Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Am kommenden Wochenende findet am Circuit Zolder die 35. Ausgabe der 24 Stunden von Zolder statt welche 1983 zum ersten Mal ausgetragen wurde. Dieses Rennen welches mit Ausnahme von 1988 jedes Jahr statt fand gehört mittlerweile zum festen Bestandteil im belgischen Rennsport Kalender. 50 Fahrzeuge, darunter 7 Prototypen stehen auf der vorläufigen Starterliste. Das Rennen ist Teil der Belcar Endurance Championship 2018. Es ist der vierte von insgesamt sechs Saison Läufen.
Das komplette Training, Qualifying und die Super Pole finden am Donnerstag statt. Nach dem Ruhetag am Freitag wird das Rennen am Samstag um 16.30 Uhr gestartet. Im Rahmenprogramm tragen der Belcar Historic Cup, der Belcar Youngtimer Cup, der Lotus Cup European und der Ford Fiesta Cup jeweils 2 Meisterschaftsläufe aus.
In der Meisterschaft führt zur Saisonmitte der DVB Racing Norma von Hans und Frank Thiers, Jeffrey von Hooydonk und Gilles Magnus die Tabelle mit 98 Punkten an. Dahinter folgt das Aqua Protect Racing Team (ebenfalls Norma M20 FC) mit Marc Goossens, David Houthoofd, Kris Cools, François Bouillon und Sven van Laere mit 81 Punkten, der VDW Motorsport BMW von Ron van de Water, Nico Vangeel, Pascal Deckers und Edwin Beyers mit 79 Punkten und der Belgium Racing Porsche von Dylan Derdaele, Glenn van Parijs und Nicolas Saelens mit 77 Zählern.Da beim 24 Stunden Rennen von Zolder eine dreifache Punktvergabe nach 6, 12 und 24 Stunden erfolgt wird es sicherlich reichlich Veränderungen in der Tabelle geben.
Bereits vor 6 Wochen hat die SRO einen neuen Event zum Jahresabschluss bekannt gegeben. Am 30.November und 1.Dezember 2018 wird man auf dem Bahrain International Circuit das Bahrain GT Festival veranstalten. Damit bekommt die ehemalige FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Strecke wieder einen interessanten Sportwagenevent. Am zweitägigen Event werden der FIA GT Nations Cup, ein spezieller, aus 3 seperaten Rennen bestehender Privatfahrerevent für Silber- und Bronce-Piloten, das ebenfalls neue SRO GT4 World Finale und eine Runde der von der Lechner Mannschaft organisierten Porsche GT3 Challenge Middle East. Zusätzlich soll auch die Classic Endurance Rennserie eine Runde mit historischen GT-Fahrzeugen ausrichten.
Der FIA GT Nations Cup wird an dem Wochenende als Hauptveranstaltung auftreten. Je eine 2-Mann-Crew – bestehend aus einem Silber- und einem Bronce-fahrer diebeide aus dem selben Land kommen, sollen eine Art National-Wertung ausfahren. Jede Nation soll dabei mit nur einem Fahrzeug und Fahrerduo vertreten sein. Dabei zählt lediglich die Nationalität der Piloten. Somit kann ein Team durchaus Wagen für mehrere Nationalteams an den Start bringen. Die Mannschaften fahren dann 2 Qualisitzungen für 2 Qualifikationsrennen und ein Hauptrennen am 1.Dezember aus.
Für das GT4 World Final können sich GT4 Teams aus allen 12 derzeit von der DSRO lizensierten GT4-Serien einschreiben. Auch für diese Veranstaltung sind 2 60 minütige Qualifikationsrennen und ein Hauptrennen geplant, die in den 3 Klassen Am, Pro-Am und Silber ausgefahren werden. Zudem soll die bereits seit einigen Jahren vom Lechner-Team organisierte Porsche GT3 Challenge Middle East eine Saisonrunde im Rahmen des Festivals austragen.
Das Bahrain GT-Festival findet 2 Wochen vor den Gulf 12 hours und 6 Wochen vor den 24h von Dubai statt. Damit ergeben sich für teilnehmende Teams die Möglichkeit bei einem Transfer ihrer Autos gleich mehrere Events in der Region zu absolvieren.
Der Gewinner des 5.Rennens des Porsche Carrera Cup Deutschland heißt Thomas Preining. Auf dem Nürburgring feierte der Porsche-Junior und Lechner-Pilot am Samstag beim gemeinsam mit dem Porsche Carrera Cup Scandinavia ausgetragenen Lauf seinen dritten Saisonsieg. „Das Rennen so dominant zu fahren, war großartig. Entscheidend war die Pole-Position und mein guter Start, wo ich mich gegen die 43 Konkurrenten verteidigen konnte“, sagte Preining. Den zweiten Platz belegte auf der Rennstrecke in der Eifel der Niederländer Jaap van Lagen , der für Förch Racing startete. Sein Landsmann Larry ten Voorde komplettierte das Podium in seinem 485 PS starken Project 1-Porsche 911 GT3 Cup als Dritter.
Zum zweiten Mal nach dem legendären Porsche Carrera World Cup im Jahr 2011 ging der nationale Markenpokal gemeinsam mit dem Porsche Carrera Cup Scandinavia an den Start. 44 Fahrer aus elf Nationen boten den Motorsport-Fans auf den Tribünen enge Zweikämpfe und eine Vielzahl von Überholmanövern. Bei Sonnenschein und Temperaturen von 30°C münzte Preining die Pole-Position in eine Führung um. Der Youngster aus dem österreichischen Linz setzte sich im Verlauf des Rennens immer weiter vom Feld ab. Nach 19 Runden erreichte Preining 5,9s vor van Lagen das Ziel. Seinen Pokal erhielt der 20-Jährige auf dem Podium vom ehemaligen Rallye-Weltmeister Stig Blomqvist. Porsche-Routinier van Lagen ging vom zweiten Platz ins Rennen und gab diese Position über die gesamte Distanz nicht ab. „Mein Plan war es, Thomas Preining beim Start zu überholen. Allerdings bin ich nicht so gut weggekommen und danach war Thomas zu schnell. Am Sonntag werde ich aber nochmal angreifen“, sagte van Lagen.
Über seine dritte Podiumsplatzierung in dieser Saison jubelte ten Voorde. Der 21-Jährige überquerte 2,8s hinter van Lagen die Ziellinie. „Ich habe nach dem Start leider einen Fehler gemacht und zwei Plätze verloren. Im Mittelfeld waren die Abstände aber eng. Ich bin drangeblieben und konnte mir den dritten Rang wieder zurückholen“, sagte ten Voorde. Den vierten Platz sicherte sich Michael Ammermüller. Von P9 aus gestartet, konnte sich der Führende der Meisterschaft um fünf Plätze verbessern. Der Schwede Henric Skoog vom Team Raceunion wurde Fünfter. Eine Aufholjagd gelang Dylan Pereira: Der 21-Jährige Lechner-Pilot ging von der zwölften Position ins Rennen und beendete den Lauf auf Rang sechs. Damit war Pereira gleichzeitig bester Rookie auf der 3,629 Kilometer langen Sprintstrecke des Nürburgrings.
Als Siebter wurde der Norweger Marius Nakken (MRS GT-Racing) gewertet. Hinter dem 24-Jährigen erreichte Robert Lukas (PL/Förch Racing) Position acht. Den ersten Platz in der Amateur-Klasse belegte Carlos Rivas (L/Black Falcon Team TMD Friction). Jörn Schmidt-Staade (D/Cito Pretiosa) sicherte sich den zweiten Rang vor seinem deutschen Teamkollegen Stefan Rehkopf.
Die IMSAwird in der kommenden Saison der Weather Tech-USCC-Serie die Top-Klasse der Prototypen in 2 Klassen aufteilen. Die DPi und die LMP2 werden dann in getrennten Klassen gewertet. Die Aufteilung der vor 1 ½ Jahren gemeinsam in der Klasse untergebrachten beiden Prototypen-Kategorien wird ab 2019 einvernehmlich für alle Teams beider Kategorien eingeführt. Damit reagiert die IMSA auf Anregungen der Teams.
Die DPi bekommen eine eigene BoP und werden als Top-Klasse ohne Einschränkungen bei den Piloten-Kategorien bemannbar sein. Die LMP2-Teams werden weiter unter voller ACO-Kompatibilität antreten, müssen aber zumindest einen Silber- oder Bronce-Fahrer in der Besatzung aufweisen. Zusätzlich werden die Fahrzeiten für Platin- und Gold-Fahrer in der kommenden Saison in beiden Klassen spezifisch limitiert.
Speziell die DPi-Teams hatten kritisiert, das ihre Wagen in der Vergangenheit immer mehr von der gemeinsamen BoP eingebremst wurden – seit der Einführung 2017 um bis zu 100PS - bis schliesslich in dieser Saison mehrere Siege von LMP2-Teams folgten. Angesichts des signifikant höheren Budgets der Semi-Werkswagen gegenüber der LMP2-Privatteams fühlten die Hersteller sich zu sehr benachteiligt. Auch die LMP2-Teams können damit leben nun um einen eigenen Titel zu fahren und dennoch von der dank der Hersteller besseren Infrastruktur der Serie zu profitieren.
Damit kehrt die Weather Tech-USCC-Serie 2 Jahre nach dem Ende der LMPC-Kategorie wieder zu einer 4-Klassen-Struktur zurück. Das erste Rennen mit der neuen Klasse werden die 24 Stunden von Daytona 2019 sein.
Im Rahmen der Pressekonferenz zu den 24h von Spa-Francorchamps kündigte SRO-Chef Stephane Ratel auch die Schaffung einer neuen Fahrzeugklasse an. Unter dem altbekannten Kürzel „GT2“ soll eine neue Kategorie leistungsstarker Supersportwagen geschaffen werden. Nun, einige Tage nach der Ankündigung, offenbaren sich die Überlegungen hinter der neuen Klassenstrukjtur.
Laut Ratel wird die neue GT2 Klasse anders als es der Name impliziert nicht oberhalb der immer teurer werdenden GT3 Klasse sondern als Zwischenkategorie zwischen der GT3 und der Gt4-Kategorie angesiedelt werden – quasi eine GT3½ . Die Autos sollen analog der GT4 nicht von der FIA sondern von einer Unterbehörde der SRO homologiert werden. Ab 2019 sollen die Wagen in den ersten Serien zum Einsatz kommen, wobei die Kategorie nur für Einsätze in Sprintserien in Europa, Asien, Grossbritannien und Amerika gedacht ist um dort die entsprechenden GT3-felder als Unterkategorie aufzupolstern. Als erste Serien die schon im kommenden Jahr mit einer GT2-Klasse ausgestattet werden sind von der SRO der Blancpain Sports Cup und die britische GT-Meisterschaft angedacht.
Vom Konzept her sollen die Autos zwar leistungsmässig stärker als die GT4 und teilweise auch als die GT3 ausfallen, jedoch werden die aerodynamischen Hilfsmittel deutlich beschränkt, so das die Rundenzeiten hinter denen der GT3 zurück bleiben werden. Dafür sind wieder Leistungen von 600-700 PS angedacht – die Wagen bekommen also mehr Dampf als die GT3, schaffen es aber nicht so schnell um die Kurven. Die neue Klasse soll vornehmlich für Amateurpiloten gedacht sein. Und sowohl vom Preis der Autos als auch von deren Rundenzeiten her will man zwischen den GT3 und GT4 zu liegen kommen.
Basis der GT2 könnten zu Beginn existierende GT3 Modelle sein, die ohne Leistungsbegrenzung, aber dafür mit einem günstigeren Preis als ihre GT3-Schwestermodelle aufgrund der nicht benötigten Langstreckenhaltbarkeit angeboten werden könnten. Damit ist klar das die Autos zwar billiger werden, die Einsatzkosten in €/km allerdings wohl steigen werden. Technisch sollen die Wagen ein kg/PS-Verhältnis von 2:1, eine limitierte Aerodynamik, nur minimale Modifikationen an der Fahrzeugform und keine Modifikationen von Motor- und Getriebeposition aufweisen. Angeblich ist Ratel schon in Kontakt mit 3 ersten Herstellern, die Wagen für die neue Kategorie auflegen wollen. Unsere Kollegen von Sportscar 365 haben als geeignete Autos mittlerweile die Porsche 911 GT2 RS, McLaren 720S und den Aston Martin Vulcan ins Spiel gebracht.
Der Grund für die Einrichtung einer neuen Fahrzeugkategorie liegt tiefer in den Organisationsstrukturen der GT-Szene vergraben. Die GT3 ist zwar von Ratels SRO quasi erfunden worden, die Homologation der Modelle liegt aber mittlerweile weitestgehend in der Hand der FIA . Die möchte wiederum einen zweiten Anlauf starten um die GT3 und GTE-Modelle der Hersteller zu harmonisieren und ähnlich wie bei Ferrari ein gemeinsames Basismodell der Autos zu erlauben. Das dürfte sich auf die Kosten der Autos entsprechend auswirken: Ferrari ist bereits mit 680.000€ das teuerste GT3-Modell. Die Kosten der Autos von derzeit durchschnittlich knapp einer halben Mio € dürfte nach einer solchen Harmonisierung noch mal um 40-80% anziehen – was langfristig wenn nicht den Tod der Kategorie, dann doch ein erhebliches Ausdünnen der weitestgehend von der SRO betriebene Serienlandschaft für die GT3 bedeuten würde, da die Anzahl der Autos entsprechend abnimmt. Anders liegt der Fall bei den GT4, die vom RACB homologiert werden, auf den die SRO deutlich mehr Einfluss hat.
Mit der GT2, die ebenfalls von Seiten der SRO homologiert werden sollen, schafft sich Ratel somit eine Ersatzklasse falls die GT3 von der FIA ist die Kostenspirale geschickt wird. Welche der Klassen sich am Ende durchsetzt, werden dann die nächsten Jahre zeigen.
Porsche Sportchef Frank-Steffen Walliser hatte von den 70.ten 24h in Spa-Francorchamps etwas mehr erwartet. Dennoch fiel seine Bilanz des Rennens am Ende nicht negativ aus. Der GT-Sportchef der Weissacher konnte sowohl individuelle als auch sytematische Gründe für das Abschneiden der 4 Top-Teams von Manthey Racing, dem KÜS Team 75 Bernhard, dem Black Swan Porsche und der Herberth Motorsport-Mannschaft benennen – und sieht sich in der Bilanz damit bestätigt was die Entwicklungsrichtung des neuen 2019´er Evo-Porsche 991 GT3 R angeht.
„Ich glaube auch wenn die Teams nicht die individuellen Probleme bekommen hätten, die dann besseren Resultaten im Wege standen, hätten wir dennoch nicht um das Podium kämpfen können. Die BMW-Zeiten waren sowieso nicht für uns erreichbar und selbst auf die Audi R8 LMS GT3 und die Mercedes AMG GT3 haben uns im Schnitt 0,2-0,3s pro Runde gefehlt. Ich will das nicht alleine an der BoP festmachen, da würde man sich das Problem zu einfach machen. Es ist hier in Spa-Francorchamps eher ein Zusammenspiel zwischen der Einstufung der Autos und der Einheitsreifen von Pirelli. Die haben zwar auch mittlerweile einen sehr guten Porschereifen entwickelt, allerdings ist der von uns am Ring benutzte Michelin noch ein Level besser, wobei es schon sehr besonderer Anstrengungen bedarf einen funktionierenden Reifensatz für den Porsche bei seiner sehr speziellen Gewichts und Traktionsverteilung zu entwickeln. Das hat selbst Michelin mehr als ein Jahr gekostet bis die soweit waren.“
Die Defekte die die Teams ereilten waren dann auch den individuellen Rennverläufen geschuldet wie Dr.Walliser erläuterte: „Manthey hat in den ersten Rennstunden die harte Gangart im Feld zu spüren bekommen. Den zahlreichen Kontakten folgte ein Generatorschaden bei dem wir in der Folge auch den Unterboden austauschen mussten. Später hat das Team noch einen Kühlerschaden reparieren müssen. Bei Herberth Motorsport hat es einen Schaden am Getriebeflansch der Antriebswelle gegeben. Das war der Grund für die Rauchentwicklung, und das der Boxenstop weit länger als wie bei einem blossen Antriebswellenschaden dauerte. Black Swan hat gegen Ende wiederholte Reifenschäden verzeichnen müssen, weswegen man den Wagen am Ende aus Sicherheitsgründen abgestellt hat.“
Besonders ärgerlich war daher für Walliser der Unfall des auf P4 liegenden KÜS Team 75 Bernhard Porsches, der zum Schluss als einziger Kandidat aus der Porsche Armada in Richtung eines Top-10 Platzes unterwegs war. „Wenn ich als Debüt-Fahrer mein erstes 24h-Rennen in Spa-Francorchamps absolviere und mehrere Runden zurück liege dann macht es wenig Sinn sich mit einem Top-Auto anzulegen und diesem rundenlang vor der Nase herum zu fahren. Der Pilot im Audi hat über 4 Runden die blaue Flagge gezeigt bekommen und Laurens Vanthoor bei seiner Aufholjagd blockiert. Laurens hat dann in der Stavelot eine Lücke innen genutzt, aber nicht damit gerechnet das der Audi aussen wieder versucht gegen zu halten und vorbei zu ziehen. Beide waren am Limit und daher hat wahrscheinlich nur eine kleine Berührung gereicht um den folgenden Unfall auszulösen.“ Der spektakuläre Unfall riss den Team 75 Porsche von Vanthoor, den Aust Motorsport Audi und den folgenden Bentley aus dem Rennen, wobei letzterer den Porsche als Sprungschanze nutzte um auf der Motorhaube des eingedrehten Audis zu landen.
Wallisers Blick ging dann auch in der Bilanz eher nach vorne: „Die ganzen Erfahrungen aus diesem Rennen bestätigen das wir mit dem nächstjährigen Auto auf dem richtigen Weg sind, insofern haben wir speziell aus den technischen Hindernissen die während des Rennens aufgetreten sind wieder einiges für das neue Auto gelernt. Die speziellen Probleme, die wie hier hatten, werden 2019 mit dem neuen Wagen nicht mehr so stark ins Gewicht fallen. Die Evo-Version hat vorne breitere Reifen und daher auch eine modifizierte Aufhängung und Federung. Damit wird der neue 911´er viel besser balancierbar und es wird auch für die Reifenhersteller einfacher werden. Bei der BoP und dem Setup müssen wir natürlich dann neu anfangen aber es geht in die richtige Richtung.“
Den sechsten Lauf des Porsche Mobil1 Supercup auf dem Hungaroring entschied Porsche-Junior Thomas Preining vom BTW Lechner Racing-Team für sich. Auf der Strecke nordöstlich von Budapest gelang dem Österreicher am Sonntag damit sein zweiter Saisonsieg im internationalen Markenpokal. „Die Pole-Position war speziell auf dem Hungaroring wichtig, weil man hier nur schwer überholen kann. Ich hatte einen super Start und habe danach keinen Fehler gemacht“, sagte Preining. Den zweiten Platz belegte Porsche-Junior Julien Andlauer im martinet by ALMERAS-Porsche. Jaap van Lagen aus den Niederlanden überquerte in seinem Fach Auto Tech Porsche 911 GT3 Cup die Ziellinie als Dritter.
Bei Sonnenschein und Außentemperaturen von 32°C entwickelte sich das Rennen auf dem ungarischen Kurs zu einer Hitzeschlacht. Angeführt wurde das aus 27 Fahrzeugen bestehende Feld von Preining. Der 20-Jährige verteidigte die Spitzenposition nach dem Start, doch direkt in der ersten Runde musste das Safety-Car auf die Strecke. Auch nach dem Re-Start im zweiten Umlauf lag Preining in Führung. Andlauer ging von P2 ins Rennen und hielt den Abstand zum Linzer gering. Der französische Nachwuchsrennfahrer setzte Preining in den letzten Runden unter Druck, aber der Lechner-Pilot ließ Andlauer keine Lücke und beendete das Rennen nach 14 Runden als Erster. Der aktuelle Meister des Porsche Carrera Cup France sicherte sich 11,7s vor van Lagen zum zweiten Mal in dieser Saison Rang zwei. „ Die Hitze war eine besondere Herausforderung, denn mit den Reifen durfte man nicht übermäßig ins Risiko“, sagte Andlauer.
Als Dritter erreichte van Lagen das Ziel auf der Traditionsstrecke vor den Toren Budapests. Der Porsche-Routinier ging von P5 ins Rennen und überholte direkt nach dem Start zwei Fahrzeuge. Hinter dem 41-Jährigen beendete MRS GT-Racing -Pilot Zaid Ashkanan den Lauf als Vierter. Für den Fahrer aus Kuwait ist es das beste Ergebnis in dieser Saison. Platz fünf auf der 4,381 Kilometer langen Strecke belegte van Lagens Teamkollege Nick Yelloly. Mit dem Briten lieferte sich Lechner-Pilot Michael Ammermüller ein packendes Duell. Doch der Deutsche fand bis zum Schluss keine Lücke, um seinen engsten Verfolger in der Meisterschaft zu überholen.
Als Siebter überquerte Christopher Zöchling die Ziellinie. Der Niederländer Larry ten Voorde vom Team Project 1 wurde als bester Rookie auf dem achten Rang gewertet. Über den ersten Platz in der ProAm-Klasse jubelte Roar Lindland. Für den Norwegischen Lechner-Fahrer war es bereits der fünfte Sieg in seiner Wertungskategorie.
In der Meisterschaft führt mit 91 Punkten weiterhin Ammermüller, doch Yelloly konnte den Rückstand verkürzen. Zwischen den beiden Fahrern liegen nach dem Rennen auf dem Hungaroring nur noch drei Zähler. Auf dem dritten Platz rangiert Andlauer. Der 19-Jährige steht nach sechs Läufen bei 65 Punkten. Der siebte Lauf des internationalen Markenpokals findet vom 24. bis zum 26. August im belgischen Spa-Francorchamps statt.
Wenn es nach den derzeitigen Anzeichen geht, dann wird die italienische Marke Abarth – derzeit im Besitz von Fiat – in Kürze in den internationalen GT-Sport zurückkehren. In den letzten Tagen wurden wiederholt Bilder eines Fiat Abarth 124 im Renntrimm veröffentlicht. Laut mehrerer, in der Regel gut informierter Quellen handelt es sich dabei um einen Prototyp eines GT4-Modells von Fiats neuem Sportcoupé . Dieses hat die italienische Sportdivision Scorpio nun zum Test auf diversen italienischen Strecken – Franciacorta und Monza - geschickt, wobei auch GT-Spezialist Andrea Picchini zum Einsatz gekommen sei.
Der neue Fiat 124 teilt sich das Chassis mit der aktuellen Version des Mazda MX5. Der Wagen soll angeblich den selben 1,8l Vierzylinder Turbo wie der Alfa 4C verbaut haben, wobei andere Quellen von enem 2l Vierzylinder-Turbo sprechen. Damit würde der Wagen lediglich 350 PS aufweisen und müsste demzufolge im Renntrimm eher auf Leichtbau ausgelegt werden – so wie zuletzt der Alpine A110 GT4.
Als frühesten Einsatz- oder Homologationszeitpunkt eines solchen Wagens wäre 2019 am wahrscheinlichsten. Fiat bzw Abarth wäre dabei ein völlig neuer Hersteller im GT4-Bereich, der mit Maserati derzeit nur eine italienische Marke in der Homologationsliste aufweist.
Verfasst von Dr. Werner Koch am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Am kommenden Wochenende findet auf dem Nürburgring in der Eifel das vierte Rennwochenende (der Link führt direkt zum Rennbericht) der diesjährigen ADAC GT Masters Saison statt. Callaway Competition, mit seinen Piloten Marvin Kirchhöfer und Daniel Keilwitz, reist als Tabellenführer in die Eifel, um sich nach der achtwöchigen Sommerpause den inoffiziellen Titel des Halbzeitmeisters zu sichern. Beim dritten Rennwochenende der Saison am Red Bull Ring in der österreichischen Steiermark, siegten die Zwei in beiden Läufen.
Bisher gab es in den ersten sechs Rennen fünf verschiedene Rennsieger von vier Marken. Zusammen mit den beiden zweiten Plätzen im tschechischen Most bringen es Kirchhöfer und Keilwitz in der Valvoline Corvette C7 GT3-R #1 auf insgesamt 86 Punkte. Ihre nächsten Verfolger, Robert Renauer und Mathieu Jaminet von Precote Herberth Motorsport, haben mit dem Porsche 911 GT3 R #99 bisher 62 Punkte eingefahren. Sie liegen damit genau 10 Punkte vor den Drittplatzierten Markus Pommer und Maxi Götz im MANN-FILTER Team HTP Mercedes-AMG GT3 #47.
Das Event am Nürburgring bietet einige Besonderheiten. Zum einen startet Christopher Mies in der Eifel erstmals mit seinem neuen Teamkollegen, dem Red-Bull-Formel-1-Testfahrer Jake Dennis im Montaplast by Land-Motorsport Audi R8 LMS #29.
Dann feiert das Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing von Peter Zakowski, aus dem nahegelegenen Niederzissen, in diesem Jahr sein 50-jähriges Team-Jubiläum. Formel 1, Gruppe C, nordamerikanische IMSA-Serien, Deutsche Rennsport-Meisterschaft, DTM, ITC, ADAC Zurich 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, FIA GT oder ADAC GT Masters: Ein Auszug aus einer langen Liste von Rennserien, in denen Zakspeed in den vergangenen 50 Jahren erfolgreich war. In der Rennsaison 1968 gründete Erich Zakowski (heute 83) das Zakspeed-Team. Er schuf sich damit neben seiner Ford-Werkstatt und seinem Ford-Autohaus ein professionelles Standbein im Motorsport. Seit den 1990er-Jahren leitet Sohn Peter (52) die inzwischen auf eine Unternehmensgruppe verteilten Aktivitäten. Zakspeed ist mit 480 Einzelsiegen und 22 nationalen und internationalen Meistertiteln eines der erfolgreichsten deutschen Rennteams, das als Werksteam unter anderem für Hersteller wie BMW, Ford, Opel, Mercedes-Benz und Porsche erfolgreich war.
Ebenfalls aus der Nähe des Nürburgrings kommt Phoenix Racing. Der Rennstall aus Meuspath setzt jeweils einen Audi R8 LMS für Max Hofer und Philip Ellis, die Überraschungssieger des Saisonauftaktes, und die Paarung Oscar Tunjo und Ivan Lukashevisch. Auf einen Heimvorteil hofft auch das Team IronForce by RING POLICE aus Erkelenz, das einen Porsche 911 GT3 R für Jan-Erik Slooten und Lucas Luhr an den Start bringt.
Keyfacts, Nürburgring, Nürburg, Saisonläufe 7 und 8 von 14 Streckenlänge: 3.629 Meter Layout: 11 Kurven (sieben Rechts-, vier Linkskurven), im Uhrzeigersinn befahren Sieger 2017, Rennen 1: Sebastian Asch/Lucas Auer (BWT Mücke Motorsport, Mercedes-AMG GT3) Sieger 2017, Rennen 2: Markus Pommer/Kelvin van der Linde (Aust Motorsport, Audi R8 LMS) ADAC GT Masters auf dem Nürburgring im TV: Beide Rennen werden live bei SPORT1 am Samstag (Start um 13.15 h) und am Sonntag (Start um 13:08 h) übertragen. Außerdem sind die Rennen online im Livestream auf sport1.de, adac.de/motorsport und youtube.com/adac zu sehen.
Dort gelang Fach Auto Tech-Pilot Nick Yelloly beim fünften Lauf des Supercups ein souveräner Start-Ziel-Sieg. Damit jubelte der Brite am Sonntag bereits zum zweiten Mal in dieser Saison über Platz eins. In seinem 485 PS starken Porsche 911 GT3 Cup belegte der für Dinamic Motorsport startende Italiener Mattia Drudi den zweiten Platz. Michael Ammermüller im BWT Lechner Racing-Porsche überquerte als Dritter die Ziellinie.