskonzept ist nicht perfekt und macht es für ein Team wie uns schwierig, einen guten Business Case dafür aufzustellen. Außerdem hat man als Einzelkämpfer einen Nachteil gegenüber einem Feld von beispielsweise 8 Mercedes-AMGs, die im Kundensportbereich zusammenarbeiten."
Mit dem SRO-Engagement steht somit auch mit dem darin enthaltenen 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps ein erster 24h-Event für die Erkelenzer Mannschaft an. Ein potentiell ins Spiel gebrachter GT-Masters-Einsatz mit dem spektakulären McLaren würde auch diese Serie um einen weiteren Exoten bereichern.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
United Autosports setzt ab der kommenden Saison 2 Oreca in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ein. Für das zweite Fahrzeug hat man nun die ersten Piloten benannt. Neben dem erst 15 jährigen Briten Josh Pierson wird ex-Audi-Werkspilot Oliver Jarvis einen der beiden LMP2 des anglo-amerikanischen teams pilotieren. Jarvis letzter Einsatz in der WM datiert aus 2019 als er in Fuji den verhinderten Paul di Resta im Oreca der Mannschaft vertrat (Bild). 2017 bestritt er mit dem chinesischen Jackie Chan DC-Racing Team seine letzte volle WEC-Saison. Im Jahr zuvor hatte er sein letztes Werksengagement mit Audi absolviert.
Den zweiten Wagen mit der #22 werden Phil Hanson, Filipe Albuquerque und Will Owen pilotieren. Der letzte noch freie Sitz in den beiden Orecas soll noch diese Woche offiziell vergeben werden.