2. SCC-Wochenende in Salzburg

Beim sccsalzstart2. Meisterschaftslauf der Sports Car Challenge im Rahmen des TCR International Weekends auf dem Salzburgring gab es 2 Gesamtsieger. Im ersten Rennen schnappte sich Siggi Pfeifer im Norma-BMW den Sieg vor den Toren der Mozartstadt. Im zweiten Rennen fuhr der Schweizer Turi Breitenmoser im PRC-Ford zu seinem ersten Gesamtsieg in der noch jungen Saison. Die offenen Sportprototypen gingen dabei wieder gemeinsam mit der P9 Challenge an den Start.

Das Favoritensterben der SCC setzte leider bereits vor dem ersten offiziellen Qualifying ein. Andreas Fiedler mit absoluter Bestzeit im zweiten Freien Training konnte zum Quali erst gar nicht mehr antreten. Nach einem Reifenplatzer in der Fahrerlager-Kurve war das Auto so stark beschädigt, dass ein Start nicht mehr möglich war. Das erste Quali entschied Titelverteidiger Simon Stoller im PRC-Audi Turbo mit einer 1:17,070 für sich. 7 Zehntel hinter dem Schweizer platzierte sich Siggi Pfeifer. Im zweiten Quali holte sich Pfeifer die begehrte Pole vor Turi Breitenmoser. Nach dem Start zum ersten Rennen konnte Stoller zunächst seine Führungsposition behaupten. Hinter dem Schweizer machten Pfeifer, Breitenmoser und Kormann Jagd auf den Führenden. Kormann wurde jedoch immer langsamer und nach 3 Runden war für den PRC-Audi Piloten mit einem Getriebeschaden bereits Schluss. Die Führung für Stoller währte auch nur 4 Runden lang, dann sah er die schwarz-orangene Flagge. Ein Verschlussteil am Heck war offen und musste in der Box fixiert werden. Die Zwangspause nutzte Pfeifer aus: der Norma Pilot übernahm das Kommando und ging in Führung. Auch Breitenmoser konnte zunächst am Titelverteidiger vorbeiziehen. Stoller indes startete eine Aufholjagd und kassierte Breitenmoser wieder ein. An den Führenden kam er jedoch nicht mehr heran. Am Ende sah Pfeifer mit 4,4s Vorsprung die schwarz-weiß karierte Flagge. Breitenmoser wurde Dritter.

Hinter dem Rickenbacher belegte Dr. Norbert Groer im Ligier-Honda Platz vier. Damit gewann der Österreicher die Wertung in der Division 2. Roland Rupprechter im Norma-Honda-Kompressor landete dahinter auf Gesamtposition fünf. Hinter Rupprechter belegten die Division 2 Piloten Andreas Hasler(Radical SR4) und Jasmin Fiedler (PRC Honda) die weiteren Plätze.

Das sccsalzbreitenmoserFavoritensterben setzte sich vor dem zweiten Rennen fort. Titelverteidiger Simon Stoller fehlte mit Motorproblemen beim Start. Polesitter Pfeifer konnte seinen Startvorteil nicht nutzen und musste Turi Breitenmoser im weiss-roten PRC (Bild) die Führung überlassen. Dieser konnte dem Druck Pfeifers bis zur fünften Runde standhalten. Dann der erneute Führungswechsel. Siggi Pfeifer ging am Schweizer vorbei und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Vier Runden vor Schluss machte ein defekter Unterboden Pfeifer einen Strich durch die Rechnung. Die Rennleitung sah den Schaden als zu gefährlich an und holte den Norma Piloten aus dem Rennen. Turi Breitenmoser profitierte von dem Missgeschick, übernahm die Führung und holte sich seinen ersten Gesamtsieg in der Saison 2017. Durch den Zwangsstopp war Pfeifer noch hinter Peter Kormann auf den dritten Platz zurückgefallen, rettete den Podestplatz mit defektem Unterboden aber noch ins Ziel.

Gesamtvierter wurde wie schon im ersten Rennen Dr. Norbert Groer und damit souveräner Sieger der Division 2. Norma-Honda Pilot Rupprechter wurde erneut Gesamtfünfter vor Division 2 Pilotin Jasmin Fiedler. Andreas Hasler hatte Pech und musste bereits nach einer Runde seinen Radical SR4 abstellen.

Der nächste Auftritt der SCC findet in Deutschland statt. Vom 14.-15. Juli ist die Sportwagenserie zu Gast beim P9 Weekend am Eurospeedway Lausitzring vor den Toren Berlins.

Porsche holt Le Mans Hattrick

Die 85.te Ausgabe des 24 Stunden Rennen von Le Mans (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) ist mit dem 19.ten Sieg für Porsche zu Ende gegangen. Die LMP1-Werksmannschaft um die Piloten Timo Bernhard, Brendon Hartley und Earl Bamber gewann für Porsche zum 3.Mal in Folge den 24h-Klassiker in Le Mans. Für Bamber und Bernhard war es jeweils der zweite Le Mans Sieg. Für Brendon Hartley der Erste.

In einem Rennen dessen Ausfallrate in der Top-Klasse Fragen bezüglich der Komplexität des Top-Reglements aufwarf, kam die gegen Beginn des Rennens für 65 Minuten mit einem defekten Hybridsystem festsitzende #2 als einziges der Top-Hybrid-Autos auf einem Gesamtpodiumsplatz an. Das Schwesterauto mit der #1 verrauchte am Sonntag Vormittag 4 Stunden vor dem Rennende mit einem Motorschaden mit einem Vorsprung von über 160km auf den nächstgelegenen Wagen.

Zu diesem Zeitpunkt hatten sich Toyotas Hoffnungen auf einen Gesamtsieg trotz der galaktischen Rekord-Qualifikationszeit von Kamui Kobayashi von 3:14,791 bereits in Agonie aufgelöst. Die Japaner verloren gegen Mitternacht nach einem spektakulären Doppelschlag erst die führende #7 mit einem Kupplungsschaden und dann die in der Spitzengruppe liegende #8 nach einem Unfall. Beide Autos strandeten jeweils nach einer dramatischen Endrunde in Sichtweite der rettenden Boxengasse. Zu diesem Zeitpunkt war die überlebende #8 von von Sebastian Buemi, Kazuki Nakajima und Anthony Davidson bereits hoffnungslos zurück gefallen. Wie auch der siegreiche Porsche mit der #2 hatte man einen Hybrid-Defekt erlitten, im Gegensatz zur deutschen Mechaniker Crew jedoch aufgrund des komplizierteren Systems 2 Stunden an der Behebung des Schadens schrauben müssen.

Die LMP2-Klasse wurde so am Sonntag  zum Star des Rennens. Am Ende stiegen die beiden Jackie Chan DC Racing Orecas von Ho Pin Tung, Thomas Laurent und Oliver Jarvis sowie David Cheng, Tristan Gommendy und Alex Brundle mit auf die Gesamtpodiumsplätze. Damit erzielte zum ersten Mal in der Geschichte von Le Mans eine Mannschaft mit chinesischer Nennung ein Gesamtpodiumsergebnis. Zwar hatte auf dem Podium noch das Vaillante-Rebellion Trio Piquet Jr./Beche/Heinemeier-Hansson die Pokale entgegen genommen, doch diese Mannschaft wurde nach dem Rennen wegen unerlaubter Chassis-Modifikationen aus der Wertung genommen. Wegen eines unwilligen Anlassers hatte man ein Loch in die Heckhaube geschnitten – eine Massnahme die mit der Einführung von homologiertem Bodyworks nicht mehr zulässig ist. Dadurch rutschte noch die Signatech Alpine-Mannschaft mit der #35 mit auf das Podium.

Die neue LMP2-Klasse debütiert mit einem Paukenschlag an der Sarthe. Die neuen, 11s wie im Vorjahr schnelleren Autos belegen 7 der 8 vordersten Positionen und liessen ihre Protagonisten dank einer in dieser Klasse nie zuvor gekannten Zuverlässigkeit zum Teil besser als die Multimillionen-Programme der Grossserienhersteller aussehen. Die am Ende zweitplazierte Mannschaft führte sogar nach dem Ausfall des #1 Porsches für mehrere Stunden das Rennen an. Wäre die #2 noch einmal in Probleme geraten, dann hätte das Rennen mit einer Totalblamage für die Werksteams enden können.

In der GTE-Pro Klasse begeisterten die Werksteams von Corvette Racing, Aston-Martin, Porsche, Ferrari und Ford dank einer ausgeglichenen BoP mit einem Rennen das sich engumkämpft wie ein GT-Masters Lauf und in den letzten Minuten sogar actionreich wie ein britisches Tourenwagen-Rennen präsentierte. Astons #97 von Johnny Adam, Darren Turner und Daniel Serra holte mit einem Überholmanöver eingangs der letzen Runde die Führung von der Corvette von Jordan Taylor, Jan Magnussen und Antonio Garcia, in der Taylor wegen einiger zu umfangreicher Kiesbettausflüge in den letzten Runden noch einen Reifenschaden erlitt. Nutzniesser war der Chip Ganassi Racing UK Ford GT von Harry Ticknell, Andy Priaulx und Luis-Felipe Derani, der kurz vor der Zielflagge die auf 3 Rädern um den Kurs humpelnde Corvette noch im Kampf um P2 abfangen konnten.

In der GTE-Am-Klasse setzte sich die JMW-Ferrari Mannschaft  Robert Smith, Dries Vanthoor und William Smith mit dem neuen F488 auf einem sämtlichst von Ferraris beherrschten Podium vor der #55 der schweizer Spirit of Race-Mannschaft und der #62 aus dem Scuderia Corse Rennstall durch.

Das Rennen ging mit einem neuen Zuverlässigkeitsrekord zu Ende: lediglich 11 von 60 Startern sehen trotz der herausfordernden Bedingungen nicht die Zielflagge. Nur 4 (!) technische Defekte wurden dabei als ursächliche Ausfallursache verzeichnet - und das bei mörderischen Temperaturen von über 30°C! Die Zuverlässigkeit der Autos in Le Mans erreichte bei dieser Ausgabe, die zum ersten Mal seit 2002 bei völlig trockenen Bedingungen über die Bühne ging, ein zuvor nicht bekanntes Level.Die geringe Anzahl an Unfällen und Kollisionen war zum einen den optimalen Rennbedingungsn zuzuschreiben, unterstrich aber daneben auch wie professionell die fahrerische Qualität selbst in den Amateurklassen in Le Mans in diesem Jahr mittlerweile ist.

Ein denkwürdiges Le Mans Finale

Fast wäre Le Mans mit dem Sensationssieg eines LMP2 zu Ende gegangen. Am Ende konnte eine herausragende Leistung der Porsche Crew Timo Bernhard, Brandon Hartley und Earl Bamber die Blamage einer Niederlage gegen die Privatiers knapp abwenden. Im Prinzip waren es daneben auch die Mechaniker der Porsche Crew die am Ende einen Totalschaden am Vorderrad-Hybridsystem schnell genug behoben und damit ihren Piloten die Zeit verschafften, die man das ganze Rennen über brauchte um den Anschluss an die Spitze wieder herzustellen.

2 Heldenhafte Privatmannschaften aus China und Frankreich stiegen daneben auf das Gesamtpodium – und was die GTE in den letzten Rennminuten boten kennt man sonst eher aus Serien wie dem GT-Masters oder der britischen Tourenwagen-Meisterschaft. Wer letztes Jahr noch dachte ein Le Mans Rennen kann nicht verrückter ablaufen wurde dieses Jahr wirklich eines Besseren belehrt!

Alles zum Finish in Le Mans findet ihr im vierten und letzten Teil unseres Rennberichts.

Nach der Nacht in Le Mans (LM-Bericht dritter Teil)

Porsches #1 muss nicht mehr volles Risiko gehen. Der Porsche holt mit der #2 kontinuierlich auf. In der LMP2 ist derweil eine Vorentscheidung gefallen weil Rebellion mit beiden Autos kleinere Probleme verzeichnet. Der Kampf in der GTE-Pro kann inzwischen den Vergleich mit den besten GT-Masters-Läufen der Saison aufnehmen: 3 Hersteller innerhalb von 3s nach 18 Stunden an der Spitze. Diese BoP ist mal gelungen! Bei den GTE-Am machen es derweil die Ferrari untereinander aus.

Erstaunlicherweise sind nur 2 weitere Autos in den letzten 6h ausgefallen. 51 Wagen laufen noch. Den Rennbericht des dritten Rennviertels findet ihr unter diesem Link auf unseren Seiten.

Katastrophe für Toyota in Le Mans

Nachdem die Japaner in der ersten Hälfte der Nacht alle 3 Autos aus der Spitze verloren haben (2 sind unabhängig von einander ausgefallen, einer kreuzt am Ende des Feldes ohne Chance auf ein Top-10 Ergebnis herum) sieht auf dem Papier alles nach einem Porsche-Sieg aus. Aber die wahre Rennaction spielt sich jetzt in der LMP2-Klasse ab. Mindestens einer der LMP2 wird auf das Gesamtpodium klettern – und dieser Platz ist nun hart umkämpft. 53 Autos sind noch im Rennen.

Alles zu den Ereignissen der Nacht findet ihr im Rennbericht des 2. Rennviertels auf diesen Seiten.

Nach 6 h in Le Mans...

... ist bereits einer der Werkshybriden raus aus der Entscheidung um den Sieg. Nach einer 65minütigen Reparatur des Frontantriebs ist der Porsche 919 Hybrid #2 an das Ende des Feldes zurück gefallen. Vorne fahren noch 3 Toyota und ein Porsche in einer Runde. Die restlichen Klassen sind heiß umkämpft und 57 von 60 gestarteten Wagen sind noch im Rennen.

Den Report der ersten 6 Rennstunden findet ihr hier.

Le Mans Berichteseiten

Mit einer Doppelpole für Toyota startet am heutigen Samstag das 85.te 24 Stunden Rennen von Le Mans in eine der umkämpftesten und rasantesten Ausgaben seiner Geschichte. Während der Kampf an der Spitze zwischen Toyota und Porsche sich recht übersichtlich gestaltet, könnte dahinter in den Klassen LMP2 (Stichwort: Zuverlässigkeit der neuen Autos) GTE-Pro (dieses Jahr mit einer ausgeglichenen BoP) und GTE-Am ein um so mörderischer Kampf das Rennen bestimmen.

Da unsere FB-Seite aus mysteriösen Gründen seit einer Woche ausser Betrieb ist und wir auch ausserhalb unseres Forums den Fans die Möglichkeit geben wollen, auf alle Seiten zeitnah zugreifen zu können, hier ein Ressourcen-Überblick zu allen relevanten Teilen unseres Rennberichts:

Toyota pulverisiert LM-Rundenrekord im Qualifying

Toyota hat sich in Le Mans die Doppelpole beim Qualifying zum 85.ten 24 Stunden Rennen von Le Mans  (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) gesichert. Kamui Kobayashi erzielte im Toyota TS050 Hybrid mit der Nummer 7 mit einer 3:14,791 eine absolute Rekordrunde auf dem Kurs und stellte damit den Qualifikationsrekord von Neel Jani aus dem Jahr 2015 um gleich 2,096s ein. Schnellere Runden sind lediglich aus den 70´er Jahren überliefert, als die bis zu 1000PS starken Porsche-Langheck-Fahrzeuge noch die schikanenlose Hunanudiers-Geraden hinunter brettern konnten. Mit einer 3:17,128 stellte Kazuki Nakajima den Toyota mit der #8 daneben in die 2. Startposition. Porsche musste sich mit den beiden Porsche 919 Hybrid mit Zeiten von 3:17,259 (#2) bzw. 3:18,067 (#1) mit der Startreihe 2 zufrieden geben.

Hinter dem mit 3:24,170 erstaunlich schnellen ByKolles-LMP1 – der mit dieser Zeit 2011 noch die Pole geholt hätte - führt der G-Drive Oreca der TDS-Mannschaft die lange Liste der LMP2-Teams an. Gleich 17 Mannschaften blieben in dieser Klasse mit den neuen Autos unter der magischen Rundenzeiten-Grenze von 3:30min, was gegenüber dem letzten Jahr eine Verbesserung um 11,2s ausmacht.

In der GTE-Pro holte Aston-Martin mit der ältesten Konstruktion dieser Klasse im Feld, dem Aston Martin Vantage GTE #97 von Darren Turner & Co die Pole mit einer 3:50,837. Die GTE-Am-Bestzeit ging an die Larbre Competition Corvette mit einer 3:52,843.

ADAC GT Masters – Erfolgreiches Wochenende für Šenkýř Motorsport

Red Bull Ring StatueAm vergangenen Wochenende fanden auf dem Red Bull Ring in der österreichischen Steiermark, die Saisonläufe 5 und 6 des diesjährigen ADAC GT Masters statt.

Die Mannschaft um Teamchef Robert Šenkýř aus dem tschechischen Brno, gab dort sein Comeback in der in diesem Jahr extrem hochkarätig besetzten deutschen GT-Rennserie. Zuletzt war man 2015 mit einem BMW Z4 GT3 in der Meisterschaft am Start.

Als Fahrer wurden der ebenfalls noch von 2015 bekannte Tscheche Jakub Knoll sowie der junge Österreicher Michael Fischer, für den es sich um sein Debüt im GT Masters handelte, eingesetzt.

VorSenkyr BMW at Box zwei Jahren holte das Team in der sogenannten Trophy-Wertung sieben Podestplatzierungen, darunter einen Sieg am Lausitzring. Ende Mai dieses Jahres sicherte sich Fischer beim prestigeträchtigen ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring, den Sieg in der Klasse SP6.

Das Fahrzeug, ein neuer BMW M6 GT3, erlebte dank des Engagements des Sponsors RAVENOL seinen insgesamt erst dritten Renneinsatz.

"Wir haben uns kurzfristig für diesen Gaststart entschieden", so Teamchef Robert Šenkýř noch am Donnerstagabend im Fahrerlager von Spielberg, wo die Nachricht vom Gastspiel sehr positiv aufgenommen wurde. "Wir waren vor ein paar Tagen erst hier im Renneinsatz und wollten sehen, wie konkurrenzfähig wir sind - vor allem im Hinblick auf eine geplante komplette internationale Saison 2018." Senkyr Inside Box

In den beiden freien Trainings am Freitag verbesserten Knoll und Fischer ihre Rundenzeit um mehr als eine Sekunde, während die Zeiten an der Spitze nahezu gleich blieben. 

Im ersten Qualifying schaffte es Jakub Knoll, eine weitere Sekunde zu finden. Noch am Vorabend hatte sein Teamkollege Michael Fischer das Ziel klar definiert: „Jedes Fahrzeug, das wir morgen hinter uns lassen, ist für uns ein Erfolg.“

Im Rennen ging es nach einer konstanten Leistung dann sogar bis auf Position 17 vor. Senkyr BMW on TrackDie schnellste Rennrunde des Teams entsprach dabei fast genau der Zeit im Qualifying!
Im zweiten Qualifying für das Rennen am Sonntag stellte Michael Fischer den BMW M6 GT3 auf P26. Er verbesserte dabei die Zeit vom Vortag erneut um knapp eine Sekunde. In einem harten und sehr schnellen Rennen, dem schnellsten in der Geschichte des ADAC GT Masters, belegten Knoll/Fischer schließlich einen hervorragenden 22. Platz.

Das Resümee von Robert Šenkýř fiel deshalb insgesamt positiv aus. Sein Team hat in Österreich, gegen eine äußerst starke internationale Konkurrenz, eine sehr solide Leistung abgeliefert. Wenn es gelingt, einen Sponsor zu finden, möchte Šenkýř Motorsport noch in diesem Jahr an einem weiteren Rennen zum ADAC GT Masters teilnehmen.

ADAC GT Masters - Rennbericht Red Bull Ring

BullraceAm vergangenen Samstag und Sonntag fand das dritte Rennwochenende des ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring (der Link führt direkt zum Rennbericht) in der Steiermark statt. Die Rennstrecke in der Nähe von Spielberg ist landschaftlich sicherlich eine der am schönsten gelegenen.

RBR Maskottchen AnjaDas was sich bereits bei den beiden ersten Events des Jahres abzeichnete, hat sich auch in Spielberg fortgesetzt. Die Konkurrenz ist so dicht beisammen, dass zwei Zehntelsekunden bis zu zehn Platzierungen in der Zeitentabelle ausmachen können. Das kleinste Detail kann über hop oder top entscheiden.

Das Feld wurde in Österreich durch die BMW Mannschaft von Robert Šenkýř Motorsport bereichert. Wir erinnern uns, das Team gehörte vor zwei Jahren noch zu den Regulars der Serie mit einem BMW Z4 GT3.Team Senkyr RBR
Damals erzielte man durchaus achtbare Erfolge. Vor zwei Jahren holte das Team in der sogenannten Trophy-Wertung sieben Podestplatzierungen, darunter einen Sieg am Lausitzring. In diesem Jahr gab es ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Senkyr BMW M6 RBRDer Tscheche Jakub Knoll griff am Red Bull Ring wieder für Šenkýř ins Lenkrad. Unterstützung erhielt er dabei vom jungen Österreicher Michael Fischer, der sich erst Ende Mai dieses Jahres beim prestigeträchtigen ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring, den Sieg in der Klasse SP6 sicherte. Insgesamt bot man eine sehr solide Leistung. Vielleicht ermöglicht Sponsor RAVENOL den ehrgeizigen Tschechen aus Brno dieses Jahr noch mindestens einen weiteren Start im GT Masters. Wir würden uns freuen.

Valvoline Corvette RBRZum ersten Rennen stellte Jules Gounon die Valvoline Corvette C7 von Callaway Competition auf die Pole. Er und Daniel Keilwitz brachten das Auto auch auf genau dieser Position ins Ziel und übernahmen damit die Führung in der Meisterschaft. Eine super Leistung zeigten auch die RWT Corvette Piloten Sven Barth und Maximilian Hackländer, nachdem Barth das Auto im Qualifying auf P4 gestellt hatte. Sie fuhren nach einem starken und überlegten Rennen auf Platz zwei.

Trauriges Highlight des Rennens war aber die rote Flagge nach dem Unfall von Alex MacDowall im Schütz Schutz Motorsport 36Porsche #36, der sich mit Christopher Haase im Land Audi #2 nicht über die Fahrspur auf der Start- und Zielgeraden einigen konnte. Die Auswirkungen dieses Ereignisses sind allerdings das, was letztendlich Sorgen bereitet. Es war der dritte Unfallschaden für die sympathische Mannschaft von Teamchef Christian Schütz am dritten Rennwochenende. Noch in Oschersleben hatte man mit einem hervorragenden zweiten Platz im Samstagsrennen, einen optimalen Start in die Saison hingelegt. Jetzt steht das Team möglicherweise vor dem Aus. Wir würden uns so sehr wünschen, dass es weitergeht, aber erst in Zandvoort werden wir es wahrscheinlich wissen.

CE HelmetSonntags hingegen konnte das Team von Gottfried Grasser endlich seinen Heimvorteil, man kommt aus dem nahegelegenen Knittelfeld, umsetzen. Pole, schnellste Rennrunde und Sieg für Christian Engelhart und Rolf Ineichen im giftgrünen Lamborghini Huracán GT3 mit der #63.

Dahinter aber war der Bär los. Nachdem Maxi Götz den AutoArenA HTP Mercedes-AMG #84 Dreikampf RBRim Qualifying auf P2 in die erste Reihe gestellt hatte, konnten er und Patrick Assenheimer den Platz leider nicht nach Hause fahren. Trotzdem darf man zufrieden auf das Wochenende zurückblicken. Besonders Patrick Assenheimer lieferte in seinem Stint in der zweiten Rennhälfte eine blitzsaubere Leistung, als er sich zunächst gegen DTM-Leader Lucas Auer im BWT Mücke Motorsport Mercedes-AMG verteidigen musste. Und gleich im Anschluss gegen einen, trotz 30 kg Erfolgsballast, unglaublich schnellen Jules Gounon in der Valvoline Corvette C7 eine so geile Show bot, dass es eine wahre Freude und eine super Werbung für diese phantastische Rennserie und den Motorsport allgemein war! Am Ende belegten Götz und Assenheimer mit 0,870 Sekunden Rückstand auf Keilwitz und Gounon einen zwar undankbaren, aber dennoch hervorragenden vierten Platz.

Da es für einmal keine Safety car Phasen gab, erlebten die mehr als 10.000 Zuschauer, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 170,9 km/h, das schnellste Rennen der ADAC GT Masters Geschichte.

Am 22. und 23. Juli 2017 geht es in Zandvoort an der niederländischen Nordseeküste nahe Amsterdam weiter.

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen