WEC-News-Update LMP2
Auch in der LMP2-Klasse der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft wird man sich 2017 auf ein Feld mit einem neuen Aussehen gefasst machen müssen. Wie bereits mehrfach erläutert wird die Klasse durch eine komplette Generation neuer Autos ersetzt. Diese werden statt wie bisher von Nissan-, Judd und HPD-Motoren vom Mitte des Jahres in Le Mans vorgestellten Gibson GK428 4,17l-V8-Einheitsmotor befeuert. Dieser leistet 600 statt der bisher üblichen 520 PS – was dazu führt, das nach den ersten Tests Le Mans Rundenzeiten von unter 3:30 für die LMP2-Klasse prognostiziert werden. Damit wird die LMP1-L-Klasse – in der 2017 nur noch das ByKolles-Team startet – eigentlich obsolet, soweit nicht auch diesem Team und zukünftigen Interessenten ein Performance-Break offeriert wird...
Bei den Chassis sind nun nur noch die 4 approbierten Hersteller - Oreca mit dem O07 (Bild rechts), Onroak-Ligier mit dem JS-P217 (Bild oben), Dallara mit dem neuen, noch nicht offiziell benannten LMP2 und Riley-Multimatic mit dem Mk.30 - erlaubt. Während Riley noch keinen Kunden auf der WM-Bühne aquirieren konnte, stehen für die 3 anderen Hersteller zahlreiche Teams parat die ein Engagement in der WM 2017 – und somit auch für das 24 Stunden Rennen von Le Mans - auf dem Plan haben.
Auf Seiten der Oreca-Kunden steigt TDS Racing von der Europäischen Le Mans Serie in die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft auf. Die französische Mannschaft soll das Trio Matthieu Vaxiviere, Emmanuel Collard und Francois Perrodo auf dem eigenen Wagen an den Start bringen und gleichzeitig auch vom Team Jota den G-Drive-Entry übernehmen auf dem Roman Rusinov mit seinem Gazprom-Sponsorgeld erneut ein neues Einsatzteam beglückt. Das Team Jota verbleibt mit einem Auto unter eigenem Banner ebenfalls in der WM, genauso wie das Manor-GP Team das mit 2 O07 weiter machen will. Rebellion Racing kommt mit 2 Orecas hinzu (mehr dazu später) und auch Signatech sowie die chinesische Mannschaft von Jackie Chan DC-Racing wollen mit den als Alpine umetikettierten Orecas weiter machen. Ein zehnter Oreca könnte in Form des Eurasia-Teams hinzu kommen.
Ligier wird in der WM nach zuvor starker Präsenz mit nur einem neuen Auto präsent sein – und selbst dessen Finanzierung steht derzeit auf der Kippe. Das mexikanische RGR by Morand-Team muss sich nach dem Abgang von Bruno Senna derzeit nach einem neuen dritten Piloten umsehen. Weiter Kundenteams hat Jacques Nicolets Onroak Firma darüber hinaus nur in der Europäischen Le Mans Serie und der Weather Tech-USCC-Serie aquirieren können.
Mit Dallara kehrt nach langer Abstinenz ein weiterer Hersteller in die LMP-Szene zurück. Nach dem derzeitigen Stand werden 2-3 Teams die neue Konstruktion in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft zum Einsatz bringen. Für SMP-Racing bringt deren neues Einsatzteam ART Grand Prix als vorbereitende Fingerübung für den LMP1-L-Einsatz 2018 einen Dallara an den Start. Lediglich das Etikett dieser Nennung ist noch ungewiss. Nach einem Jahr in der LMP3-Szene steigt das italienische Eurointernational-Team unter dem Namen Cosmos GP in die WM auf. Hinter dem Projekt steht Kundenpilot Giorgio Mondini, der den Dallara der Mannschaft finanziert. Schliesslich könnte ein dritter Dallara in Form der chinesischen KCMG-Mannschaft hinzu kommen, der Ambitionen für einen Wiedereinstieg in die Prototypenszene nachgesagt werden.