Laut einer Kurzmeldung unserer britischen Kollegen von Dailysportscar.com plant eine weitere, bislang nur wenig bekannte dänische Newcomer-Mannschaft den Aufstieg in die LMP2-Szene. Die ehemalige Renault Sport Trophy Mannschaft von High Class Racing steigt demnach nach dem Ende der Markenpokalserie für die Renault RS 01 in die Europäische Le Mans Serie auf. Die dänische Mannschaft hatte in der vergangenen Saison einen Renault für die beiden Piloten Anders Fjördbach und Dennis Andersen in der Sport Trophy eingesetzt, nachdem man zuvor in der Blancpain Endurance Serie eine kooperation mit ISR auf einem derer Audi R8 LMS ultra eingegangen war. Ursprünglich kommt die Mannschaft aus der dänischen Tourenwagen Szene. Laut unseren britischen Kollegen soll nun ein Einsatz mit einem Dallara P217 (Bild) in der europäische Serie in Planung sein.
Die französische ELMS-Mannschaft Yvan Muller Racing steigt 2017 in der europischen ACO-Serie von Ligier auf Norma um. Das haben der französische Hersteller und das Team gestern in einer gemeinsamen Erklärung bekannt gegeben. Die französische Mannschaft die unter dem Label M.Racing-YMR in der vergangenen Saison die Europäische Le Mans Serie mit 36 Punkten in der LMP3-Teamwertung als Klassensechste abschloss will demnach 2 Norma M30 LMP3 an den Start bringen. Vorbehaltlich der Startgenehmigung durch den ACO hat YMR 2 der neuen noch nicht offiziell vorgestellten Boliden für die Saison 2017 genannt.
Norma hatte Anfang letzten Jahres eine zusätzliche Lizenz vom ACO für die Herstellung und Konstruktion eines LMP3 bekommen, nachdem sich der offiziell letzte Lizenznehmer, die japanische Firma Dome als Totalausfall erwiesen hatte. Dem bereits in der VdeV-Serie Serie als langjährigem erfolgreichen Ligier-Konkurrenten bekannten CN-Hersteller wird ein ordentliches Debüt seiner gemeinsam mit der italienischen firma Tatuus entworfenen Neukonstruktion zugetraut.
Für das noch offiziell zu enthüllende Auto ist bereits die erste Produktionscharge von 10 Chassis ausverkauft. Unter anderem haben sich die Teams von TDS Racing, DKR Engineering, Oregon und die neue französische Brooks Racing-Mannschaft offiziell zu einem diesjährigen Einsatz der in diesem Monat zu ersten Tests aufbrechenden Neukonstruktion bekannt.
Die 12. 24h von Dubai 2017 liegen nun schon fast eine Woche zurück. Einen kurzen statistischen Rückblick wollen wir uns aber dennoch auf das Rennen gönnen.
Porsche gelang der zweite Doppelsieg nach dem Rennen 2008. Bei der dritten Ausgabe der 24h hatten der australische VIP-Petfood Porsche und die niederländische Bleekemolen Race Planet Mannschaft den ersten Doppelerfolg für die Weissacher eingefahren. Nun 2017 waren es die beiden deutschen Mannschaften von Herberth Motorsport und Manthey Racing.
Porsche baute mit dem 5. Sieg seinen Platz als erfolgreichste Marke bei den 24h am Golf aus. Herberth, Stadler Motorsport (2014), IMSA-Performance (2010) Land Motorsport (2009) und VIP-Petfood 2008 waren bislang die erfolgreichen 911´er Mannschaften.
Porsche steht bei 5 Siegen, Mercedes und BMW bei je 3 und Audi hat einen Sieg zu Buche stehen. Die 24h in Dubai kann man offensichtlich nur mit einem deutschen Fabrikat gewinnen.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Gesamtpodiumsplätzen. 12 mal stiegen Porsche Teams auf das Treppchen. 11 mal schaffte es ein Mercedes-Team. 6 mal war ein BMW-Team erfolgreich, 3 mal schaffte es Ferrari, 2 mal Audi und je einmal Aston Martin und Renault.
Erfolgreichstes Team beim Wüstenklassiker ist Black Falcon - 3 mal kreuzte die Meuspather Mannschaft die Ziellinie als führendes Auto. Die Auftaktsieger der ersten 2 Ausgaben – Duller Motorsport – schafften dies 2 mal; alle anderen Sieger nur je einmal.
Kein Pilot hat bislang das Enduro in Dubai mehr als 2 Mal gewinnen können. Die bisherigen 5 Doppelsieger sind Dieter Quester, Phillip Peter, Khaled AlQubaisi, Jeroen Bleekemolen und Sean Edwards.
Mit 92 Startern war nach dem Rekordfeld im vorigen Jahr (98 Starter) das zweitgrösste Feld in der Geschichte des Klassikers am Start. Die Feldgrösse forderte allerdings ihren Tribut: mit 22 Code 60-Phasen gab es so viele wie noch nie bei diesem Rennen. Die kleinste Starterzahl gab es übrigens 2006 bei der Auftaktveranstaltung mit 66 Wagen.
Das knappste Finish gab es 2009 bei der vierten Ausgabe: Im Ziel betrug der Vorsprung der siegreichen Land Motorsport-Mannschaft gerade mal 58s auf das von Schubert Motorsport genannte Team von AlFaisal Racing mit dem Z4 M-Coupé, dem Vorläufer des BMW Z4 GT3. Da nehmen sich die 2 Runden die der Herberth-Porsche in diesem Jahr hatte relativ normal aus.
Den grössten Siegervorsprung kann immer noch Duller-Motorsport mit dem einzigen Tourenwagensieg ( des Red-Bull-BMW M3 E46 - Bild rechts) für sich reklamieren, die seinerzeit beim ersten Rennen 2006 mit 10 Runden Vorsprung auf den schwedischen Hubert Bergh-Porsche die Ziellinie kreuzten. Mit an Bord des damals siegreichen BMW war übrigens ein gewisser Toto Wolff, den man heute bei Mercedes in anderer Motorsportfunktion kennt.
Mit 578 Runden war die absolvierte Distanz heuer übrigens eher durchschnittlich: an die Rekorddistanz von 628 Runden beim Rennen 2012 des Black FalconMercedes SLS AMG GT3 kam man bei weitem nicht mehr dran. Die war damals aber auch einem relativ kleinen Feld („nur“ 70 Autos) und dementsprechend weniger Code 60 Phasen - 6 an der Zahl – geschuldet.
Die kürzeste Distanz hatte es 2008 beim Erfolg des australischen Porsche gegeben. Wegen einiger in der Region völlig unüblicher sintflutartiger Regenfälle in der Nacht und damit verbundener langer Code 60 Phasen wurden damals vom Siegerteam nur 504 Runden vollendet.
In der stark besetzten SP3-GT4-Klasse erzielte Ginetta mit dem Sieg der Optimum-Motorsport-Mannschaft den vierten Klassen-Sieg als GT4-Hersteller in Folge.
Eine Woche vor dem Eröffnungsrennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship präsentierte man nun die Teilnehmer-Liste. Große Änderungen gegenüber des Starterfeldes beim "ROAR" gibt es aber keine. Das erste Training findet am Donnerstag (10:20 EST / 16:20 DE-Zeit) statt. Das Qualifying folgt dann am Nachmittag (ab 15:10 EST / 21:10 DE-Zeit). Der Freitag ist weitestgehend der Continental Tire SportsCar Challenge überlassen - lediglich ein Training (10:00 EST) steht auf dem Programm. Der Rennstart ist am Samstag (14:30 EST / 20:30 DE-Zeit) angesetzt.
Das Rennen wird wie sonst immer über die Webseite der IMSA gestreamt. GT-Eins und seine Partnerseite americansportscar.de werden wieder gemeinsam über das Rennen berichten.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
ex-Proton-Porschepilot Khaled Al Qubaisi wird nach einer Meldung unserer Kollegen von Dailysportscar.com dieses Jahr keine volle FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Saison absolvieren. Der Privatfahrer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten muss aus geschäftlichen Gründen auf eine volle Saison verzichten, schliesst aber WM-Einsätze gegen Ende der Saison nicht aus. Qubaisi wurde mit einem potentiellen Umstieg auf einen Aston Martin Vantage GTE in Verbindung gebracht, nachdem er die vergangenen 2 Saisons als Kundenpilot auf den Porsche GTE des Proton Competition Teams bestritten hatte.
Bei den 24h von Dubai 2017 hat das ungarische Bovi Motorsport Team mit dem Brokernet Silversting zum dritten Mal nach 2010 und 2011 einen Klassensieg einfahren können. Nach 4 Jahren Abstinenz kehrte dabei auch der deutsche Porsche- und GT-Spezialist Wolfgang Kaufmann nach Dubai zurück. Im freien Training konzentrierte sich das Fahrerquartett Wolfgang Kaufmann, Kalman Bodis, Jaap van Lagen und Bo Frederiksen (Foto links) auf fleißiges Kilometersammeln. Allerdings machte das Getriebe Sorgen, so dass man vorsorglich für das Qualifying die Schaltbox in Rekordzeit tauschte. Dass sich der Einsatz der Mechaniker gelohnt hatte, zeigte schließlich auch die Pole Position in der SP2 Klasse.
Bis in die Nachtstunden konnte man immer wieder die Führung in der Klasse behaupten, ehe man unverschuldet in Rückstand geriet. Ein BMW war dem Brokernet Silver Sting in der Anbremsphase beim Einlenken rechts ins Heck gefahren, was eine kurze Reparaturpause nötig machte. Zeitweilig rutschte das Bovi Motorsport Team bis auf den fünften Klassenrang zurück. Eine gebrochene Spurstange als Folgeschaden des Unfalls sorgte noch einmal für einen kurzen Aha-Effekt bei Pilot Kaufmann. Glücklicherweise geschah dies kurz vor der Boxeneinfahrt, so dass man schnell und sicher reagieren konnte.
Schnelle und konstante Rundenzeiten brachten Kaufmann und seine Co Piloten bis in den frühen Morgenstunden wieder zurück an die Klassenspitze. Eine Besonderheit im Reglement brachte am Vormittag Rennende etwas Schweiß auf die Stirn. „Man kann in der SP2 Klasse eine Kombination aus Gewicht und Tankgröße wählen, legt sich aber damit auf eine Mindestrundenzeit fest“, erklärt Wolfgang Kaufmann. Die Bovi Motorsport Truppe hatte eine Zeit von 2.08 Minuten gewählt, die nicht zu unterschreiten war. Als ein Teamkollege etwas zu ambitioniert zur Sache ging, bekam man eine Zeitstrafe von 2 Minuten und 30 Sekunden aufgebrummt - absitzen musste sie Kaufmann in seinem Stint.
Noch mal richtig spannend wurde es in der letzten Rennstunde, als sich der Diffusor am Heck des Brokernet Silver Sting löste. Bevor Schlussfahrer Kaufmann zur Reparatur an die Box kommen konnte, fiel das wichtige Aerodynamik-Teil ab. Trotz der leichten Einbußen in den Rundenzeiten kämpfte der Westerwälder weiter und konnte schließlich nach 526 absolvierten seinen dritten Klassensieg und P27 einfahren. 2 Runden betrug im Ziel der Vorsprung auf den zweitplazierten Reiter EngineeringKTM X-Bow GT4 und weitere 6 Runden auf den drittplazierten VDS Adventures MARC.
„Der dritte Klassensieg beim dritten Einsatz mit dem Brokernet in Dubai ist ein erstklassiges Resultat. Dieses Jahr mussten wir uns aber ganz schön strecken für den Sieg - härter war die Klasse noch nie umkämpft! Dazu ist das Rennen per se schon anspruchsvoll. Unser ungarisches Team Bovi Motorsport und vor allem Kalman Bodis, der dieses Projekt mit viel Herzblut betreibt, hat einen perfekten Job gemacht!“.
Der deutsche Sportwagen-Pilot Pierre Ehret hat die 2017´er Ausgabe der 24h von Dubai, den Auftakt der Creventic 24 Stunden-Serie 2017, mit seinem ersten Erfolg bei diesem Rennen abgeschlossen. Bei der 12.ten Ausgabe des Wüstenenduros gelang Ehret beim 5. Auftritt in Dubai mit seinen Teamkollegen Franck Pelle (F), Rory Penttinen (FIN) und Vic Rice (USA) auf einem Lamborghini Huracan Supertropheo der aus San Marino stammenden GDL Racing Mannschaft der Klassensieg in der mit 8 Autos besetzten SPX-Klasse. Das Pilotenquartett beendete das Rennen nach 547 Runden auf dem Gesamt-18.ten Rang im 92 Wagen starken Starterfeld.
Für Pierre Ehret war der Einsatz recht kurzfristig zustande gekommen. "Mein Freund Vic hatte mir den Platz kurzfristig organisiert. Eigentlich ist der Lambo ja nicht mein Ding, aber das Auto war wirklich top vorbereitet und ist das gesamte Rennen ohne technische Probleme durchgelaufen. Auch die Piloten haben kaum Fehler gemacht - wir mussten lediglich einen Strafstop absitzen. Ich habe mich bei meinen Stints auf die Nacht und den frühen Vormittag kurz vor dem Rennende beschränkt. Wir lagen die ganze Zeit in Führung obwohl mindestens 2 weitere Lamborghini in der Klasse engagiert waren. Am Ende wurde es nochmal eng da wir beim letzten Tankstop in einer Schlange kurz vor der Zapfsäule fest hingen und unser Vorsprung dramatisch zusammen schmolz. Aber es ist sich zum Ende dann doch glücklich ausgegangen."
Der GDL Racing -Racing Middle East-Lamborghini von Ehret/Pelle/Penttinen/Rice querte die Ziellinie nach 547 Runden mit 35s Vorsprung vor dem deutschen Leipert Motorsport Lamborghini und weitere 5 Runden vor dem schweizer Fach Auto Tech Porsche 991 Cup MR die beide ebenfalls in der SPX-Klasse starteten.
Für die kommende Sportwagen Saison 2017 wird Ehret seinen Fokus wieder auf die Blancpain Endurance Serie richten. "Ich plane mit meinem wieder von Rinaldi Racing eingesetzten Ferrari F488 an allen Langstreckenrennen inklusive den 24h von Spa teilzunehmen. Noch haben wir nicht alle Details fixiert. So steht zum Beispiel noch nicht fest ob wir wieder in der Amateurklasse oder in der Pro-Am-Kategorie antreten werden. Aber wir wollen auf jeden Fall wieder um den Titel mitfahren und werden das Auto entsprechend stark besetzen." Im vergangenen Jahr hatte Ehret die Amateurwertung als Meisterschaftsdritter abgeschlossen.
Das Belgian Audi Club Team WRT wird nach einem Bericht unserer Kollegen von Sportscar 365 wahrscheinlich nun doch kein LMP2-Programm für 2017 planen. Laut Teamchef Vincent Vosse werden demnach Budgetgründe für das Auslassen des Programms angeführt. Die belgische Mannschaft, die 2016 bei der Europäischen Le Mans Serie-Runde in Spa-Francorchamps einen 2.Platz beim LMP2-Debüteinsatz mit einem Ligier erzielte, will sich demnach weiter auf ein umfangreiches GT3-Programm in der Blancpain GT-Serie konzentrieren.
Unsere Statistk-Abteilung hat sich mit dem mittlerweile 2 Wochen zurückliegenden Roar before the Rolex intensiv auseinander gesetzt und die Ergebnisse der Trainingssesssions aufgearbeitet. Diese lassen eine erste Abschätzung der Kräfteverhältnisse bei den 24h von Daytona in etwas mehr als einer Woche zu.
Die Bestzeit bei den offiziellen und verpflichtenden Testtagen erzielte die Dragonspeeed-Mannschaft mit dem Oreca 07 LMP2 von Hendrick Hedmann, Nicolas Lapierre, Ben Hanley und Loic Duval vor dem Mazda Motorsports Mazda DPi des trios Nunez/Bormarito/Pigot und dem Rebellion RacingOreca von Jani/Buemi/Heidfeld/Sarrazin. Insgesamt knackten alle 8 in der Grafik angegebenen Wagen die 1:39´er Marke. Ben Hanleys 1:38,343 war dabei knapp 1,3s schneller wie die Bestzeit aus dem vergangenen Jahr. Insofern scheinen die immerhin gegenüber den ACO-Serien sehr unterschiedlich gelagerten Konzepte und Motorisierungen der LMP2 mit dem Gibson-Einheitsmotor und die DPi mit ihren unterschiedlichen Motorisierungen aufgrund der umfangreichen Vorarbeit der BoP-Kommission der IMSA sehr ausgeglichen aufgestellt zu sein.
Etwas anders sieht es bei den Top-Speeds aus: dort hatten grob gesagt die Oreca und Mazda-Autos die Hauben vorne. Ein erkennbares Defizit mussten lediglich die beiden Extreme Speed Motorsports Nissan-DPi erkennen lassen, die auch als letzte Konstruktion fertig geworden waren. Die homogenen Top-Zeiten der Prototypenteam lassen keinen Bedarf an Nachregulierungen der IMSA erkennen, die au Versicherungsgründen die Topspeeds der Autos mit aerodynamischen Restriktionen auf unter 200 Meilen pro Stunde begrenzte. Was aber durchscheint ist die Homogenität der Fahrercrews, die im Falle der beiden Oreca-Crews von Rebellion Racing und Dragonspeed diese als aussichtsreiche Podiumskandidaten erscheinen lassen. Bei den DPi-Crews zeigt sich die #5 Action Express-Mannschaft gut aufgestellt.
Inwiefern dies alles beim extrem strategisch zu bestreitenden Rennen, das sicherlich wieder viele Gelbphasen aufweisen wird, ins Gewicht fallen wird werden die 24h von Daytona am 28-29.Januar zeigen müssen.
GDL Racing ist derzeit mit Lamborghini Supertropheos unter anderem in der Creventic 24 Stunden-Serie engagiert und konnte just bei den 24h von Dubai den Klassensieg in der SPX-Klasse einfahren. Die Mannschaft besitzt bereits durch den Einsatz eines Radicals über eine gewisse Prototypen-Erfahrung.