Die GT3-Amateurklasse in Dubai

11 GT3-Fahrzeuge – 4 Mercedes AMG GT3, 4 Audi R8 LMS GT3 , 2 Porsche 991 GT3 R und eine Chevrolet Corvette - sind für die 14.ten 24h von Dubai, dem Auftakt der 24 Stunden-Serie 2019, in der A6-Am-Klasse eingeschrieben. Die Amateurdivision der GT3-Klasse der Langstreckenserie ist in diesem Jahr erstmals intern zweigeteilt. Pro-Am-Crews fahren mit ihren Wagen eine neutrale BoP während reine Amateurcrews einen Gewichtsvorteil von 50kg und die maximale Treibstoffmenge zugestanden bekommen. A6-Pro-Crews müssen hingegen mit einem Handicapgewicht von 30kg und einer geringeren Treibstoffmenge klarkommen, unterliegen dafür aber keiner Beschränkung der Fahrzeiten die bei den Am-Teams mit Maximalfahrzeiten für Pro-Piloten und Minimalfahrzeiten für Am-Piloten definiert sind.

Zu den Teams: Hofor Racing , eine der zum Inventar der Serie gehörenden Crews, sind mit der Stammbesatzung Michael Kroll, Chantal und Alexander Prinz, Kenneth Heyer und Christian Frankenhout auf dem Mercedes AMG GT3 der schweizer Mannschaft eingeschrieben. HTP-Motorsport - letztes Jahr in BWT-Farben unterwegs – tritt mit dem Fahrerquintett Bernd Schneider , Indy Dontje, Martin Konrad, Alexander Hrachowina und Brice Bosi ebenfalls mit einem Mercedes an. Unter der amerikanischen Nennung von CP-Racing wird der letztes Jahr unter Pro Sport Performance-Nennung startende Meister-Mercedes des Trios Charles Putman, Charles Espenlaub und Joe Foster an den Start gebracht, die sich in Dubai von Adam Christodoulou und Shane Lewis verstärken lassen und im Hintergrund immer noch von der mittlerweile offiziell zu Aston Martin gewechselten deutschen Mannschaft betreuen lassen. Viertes Mercedes-Team in der Klasse ist die niederländische MP Motorsport Mannschaft.

Zum Audi Kontingent: mit zusätzlich 2 AM-R8 ist Car-Collection einschliesslich des gestern vermeldeten Pro-Wagens mit 3 Audi in Dubai vertreten. Reicher/Sultanov/Berry/Koch auf der #33 und Kirchhoff/Edelhoff/Grimm/Vogler auf der #34 lauten die Besatzungen der Mannschaft aus Walluf in der AM-Klasse. Attempto Racing setzt ebenfalls einen Audi in der AM-Klasse mit dem Quintett Kujala/Amstutz/(Kelvin)van der Linde/Drudi/Minsky ein. Das Audi-Quartett in der Klasse komplettiert die französische Sainteloc-Mannschaft mit einem Quintett aus dem frankophonen Sprachraum. 2 GT3-Porsche treten ferner in der Klasse an:

Das Porsche Center Hong Kong setzt einen Porsche 991 GT3 R für das asiatische Quartett Yu/Hui/Au/Kin-Tse ein. Und auf dem bereits in Abu Dhabi bei den Gulf 12 hours gestarteten GPX Racing Porsche ist das Quintett Fatien/Grogor/Pastorelli/Hall/Valentini am Start. Letztlich fehlt auch die traditionell in Dubai engagierte V8-Racing Corvette-Mannschaft nicht. Allerdings ist angeblich noch nicht klar auf welchem Einsatzfahrzeug das niederländische Quartett Luc Braams, Wolf Nathan, Duncan Huisman und Nicky Pastorelli , die in Dubai von Phoenix-Neuverpflichtung Finlay Hutchinson unterstützt werden, antreten wird. In der Nennliste ist die Mannschaft mit der traditionellen Ex-GT1 CorvetteC6-ZR1 aufgelistet. Unsere französischen Kollegen von Endurance-Info.com gerüchteln derweil das man statt des alten Fahrzeugs nun eine aktuelle C7-GT3.R bei Callaway erstanden hat. Eine Klärung wird in Kürze zu erwarten sein.

2 Teams sind in der aktuellen Nennliste noch nicht mit Piloten besetzt und demzufolge noch nicht in die A6-Pro bzw. -Am eingestuft worden. Dabei handelt es sich um einen Lamborghini Huracán GT3 der italienischen Target Racing Mannschaft und einen BMW M6-GT3 unter der Nennung von 3Y-Technology. Hier sollten in den nächsten Tagen ebenfalls klärende Information vorliegen.

Aus Onroak wird Ligier Automotive

Onroak Automotive, der Hersteller der Ligier LMP2 und LMP3 Prototypen, ändert seinen Namen Ab Beginn 2019 werden Onroak, das Werkseinsatzteam OAK Racing, der Motorenhersteller Sodemo und die Konzeptwagenschmiede Tork Engineering unter dem Namen Ligier Automotive zusammen gefasst. Onroak-Besitzer Jacques Nicolet schließt damit die Übernahme der Rechte an Ligier ab die er 2013 mit dem Kauf der Namensrechte der traditionellen französischen Rennwagenschmiede von Firmengründer Guy Ligier begonnen hatte.

Einige Jahre nach der Gründung seines eigenen Rennteams hatte Jacques Nicolet, 2013, mit der Übernahme der in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Konstrukteurs Pescarolo selber mit dem Bau eigener Wagen begonnen. Später waren diverse andere Firmen, so Martini-Ligier, Sodemo, Tork und einige andere ebenfalls vom rennsportbegeisterten Bauunternehmer aufgekauft und in der Everspeed Gruppe zusammengefasst worden Mit der Umgruppierung unter Ligier Automotive schafft Nicolet nun ein neues Dach für die Konstrukteursaktivitäten.

Derzeit werden werden unter dem Namen Ligier der Ligier JS 53 Evo 2-CN, der Ligier JS P4, der Ligier JS P3 LMP3, die LMP2-Konstruktionen Ligier JS P2 LMP2, Ligier JS P217 LMP2 und der Nissan DPi, die Formelautos Ligier JS F3 und JS F4 sowie als erste aktuelle GT-Konstruktion der Ligier JS2 R gebaut. Mehr als 300 Chassis sind zwischen 2014 und 2018 von Onroak gebaut und an den Mann gebracht worden.

11 Wagen in der Top-Klasse in Dubai

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11 Wagen- 4 Audi R8 LMS GT3 von 4 verschiedenen Teams, je 2 Mercedes AMG GT3 und Nissan GT-R Nismo GT3 sowie je ein Ferrari F488 GT3, Lamborghini Huracán GT3 und Porsche 991 GT3 R - starten in 1 ½ Wochen in der A6-Pro-Klasse der 24h von Dubai. Dies ist in der Regel die Klasse aus der sich am Ende die auf dem Podium landenden Teams rekrutieren. In den vergangenen 5 Jahren schaffte es lediglich eine A6-Am-Mannschaft – der Dragon Racing Ferrari beim Rennen 2015 – einen Gesamtpodiumsplatz zu erringen.

Erst einmal – 2016 - hatte mit dem Belgian Audi Club Team WRT eine Audicrew den Sieg beim Golf Enduro erringen können. Das Audi Sport Team WRT versucht auch 2019 wieder den Gesamtsieg zu erringen, wobei der saudische Kundenpilot Mohammed Saud Fahad Al Saud von Christopher Mies, Michael vergers und Dries Vanthoor am Steuer unterstützt wird. BWT Mücke Motorsport setzt erneut einen R8 ein, wobei man fast das selbe Lineup wie beim Rennen im Vorjahr an den Start bringt, als man das Rennen beim ersten Auftreten als beste Audi Crew beenden konnte. Markus Winkelhock, Andreas Weishaupt, Mike-David Ortmann und Ricardo Feller werden heuer von Stefan Mücke unterstützt, während im Vorjahr Christer Jöns als 5.Mann auf dem auf Gesamtrang 5 einlaufenden Berliner Audi gesetzt war. Die in Abu Dhabi bei den Gulf 12 hours auf Rang 2 eingelaufene Car-Collection-Crew setzt sich dieses mal aus Dimitrii Parhofer, Christopher Haase, Rik Breukers und Frederic Vervisch zusammen. amgs dubai 2018Den vierten Audi in der Pro-Klasse bringt Attempto Racing an den Start, wobei Stanislav Minsky, Klaus Bachler, Nicholas Foster, Steijn Schothorst und Marvin Dienst hier die Crew bilden.

Die im Vorjahr siegreiche Black Falcon Mannschaft geht mit einem leicht umgebauten Besatzung an den Start. Gleich 2 Saudis sitzen mit Abdulaziz und Saud Al Feisal an der Seite von Hubert Haupt und Yelmer Buurmann auf dem amtierenden Siegerauto. Das zweite Auto bewegen Khaled AlQubaisi, Luca Stolz , Jeroen Bleekemolen und Ben Keating. KCMG ist erstmals mit 2 Nissan GT-R Nismo GT3 engagiert. Der rein „europäisch“ besetzte GT-R mit der klassischen #23 wird von Alexandre Imperatori, Oliver Jarvis, Edoardo Liberati und Philipp Wlazik pilotiert. Auf der #35 startet der Italiener Andrea Gagliardi unterstützt von Katsumasa Chiyo, Tsugio Matsuda, Joshua Burdon und Shaun Thong.

Im vergangenen Jahr schaffte es die von der Pole gestartete Grasser Racing Team-Mannschaft trotz mehrerer Reifenschäden zu Rennbeginn am Ende noch auf das Podium. Dieses Jahr will das fahrerisch unveränderte Quartett Rolf und Mark Ineichen, Mirko Bortolotti und Christian Engelhart auf den Erfahrungen aufbauen und nach Möglichkeit auch den Sieg einfahren – es wäre der erste Sieg eines Autos in Dubai das nicht von einem deutschen Hersteller stammt. Das selbe Ziel hat die Ferrari-Truppe der Scuderia Praha im Sinn die mit der Stammbesatzung Pisarik/Kral/Malucelli an den Start geht. Die Top-Klasse komplettieren die Sieger von 2017; die Herberth Motorsport -Mannschaft auf der Ralf Bohn, Daniel Allemann sowie Alfred und Robert Renauer einen zweiten Sieg beim Wüsten-Enduro anpeilen.

Gulf 12h Termin 2019

Die Organisatoren der Gulf 12 hours haben den Termin der 9.Ausgabe des Langstreckenklassikers 2019 bekannt gegeben. Diese soll am Samstag den 14.12.2019 über die Bühne gehen.

Gleichzeitig ist die veränderte Bewerbungsprozedur für die potentiellen Teilnehmer offiziell bekant gemacht worden. Wie bereits angekündigt sind für die im kommenden Jahr vorgesehenen 32 Startplätze 28 Teams eingeladen worden, die sich nach Ansicht der Veranstalter aufgrund von Erfolgen in der Vergangenheit und regelmässiger Teilnahmen am 12h-Rennen oder der Gulf Sportscar Championship ein bevorzugtes Anrecht auf einen der Startplätze Ende 2019 erarbeitet haben. Diese Teams können sich ab Februar auf die 28 zu vergebenden Plätze einschreiben. Ende März soll die Liste publik gemacht werden, wobei die Teams bis Ende April Zeit haben ihre Nennungen finanziell zu bestätigen.

Daneben können neue Teilnehmer die ein Interesse am Golf-Enduro haben sich auf einer zweiten „Warteliste“ eintragen lassen. Nicht angenommene Entrys der ersten Nennliste werden durch Teams auf dieser Warteliste ab Mai aufgefüllt. Somit steht auch neuen Mannschaften ein Weg in die Starterliste der 9.Ausgabe des Langstreckenklassikers offen.

Als Ziel der neuen Prozedur strebt Veranstalter Andrea Ficarelli an, eine erste Nennliste schon ab Juni zu veröffentlichen. Die letzten 4 Startplätze werden hingegen für „Sonderprojekte“ – wie etwa Wagenpremieren wie in diesem Jahr des McLaren 720S oder des neuen Aston Martin Vantage GT4 - freigehalten oder alternativ mit weiteren Teams aus der Warteliste aufgefüllt.

Vorschau auf die 14. 24h von Dubai

Mit der 14.ten Ausgabe der 24h von Dubai steht der offizielle Beginn der Langstrecken- und Sportwagensaison 2019 schon unmitelbar nach dem Jahreswechsel vor unserer Tür. Ein Feld von 78 Teams ist derzeit auf der Nennliste der 24 Stunden-Serie 2019 verzeichnet.

Wie uns Organisator Gerrie Willems auf der Essen Motorshow erklärte lautet „Klasse statt Masse“ heuer das Motto des Rennens, das nach dem 24 Stunden Rennen am Nürburgring mittlerweile zum zweitgrössten Enduro des Formats 2mal rund um die Uhr avanciert ist. 78 Teams wären 11 weniger wie bei der letzten Ausgabe 2018. Damit treten zum ersten Mal seit 5 Jahren wieder unter 80 Mannschaften auf dem Kurs in Dubai an, was auf der anderen Seite die Verkehrsbedingten Zwischenfälle wieder deutlich reduzieren wird. Entsprechend weniger Zwischenfälle vorausgesetzt könnte damit ein erfolgreicher Anlauf auf die absolvierte Gesamtdistanz erfolgen, deren Rekord von 628 Runden aus dem Jahr 2012 immer noch Bestand hat.

Die eingeschriebenen Mannschaften treten in 10 Klassen an. Mit insgesamt insgesamt 24 GT3-Teams die in den beiden Klassen A6-Pro und A6 Am starten bildet die schnellste (und teuerste) Kategorie wieder einmal das Top-Feld. Die Aufteilung ist noch nicht vollendet da einige der Mannschaften ihre Lineups noch nicht komplett haben (Derzeit: 11 Pro und 11 Am-Teams). Insgesamt starten 8 Audi R8 LMS GT3 - alle in 2019´er Ausführung), 6 Mercedes AMG GT3, 3 Porsche 991 GT3 R, erstmals 2 Nissan GT-R Nismo GT3, sowie je ein Lamborghini Huracán GT3 , Ferrari F488 GT3 und einer Corvette in der Top-Klasse.

Neben den 24 GT3 starten 14 GT4, 13 TCR, 12 Cup-Porsche in der Klasse 991, 5 SPX, je 3 SP3 und A3, und je 2 Wagen in den Klassen CUP1 und SP2. Für die neu geschaffene CUP2-Klasse für Cayman-Cup-Fahrzeuge hat sich nur ein Starter gefunden, weshalb das Team in die SP3 mit integriert wurde. Ebenso bleiben die Klassen A2, TCP und die neu geschaffenen Kategorien TCR-L und GT Retro unbesetzt.

Mit 17 Porsche, 16 Audi, 13 BMW und 10 Mercedes, kommt das Gros des Feldes aus deutscher Produktion, wobei Porsche erneut seit 7 Jahren das grösste Kontingent stellt. Mit Lamborghini (3 Wagen), Lotus, KTM, Cupra, Ginetta, VW, Nissan und Vortex (je 2), sowie Ferrari, Seat, MARC , Honda und Corvette sind 17 Hersteller in diesem Jahr in Dubai engagiert.Dies sind genau so viele wie im Vorjahr. Nicht mehr dabei sind die noch 2018 engagierten Hersteller Peugeot, Renault, McLaren und Lamera, während Lotus, Vortex, Nissan und die von Seat abgespaltene Performance-Marke Cupra hinzukommen.

Teams aus 16 Nationen (2018: 22) treten beim längsten Enduro am persischen Golf an. 23 deutsche Crews bilden das stärkste nationale Kontingent, gefolgt von 11 britischen, 9 französischen, je 6 belgischen und niederländischen, sowie 5 aus Hong Kong stammenden Mannschaften. Weitere Teams kommen aus der Schweiz (4), Italien und den Emiraten (3), den USA (2) sowie Russland, Österreich, Tschechien Ungarn, Finland und Luxemburg (je 1).

Das Rennen startet am Freitag dem 11.1 um 15 Uhr Ortszeit, was 12 Uhr unserer Zeit entsprechen dürfte. Die Trackaction beginnt traditionell mit den freien Trainings und dem Qualifying am Donnerstag. Weitergehende Klassenübersichten und der Rennbericht erscheinen in den kommenden Tagen auf diesen Seiten.

Grenzen des Wachstums?

Es ist so etwas wie Routine eingekehrt in die Sportwagenszene. Ein weiterer Jahreswechsel steht an und man hat wenig Anlass zu pessimistisch in die Zukunft zu blicken. Dennoch schadet ein analytischer Blick wenig und daher folgen auch wir der mittlerweile Gewohnheit gewordenen Routine und versuchen uns erneut an einem Jahresrückblick und einer kleinen Vorausschau auf die kommende Saison.

Anders als in den ersten Jahren des Bestehens unserer Seiten (langgediente Weggefährten werden sich zurück erinnern) schwindet immer mehr die Wahrnehmung das der Jahreswechsel so etwas wie eine Zäsur im Saisongeschehen ist. Das wird nicht erst durch die immer noch laufende FIA Langstrecken Weltmeisterschaft-Supersaison befeuert, deren erste Saison erst im kommenden Juni beendet wird. Auch die Events über den Winter hinweg haben immer mehr zugenommen – die Pause zwischen den Gulf 12 hours und den 24h von Dubai beträgt gerade mal 4 Wochen und immer mehr Serien tragen Winterevents oder Rennen gegen Ende des Jahres aus.

Wenn ab April die sich immer weiter entwickelnde Serienlandschaft dann Fahrt aufnimmt – in diesem Jahr kommt mit der ADAC GT4 Germany eine weitere hochinteressante Serie hinzu – dann muss man sich schon sputen um nicht den Anschluss zu verlieren. Anders als noch vor 15 Jahren ist die Sportwagenszene ein essentieller Bestandteil der deutschsprachigen Motorsportszene geworden, die mit annähernd über 100 Teams, etwa 6-700 Autos und weit mehr als 1000 Piloten reichlich Schlagzeilen produziert.

Manchmal fragt man sich unwillkürlich ob dieser Zustand schon die Spitze des GT- und Motorsportbooms ist oder ob wir die Spitze schon erreicht haben und nun ein langsamer aber stetiger Niedergang im Wettrüsten der früher unvermeidlichen Kostenspirale droht... Nun – für letztere These gibt es gottlob wenig Anlass. Sowohl die Serienorganisatoren (SRO, ADAC, Creventic, selbst der ACO) als auch die Hersteller der Fahrzeuge haben nach etlichen Lehrsaisons begriffen das das Geld immer noch an der Basis zu holen ist und bieten für Einsteiger und den Breitensport entsprechende „bezahlbare“ Gerätschaften an. Start Brands Hatch 2018Dies sind im GT-Bereich derzeit die GT4 und bei den Prototypen die LMP3. In der GT4 ist eine zweistellige Zahl an Herstellern aktiv, die sich anschickt die Produktionszahlen der GT3-Fahrzeuge (annähernd 1500 Fahrzeuge in den letzten 12 Jahren!) in Rekordzeit zu egalisieren.

Bei den LMP3 wird man nicht annähernd so weit kommen, da der französische ACO entsprechende protektionistische Rahmenbedingungen für die Klasse erlassen hat, die den Einstieg neuer Hersteller enorm erschweren. Der Markt für eine Fahrzeugklasse bei der die Kosten für Einsatzgerät und Rennsaison zusammen bei unter einer halben Millionen Euro liegen, ist trotz einer sich zunehmend abzeichnenden wirtschaftlichen Rezession in den kommenden Jahren immer noch breit genug aufgestellt – ob man deswegen allerdings überall neue GT4-Serien aus dem Boden stampfen muss sei dahingestellt.

Ist die neue Kundschaft erst mal „angefixt“ dann ist der Umstieg auf die GT3 bzw LMP2 nicht weit. Hier werden die Einsatzgeräte zwar mit der Zeit immer teurer – ein Abflauen des Booms ist aber trotz jahrelang anhaltender Unkenrufe dennoch nicht in Sicht: Wie „tot“ die GT3 Szene ist, hat professionellen Schwarzsehern 2018 wieder einmal der Blancpain GT Serien Endurance Cup eindrucksvoll demonstriert, der mit übervollen Feldern von bis zu 60 Wagen und einer mehr als hart umkämpften Meisterschaft begeisterte. Und auch das nationale ADAC GT-Masters erwartet für 2019 wieder ein dermassen volles Feld das man als Ausweichsalternative mittlerweile die ADAC GT4 Germany plant – die auf Anhieb ähnliche Starterzahlen wie die Topserie andeutet.

Das Start R2 HH1Konzept der GT3/GT4 ist mittlerweile wirtschaftlich für alle Beteiligten so überzeugend, das die Serien im 2. Glied (DMV-GTC , Creventic) zunehmend auch auf diese Klassen umsatteln. Selbst vom Reglement her freizügigere Serien können es sich nicht erlauben auf diese Klassen zu verzichten und müssen ihre Reglements irgendwie darauf anpassen. Salopp gesagt: wenn 80% deiner Kunden und Interessenten mit geBoppten Autos ankommen, dann kannst du als Serienbetreiber das Konzept nicht mehr ignorieren. Creventic, die VLN Langstreckenmeisterschaft, die Spezial Tourenwagen Trophy und viele andere Serien haben darauf reagiert und entsprechende Klassen eingerichtet – und bieten dennoch ein Auffangbecken für alle Individualisten die sich nicht an das „Auto von der Stange“-Prinzip halten wollen.

Puristen beklagen mittlerweile einen „Einheitsbrei“ auf den Rennstrecken. Der ist aber im GT-Bereich eher theoretischer Natur und durch entsprechendes Lokalkolorit und Schwerpunkteinsätze einzelner Hersteller nur mit Mühe zu erkennen. Im LMP-Bereich – bei den LMP2 und 3, bei denen sich lediglich 3-4 ernsthafte Hersteller tummeln – trifft das schon eher zu. Der ACO hat durch die oben schon erwähnten protektionistischen Massnahmen die Szene der Konstrukteure weitgehend ausgedünnt. Das weitestgehend französisch beherrschte Oligopol funktioniert dennoch: Oreca, Ligier und Norma machen unter den Kundenteams ihren Schnitt und verdienen prächtig am Mythos Le Mans. Dafür wird die Einstiegsstufe für neue Hersteller immer höher, die derzeit gezwungen sind gleich einen LMP1 aufzulegen wenn sie neu in die Szene einsteigen wollen. Das derzeit in Arbeit befindliche Hypercar Reglement ist zwar ein interessanter Ansatz um neue Hersteller in die Topklasse zu holen. Statt 200Mio € nur 30Mio€ für einen Schuss auf den Le Mans Sieg zu riskieren macht das Konzept sogar für langjährige Skeptiker wie Ferrari und McLaren attraktiv. Ob man allerdings damit wirklich langfristig neue Konstrukteure vom Schlag eines Glickenhaus binden kann, muss die Praxis des noch im Entstehen begriffenen Reglements zeigen.

Als Unterbau der ACO-Szene wird man dennoch auf die GTE nicht verzichten können. Diese sind zwar in der Regel für Privatteams noch einmal um den Faktor 1.5-2 teurer als entsprechende GT3 Konstruktionen, doch hier deutet sich mit dem nach Ferrari auch vom neuen Aston Martin verfolgten Prinzip des „Conversion-Kits“ eine kostengünstigere Alternative an. Diese könnte der Klasse sogar über das Hungerjahr 2019/20 in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft hinweghelfen, das wegen des anstehenden Reglementswechsels 2020 eher eine Reduzierung der Starterzahl verspricht.

Gibt es also doch Grenzen des Wachtums in der Sportwagenszene? Wenn nicht durch eigenes Unvermögen, dann kommen die Bedrohungen von ausserhalb. Zum einen könnte eine wirtschaftliche Rezession wie schon weiland um 2008 herum zu einer Reduzierung der finanziell aufwändigen Sportwagenprogramme führen. Politiker verschiedener schillernder Couleur arbeiten ja nach Kräften schon daran die wirtschaftlichen Fehler der Vergangenheit zu wiederholen und die Rahmenbedingungen für solch ein Szenario zu erarbeiten. Zum zweiten droht das Damoklesschwert der ökologischen Fragestellung in Kombination mit der innovativen Schwerfälligkeit der Mobilitätsbranche den Sport in einen unverdienten Misskredit zu bringen. 24hoschersleben sunriseHier könnte und sollte der Sport eine Vorreiterrolle übernehmen um die interessanten Möglichkeiten die sich dadurch ergeben aufzuzeigen. Als Beispiel seien hier abseits Multimillionenschwerer Hybrid- und Brennstoffzellen-LMP-Programme (... ich muss den Puristen noch einmal Möglichkeiten für eine letzte Empörung geben..) die 24h von Oschersleben genannt, die als absolut breitensporttaugliches Format für zukunftsträchtige Fahrzeugkonzepte die Themen Langstreckenrennen und kostengünstigen Breitensport auf ungewöhnlich erfrischende Art neu verquickt haben.

Der Autor diese Zeilen versteigt sich somit in das Fazit, das auch 2019 der Untergang des Abendlandes – respektive auch der Sportwagenszene – noch in weiter Ferne liegt. GT3, GT4, GTE und LMP werden weiter das Geschehen bestimmen und auf die wirklich hochinteressanten Projekte, die die Szene wirklich vor einen aufregenden Umbruch stellen könnten – die Brennstoffzellen-LMP´s, eine SP-E-Klasse für rein elektrische VLN-Teilnehmer und die GT5-Klasse für GT-Fahrzeuge mit einer Cost-Cap von unter 100.000€ - werden wir wahrscheinlich noch (zu!) lange warten müssen.

Nichts desto Trotz wird auch auf diesen Seiten hier der Sport im Rahmen unserer bescheidenen Möglichkeiten weiter begleitet werden. Wir von GT-Eins freuen uns darauf, euch auch 2019 – in unserer mittlerweile 21. Sportwagensaison - mit einem voll beschäftigten Enthusiasten-Team weiter hier über den Sport informieren zu dürfen. In diesem Sinne wünschen wir euch einen guten Rutsch und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2019!

Vergne 2019 erneut bei G-Drive

G-Drive Racing hat den ersten Piloten neben Stammfahrer Roman Rusinov für die Europäischen Le Mans Serie-Saison 2018 verpflichtet. Jean Eric Vergne wird – wie schon in diesem Jahr - einen Grossteil der Läufe in der Meistermannschaft der europäischen ACO-Serie absolvieren. Für ein Vollprogramm reicht es auch im kommenden Jahr wieder nicht, da 2 der Läufe sich erneut mit dem Formel-E-Engagement von Vergne – in der vergangenen Saison Formel E-Meister mit DS Techeetah – überschneiden.

Neben Rusinov und Vergne werden daher noch wahrscheinlich 2 weitere Piloten in das Engagement einsteigen, wobei die weiter von TDS Racing unterstützte Truppe bei den jüngsten Tests in Sebring die Piloten Gary Findlay und Job van Uitert ans Lenkrad des Oreca LMP2 liess. Neben der ELMS fasst G-Drive auch gastauftritte in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft sowie ein erneutes Antreten bei den 24 Stunden Rennen von Le Mans ins Auge.

AMG feiert erfolgreiche Motorsportsaison

Auch akkaasp championsMercedes-AMG Customer Racing verzeichnete 2018 als bislang erfolgreichste Saison in der Firmenhistorie: In den GT3- und GT4-Fahrzeugen aus Affalterbach traten weltweit mehr als 160 Kundenteams an, die bei 387 Rennen insgesamt 367 Mal auf dem Podium standen und 138 Siege erzielten. Gekrönt werden die Leistungen durch mehr als 40 Meisterschaften, darunter unter anderem der Gesamtsieg in der Blancpain GT Serie von Raffaele Marciello und dem AKKA ASP Team sowie der Fahrertitel in der Intercontinental GT Challenge durch Tristan Vautier.

Zu den herausragenden Ergebnissen der Saison zählt das Abschneiden in der europäischen Blancpain GT Serie, wo es einen 8-fachen Titelerfolg für Mercedes-AMG gab: Die Fahrer-Gesamtwertung entschied Raffaele Marciello für sich, während die Endurance Cup-Wertung an Yelmer Buurman, Maro Engel und Luca Stolz ging. In der Teamwertung setzte sich das AKKA ASP Team durch und Black Falcon holte den Endurance Cup. Die besten Pro-AM-Fahrer des Endurance Cups waren Lewis Williamson, Chris Buncombe und Nick Leventis im Strakka Racing Mercedes AMG GT3. Im Sprint Cup durften sich Raffaele Marciello und Michael Meadows als neue Champions feiern lassen und in der Silver Cup-Kategorie trugen Nico Bastian und Jack Manchester sowohl den Gesamttitel als auch den Sprint-Cup-Titel davon. Beide Duos fuhren für das französische AKKA ASP Team.

Auf strakka amgs dider Langstrecke war man auch erfolgreich: In der Intercontinental GT Challenge, die vier große Langstreckenrennen umfasst, eroberte Tristan Vautier beim abschließenden 8-Stunden-Rennen auf dem Laguna Seca Raceway den Titel in der Fahrer-Gesamtwertung. Sein Teamkollege von SunEnergy1 Racing, Kenny Habul, fuhr zum Titel in der Bronze-Wertung. Ein Meilenstein für den IGTC-Erfolg war der Doppelsieg beim 10-Stunden-Rennen von Suzuka durch die Performance Teams von GruppeM Racing und Strakka Racing . Beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring, überzeugte Black Falcon mit einem Doppelpodium: Platz zwei für Adam Christodoulou, Maro Engel, Manuel Metzger und Dirk Müller sowie Platz drei für Yelmer Buurman, Thomas Jäger, Jan Seyffarth und Luca Stolz .

Neben dem 24h Dubai-Sieg konnte Black Falcon außerdem auf dem Circuit of The Americas (COTA) einen 24-Stunden-Sieg feiern: Auf dem texanischen Rundkurs jagten Bret Curtis, Scott Heckert, Mike Skeen (alle USA) und Yelmer Buurman zum Laufsieg. Im gleichen Rennen pilotierte Adam Christodoulou gemeinsam mit Charles Putman, Charles Espenlaub und Joe Foster den Mercedes AMG GT3 von Pro Sport Performance zum Teamtitel der 24 Stunden-Serie. Zuvor hatten die drei US-Amerikaner bereits Mitte Oktober den europäischen Titel der 24-Stunden-Serie beim letzten Rennen in Spa-Francorchamps eingefahren. In der nordamerikanischen IMSA-WeatherTech SportsCar Championship konnte Riley Motorsports zum zweiten Mal in Folge den Tequila Patrón North American Endurance Cup (TPNAEC) mit Ben Keating, Jeroen Bleekemolen und Luca Stolz gewinnen, die sich zudem die Fahrerwertung und den Herstellertitel für Mercedes-AMG sicherten. Weitere Erfolge verzeichnete man in Japan (Super-GT) und China (China GT Championship)

Die Debütsaison Mercedes AMG GT4 stand ebenfalls unter einem guten Stern. 2018 gab es über 375 Rennstarts des Mercedes-AMG GT4, bei denen 98 (Klassen-)Siege und Podiumsplätze erzielt wurden. Sportliche Highlights waren dabei unter anderem die beiden Klassensiege beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring durch das Black Falcon Team IDENTICA (SP10) und das Mercedes-AMG Team Driving Academy in der SP8T. Ebenfalls mit einem 24-Stunden-Erfolg aufwarten kann das Selleslagh Racing Team, das in Zolder zum Klassen-Sieg fuhr. Das belgische Customer Racing Team fuhr außerdem in der Belcar Serie weitere Titelerfolge ein. In der Fahrer- und Teamwertung der IMSA Continental Tire SportsCar Challenge setzte sich der GT4 vom Team TGM mit einer beeindruckenden Bilanz gegen die Konkurrenz durch: Neben drei Siegen und einem dritten Platz konnte der Mercedes AMG GT4 des Teams als einziges Fahrzeug alle 776 Rennrunden absolvieren, die während der kompletten Saison in der US-Serie gefahren wurden.

2 Regeländerungen in Le Mans

FIA und ACO haben das sportliche Reglement des 24 Stunden Rennen von Le Mans noch einmal überarbeitet. Die wesentlichen Änderungen umfassen 2 Punkte: die Eignungskriterien von Piloten für den 24h Event und die Regularien für Boxenstopps unter Full Course Yellows, also den Gelbphasen.

Piloten die am Klassiker an der Sarthe teilnehmen wollen, müssen entweder Rennerfahrung in Le Mans aus einer der beiden letzten Ausgaben mitbringen, oder in einer der beiden letzten 2 Saisons der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft oder Europäischen Le Mans Serie oder Asiatischen Le Mans Serie oder IMSA-WeatherTech SportsCar Championship teilgenommen haben. Sie müssen Rennerfahrung (im Wettbewerb) in der von ihnen anvisierten Fahrzeugklasse aufweisen und im Rahmen des Testtages, sowie der Trainings am Donnerstag oder des Warmups mindestens jeweils 5 Runden im Fahrzeug auf dem Circuit de la Sarthe absolvieren.

Für die Prozedur unter FCY-Bedingungen gelten neue Regeln. So ist die Boxengasse unter gelb in Zukunft generell geschlossen, was den Fahrern durch eine entsprechende Tafel an der Einfahrt angezeigt wird. Wagen die dennoch wegen Reifenschäden oder mit leergefahrenem Tank hereinkommen müssen dürfen maximal 5s aufgetankt werden („splash & dash“) und lediglich den defekten Reifen austauschen lassen, wobei solch ein Notstop pro Gelbphase nur einmal erlaubt ist – was die Frage aufwirft wie diese Regel im Falle einer langen Gelbphase gehandhabt wird. Die Ausfahrt ist in solch einem Fall immer frei, allerdings ist das Team verpflichtet nach Ende der Gelbphase erneut herein zu kommen. Der Renndirektor kann beschädigten Wagen, die eine Gefahr für das Rennen darstellen, unabhängig von dieser Regel einen Reparaturstop in der Box unter Gelb verordnen.

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