Auch Farnbacher gewinnt in Spa

Nachdem fbr lexus spa2die Ardennenachterbahn an den Vortagen schon ihre Opfer unter den GT-Open-Teilnehmern gefordert hatte, standen am Sonntag von den ursprünglich 25 gemeldeten Boliden noch 20 am Start. Leider sollte auch das Sommerliche Wetter folgen haben, was sich bereits im nassen Qualifing andeutete.

Bei trockenem Wetter gestartet, kam gegen Ende des Boxenstoppfensters des 60 minütigen Rennens ein kräftiger Gewitterschauer vom Himmel, bei dem auch Hagel mit dabei war. Nachdem sich 3 Fahrzeuge auf der Geraden bei Aquaplaning weggedreht htten wurde das Safetycar ausgerufen. Mit nur noch 8 Minuten auf der Uhr wurde das Rennen noch mal freigegeben. Wenige Runden vor Schluss konnte sich Dominik Farnbacher an die Spitze setzen und somit gemeinsam mit seinem Bruder Mario den 4. Sieg eines Lexus RCF GT3 in Folge und den 2. für Farnbacher Racing in dieser Saison sichern.

Rang g59 mclaren spa2zwei und somit auch den Sieg in der Pro-Am Klasse sicherten sich Perazzini/Cioci in ihrem AF Corse Ferrari 488. Auf den Rängen drei und vier folgten die beiden Garage 59 McLaren 650S GT3 von West/Ledogar und Benham/Tappy. Sie profitierten von einer kleinen Kollision zwischen Albert Costa im Emil Frey Lexus und Andrea Fontana im Imperiale Lamborghini bei dem Letzterer in Stavelot im Kiesbett endete. Emil Frey bekam für die Aktion eine Zeitstrafe und wurde somit nur auf Rang 14 gewertet.

Das dritte Rennwochenende der International GT-Open findet vom 10. bis 11. Juni in Le Castelet auf dem HTTT statt. Ob dann die Siegesserie der Lexus reißt?

Larbre Artcar-Corvette

Zu larbre artcar 2017Beginn des Le Mans Testtag-Wochenendes hat Larbre Competition das Design seiner Art-Car Corvette C7.R vorgestellt, das der französische Steet-Art-Künstler Ramzi Adek gestaltet hat. Die im Comic-Design antretende französische GTE-Am-Corvette wird beim diesjährigen 24 Stunden Rennen von Le Mans vom Pilotentrio Christian Philippon, Romain Brandela und Fernando Rees pilotiert werden. Es handelt sich dabei um den 24.ten Auftritt des Teams in Le Mans.

Jim Glickenhaus im Gespräch am Ring

Eines der Highlights des diesjährigen 24h-Rennens am Nürburgring war sicher die Pole des Scuderia Cameron Glickenhaus-Teams durch Jeff Westphal im Qualifying. Der Amerikaner konnte mit der schon im Qualifyingrennen gut auftrumpfenden Spezialkonstruktion den besten Profit aus den Malaissen der Michelin-bereiften Teams ziehen und mit einer 8:15,427 die schnellste Zeit im Top-30-Qualifying markieren. Damit machte er seinem Chef James Glickenhaus den Gefallen das der Name seines Teams schon in der 2.Reihe der von ihm gestifteten Glickenhaus Trophäe für den schnellsten Piloten im Qualifying des Ringklassikers eingraviert werden dürfte.

James Glickenhaus war im vergangenen Sommer mit einigen interessanten Projekten in Zusammenhang gebracht worden, so der Wiederbelbung der Marke Gumpert, die auch wir auf unseren Seiten vermeldet hatten, was Jim (Kurzform von James) uns auf Nachfrage allerdings am Ring umgehend vehement dementierte: „Nein – ich bin nicht an dieser Sache beteiligt!. Das ganze ging von einer Investorengruppe aus Hong Kong aus, die selber einen Supersportwagen konstruieren will und sich dafür die Namensrechte einer Reihe von Sportwagenfirmen – darunter Gumpert – gesichert hatte. Sie hatten mich angesprochen ob ich Interesse hätte bei ihnen einzusteigen und nach den ersten Gesprächen ist wohl eine dementsprechende PR-Meldung erschienen. Ich habe aber schnell den Eindruck gewonnen, das sie nicht genau wussten was sie mit den Markenrechten anfangen sollten und das es ihnen lediglich um ihr eigenes Super-Sportwagenprojekt ging das so gar nichts mit Gumpert und dem Apollo zu tun hatte. Daher habe ich ihnen speziell nach dieser verfrühten Mitteilung viel Glück gewünscht und mich nicht weiter dafür interessiert. Ich weiss auch nicht nicht welchen Stand das Projekt jetzt hat.“

Viel mehr beschäftigt ihn neben dem erfolgreichen Auftritt seiner Rennmannschaft seine eigene Sportwagenkonstruktion, die er jetzt sogar offiziell als Kleinserienhersteller aufnehmen wird. „Wir haben die amerikanische Zulassung als Kleinserienhersteller in einem Bundesstaat bekommen. Diese kann man beantragen wenn man nicht mehr als 25 Autos pro Jahr baut und sie hat gegenüber der bundesweiten vollwertigen Herstellerlizenz den Vorteil das dort die Abgas- und Sicherheitsnormen nicht ganz so streng sind. 25 Autos würden wir eh nicht vom SCG 003 Stradale verkaufen können. Das Stradale-Modell besteht aus dem selben Chassis wie der 003C, ist aber mit einem 4,4lV8 Twin-Turbo von BMW motorisiert, während die Rennwagen von Honda-Motoren angetrieben werden. Wir wollen dieses Jahr mit dem Aufbau von 5 Stradale beginnen und dieses Level in etwa beibehalten, da der Preis mit einem siebenstelligen Bereich wohl keine grösseren Absatzzahlen erlauben dürfte.“ Verschiedene Quellen kolportieren einen Einstiegspreis von 2,5 Mio $ für das Strassenmodell.

Bei dieser Gelegenheit gab Glickenhaus uns auch eine Aufstellung der bislang gebauten Chassiszahl, die sich mit gerade mal 5 zur Zeit sehr übersichtlich präsentiert: „Hier bringen wir im Rennen die Chassis #2 und #4 zum Einsatz die beide einem Privatier gehören. Das Chassis #1 aus dem letzten Jahr, der schwarze Wagen, gehört mir und ist mittlerweile zu einem strassenzugelassenen Modell konvertiert worden. Alle diese 3 Wagen werden von einem Honda HPD-Motor angetrieben. Chassis #3 ist der Prototyp für den Stradale, bei dem erstmals ein BMW-Triebwerk im Heck verbaut ist. Als #5 haben wir ein erweitertes Modell, den 003 CS Competition-Stradale gebaut, dessen Heck und Motorisierung ausgetauscht werden kann und der dann je nach Konfiguration als Renn- oder Strassenzugelassene Version laufen kann. Das war der weisse Wagen den wir letztes Jahr unter anderem bei der DMV-GTC eingesetzt hatten.“

Während es nach Einschätzung von Glickenhaus wohl wegen der Kosten bei den 2 ½ existierenden Rennwagen des Scuderia Cameron Glickenhaus SCG003 - Stückpreis 3,5 Mio € - bleiben wird, laufen im Hintergrund schon Planungen für ein weiteres Rennmodell des Herstellers, über das Jim allerdings am Ring noch keine offiziellen Worte verlieren wollte – man darf gespannt sein was dort in wohlmöglich einem Jahr an den Start gebracht wird...

Lexus siegt in Spa erneut

DasEmil Frey Lexus GTO Schweizer Emil Frey Team sichert Lexus in Spa Francorchamps den dritten Sieg in Folge im dritten Rennen der International GT Open Saison und den zweiten für das Team. Albert Costa und Phillipp Fromenwiller gingen mit ihrem Lexus RC-F GT3 von der Poleposition aus in das 70 minütige Samstagsrennen und siegten mit 14 sec. Vorsprung deutlich vor dem BMW Team Teo Martin M6 GT3 von Victor Bouveng und Fran Rueda. Auf Rang 3 landete der Spirit of Race Ferrari 488 von Miguel Ramos und Mikkel Mac.

Die Pro-Am Klasse ging mit Gesamtrang 6 an die Britische Bentley Mannschaft Jordan Racing von Andrew Witt und Michael Meadows die sich gegen Ende noch gegen ihre Landsleute Shaun Balfe und Rob Bell im Mclaren durchsetzen konnten. Die AM Klasse ging an den Kaspersky Ferrari 488 von Moissev/Rizzo.

DJordan Racing Bentley GTOas Deutsche Team SPS Automotive von Pierburg/Szymkoviak hatten mit technischen Problemen und einer Berührung mit dem McLaren von Come Ledogar zu kämpfen, welche die zweite Safetycarphase auslöste und musste das Rennen schlussendlich beenden. Auch für Farnbacher Racing lief es nicht nach Plan. Nachdem man am ganzen Wochenende schon nicht den Speed der Markenkollegen mitgehen konnte, mussten die Farnbacher Brüder nach wenigen Runden mit den Folgen eines Reifenschadens aufgeben. Domink Farnbacher war an diesem Wochenende auch beim 24h Rennen am Nürburgring im Konrad Lamborghini am Start und pendelt somit hin und her. Der Österreischiche MS Racing Mercedes AMG GT von Martin Konrad musste nach einer Kollission mit dem Solaris Aston Martin in La Source in Runde 2 aufgeben und löste die erste Safetycarphase aus.

Tony Kanaan ersetzt Bourdais in Le Mans

Ford-ChipKanaan Ford Ganassi Racing hat den Brasilianer Tony Kanaan als Ersatzpilot für den im Rahmen des Trainings der Indianapolis 500 schwer verletzten Sebastian Bourdais für den Einsatz bei den 24 Stunden Rennen von Le Mans 2017 benannt. Kanaan wird zusammen mit dem Amerikaner Joey Hand und Dirk Müller einen der 4 Ford GT beim Langstreckenklassiker im kommenden Monat bewegen. Der ursprünglich auf dem Auto genannte Bourdais hatte sich bei einem schweren Unfall im Training zum amerikanischen Formel-Klassiker komplizierte Becken- und Hüftbrüche zugezogen, die die Saison effektiv für ihn beendeten. Nun wird dafür der Brasilianer beim Rennen im Juni sein Debüt an der Sarthe geben.

Wegen Verpflichtungen in der Indycar-Szene - 2013 gewann Kanaan die Indy 500 - muss er den Le Mans Testtag an diesem Wochenende auslassen und wird dort durch Scott Dixon ersetzt. Rennerfahrung auf dem Ford besitzt Kanaan bereits: im Januar bewegte er einen der Boliden im Rahmen der diesjährigen 24 Stunden von Daytona24 Stunden von Daytona, wo er den gemeinsam mit Harry Ticknell und Andy Priaulx pilotierten Wagen mit der #69 als Gesamt-9.ter und Fünfter in der GTLM-Klasse plazierte.

Weitere Klassensieger bei den 24h am Ring

Das dramatische Finish der 24h am Nürburgring 2017 liess das Geschehen in den kleineren Klassen am Ende des Rennens leider in den Hintergrund treten. Daher hier ein Blick auf die Endergebnisse in den wichtigsten GT-relevanten Klassen.

In der SPX-Kategorie setzte sich trotz eines Tankproblems das Traum Motorsport Scuderia Cameron Glickenhaus SCG003 -Quartett Thomas Mutsch, Andrea Piccini, Felipe Fernandez Laser und Franck Mailleux auf P19 als bester Nicht-GT3 gegen den in der selben Klasse antretenden Manthey-Cayman auf P27 durch. Die Glickenhaus-Truppe konnte zeitweise nur 6 statt 8 Runden am Stück fahren da ein Rückschlag-Sicherheitsventil am Tank nicht ordnungsgemäss funktionierte. Erst eine 50 minütige Reparatur behob das Problem in der Nacht, brachte die Mannschaft aber um ein potentielles Top-10 Finish.

In der SP8-Klasse setzte sich die Aston-Martin-Werksmannschaft mit dem GT8 von Darren Turner, Nicki Thiim, Markus Lungstrass und Peter Cate auf P21. Der in der Klasse zweitplazierte Dörr Motorsport Lamborghini Huracan musste sich dahinter aus P40 notieren lassen.

Die SP7-Klasse gewann das #66 Manthey Racing 911 GT3 Cup-MR von Stefan Aust, Ralf Oeverhaus, David Jahn und Christian Bollrath auf Gesamtplatz 22 vor dem Bonk Motorsport 911 Carrera Cup des Trios Willie Moore, Bill Cameron und Peter Bonk und dem GetSpeed Performance 991 GT3 Cup von Janine Hill, John Shoffner, Arno Klasen und Duncan Huisman.

In der SP3T-Klasse triumphierte die LMS-Engineering-Mannschaft mit dem Audi TT RS auf P24 vor dem direkt dahinter liegenden Gazoo Racing Lexus RCF und dem Audi TT #87.

Die Cayman-Trophy-Klasse der CUP3 ging auf P30 an den Teichmann Racing Wagen mit der #307 der vom Quartett Daniel Bohr, Fabio Grosse, „Maximilian“ und Kim-Luis Schramm bewegt wurde. Teichmann gelang sogar ein Doppelsieg da der #308-Cayman von Jürgen von Gartzen, Moritz Gusenbauer, Markus & Moritz Oestreich auf P34 sich vor dem Cayman von Herbst, Richter, Günther, Riebensam durchsetzen konnte.

In der SP10 gelang der GT4-Klassensieg mit weitem Abstand auf die Konkurrenten dem Black Falcon Cayman von Carlos Gomez, Ronny Lethmate, Mustafa Mehmet Kaya und Gabriele Piana die auf P33 einliefen. Die mit 5 Autos besetzte SP8T gewann der Team Securtal Sorg Rennsport BMW M4 GT4 der mit den Werkspiloten Dirk Adorf, Ricky Collard, Jörg Weidinger und dem Journalisten Jethro Bovingdon besetzt war. Die AT-Klasse gewann auf P46 der Care for Climate Cayman des Quartetts Löwis of Menar/Smudo/Schellhaas/Duffner.

Supercup Sieg für Ammermüller

Michael Ammermüller siegte psc3aam Sonntag erstmals in Monte Carlo/Monaco und gewann somit die ersten drei Läufe des PSC2017. „Ich bin megaglücklich. Mein erster Sieg in Monaco ist etwas ganz besonderes. Ich war schon nervös vorher und wäre das Rennen am liebsten am Tag des Qualifyings gefahren. Am Ende lief alles perfekt“, sagte Ammermüller. Monaco-Rookie Daniel Cammish (wurde Zweiter vor Porsche-Junior Dennis Olsen. Alle 3 starteten in Fahrzeugen die vom Lechner Racing-Team eingesetzt wurden.

Ammermüller präsentierte sich auf dem engen Stadtkurs an der Côte d’Azur in Top-Form. Im Qualifying behielt der Bayer aus Rotthalmünster die Nerven und ließ sich auch beim Start ins Rennen nicht verrückt machen. Er setzte sich an die Spitze des Feldes, während hinter ihm Cammish auf den ersten Metern Olsen überholte. Somit war die Reihenfolge der Podiumsanwärter geklärt. Dem 28-Jährigen Cammish aus Leeds, der seine erste Saison im Porsche Mobil1 Supercup bestreitet und als Meister aus dem Porsche Carrera Cup Great Britain bereits auf sich aufmerksam gemacht hatte, gelang mit 1:36.152 Minuten zudem die schnellste Rennrunde auf dem 3,340 Kilometer langen Kurs.

Während psc3bim Rennverlauf einige Fahrzeuge aus dem Mittelfeld die engen Streckenbegrenzungen touchierten, fuhren die besten Acht unbeirrt über 16 Runden ins Ziel. Seine persönlich beste Platzierung gelang MRS GT-Racing-Pilot Zaid Ashkanani. Der Student aus Kuwait wurde Vierter und musste sich während des Rennens gegen die Attacken des hinter ihm fahrenden Fach Auto Tech Porsche-Juniors Matt Campbell wehren. Als Sechster kam Daniele di Amato im Dinamic Motorsport-Porsche ins Ziel. Bester Amateurpilot war der norwegische MRS Cup-Racing Roar Lindland.

Die Gesamtwertung im Porsche Mobil 1 Supercup wird nach drei Rennen von Ammermüller mit 60 Punkten angeführt. Auf den Plätzen zwei und drei liegen Olsen (52) und Cammish (48). In der Rookiewertung führt Olsen vor Campbell (40). An der Spitze des Amateur-Klassements rangiert Lindland. In der neu eingeführten Nationenwertung, der Nations League, kann sich Deutschland vertreten durch Ammermüller über maximale Punkte freuen. Nach drei von elf Läufen liegt Deutschland mit 60 Punkten an der Spitze.

Der Porsche Mobil1 Supercup feierte in Monaco ein ganz besonderes Jubiläum: Seit 25 Jahren fährt der Markenpokal im Rahmen des Formel-1-Rennens in Monte Carlo. In der Saison 2017 gehen im Schnitt mehr als 30 Fahrer aus 19 verschiedenen Nationen an den Start.

Der nächste Lauf wird im österreichischen Spielberg ausgetragen. Vom 07. bis 09. Juli schlägt der internationale Markenpokal seine Zelte im Fahrerlager des Red Bull Rings auf.

BMW bringt M8 als GTE

BMW m8erlkoenighat am Rande des 24 Stunden Rennens am Nürburgring bestätigt, das der derzeit in Entwicklung befindliche BMW M8 die Basis des kommenden GTE-Modells für die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und die Weather Tech-USCC-Serie bilden wird. Die Entwicklung des vom Team MTEK eingesetzten Wagens wäre derzeit schon in vollem Gange. Details zur Motorisierung des Wagens sind noch nicht bekannt. Unsere Kollegen von Sportscar 365 spekulieren in diesem Zusammenhang über einen Twin-Turbo V8 als geeignetes Triebwerk.

Schlusskrimi entscheidet 45. 24h am Ring

Das Audi Sport Team Land Motorsport hat die 45.te Ausgabe des 24 Stunden Rennens am Nürburgring24 Stunden Rennens am Nürburgring (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) gewonnen. Markus Winkelhock, Christopher Mies, Connor de Phillippi und Schlussfahrer Kelvin van der Linde gewannen am Sonntag nach 158 Runden auf dem Land Motorsport Audi R8 LMS GT3. Es war der vierte Sieg für Audi - und vielleicht angesichts der Umstände der bisher dramatischste. Für das Team von Wolfgang Land war es der erste Sieg beim 24h-Klassiker, für Markus Winkelhock der dritte und für Christopher Mies der zweite. Mit Kelvin van der Linde gewann zum ersten Mal in der 45-jährige Geschichte des Klassikers ein Südafrikaner das bedeutende Langstreckenrennen. Die absolvierte Distanz von 158 Runden war dabei eine Runde kürzer wie die Rekorddistanz von 2014.

Auf dem zweiten Platz kam das ROWE Racing Quartett Markus Palttala, Nicky Catsburg, Alexander Sims und Richard Westbrook mit 29,418s Rückstand ins Ziel. Für Rowe war es nach den beiden dritten Plätzen 2013 und 2014 das bislang beste Ergebnis beim Klassiker. Rang 3 sichert sich das Audi Sport Team WRT-Quartett René Rast, Nico Müller, Marcel Fässler und Robin Frijns mit 50,622s Abstand auf die Markenkollegen.

Die 45.te Ausgabe der 24h wird man vor allem wegen des dramatischen Finishs zu Rennende in Erinnerung behalten. Nachdem die Land-Mannschaft fast 17 h lang das Rennen angeführt hatte begann das Drama als 2h vor dem Ende ein Softwäre-Update zur Kurierung von Fehlzündungen am führenden Audi fehlschlug und Kelvin van der Linde nach einer langsamen Runde auf der GP-Kurs erneut an die Box kommen musste. Die verfolgende WRT-Mannschaft sowie der ROWE Racing-BMW schlüpften vorbei. Als dann 30 Minuten vor dem Rennende ein selbst von den amtlichen Wetterfröschen nicht mehr erwarteter Regenschauer sich über der Strecke entlud überstürzten sich die Ereignisse: WRT und ROWE Racing versuchten auf Slicks den zunächst als kurzen Schauer empfundenen Niederschlag zu überstehen, wurden auf der Nordschleife dann aber von einem kapitalen Wolkenbruch überrascht. Land verbockte den letzten Tankstop derart das Kelvin van der Linde in seiner Verzweiflung Regenreifen orderte um die Konkurrenten auspokern zu können – diese Verzweiflungstat rettete der Mannschaft schliesslich den Sieg. Während in der vorletzten Runde mehrere Konkurrenten aus dem Top-10 von der Strecke gespült wurden und der BMW und der führende belgische Audi sich selbst langsameren Cup-Porsches beugen mussten machte der Südafrikaner bis zu 20s pro Sektor gut und ging als Führender in die letzte Runde. Der WRT-Audi und der BMW, die sich verpokert hatten wechselten für die letzte Runde noch auf Regenreifen, wobei sich die Michelin-Wets der BMW M6-GT3-Mannschaft letztendlich den Dunlop-Regenreifen von Schlusspilot René Rast als überlegen erwiesen.

Die Reifen waren im Vorfeld das zweite dominante Thema des Rennwochendes gewesen. Der Versuch des DMSB die Rundenzeitenexzesse und Kosten aufgrund von Entwicklungsreifen mithilfe von hinterlegten Musterreifen in den Griff zu bekommen ging gründlich nach hinten los. Am bislang wärmsten Wochenende des Jahres waren fast alle Reifenhersteller am Limit. Am schlimmsten traf es Michelin und deren Einsatzteams: die bislang als Rennreifen homologierten Medium-Reifen hielten im Vollgasbetrieb gerade mal 5 Runden – die Soft-Tires sogar nur 1 ½! Um auf 8 Runden-Stints zu kommen mussten sich die Teams derart zurück halten das weder der Rundenrekord im Qualifying, das überraschend die Dunlop-bereifte Scuderia Cameron Glickenhaus-Mannschaft für sich entschied, noch die Rekorddistanz in Gefahr waren. Nur indem man die Michelin-Reifen unterhalb des Limits bewegte waren Stints von 8 Runden zu erreichen.

Audi wechselte daher die in den bisherigen Rennen gemischt bereiften Wagen im Vorfeld komplett auf Dunlops – und brachte damit beide Top-Teams nach den ersten selektiven Stints an die Spitze. Porsche, die bislang in der VLN Langstreckenmeisterschaft den Ton angaben, wurden durch technische Ausfälle und Unfälle aus dem Rennen gerissen – nur der Frikadelli Racing-Profi-Porsche schaffte es am Ende mit P6 in die Top-10. BMW und Mercedes haderten mehrheitlich mit den Michelinreifen. Die Yokohama-bereiften Bentleys wurden durch Unfälle und Zwischenfälle gehandicapt.

Der Rennbericht der 24h am Ring....

... kann unter diesem Link auf unseren Seiten erreicht werden. Das beste Wetter seit 16 Jahren (alle Sessions ohne Regen) wird die nach dem Qualifying verbliebenen 158 Mannschaften vor besondere Herausforderungen stellen: Bei vielen Teams sind die Reifen am Limit. Ein mehr als turbulenter Rennverlauf ist daher vorprogrammiert. Auf der Pole steht der amerikanische Glickenhaus-Bolide mit der #704. Das Rennen kann live im Web sowie im TV verfolgt werden. Zahlreiche Zusatzinfos beinhaltet unser Rennbericht, der von einem Team vor Ort erstellt  und regelmässig während des Rennens aktualisiert wird. 

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