Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in DMV-GTC
Auch die GTC-Serie hat ihre Termine für die Saison 2023 zu Beginn des Monats auf der Essen Motorshow endlich vorstellen können. Die Serie bleibt weiter Bestandteil des ADAC Racing Weekends und führt die Partnerschaft mit dem ADAC fort. Die Saison startet vom 28. bis 30. April 2023 auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg, bevor man vom 02. bis 04. Juni 2023 in die Lausitz reist. Am 30. Juni bis 02. Juli ist Saisonhalbzeit in der Eifel. Weiter geht es vom 28. bis 30. Juli in der Motorsport Arena Oschersleben. Das Saisonfinale findet vom 13. bis 15. Oktober 2023 auf dem Nürburgring statt. Die Rennen werden wieder im Livestream übertragen und der Ablauf bleibt identisch zu den letzten Jahren. Neben den zwei Rennen des GT Sprint über jeweils 30 Minuten, wird auch noch das 60-Minuten-Rennen GT60 powered by Pirelli ausgetragen.
Im Rahmen der Essen Motorshow wurden auch die Meister der abgelaufenen Saison geehrt. Die GT3-Gesamtwertung gewann Max Hofer, dessen Aust Motorsport-Team nicht nur auch die Team-Wertung sondern auch den Gewinn des Am-Fahrertitels durch Dino Steiner verbuchen konnte. Die pro-Am-Pilotenwertung ging an Seyffath Audi R8 LMS GT3-Pilot Robin Rogalski. Die GT4-teamwertung gewann die CV Performance Group-Truppe die mit Julian Hanses auch den GT4-meister stellte. Den GT4-Junior-Cup gewannn razoon-KTM-Pilot Rick Bouthoorn und die GT4-Trophy-Wertung ging an Seyffarth MotorsportAudi R8 LMS GT4 Pilot Tobias Feldmann
Bereits im vergangenen September hat die Europäischen Le Mans Serie den Rennkalender ihrer 20. Rennsaison 2023 veröffentlicht. Hoffnungen auf eine Rückkehr an den Red Bull Ring oder auf die britische Insel wurde dabei eine Absage erteilt. Statt dessen wurde mit dem neu angesetzten Nachtrennen in Aragon eine dritte Runde auf der iberischen Halbinsel aufgenommen, welche damit die Hälfte aller ELMS-Runden 2023 beherbergt. Offensichtlich verspricht sich der ACO einen enormen Zuwachs an spanischen, portugiesischen und andorranischen Teams in der kommenden Saison, wobei die Region in der vergangenen Saison gerade mal 2 von 40 Startern (die beiden Algarve Pro-Orecas) stellte. Die neue Runde in Aragon ersetzt somit das Rennen in Monza das in der vergangenen Saison „lediglich“ 9 lokale Starter aus Italien und der nahen Schweiz unterstützten. Der Prolog der Serie findet in der Woche vor dem Saisonstart auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona statt.
Der komplette Kalender der sämtlichst als 4h-Rennen geplanten Veranstaltungen lautet wie folgt:
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Mit dem Erwerb der Markenrechte der DTM vor 2 Wochen hat der ADAC eine Reform der deutschen GT3-Serienlandschaft beschlossen, die derzeit die Gemüter der Fans und Teamchefs erhitzt. Während die erst vor 2 Jahren auf das GT3-Format gewechselte DTM als Traditionsserie unter dem Dach des ADAC nach einhelliger Meinung als Gewinner dasteht, sorgt der Umbau des seit 16 Jahren als GT3-Serie etablierten ADAC GT-Masters für aufgewühlte Debatten. Ursache sind wohlmöglich Denkfehler bei der Struktur der neuen Serie, die nicht nur den altbekannten Namen und ihre Stellung im Paket sondern auch die Klassenstruktur und somit viele der bisherigen Planungsgrundlagen verlieren wird. Doch der Reihe nach....
Beginnen wir mit den Fakten: kurz nach der Bekanntgabe des DTM-Deals bei dem der ADAC die Markenrechte der Traditionsserie für eine niedrige 7-stellige Summe von der Berger Motorsport AG erwarb, wurden auch die Zukunftspläne für das ADAC GT-Masters vom ADAC verkündet. Dieses soll mit dem erst dieses Jahr neu geschaffenen Prototype Cup Germany zur DTM-Endurance Serie zusammengelegt werden. Dort sollen LMP3 und GT3-Fahrzeuge zusammen im bewährten 1 Stunden /2 Piloten-/Fahrerwechsel zur Rennmitte-Rennformat bei sechs bis sieben Veranstaltungen im gegeneinander antreten. Zur Abstimmung der Details des Formats steht der ADAC derzeit in Gesprächen mit dem ACO. Alle Veranstaltungen der neuen Serie sind fester Bestandteil des DTM-Pakets, das neben der neuen DTM Endurance auch die ADAC GT4 Germany, den BMW M2 Racing Cup und den Porsche Carrera Cup Deutschland umfassen soll.
Die neue DTM Endurance soll direkt unterhalb der DTM als zweithöchstes Serienpaket positioniert werden. Allerdings sollen Profi-Piloten mit Platin Status bei der neuen Serie genauso der Vergangenheit angehören wie fest zugesicherte Boxenplätze – die DTM Endurance wird die Boxengasse bei den 8 geplanten DTM-Events zugunsten der DTM-Mannschaften räumen müssen und in Zelte ins Paddock umziehen müssen. Zwar soll der Name ADAC GT-Masters nun nicht ganz aufgegeben werden, wie die weitere Verwendung allerdings gestaltet werden soll, wurde von ADAC Motorsport Chef Thomas Voss noch nicht im Detail erläutert.
Nach den Fakten nun zur kritischen Betrachtung: denn mit dem Umbau der Marke „ADAC-GT-Masters“ gibt der deutsche Verband ein bislang über 16 Jahre erfolgreiches und spektakuläres, aber nie zur Perfektion weiterentwickeltes Format auf, das zu seinen Bestzeiten bis zu 40 teilnehmende Teams in hochqualitativen Rennen miteinander auf den deutschen Rennstrecken zusammen brachte. Zum einen ist das neue Label „DTM Endurance“ streng genommen ein Etiketttenschwindel der immer noch ein mangelndes Verständnis der Sportwagenszene durch die deutschen Veranstalter offenbart. Rennen über eine Stunde Dauer sind eben keine Endurance- (also Langstrecken!!) Wettbewerbe sondern allenfalls Sprintrennen. Das deutsche Motorsportfunktionäre darunter lediglich gemeinsame Rennen von Prototypen und GT3 verstehen, schafft weitere – sagen wir mal – Herausforderungen, auch wenn diese Zusammenstellung durchaus nicht unüblich ist.
Aber in den bisher erfolgreichen Serien die auf diesen Mix setzen (Michelin Le Mans Cup, Ultimate Series) sind längere Rennen ab 2 Stunden aufwärts usus. Und es herrscht dort ein Konsens das die Prototypen dort die dominierende Klasse sind denen die GT3 vom Speed her nicht das Wasser reichen können. Somit werden die GT3-Mannschaften von der gesamtsiegfähigen Top-Klasse in der Top-Rennserie zur zweiten Klasse einer Rahmenserie deklassiert – eine doppelte Degradierung. Das Verbot der Profi-Fahrer macht zudem bereits bestehende Verträge obsolet und schafft eine weitere Degradierung.
Wie aus den Reaktionen der bisherigen Stammteams hervorging, war wohl keine dieser weitreichenden Änderungen auch nur im Ansatz zuvor mit den betroffenen Kundenteams abgestimmt oder erörtert worden – eigentlich ein no-go im Kundensport! Erste GT3 Mannschaften haben daraus schon Konsequenzen gezogen, so JP Motorsport die just die Einstellung der bereits weit fortgeschrittenen Masters-Pläne mit 2 McLaren 720 S GT3 bekannt gaben und Land Motorsport die in einem Statement zwischen den Zeilen bereits eine Absage an das neue Format formulierten. Auch bei Car-Collection und HCB Rutronik Racing zeigte man sich schockiert von den neuen Vorgaben.
Für viele GT3-Teams aus dem Masters bricht nun ihr Geschäftsmodell weg, das die Finanzierung der pro Saison mit 1 Million Euro taxierten Wagen für die bisherigen Sponsoren unattraktiv macht. Ein Jahres-Cockpit in einem LMP3 wird für etwa die Hälfte dieser Summe taxiert. Damit könnte das verkündete Konzept der DTM-Endurance zum Totengräber der GT3-Szene des GT-Masters werden und sich in eine zu 2/3 aus LMP3 bestehende Meisterschaft mit einigen älteren GT3 als Feldfüller umwandeln – das würde dann ein Bild ähnlich des Michelin Le Mans Cup der Jahre 2016/2017 zur Folge haben – wo die GT3 eher eine Randerscheinung im Feld waren.
Zur Analyse: wie könnte dieser gordische Knoten geöffnet werden? Hier sind mehrere Szenarios denkbar:
Das ungünstigste Szenario wäre dabei das der ADAC den eingeschlagenen Weg mit dem Vorschlag konsequent durchzieht. Die GT3-Mannschaften wären damit die 2. Klasse in der Rahmenserie und würden sich angesichts sportlicher und finanzieller Nachteile gegenüber der LMP3-Teams zurück ziehen oder sich andere Einsatzserien suchen. Das würde in der kommenden Saison das Feld der GT3 auf die Zahl der ersten Saison zusammenschrumpfen lassen und auf Dauer das Ende des Standardformats von 2 Fahrern/1h für die GT3 in Deutschland bedeuten.
Das „Equal-Level“-Szenario als zweite Lösung ist möglicherweise eine Spekulation des ADAC´s. Hier würde man auf eine Leistungsgleichheit der LMP3 – die in der kommenden Saison vor der Einführung von Katalysatoren stehen - und der GT3 stehen. Dies ist allerdings ein Szenario das gegen den erklärten Willen des ACO durchgezogen werden müsste, der die LMP3 in den vergangenen Jahren mit viel Lobbyarbeit zur dominierenden Sportwagen-Einstiegsklasse in der ACO-Szene durchgesetzt hat, und in diesem Zusammenhang die vielfältige CN-Prototypen-Herstellerszene zugunsten eines vorwiegend französischen Herstelleroligopols geopfert hat.
Erste Andeutungen auf Seiten des ADAC lassen bereits erahnen, das sich hier die Ideen des deutschen Verbandes nicht so einfach gegen die französischen Rechteinhaber durchsetzen lassen. Zumal noch ein weiteres Problem zu lösen ist: wie bekommt man die seit einem Leistungsupdate spritdurstigen LMP3 dazu ein Rennformat mit einer Stunde Dauer zu überstehen? Der ACO hatte diese Kleinigkeit im Rahmen seines Leistungsupdates vor 2 Jahren ebenfalls übersehen und die Reglements seiner Serien entsprechend anpassen müssen. Auch der Prototype Cup Germany hatte auf ein 55min Rennformat setzen müssen – nach 1h wären einige Teams wahrscheinlich vor der Ziellinie mit Spritmangel liegen geblieben.
Die Gulf 12 hours hatten bereits in der Vergangenheit bewiesen, das man mit einer entsprechenden technischen und fahrerbasierten BoP – übrigens erarbeitet von einem bekannten deutschen Teamchef - LMP3 und GT3 auf ein Niveau bringen kann. Dies wird allerdings dann zulasten der LMP3-Mannschaften gehen, die nicht zuletzt mit dem Versprechen geringerer Kosten und besserer Performance im Vergleich zu den GT3 in die neue Klasse gewechselt sind. Egal wie man es anstellt; eine Gruppe von Teams wird sich bei solch einer Lösung benachteiligt fühlen – wenn man sich ungeschickt anstellt: sogar beide!
Es gibt darüber hinaus noch die Option die Meisterschaft zu einer wirklichen Langstreckenserie umzubauen – das „Endurance-Szenario“. Hier gibt der ADAC das 1h Format auf und macht den GT3- und auch den LMP3-Teams die Rahmenrolle mit weniger aber dafür längeren Rennen schmackhaft. Damit könnte man den Teams und auch einem Teil der Sponsoren die neue Serie als wirkliches Training für den Langstreckensport a la NLS, FIA Langstrecken Weltmeisterschaft , GT World Challenge oder Intercontinental GT Challenge schmackhaft machen. Das würde allerdings zusätzliche logistische und organisatorische Probleme aufwerfen, so die Anschaffung oder Bereitstellung zusätzlicher Schnelltankanlagen für die Teams und die Schaffung entsprechender längerer Zeitfenster am Veranstaltungswochenende. Die Frage ist ob der ADAC hier so kurzfristig über seinen Schatten springen könnte und ob die Rennstrecken mit ihren entsprechenden zeitgebundenen Lärmbeschränkungen hier mitspielen könnten.
Ein wirklich zukunftsträchtiges Szenario würde allerdings eine gründliche Restukturierung der geplanten Pläne erfordern - nennen wir es mal ganz uneigennützig das „GT1-Szenario“. In diesem werden die LMP3 und die GT3 weiter in getrennten Serien gehalten. Der Prototype Cup Germany würde zu einer richtigen Endurance-Serie mit der Option auf Einführung zusätzlichen Fahrzeugklassen (LMP2/CN/Radical-Cup-Fahrzeuge) umgebaut werden können und könnte als neue Top-Serie des ADAC Racing Weekends fungieren.
Das GT-Masters würde in diesem Szenario im DTM-Paket bleiben und dort um zusätzliche Klassen erweitert werden, wobei als zusätzliche Optionen eine GT2-Klasse für eine neue Privatfahrer-basierte Trophy-Wertung (GT2 werden eh von Privatfahrern gekauft) und eine teilnehmer-begrenzte GT4-Junior-Klasse für die besten 5-6 ADAC GT4 Germany Teams des Vorjahrs in Fragen kämen. Diese würden die dann immer noch unter Kostendruck stehende und in den kommenden Jahren wahrscheinlich schrumpfende GT3-Klasse unterstützen. Deren bislang undurchschaubare Piloten-Klassifizierung (Trophy-/Junior) könnte in diesem Rahmen durch eine SRO-kompatible Klassenstruktur aus Pro-Am und Silver-Besatzungen ersetzt werden. So könnte man auch das 2-Fahrer-/1h-Format in allen Kategorien (GT3, GT2 und GT4) beibehalten. Vielleicht wäre das eine Lösung mit der die meisten Beteiligten leben könnten.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Mit dem 8. Sieg eines Ferraris ist die 11. Ausgabe der Gulf 12 hours (der Link führt zum ausführlichen Rennbericht auf unseren Seiten) am vergangenen Sonntag zu Ende gegangen. Am späten Sonntag Abend lokaler Zeit kreuzte der AF CorseFerrari F488 GT3 von Antonio Fuoco, James Calado und Alessandro Pierguidi die Ziellinie nach 335 Runden auf der seit letztem Jahr auf 5,281km verkürzten Strecke. Beim 2. Rennen innerhalb eines Jahres (nach der Runde im Januar) gelang der Ferrari Werksmannschaft sogar ein Doppelsieg, nachdem der zweite AF-Corse Ferrari mit Gulf-Rekordsieger Davide Rigon, Alessio Rovera und Nicklas Nielsen nur 14s hinter den Teamkollegen ins Ziel einlief. Ausschlaggebend für den Sieg der #71 war am Ende ein taktischer Bremsscheibenwechsel nach einer Gelbphase für das spätere Siegerteam. Dieser wurde in rund 2 Minuten beendet, während der #50 Ferrari wenig später unter grün die Beläge wechseln liess die sich – an dann heiß gefahrenen Bremsen – kaum aus den Bremsbacken lösen liessen. Dadurch stoppte der #50 Wagen fast eine Minute länger. Das war eine Hypothek die man bis zum Ende des Rennens nicht wieder eingelöst bekam.
Mit dem Sieg errang die AF Corse Mannschaft ihren 4. Gesamttriumph beim Klassiker auf dem Yas Marina Circuit, der in diesem Jahr zum ersten Mal als Finalrunde der Intercontinental GT Challenge fungierte und der mit 34 teilnehmenden Teams - 30 GT3 und 4 Porsche-Cup-Fahrzeuge – ein neues Rekordfeld verzeichnen konnte. Die anderen 4 Ferrari-Siege hatte die Kessel Racing Mannschaft verzeichnen können, die dieses Jahr mit nur 2 Ferrari in der Pro-Am und Am-Klasse glücklos beim Rennen engagiert war. Siegpilot Alessandro Pierguidi verzeichnete seinen 2. Sieg nach dem Erfolg mit Kessel Racing 2018. Mit 335 Runden blieb man 24 Umläufe unter der Rekorddistanz aus dem Januar. Für AF Corse war es der erste Gesamtsieg beim 12h-Klassiker seit 2014.
Den dritten Platz sicherte sich das Sainteloc Audi-Trio Christopher Haase, Patric Niederhauser und dem aktuellen GT4-European Series Meister Erwan Bastard, die den 2. Platz am Ende nur um 0,7s verpassten. Damit sicherte sich Audi zumindest einen Platz auf dem Podium nachdem der lange aussichtsreich um die führung mitkämpfende Attempto Racing Pro-Audi nach einem Fahrfehler des als Ersatz für Riccardo Feller nominierten Dennis Marschall mit einem Unfallschaden nach einer Kollision ausfiel.
Ferrari agierte mit dem Doppelsieg beim IGTC-Finale als Partycrasher für AMG-Mercedes. Die Werkstuner-Mannschaft wollte in Abu Dhabi eigentlich die perfekte Saison besiegeln und den vierten Sieg im vierten Rennen einfahren. Doch daraus wurde am Ende nichts.
Trotz einer Doppelpole für die Gruppe M-Mannschaft auf deren #89 das Pilotentrio Raffaele Marciello, Daniel Juncadella und Jules Gounon im Falle eines Sieges dank einer Streichpunktereglung punktegleich als Meisterschaftstrio die Saison abgeschlossen hätte, entwickelte sich das Rennen zu einer sehr zähen Veranstaltung für die Marke mit dem Stern. Das Gruppe M Schwesterauto mit der #98 wurde nach einem Folgeschaden eines Unfalls im freien Training schon nach einer Stunde als erster Ausfall des Rennens verbucht. Für das Titeltrio war eine Stunde später nach einem Kühlwasserleck ebenfalls vorzeitig Schluss. Fast wäre es so zur Sensation gekommen, das der Al Manar Racing by GetSpeed-AMG mit dem mit lediglich theoretischen Chancen ausgestatteten Luca Stolz an Bord trotz eines 25 Punkte Rückstands auf den nun als Zuschauer verdammten, alleinigen Punkteführenden Juncadella diesem die Meisterschaft noch auf den letzten Metern abgeluchst hätte. Doch dafür wäre ein Sieg nötig gewesen – und dem standen die beiden Ferrari und ein in der Schlussphase mangelndes eigenes Tempo entgegen.
AMG sicherte sich dennoch den schon seit der letzten Runde in Indianapolis feststehenden Hersteller-Titel und den Fahrertitel für Juncadella sowie den Pro-Am-Titel für das SunEnergy1-Duo Kenny Habul und Martin Konrad. Der Titel markierte den ersten Hersteller-Titel für AMG (nach 4 audi und 2 Porsche-Meisterschaften) und den 2.Fahrertitel für einen AMG-Piloten nach Tristan Vautier 2018.
Der Pro-Am-Klassensieg im Rennen ging an die vom deutschen SPS Automotive Performance-Einsatzteam unterstützte SunEnergy1-Truppe Habul/Konrad/Phillip Ellis die als Gesamt Fünfte vor den beiden McLaren 720 S GT3 der britischen Garage 59 Mannschaft ins Ziel kamen, auf deren zweitplaziertem GT3 unter anderem Marvin Kirchhöfer und Benjamin Goethe zusammen starteten. In der AM-Wertung gab es einen AF Corse-Ferrari Dreifachsieg zu vermelden dessen Sieg an das Pilotenquartett Louis & Phillipe Prette, Jean Claude Saada und Conrad Grunewald fiel. In der Cup-Klasse triumphierte die schweizer Centi Porsche Ticino Mannschaft mit Ivan Jacoma, Alex Fontana und Ashish Patel.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft hat gestern einen Deal mit dem Lusail International Circuit in Katar bekannt gegeben der von der Saison 2024 ab für 5 Jahre gelten soll. Die Rennstrecke am persischen Golf soll ab 2024 den Saisonauftakt der WM beherbergen nachdem schon das Finale der kommenden 5 Meisterschaftssaisons vertraglich auf die Rennstrecke in Bahrain festgelegt wurde. Damit bekommt die Golfregion trotz der Abwesenheit einheimischer Hersteller und Teams in Zukunft 2 Meisterschaftsrunden der ranghöchsten FIA-Sportwagenserie zugeteilt.
Der Lusail International Circuit wird derzeit von der Infrastuktur des Paddocks her überarbeitet und soll dann neben der Formel 1 auch die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft für mehrere Jahre beherbergen. Der Deal ist offensichtlich Teil des finanziell höchst aufwändigen Image-Programms mit dem das derzeit über die Fussball-WM in aller Munde befindliche Golf-Emirat sich mittels prestigeträchtiger Sportevents weltweit als fortschrittliche aufstrebende Nation positionieren will.
Damit dürfte der Kalender der WM nach den Corona-bedingt mageren Jahren wieder von 6 auf 7 Events in 2023 und 8 in 2024 anwachsen Man erhofft sich wohl aufgrund des derzeit wachsenden LMDh & LMH-feldes sowie der Einführung der LMGT3 einen solchen Teilnehmerboom das aktuell sogar ein Ende der LMP2 als WEC-relevante Teilnehmerklasse diskutiert wird. Für das kommende Jahr hatten die FIA und die WEC bereits Ende September einen Kalender präsentiert der mit der Rückkehr eines Rennens in Portimao 7 Events für die Saison 2023 (davon 4 in Europa) vorsieht und der wie folgt aussehen wird:
0: 11-12.3.23 Prolog Sebring (USA) 1: 17.3.23 1000 Meilen von Sebring 2: 16.4.23 6h von Portimao 3: 29.4.23 6h von Spa-Francorchamps 4: 10-11.6.23 91.te 24h von Le Mans 5: 9.7.23 6h von Monza 6: 10.9.23 6h von Fuji 7: 4.11.23 8h von Bahrain
Das letzte Saisonrennen der 24 Stunden Serie geht mit den ersten 12 Stunden von Kuwait zu Ende. CP Racing holt sich mit dem Mercedes-AMG GT3 und den Piloten Charles Putman, Charles Espenlaub, Joe Foster und Shane Lewis nicht nur den zweiten Saisonsieg, die Mannschaft ist auch der "Champion of the Continents". Rang 2 geht an das Team Kuwait by MRS GT-Racing. CP Racing kämpfte über weite Teile des Rennens mit dem Porsche-Team GP-Elite um die Führung. Nachdem Charles Putman im CP-Mercedes zwei Stunden vor Schluss bei einer Überrundung einem Missverständnis zum Opfer wurde und sich ins Kiesbett gedreht hat schien der Rennausgang klar; doch 45 Minuten vor Schluss rollte der GP-Elite-Porsche auf der Strecke aus, und die amerikanische CP Racing-Truppe konnte sich den Sieg sichern.
Die 992-Klasse der Porsche 911 GT3 Cup-Fahrzeuge der Generation 992 geht an Red Camel-Jordans.nl: Das Breukers-Familienteam siegt vor dem Willi Motorsport by Ebimotors-Team. Dritte in der Klasse und Sieger der Am-Wertung wird die deutsche HRT-Mannschaft. In der GTX-Klasse geht der Sieg an die deutsche Leipert Motorsport-Mannschaft in ihrem Lamborghini Huracán Super Trofeo. Nachdem aus Logistikgründen keine einzige Runde vor dem Rennen gedreht werden konnte, liefert die Mannschaft auch ohne Vorbereitung ein gutes Rennen ab. Rang 2 geht an die Vortex-Mannschaft, auf Rang 3 sieht der razoon-KTM X-Bow GTX nach mehreren größeren Problemen inklusive Motorwechsel das Ziel. Century Motorsport siegt mit dem Aston Martin Vantage AMR GT4 in der GT4-Klasse vor dem RHC Jorgensen-Strom by Century-BMW M4 GT4.
Die TCE-Wertung des Rennens und die TCR-Klasse geht klar an BBR mit der thailändischen Fahrercrew. Mit einem Rückstand von 105 Runden folgt der Wolf-Power Racing-Ausi RS3 LMS TCR, der ebenso wie die Markenkollegen von AC Motorsport mit massiven technischen Problemen zu kämpfen hatte. BBR holt sich mit dem Sieg nach dem Titel der "24h Series European Championship" auch die "24h Series Championship of the Continents". In der TC-Klasse kommen die beiden Hofor Racing by Bonk Motorsport-BMW M2 CS Racing ins Ziel, beide hatten kurz vor Schluss den gleichen Defekt an der Radaufhängung.
Die Saison 2022 ist damit zu Ende, Saison 2023 startet aber bereits am 13.-15.01.2023 mit den 24 Stunden von Dubai. Die Middle East Trophy ist mit den 12 Stunden von Kuwait aber gerade erst gestartet, diese beinhaltet auch die 24 Stunden von Dubai sowie die 6 Stunden von Abu Dhabi im Januar. Übrigens: Die 12 Stunden von Kuwait sind für die nächsten 2 Jahre bereits bestätigt.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Mit einem Feld von 34 Autos startet an diesem Wochenende die 11.Ausgabe der Gulf 12 hours in einen neuen Abschnitt des Wüstenklassikers. Das zweite grosse Langstreckenrennen in den arabischen Emiraten wird an diesem Wochenende zum ersten Mal als Gastgeber der Finalrunde der Intercontinental GT Challenge fungieren. Dies bewirkt nicht nur einen deutlichen Anstieg der Teilnehmerzahlen auf eine neue Rekordzahl von 34 teilnehmenden Wagen. – auch sonst ist einiges anders wie bei den vorangegangenen Ausgaben...
So wird zum ersten mal das Rennen nicht in 2 6h lange Teilrennen mit einer 2h Pause sondern als 12 stündiger durchgehender Event ausgefahren werden. Auch findet der Lauf nun am Sonntag statt, während man bei den vorangegangenen Ausgaben auf die Wochenendgestaltung des arabischen Raums Rücksicht nahm und daher das Rennen am Samstag ausgefahren wurde. Prototypen und GT4-Fahrzeuge sucht man bei dieser Ausgabe vergebens. Als einzige Nicht-GT3-Kategorie werden 4 Cup-Porsches erwartet, wobei man ursprünglich 6 Cup-Fahrzeuge erwartet hatte.
Das Feld setzt sich somit aus 30 GT3 und 4 Cup-Porsches zusammen. 10 GT3 startet in der Top-Klasse der Pro-Fahrzeuge, 12 sind aufgrund ihrer Besatzuungen als Pro-Am-Wagen eingestuft und 8 werden in der Am-Klasse um das entsprechende Klassenpodium fahren. 16 Mannschaften (alle Pro-Fahrzeuge, 4 Pro-Am-Teams und 2 Am-Teams) sind für die Intercontinental GT Challenge punkteberechtigt.
In dieser hat Mercedes bereits bei der letzten Meisterschaftsrunde in Indianapolis den Herstellertitel eingefahren. Um den Fahrertitel können lediglich 4 AMG-piloten ein Wörtchen mitreden. Da alle 3 vorrangigen Titelkandidaten – Daniel Juncadella, Raffaele Marciello und Jules Gounon – auf einem Gruppe M-AMG zusammengespannt wurden würde ein dritter Platz oder eine position darunter Juncadella als derzeit einzigem Tabellenführer die Meisterschaft verschafffen. Wird das Trio jedoch zweiter oder sogar Sieger dann würden aufgrund der anstehenden Streichresultate alle 3 auf der selben Anzahl an Punkten landen. Rein theoretisch sind hingegen die Chancen von Luca Stolz der auf einen Ausfall seine Teamkollegen bei einem gleichzeitigen eigenen Sieg hoffen muss.
In Bezug auf die engagierten Hersteller gibt es mit lediglich 6 verschiedenen Marken (AMG, Audi, BMW, Ferrari, McLaren und Porsche) keine neuen Rekorde zu vermelden. - gleich wenig engagierte Marken gab es lediglich bei den Ausgaben vor 11 Monaten und 2015 zu vermelden. Mit je 9 Ferrari und 9 AMG (letztere bilden ihr stärkstes Kontingent in der Geschichte des Klassikers) 8 Porsche (ebenfalls stärkstes Kontingent), 4 Audi, 3 McLaren und einem BMW gibt es ein Rekordfeld das noch um ein Auto grösser ist wie das bisherige Rekordgrid 2018.
Von Seiten der deutschsprachigen Mannschaften sind Attempto Racing, SPS Automotive Performance, Herberth Motorsport sowie GetSpeed Performance als Einsatzteam des omanischen Al Manar Racing-AMG in Abu Dhabi engagiert. Mit 12 deutschen, 5 österreichischen und einem Luxemburger Piloten startet zudem ein starkes deutschsprachiges Kontingent unter den 114 Piloten und Pilotinnen der diesjährigen 11.Ausgabe des Wüstenklassikers.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT (D/A)
Der ADAC wird ab dem kommenden Jahr die DTM ausschreiben und hat dazu die Markenrechte der Rennserie erworben. Darauf haben sich der deutsche Automobilclub und der bisherige Rechtehalter der DTM, die Berger Motorsport AG, geeinigt. Der Erwerb der Marke DTM erfolgte auch mit dem Ziel, die Strukturen im deutschen Motorsport neu zu ordnen, Synergien im wirtschaftlichen Bereich zu schaffen und den Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Motorsport konsequent weiterzugehen. Für alle bisherigen Teilnehmer der DTM und des ADAC GT-Masters wird es in der Saison 2023 Möglichkeiten geben, sich auf den Plattformen des ADAC zu engagieren.
„Keine Marke steht so für den deutschen Motorsport wie die DTM. Dem ADAC geht es darum, die DTM zu erhalten, denn sie ist motorsportliches Kulturgut. Sie genießt nicht nur in Deutschland, sondern auch im weltweiten Motorsport einen hervorragenden Ruf. Die DTM wird ab dem kommenden Jahr unter dem Dach des ADAC in ein neues Kapitel ihrer langen Geschichte starten.“ wurde ADAC Sportpräsident Dr. Gerd Ennser im offiziellen Pressetext zur DTM zitiert.
Der ADAC steht nun vor der Herkulesaufgabe nicht weniger als mindestens 4 GT3 und GT4-Platttformen in seinen diversen Serienpaketen zu harmonisieren. Denn neben der vor 2 Jahren auf die GT3 Plattform umgeschwenkte DTM und ihrem GT3-Pendant der DTM-Trophy konkurrieren noch das ADAC GT-Masters und die ADAC GT4 Germany im ADAC-Paket, die im ADAC Racing Weekend engagierte GTC-Serie mit ihren GT3 und GT4-Klassen sowie die Nürburgring Langstrecken Serie mit ihren GT3 und GT4-Teilnehmern um Teams der selben Fahrzeugkategorien. Hinzu kommen die diversen internationalen Serien und die von Stefan Ratel als Ersatz für die in eine sich immer schneller drehende Kostenspirale einsteigende GT3 konzipierte GT2-Klasse.
Interessant dürfte auch sein welche Summe für die Markenrechte geflossen sein dürfte. Quellen auf der Essen Motorshow kolportierten eine Summe im niedrigen 7-stelligen Bereich, für die man von 3 Jahren gerade einmal ein Class1-Tourenwagen in der Serie hätte einsetzen können. Von einer „Verramschung“ der DTM zu sprechen wäre gewiss zu weit hergeholt. Aber es zeigt anscheinend unter welchem Druck die bisherige DTM-Führung nach dem Ausstieg der Hersteller gestanden hat um ihr Paket noch positionieren zu können.
Mit dem Einstieg des ADAC wurde von diversen Seiten auf der EMS zumindest die Hoffnung geäussert das die DTM sich wieder enger an die DMSB-Regularien annähern könnte. Disee waren unter dem alten Management immer weiter aufgeweicht und verwässert worden was nicht zuletzt in strittige Entscheidungen und eine drohende technische Inkompatibilität der Einsatzgeräte zu münden drohte. Auch hier wartet noch viel Arbeit auf die neue, vom ADAC zu besetzende Führungsriege der deutschen Traditionsserie.
Bei den ersten 12 Stunden von Kuwait steht Porsche auf der Pole Position: Das Team Kuwait by MRS GT-Racing hat sich in dem drei-geteilten Qualifying die Pole Position gesichert vor einem weiteren GT3-Porsche vom Team GP Elite.
Insgesamt 21 Fahrzeuge werden wir bei dem am morgigen Freitag startenden 12 Stunden Rennen sehen, das Rennen wird dabei ohne die in der Creventic bekannte Neutralisation stattfinden. Vier GT3-Fahrzeuge sind dabei: Die beiden Porsche 911 GT3 R (991-II) der Teams Kuwait by MRS GT-Racing sowie GP Elite, der Mercedes-AMG GT3 von CP Racing sowie ein Lamborghini Huracan GT3 aus 2016 vom ARC Bratislava. Die GTX-Klasse ist mit drei Startern vertreten: der Vortex V8 trifft auf einen Lamborghini Huracan Super Trofeo von Leipert Motorsport sowie einen KTM X-Bow GTX von razoon-more than racing. Insgesamt sechs Porsche 911 GT3 Cup (992) sind vertreten. Red Camel-Jordans.nl sowie Willi Motorsport by Ebimotors starten in der Pro-Klasse, die AM-Wertung sieht die Teams HRT Performance, QMMF by HRT Thuraya Qatar, QMMF by HRT Suhail Qatar und Rabdan Motorsport by Speed Lover. In der GT4-Klasse sehen wir einen Aston Martin Vantage AMR GT4 von Century Motorsport, den BMW M4 GT4 von RHC Jorgensen-Strom by Century sowie einen Porsche 718 Cayman GT4 CS MR vom deutschen Team Lionspeed Racing.
Drei TCR-Fahrzeuge teilen sich auf in zwei Audi RS3 LMS TCR von Wolf-Power Racing sowie AC Motorsport und einen Cupra TCR von BBR. Last but not least kommen zum Feld noch zwei BMW M2 CS Racing von Hofor Racing by Bonk Motorsport hinzu.
Das Rennen startet am morgigen Freitag um 12 Uhr Ortszeit (10 Uhr deutscher Zeit) und geht über 12 Stunden bis in die Nacht. Verfolgt kann das Rennen wie gewohnt über den Youtube-Kanal und die Website des Veranstalters.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Nach Beendigung der Saison 2022 in der Supercar Challenge werfen wir einen Blick auf die Endstände der einzelnen Klassen.
In der LMP3 Klasse konnte sich das luxemburgische Ehepaar Gary Hauser und Lea Maurer im Racing Experience Norma die Meisterschaft mit 177 Punkten sichern. Max Aschoff aus Kassel belegte im Ginetta G58 mit 172 Punkten knapp dahinter den zweiten Platz. Bei den CN Prototypen gewannen Sam Dejonghe und Thomas Piessens im Deldiche Racing Norma den Titel souverän mit 223 Punkten vor dem T2 Racing Norma von Brent Verheyen und Ian Gepts mit 109 Zählern. Melvin van Dam triumphierte für MV Motorsport in der Radical Kategorie mit 183 Punkten vor Jerome und Robin Greenhalgh mit 163 Zählern.
Bei den GT´s ging der Titel an Bart Arendsen im Koopman Racing BMW M6 mit 313 Punkten vor Roger Grouwels im Team RaceArt Bentley mit 232 und Heim Koopman im BMW Z4 mit 202 Zählern. Dennis de Borst gewann im Febo Racing Hyundai TCR die Supersport 1 Klasse. In der Supersport 2 ging der Titel an Laurens de Witt im Technova College Racing Cupra TCR. In der Sport Division ging die Meisterschaft an Mark Jobst in seiner Silhouette.