Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Wir schulden euch noch das Endresultat und die Titelentscheidungen des Finales der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2022. Bei den 8h von Bahrain am vergangenen Wochenende wurden die Titel in der 11. Saison der Langstrecken-Weltmeisterschaft vergeben.
Mit einem taktisch verwalteten Doppelsieg des Toyota-Werksteams gelang dem Toyota Gazoo Racing Team der vierte Titel in Folge und der fünfte insgesamt in der Meisterschaft. Das Toyota-Trio Mike Conway, Kamui Kobayashi und José Maria Lopez auf dem #7 Toyota kam nach 245 Runden 45s vor den Teamkollegen Sebastian Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa ins Ziel, die zwar den Speed ihrer Teamkonkurrenten nicht ganz mitgehen konnten sich aber dennoch die Fahrerweltmeisterschaft 2022 sichern konnten. Für Hartley und Buemi war es der jeweils 3 Fahrertitel in der Weltmeisterschaft. Hirakawa sicherte sich seinen ersten WM-Titel.
Mit 2 Runden Abstand verbuchte das Alpine-Trio André Negrao, Nicolas Lapierre und Maxime Vaxivière einen weiteren Podiumsplatz, war aber trotz eines Upgrade ihrer Stint-Energie ihres alten LMP1 am Ende chancenlos gegen die japanischen Hypercars. Peugeot hatte nach anfänglich guter Pace mit Problemen zu kämpfen die beide Wagen zu Zwangsstopps auf der Strecke zwangen. Während der #93 Peugeot mit Getriebeproblemen zu kämpfen hatte, die später auch zur Aufgabe führten, musste der #94 Peugeot einen Benzinpumpenwechsel hinter sich bringen, kam aber wenigstens zum Schluss mit 6 Runden Rückstand auf die Sieger ins Ziel.
In der LMP2-Klasse siegte das WRT-Trio Sean Gelael, René Rast und Robin Frijns mit 49s Vorsprung vor dem United Autosports Trio Alex Lynn, Oliver Jarvis und Josh Pierson. Der dritte Platz reichte dem eine Runde hinter dem Klassensieger plazierten Team Jota Trio Rodrigo Gonzales, Will Stevens und Alberto Felix da Costa um den Titel in der Klasse einzufahren.
Sieg und der Titel in der Pro-Am-Klasse ging an den AF CorseOreca von Francois Perrodo, Nicklas Nielsen und Alessio Rovera, wobei wohl eine Titelverteidigung für 2023 kein Thema sein wird: Dem Vernehmen nach wird die LMP2 Pro-Am-Klasse im kommenden Jahr gestrichen.
Bei der letzten Vorstellung der GTE-Klasse in der WM gelang dem AF Corse Ferrari Duo Miguel Molina und Antonio Fuoco der Sieg. Nach 231 Runden verbuchte man am Ende eine Runde Vorsprung auf die dahinter gelegene Werks-Corvette von Nick Tandy und Tommy Millner. Knapp eine Minute hinter der Corvette wurden die beiden Werksporsche (Christensen/Estré vor Bruni/Lietz) abgewunken. Der fünfte Platz hingegen reichte dem AF Corse Duo James Calado und Alessandro Pierguidi um den letzten Titel in der GTE-Pro-Klasse endgültig unter Dach und Fach zu bringen. Der Titel stand allerdings auf des Messers Schneide, als sich im Rennen der vierte Gang im Ferrari spektakulär verabschiedete und die Mannschaft aufgrund zusätzlich überhitzender Öltemperaturen die letzte Rennstunde komplett im fünften Gang zurücklegen musste.
Wegen des parallelen Wechsels von Ferrari und Porsche in die LMH bzw LMDh-Klasse wird in der kommenden Saison die GTE-Pro-Klasse nicht mehr ausgeschrieben werden. Einzig die GTE-Am werden 2023 noch ein weiteres Jahr auf der technischen Basis der GTE ausgetragen ehe 2024 eine noch genau zu skizzierende Klasse auf Basis der GT3 die dann 25-jährige Geschichte der GTE (gestartet 1999 als N-GT und dann umbenannt in GT2 bzw. GTE) im aktuellen Rennsport beenden wird.
In der GTE-Am Klasse verbuchte das deutsche Team Project 1 den ersten Doppelsieg seiner WEC-Renngeschichte mit den beiden Porsche-Besatzungen auf dem Kurs am arabischen Golf. Matteo Cairoli, Mikkel Pedersen und Nicki Leutwiler verbuchten nach 226 Runden 15s Vorspung auf ihre Teamkollegen Hyett/Jeanette/Barnicoat. Nur 3 s dahinter kletterte der Iron Dames Ferrari von Rahel Frey, Michelle Gatting und Sahra Bovy auf den letzten Stockerl-Platz.
Den Titel sicherte sich das TF Sport Aston-Duo Ben Keating und Marco Sorensen im #33 TF Sport Aston Martin Aston Martin Vantage GTE , die in Bahrain von Henrique Chaves unterstützt wurden. Keating ist damit der dritte US-Amerikaner der einen WEC-Titel erringen konnte, wird diesen aber 2023 wegen des anstehenden Wechsels in die IMSA-Serie wohl nicht verteidigen.
37 Wagen starteten in das Rennen das 35 von ihnen in Wertung beenden konnten. Die nächste Saison der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft startet am 17.3.2023 mit den 1000 Meilen von Sebring.
Mit dem dritten Phoenix Doppelsieg in Folge endete am vergangenen Samstag die NLS-Saison 2022 beim 46. NIMEX DMV 4-Stunden-Rennen. Erneut siegten die beiden Scherer Sport Team Phoenix Audis, wobei Kuba Giermaziak, der sich bei seinem dritten Sieg in Folge von Kim-Luis Schramm assistieren liess, am Ende einen Vorsprung von 94s auf seine Teamkollegen Frank Stippler und Vincent Kolb verzeichnen konnte. Auf Platz 3 kam nach technischen Problemen bei den Tankstopps der Walkenhorst BMW M4-GT3 von Christian Krognes und Sami Matti Trogen mit 129s Rückstand auf die Sieger ins Ziel. Auf Platz 4 kam der SP-X Dinamic Porsche 992 GT3 ins Ziel bevor auf Platz 5 mit dem CUP 2 Porsche des AVIA W&S Duos Daniel Bickle und David Jahn der erste Nicht-GT3 verzeichnet wurde.
2 negative Begleiterscheinungen gab es beim Rennen zu vermelden. Zum einen starteten lediglich 87 Mannschaften in das Rennen, das damit einen neuen Tiefpunkt in Bezug auf die Feldgrösse erlebte. Solch niedrige Starterzahlen hatte es in der Serie noch nicht einmal zu Hochzeiten der Corona-Pandemie gegeben. Wachsende Kritik an den technischen und sportlichen Entscheidungen innerhalb der letzten Läufe haben selbst einige Stammteams aus der Serie vertrieben. Daher werden über den Winter die Köpfe in der Serienführung rauchen müssen wenn man dieser Entwicklung rechtzeitig Einhalt gebieten will. Denn einen weiteren Aderlass wird die Serie so 2023 nicht finanziell verkraften können.
Ein weiterer Kritikpunkt war das trotz der nur 87 Starter am Ende nach einem in Teilen überharten Rennen nur 65 Autos abgewunken werden konnten. Ein Masssenunfall in der letzten Runde eingangs der Döttinger Höhe sorgte für ein unschönes Ende des Saisonfinales : Laut unseren Kollegen von Motorsport-Total zählten unter anderem der Frikadelli-Porsche #111, der Nexen-Cayman #263, der Max-Kruse-Golf #333, der Renault Megane #493, der W&S-Cayman #962, der KKrämer-Cayman #974 und Ralf Schalls Gruppe-H-997 #606 zu den Unfallopfern einer angeblich zu spät von den Streckenposten in der Galgenkopfkurve angezeigten Ölspur. 2 der Fahrer – so unter anderem Ralf Schall – mussten am Ende ins Krankenhaus zum medizinischen Check verbracht werden. Früh im Rennen waren bereits der Prosport RacingAston Martin nach einer Kollision mit 2 Cup-Porsches in der Auftaktrunde und der Landgraf AMG nach einem Ausritt ausgefallen.
Die kostenaufwändigen Blechschäden werden sicherlich auch ein Grund sein warum sich der ein oder andere Teamchef über den Winter eine weitere Teilnahme an der Serie überlegen wird. Der Nürburgring Langstrecken Serie stehen entscheidende Wochen bevor.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Auf dem TT Circuit in Assen fand das Saisonfinale der Supercar Challenge statt. Zu diesem Anlass waren 40 Fahrzeuge in die Provinz Drenthe gereist. Im Zeittraining erzielten Sam Dejonghe und Thomas Piessens im Deldiche Racing Norma die Pole Position.
Auch im ersten Rennen am Samstag war dieses Duo nicht zu schlagen. Nach 32 Runden siegte man mit 13 Sekunden Vorsprung vor dem Ehepaar Gary Hauser und Lea Maurer im Norma LMP3. Mit dem dritten Gesamtplatz gewann Max Tubben bei seinem ersten Einsatz im JR Motorsport BMW M6 die GT Klasse vor den Markenkollegen Bart Arendsen, Bas Schouten, Mex Jansen sowie dem Bentley von Roger Grouwels. Max Aschoff musste seinen Ginetta LMP3 kurz vor Schluss abstellen. Remco de Beus gewann im JR Motorsport BMW M3 die Supersport 1 Klasse. In der Supersport 2 siegte Teunis van de Grift im VW Golf TCR vor Laurens de Wit im Cupra TCR der sich damit die Meisterschaft in dieser Klasse sichern konnte. Der Johan Kraan Motorsport Radical der Familie Greenhalgh triumphierte in der Radical Kategorie.
Im zweiten Rennen am Sonntag schnappte sich Norma Pilot Alain Berg den letzten Siegerpokal der Saison. Im Ziel hatte er nach 30 Runden 6 Sekunden Vorsprung vor den Vortagessiegern Sam Dejonghe und Thomas Piessens im zweiten CN Norma. Als dritter gewann Mex Jansen im Koopman Racing BMW M6 die GT Klasse vor Max Tubben. Max Aschoff belegte im Ginetta LMP3 den fünften Platz vor Gary Hauser und Lea Maurer im Norma LMP3. Siebter wurde Bob Herber im Lamborghini. Dennis de Borst und Stan van Oord siegten im Hyundai TCR in der Superpsort 1 Klasse. Gilles van Houtum gewann im BMW die Supersport 2 Division. Bernhard Blaak siegte in der Sport Division. In der Radical Klasse war MV Motorsport erfolgreich.
Am kommenden Samstag steigt mit dem 46. NIMEX DMV 4h-Rennen das Finale der Nürburgring Langstrecken Serie 2022. Während die Titelentscheidung in der Serie schon beim vorangegangenen Lauf erneut zugunsten des Adrenalin Motorsport Teams und dem Pilotentrio Daniel Zils, Oskar Sandberg und Sindre Setsaas gefallen ist, könnte man sich auf weitere anstehende Klassenentscheidungen freuen – würde sich da nicht ein weiterer Wehrmutstropfen bezüglich der Starterzahlen abzeichnen.
Denn es scheint als wenn die niedrigen Zahlen aus dem Vorlauf (97 Starter) noch einmal unterboten werden könnten. Denn dieses Mal stehen nur 94 Mannschaften auf der Nennliste, derweil schon erste Absagen in diesem Feld bekannt werden. Solch geringe Zahlen wies die Serie noch nicht einmal zu Hochzeiten der Corona Pandemie auf!
Lediglich 9 GT3 und davon nur 6 siegfähige Pro-Autos treten beim Finale an. Den beiden Phoenix-Audis die bei den letzten Läufen jeweils einen Doppelsieg erzielen konnten stellen sich lediglich der Huber-Porsche, 2 Walkenhorst MotorsportBMW M4-GT3 und der Landgraf Mercedes AMG GT3 entgegen. Der Pro-Am Prosport Aston Martin und ein weiterer Walkenhorst AM-Wagen komplettieren das Feld. Dinamic Motorsport darf dieses mal den 992-GT3 in der SP-X ausführen der allerdings reglementtechnisch gegenüber den GT3 eingebremst wird. Daher dürfen erneut die CUP2-Porsches auf publicity-trächtige Top-10 Plazierungen hoffen, wobei auch dieses Feld mit nur 7 Startern mehr als dürftig ausfällt. Auch das GT4-Feld ist mit nur 3 Autos (AMG, Supra und ein Aston Martin ) sehr übersichtlich. Die SP7 Klasse ist auch nur mit einem Cayman besetzt.
Wo man auch bei den bislang noch gut beseztzten SP-Klassen hinschaut: entweder gibt es gar keine Starter oder die Zahlen sind Bei den CUP-Autos reden wir von 14 CUP3-Caymans, 3 M2-CS, 3 TCR und 9 M240i, zusätzlich zu den 7 Cup2 – Somit von 36 Autos. In den Produktionswagenklassen werden 2 V6, 7 V5, 1 VT3, 3 V4, 9 VT2 F sowie 12 VT2 R&4W notiert (Summe: 34). Neben einem H4-Porsche starten 2 Four Motors Porsche in der AT-Klasse. Klassen wie die SP8, SP8T, SP5, CUPX oder SP6 sind gar nicht besetzt.
Das Rennen startet wie gehabt um 12 Uhr mit dem vorgeschalteten Qualifying von 8.30 bis 10 Uhr. Für den letzten Lauf wird nach einem verregneten Freitag zumindest am Rennsamstag gutes Wetter erwartet – ob das hilft über das magere Feld hinweg zu sehen wird man abwarten müssen.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Nach dem Ende der Saison in der Belcar Endurance Championship werfen wir einen Blick auf die Endstände der einzelnen Klassen.
In der GTA Klasse dominierte der PK Carsport Audi GT2. Bert und Stienes Longin sowie Peter Guelinchx erzielten 291 Punkte. Zweiter wurde Russel Racing mit ihrem Porsche 992 und Hans Thiers, Jeffrey van Hooydonck und Christoff Corten am Steuer mit 167 Punkten vor dem Totaalplan Racing Lamborghini von Cedric Wauters und Brent Verheyen mit 161 Zählern.
In der GTB Division ging der Pokal an den Tip Top Rent Porsche Cayman von Arthur Peters und Luc de Cock.
Bei den Tourenwagen gewann der TCL Motorsport BMW M2 von Kenny Terclavers und Lars Zaenen den Titel in der TA Klasse. In der TB war der Convents Racing BMW E90 von Davy und Vincent Convents sowie Steve Raymakers siegreich.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Ferrari hat am Wochenende beim Finali Mondiali-Event in Imola sein LMH-Hypercar vorgestellt. Der Ferrari 499P LMH soll nach 50 Jahren Ferrari wieder eine Chance auf einen Gesamt-Sieg in der Topklasse in Le Mans und in der Sportwagen-Weltmeisterschaft ermöglichen. Daher wurde der Wagen in der Farbgestaltung an den 312P von 1972 angelehnt der einer von Ferraris letzten Top-Prototypen in Le Mans war. Daher wird Ferrari auch in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft die beiden Werkswagen auch mit der Nummer 50 und der traditionellen #51 einsetzen.
Der Hybrid Prototyp wird von einem 3l V6-Twin-Turbomotor (ergo mit 499ccm Zylindervolumen) mit Benzindirekteinspritzung und einem 120° Zylinderbankwinkel angetrieben, der seine Kraft über ein 7-Gang Getriebe an die Hinterräder abgibt und an der Frontachse von einem 200kW Elektromotor ergänzt wird, der von einer aus der Formel 1 stammenden 900V Batterie gespeist wird. Das Layout des Verbrennermotors entspricht dem des F296 GT3, wobei der ursprünglich aus dem GT3 stammende Motor gründlich überarbeitet und in Sachen Gehäusestabilität optimiert wurde. Damit benutzt Ferrari wie auch Peugeot (3,5l) und Toyota (2,6l) einen V6-Treibsatz für seinen LMH. Das V6 Konzept setzte sich bezüglich des geplanten 700 PS Konzepts gegen die ebenfalls untersuchten V12 und V8 Varianten durch.
Bei der Karosserie fallen die 3 grossen Heckfinnen am Doppel-Heckflügel auf. Die dreifach geteilte Airbox ist ebenfalls ein Element das den Wagen charakterisiert.
Für 2023 will Ferrari sich vorerst auf die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und Le Mans mit nur 2 Werkswagen konzentrieren. Doch im Hintergrund brodelt schon ein grosses Kundeninteresse das zu einem Kundensportprogramm nach 2023 führen könnnte. Obwohl man ein IMSA-Engagement bislang nicht in Betracht gezogen hat wird das Team von Guiseppe Risi nicht müde zu betonen das man Einsatzmöglichkeiten in Nordamerika prüft. Auch der Iron Lynx Mannschaft werden Ambitionen in den Top-Prototypensport nachgesagt. Wie gross der Markt sein könnte hatte schon Ferraris letzter Prototyp, der 333SP bewiesen von dem man über 40 Kundenfahrzeugen verkaufen konnte.
Wie schon das vorangegangene erste 12h-Rennen im vergangenen Monat wurde der Lauf wieder zu einer Beute des Phoenix Racing Teams. Das Duo Jakub Giermaziak und Kelvin Van Der Linde querte nach 27 absolvierten Runden die Ziellinie mit einem Vorsprung von 28s auf die Teamkollegen Frank Stippler und Vincent Kolb. Auf dem dritten und vierten Platz notierte das Schnitzelalm Racing Team mit den Mercedes AMG GT3 des Trios Marcel Marchewicz, Marek Böckmann und Kenneth Heyer sowie dem Duo Terting/Schreiner ebenfalls einen Doppelerfolg und damit das bis dato beste Nordschleifenergebnis der noch jungen Mercedes-Mannschaft.
Dabei profitierten die AMG Piloten allerdings von einer 10 Minuten Zeitstrafe gegen das Falken Duo Tim Heinemann und Martin Ragginger, die zwar die Ziellinie knapp 2 Minuten hinter den Siegern als dritte gekreuzt hatten, wegen eines Vergehens unter Gelb jedoch am Ende auf Platz 7 zurückgestuft wurden. Auf dem 5. Platz kam das belgische Porsche-Duo Alessio Piccariello und Adrien de Leener auf dem Dinamic Motorsports Porsche ins Ziel, die zu Beginn des Rennens lange geführt hatten sich dann aber einem taktischen Schachzug der schnellen Phoenix-Piloten beugen mussten. Die Meuspather Audi Mannschaft hatte eine lange Gelbzonenphase im Klostertal nach einem Unfall in der Startphase genutzt um die Boxenstopps taktisch vorzuziehen.
Dort waren nach einer Kettenreaktion infolge eines Drehers der Prosport RacingAston Martin und der Chrzanowski Racing Porsche in die Leitplanken eingeschlagen, wobei im Gedränge dahinter sowohl der Manthey-Grello-Porsche von Evans preining aus auch der Walkenhorst MotorsportBMW M4-GT3 lädiert zur Box zurückkehren mussten. Trotz der nötigen Reparaturen gelang Walkenhorst mit der #34 am Ende ein 6. Rang. Hinter dem siebtplazierten Falken-Porsche okkupierten die 3 CUP2-Porsches von Avia W&S Motorsport, Mühlner Motorsport und Mathol Racing Racing die restlichen Top-10 Plätze. Knapp an den Top-10 vorbei schrappte im Rennen der von True Racing eingesetzte KTM GT2 auf dem Reinhold Kofler und Maximilian Hofer im Qualifying mit einer 8:58,316 und Qualifikationsrang 5 mehr als nur einen Achtungserfolg erzielt hatten.
Schon im Qualifying hatte sich mit dem Haupt Racing Team AMG GT3 von Lucas Auer, Jordan Love und Arjun Maini ein potentieller Siegkandidat nach einem Einschlag in die Leitschienen vorzeitig abgemeldet. Im Rennen musste dann auch das ein oder andere Porsche GT3-Team die Segel vorzeitig streichen. Falkens #4-Porsche – das neue 992-Modell – wurde schon nach einer Runde als Ausfall notiert. Für Mantheys Grello war nach einem Folgeschaden des Unfalls in der Startphase nach 16 Runden vorzeitig Schuss. In Runde 22 strandete der lange drittplazierte, ebenfalls von Manthey eingesetzte australische EMA-Porsche von Cairoli/Olsen nach einem Leitplankeneinschlag an der Hohen Acht. Schon zuvor hatte die Landgraf Motorsport Mannschaft ihren AMG nach 16 Runden am Galgenkopf abstellen müssen.
Mit nur 97 Startern gab es allerdings einen Wehmutstropfen im amsonsten tadellosen Lauf zu vermelden. Der neue Negativrekord rief umgehend die ILN auf den Plan, die bei einer Krisensitzung in der vergangenen Woche Lösungen für den sich seit langer Zeit abzeichnenden Teilnehmerrückgang der Serie suchte.
Im Kampf um die Meisterschaft der NLS sicherte sich das Adrenalin Motorsport Trio Daniel Zils, Oskar Sandberg und Sindre Setsaas vorzeitig den NLS-Titel 2022. Das Trio das im #500 BMW 330i in der VT2-R+4WD-Klasse antritt kam auf dem 38.ten Gesamtrang ins Ziel und liegt nach einem erneuten Klassensieg nun uneinholbar in Front der Meisterschaftswertung. Damit erringt Adrenalin Motorsport den 5. Fahrertiel in Folge. Für alle 3 Piloten, den 44 jährigen Bendorfer Daniel Zils, den 30 jährigen Norweger Oskar Sandberg und seinem Landsmann Sindre Seetsas ist es der jeweils erste Fahrertitel der Nürburgring Langstrecken Serie.
Die erste Saison des Prototype Cup Germany ist mit einem Titelgewinn des Toksport-WRT Duos Berkey Besler und Marvin Dienst zu Ende gegangen. Dem türkisch-deutschen Duo auf dem Ligier JS P320 LMP3 des Quiddelbacher Teams reichte beim letzten Lauf in Hockenheim ein vierter Platz um den Titel unter Dach und Fach zu bringen. Zuvor hatte der einzig verbleibene Konkurrent, der Ginetta LMP3 des Konrad Motorsport Duos Maximilian Hackländer und Axcil Jefferies nach einem Dreher von Hackländer vorzeitig die Segel streichen müssen. Den Doppelsieg in Hockenheim räumte das Wochenspiegel Team Monschau Duo Thorsten Kratz und Leonard Weiss ab, die sich damit noch auf Platz 2 in der Tabelle verbesserten.
Besler hatte das Titelrennen mit unnötiger Spannung versehen, weil er in Lauf 1 in Hockenheim einer Startkollision mit dem Racing ExperienceDuqueine M30-D08 LMP3 von Sebastian von Gartzen in der Haarnadelkurve zum Opfer fiel. Hinter dem siegreichen WTM-Ligier Duqueine M30-D08 LMP3 holten Hackländer/Jeffries sich P2 vor dem in der Meisterschaft debütierenden MRS GT-Racing Team das den Finnen Rory Penttinen als Solopilot auf dem brandneuen Ligier JS P320 LMP3 der Mannschaft an den Start brachte.
In Lauf 2 wiederholten Kratz/Weiss den Vortagessieg vor Penttinen und dem Racing Experience Duo Sebastian von Gartzen und Gary Hauser.
In der Meisterschaft werden im Endstand Besler/Dienst mit einem Punktestand von 111,5 Zählern vor Weiss/Kratz (97) und dem Mühlner MotorsportDuqueine M30-D08 LMP3-Duo Donar Mundingund Matthias Lüthen notiert. Die Trophy-Wertung für Broncepiloten gewann Matthias Lüthen (208,25 Punkte) vor Thorsten Kratz (183,75) und Gebhardt Ginetta-Pilot Michael Herich (117) Die Junioren-Wertung sicherte sich Donar Munding (166,5) vor WTM-Pilot Leonard Weiss (156,75) und dem Meister-Duo Besler/Dienst (115,5).
Im Saisonverlauf gingen 4 der 8 Siege an das Toksport-WRT-Ligier-Duo, 2 an die Wochenspiegel Team MonschauDuqueine M30-D08 LMP3-Mannschaft und je einer an Mühlner Motorsport sowie Reiter Engineering. Sieglos blieben trotz guter Leistungen die Ginetta-Crews, wobei beim Finale der zweite von Konrad Motorsport eingesetzte Ginetta mit einer besonderen Mission unterwegs war. Das vom US-Amerikanischen Junior Dany Soufi pilotierte Fahrzeug war versuchsweise mit einem Katalysator ausgestattet worden, den man in der deutschen Meisterschaft im kommenden Jahr obligatorisch vorschreiben will. Ob sich dies durchsetzen lässt wird nicht zuletzt auch davon abhängen ob auch in den ACO-Serien ein derartiges Update vorgeschrieben wird.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Das vorletzte Rennwochenende der Supercar Challenge Saison fand beim Racing Festival in Spa Francorchamps statt. Für diese Veranstaltung wurden die Klassen gesplittet und mit anderen Rennserien kombiniert. Die Prototypen Klasse fuhr in einem gemeinsamen Feld mit der französischen Funyo Endurance Serie. Somit stand ein interessantes Feld von 26 Prototypen am Start. Die GT Division und die Tourenwagen spannten mit dem BMW M2 Cup zusammen was ein sehr ansehnliches Rennen mit 50 Fahrzeugen nach sich zog.
Die ersten Läufe fanden Samstags bei regnerischen Bedingungen statt. Nach 21 Runden siegten Thomas Pissens und Alex Cascatau im Deldiche Racing Norma vor Gary Hauser und Lea Maurer im Norma LMP3 sowie Max Aschoff im Ginetta LMP3. Martin Lucas gewann im Domec Racing Radical SR3 die Radical Klasse. Bei den Funyo´s ging der Sieg an Pegasus Racing. In der GT Klasse gab es einen Doppelsieg für Koopman Racing mit ihren BMW M6. Bart Arendsen triumphierte vor Mex Jansen. Dritte wurden die Markenkollegen Bas Shouten und Ted van Vliet. Mit diesem Resultat ist Arendsen vorzeitig Champion in der GT Division. Bei den Tourenwagen siegte der Febo Racing Hyundai TCR mit Dennis de Borst und Stan van Oord. Auch hier knallten nach dem Rennen die Sektkorken denn Dennis de Borst gewann damit den Titel in der Supersport 1 Klasse.
Bis zum zweiten Rennen am Sonntag war die Strecke abgetrocknet. Diesmal war es der Racing Experiance Norma LMP3 von Gary Hauser und Lea Maurer der nach 22 Rennrunden als Sieger die Ziellinie überquerte. Mit knapp einer Minute Rückstand belegte der T2 Racing Norma von Ivan Ruggiero und Oliver Bertels den zweiten Platz vor dem Deldiche Racing Norma von Luc de Cock und Sam Dejoghe. Martin Lucas siegte erneut in der Radical Kategorie. Bei den Funyo´s war DAFA Racing erfolgreich. In der GT Klasse war erneute Bart Arendsen im Koopman BMW M6 erfolgreich vor Roger Grouwels im Bentley und Max Tubben in seiner Silhouette. Dennis de Borst und Stan van Oord konnten im Hyundai TCR den Sieg bei den Tourenwagen vom Vortag wiederholen.
Das Saisonfinale findet am letzten Oktober Wochenende in Assen statt.
Verfasst von Dr. Werner Koch am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Am kommenden Wochenende, vom 21. bis 23. Oktober, findet das siebte und finale Event des diesjährigen ADAC GT Masters auf dem Hockenheimring statt. Nach dem Nürburgring im letzten Jahr, wir erinnern uns an die Terminverschiebung wegen der Katastrophe an der Ahr, ist der Hockenheimring in diesem Jahr wieder der Schauplatz des Finales der Int. Deutschen GT-Meisterschaft. Klarer Favorit für den Titel ist der aktuelle Spitzenreiter Raffaele Marciello, wohl einer der besten GT3-Piloten der Welt. Der Mercedes-AMG-Werksfahrer hat vor den letzten beiden Rennen einen Vorsprung von 42 Punkten. Aber auch eine so komfortable Führung ist keine Meisterschaftsgarantie.
Die engsten Verfolger, Christian Engelhart und Ayhancan Güven, wollen im Porsche 911 GT3 R, den Tabellenführer massiv unter Druck setzen und das Blatt in letzter Sekunde noch zu ihren Gunsten wenden.
Fabian Schiller und Jules Gounon haben zwar insgesamt drei Saisonsiege zu verbuchen, allerdings haben sie im Laufe der Saison möglicherweise zu viele Punkte liegen lassen. Ihr Rückstand von 53 Zählern dürfte für die super schnellen Mercedes-AMG-Piloten nur schwer aufzuholen sein. Nicht viel anders sieht es bei den Lamborghini Piloten Jack Aitken und Albert Costa Balboa von Emil Frey Racing aus, die nur einen Zähler dahinter Platz vier belegen.
In der Pirelli-Junior-Wertung liegt Ben Green, von Schubert Motorsport, auf P1. Er führt mit 22 Punkten vor seinem Fahrerkollegen Niklas Krütten, der wegen einer Terminüberschneidung ein Rennwochenende auslassen musste und so Green, mit dem er sich beim Finale wieder das Cockpit des BMW M4 GT3 #10 teilt, nicht mehr einholen kann. Gleiches gilt auch für Kim-Luis Schramm, Joel Sturm und Fabian Schiller, die aufgrund der Fahrereinstufung ihrer jeweiligen Teamkollegen, nicht mehr in der Lage sind, die nötigen Zähler zu holen. Anders Mick Wishofer und Konsta Lappalainen sowie ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Jan Marschalkowski, die zumindest noch rechnerisch eine Chance auf den Titelgewinn haben.
Wie immer, gibt es auch am Hockenheimring Änderungen im Starterfeld. Das Team Seyffarth Motorsport wird beim Finale am Wochenende zu einem Gaststart ins GT Masters zurückkehren. Am Steuer des Audi R8 LMS GT3 evo II mit der #77 werden Robin Rogalski und Fréderic Vervisch Platz nehmen.
Keyfacts, Hockenheimring Baden-Württemberg, Hockenheim, Saisonrennen 13 und 14 von 14 • Streckenlänge: 4.574 Meter • Layout: 17 Kurven (neun Rechts-, acht Linkskurven), im Uhrzeigersinn befahren • Sieger 2021, Rennen 1: Mirko Bortolotti/Marco Mapelli (GRT Grasser Racing Team, Lamborghini Huracán GT3 Evo) • Sieger 2021, Rennen 2: Rolf Ineichen/Franck Perera (GRT Grasser Racing Team, Lamborghini Huracán GT3 Evo)
ADAC GT Masters am Hockenheimring im TV und im Stream: Alle Rennen des ADAC GT Masters starten um 13 Uhr. Der TV-Sender NITRO präsentiert die Läufe ab 12:30 Uhr live. Auf RTL+, der führenden Streaming Plattform Deutschlands, können die Rennen live verfolgt oder anschließend in der Mediathek abgerufen werden. Die Qualifyings sind bei sport.de und adac.de/motorsport zu sehen.