Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Am vergangenen Freitag hat Porsche in Goodwood den neuen LMDh-Prototypen offiziell vorgestellt und dabei letzte Einzelheiten zu Technik, Fahrerbesatzungen und ersten Kundenteams verlauten lassen. In Anbetracht des vergangenen Rennwochenendes kommen wir erst jetzt zu einer Zusammenfassung die dabei allerdings auch das gesamte Bild beleuchtet.
In Anlehnung an einen der erfolgreichsten Porsche Kundensport-Prototypen des letzten Jahrhunderts hat der LMDh die simple Bezeichnung 963 bekommen. An den erfolgreichen Porsche 962 aus Gruppe C-Zeiten erinnert unter anderem das Scheinwerfer-Frontdesign. Befeuert wird der 963 von einem 4,2l Biturbo V8 der auf dem Triebwerk des Porsche 918 Spyder Hybrid basiert, der seinerseits auf dem Triebwerk des Porsche RS Spyder LMP2 basierte. Damit hat man eine deutlich andere Basis als den Porsche 919 Hybrid herangezogen, der als letzter Top-Prototyp von Porsche einen 2l V4-Motor mit einem zentralen Turbo als Befeuerung aufwies. Ausgestattet wird der Antriebsstrang des 963 mit dem vorgeschriebenen Einheits-Hybridsystem das einen Motor-Generator von Bosch, eine Batterie von Williams Advanced Engineering und ein X-Trac 7-gang-getriebe umfasst. Die Maximale Ausgangsleistung ist auf 670PS begrenzt.
Das Chassis stammt wie bereits seit längerem bekannt von Multimatic und wird auch die Basis des neuen LMP2-Gerätes der kanadischen Schmiede bilden. Michelin wird die Reifen für das neue Gefährt liefern. Weitere Partner sind ExxonMobil mit der Marke Mobil1, Softwarespezialist Ansys, die Penske Corporation, TAG-Heuer als offizieller Timing-Partner, Hugo Boss und Puma.
Zum LMDh-Programm der Weissacher ist bereits im Vorfeld bekannt gegeben worden, das Penske das offizielle Werksteam mit einem Doppelprogramm in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship mit je 2 Wagen bestreiten wird. Dazu wird das WEC-Team in Mannheim in einem ehemaligen Porsche-Zentrum von Penske Automotive und das IMSA-Team in Mooresville im US-Bundesstaat North Carolina seine Basis finden.
Das offizielle Renndebüt soll in der IMSA im Rahmen der 24 Stunden von Daytona 2023 steigen. Inoffiziell peilt man einen ersten Piloteinsatz des Wagens beim FIA Langstrecken Weltmeisterschaft-Finale der laufenden Saison in Bahrain an. Dort soll der 963 erste Daten für die Hypercar BoP 2023 liefern und einen ersten, noch nicht punkteberechtigten Einsatz in der WM absolvieren.
Für das Werksprogramm steht ein 8-köpfiger Fahrerkader bereit. Neben den beiden Penske-Stammpiloten Dane Cameron und Felipe Nasr sowie dem aus dem Formel E-Programm wechselnden André Lotterer, der bereits im letzten LMP1-Jahr Porsches Teil des Werksfahrerkaders war, wechseln Kévin Estre, Michael Christensen, Laurens Vanthoor, Matt Campbell, Mathieu Jaminet und Frederic Markowiecki aus dem GTE-Programm in die gesamtsiegfähige LMDh-Klasse. Fred Markowiecki war dabei als Entwicklungsfahrer von Anfang an in die ersten Rollouts und die gesamte Fahrzeugentwicklung eingebunden.
Das Team in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft wird von General Manager Bernhard Demmer und Teammanager Francis Schammo geleitet. In der IMSA zeichnet Joel Svensson als Teammanager verantwortlich. Als Managing Director des Werksteams Porsche Penske Motorsport fungiert Jonathan Diuguid.
Was Porsche von allen anderen Mitbewerbern in der Hypercar-Kategorie und der neuen LMDh-Subklasse abhebt ist die Tatsache das man von Anfang an neben dem Werks-Programm durch Porsche Penske Motorsport auch Kundenprogramme mit dem 963 plant. In der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft wird gleich im ersten Jahr mit dem Team Jota eine weitere hoch potente Mannschaft die Top-Klasse beleben in der dann bis zu 4 Porsches Toyota , Glickenhaus, und Peugeot Paroli bieten sollen. Die Mannschaft der beiden Teammanager Sam Hignett und David Clark spannt dabei mit Porsches bisherigem Hauptsponsor Hertz und dem Haushaltswarenkonzern Singer Group als Sponsoren zusammen um ein 2-Wagen-programm in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft auf die Räder zu stellen. In der IMSA hat sich bereits JDC Miller Motorsports als Einsatzteam eines priivaten 963 geoutet. Ein weiteres in der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship 2023 engagiertes Team, bei dem es sich laut in der Regel gut informierten Quellen um eine europäische Mannschaft handeln soll, soll in den kommenden Tagen als Einsatzmannschaft des vierten und letzten privaten 963 für 2023 bekannt gegeben werden.
Die Nennliste für den geplanten vierten Saisonlauf der Nürburgring Langstrecken Serie (eigentlich den dritten), dem 45. RCM DMV Grenzlandrennen ist am Dienstag veröffentlicht worden. Von 160 Teilnehmern bei Lauf 3, der ja noch von vielen Teilnehmern in Vorbereitung des 24 Stunden Rennen am Nürburgring bestritten werden musste schrumpft das Feld auf nur noch 122 angekündigte Wagen zusammen. Dies ist allerdings für das jeweils erste Rennen nach den 24h nichts ungewöhnliches.
Von 25 GT3 beim letzten Lauf schrumpft die Top-Klasse auf 15 Autos zusammen. 5 Mercedes AMG GT3 der Teams Schnitzelalm (2 Autos - u.a mit dem Duo Schreiner/Terting auf einem AMG), GetSpeed Performance, Haupt Racing Team und Landgraf gehen gegen 5 Audi (2* Phoenix, 2* Lionspeed und RaceIng), 4 BMW (3*Walkenhorst und ein Werks-BMW für Jens Klingmann und Sheldon van der Linde) sowie ein Prosport RacingAston Martin mit leicht eingebremsten BoP-Kennzahlen (+5kg, -15PS) bilden das Top-Feld.
Bezüglich der Sportwagenrelevanten Top-Klassen ist einiges an Fluktuation zu verzeichnen. So startet zum Beispiel kein eiziges SPX-Fahrzeug mehr während mit einem SP-Pro Lexus LC von Toyota Gazoo-Racing erstmals auch diese Klasse wieder in diesem Jahr besetzt ist. In der SP2T startet ein Peugeot RCZ. In der SP4-klasse wird erstmals ein Toyota GR86 erwartet während die H4-Klasse gleich ein Duell zweier BMW-Teams erwartet. Bei den SP7-Porsches sind 3 Wagen am Start. Hinzu kommt noch lediglich ein SP8T BMW M4 GT4 für die BMW-Junioren Hesse, Verhagen und Harper. 3 SP10 GT34 (Black Falcon Cayman vs. Prosport RacingAston Martin vs. Waldow-AMG) werden ein GT4-Triell im Rahmen des Wochenendes austragen.
Bei den Produktionswagen erwartet man 4 V6 Caymans, 6 V5 Caymans, einen VT3 Cayman, 10 (VT2F) und 9 (VT2H) Wagen in den beiden VT2-Klassen und den AT Subaru des Teams von Tim Schrick als einzigen teilweise alternativ angetriebenen Wagen im Feld. Bei den CUP-Klassen beträgen die Kontingente bei Lauf 4 14 CUP2-Porsches, 14 Cup3-Caymans, 8 BMW M240i, 4 M2-CS, 3 TCR und 2 CUPX-KTM´s. OPC-Opels sucht man bei dieser Veranstaltung vergebens.
Die Rennaction beginnt wieder am Samstag um 8.30 Uhr mit dem bis 10 Uhr angesetzten Qualifying. Um 12 beginnt das Rennen das sich wie gehabt über 4 Stunden Dauer erstreckt und auf der Nürburgring Langstrecken Serien-Webseite sowie auf Youtube live verfolgt werden kann.
Verfasst von Dr. Werner Koch am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Am kommenden Wochenende, vom 24. bis 26. Juni, findet das dritte Event des diesjährigen ADAC GT Masters auf dem niederländischen Kurs von Zandvoort, unweit Amsterdam, statt. Genau wie beim letzten Rennwochenende in Spielberg, haben wir auch in den Dünen von Zandvoort, neue und zugleich überraschende Tabellenführer: Niklas Krütten und Ben Green, Piloten des #10 Team Schubert Motorsport BMW M4 GT3. Aber die Abstände zur Konkurrenz sind gering. Nur drei Punkte dahinter liegt Jusuf Owega, der für Montaplast by Land-Motorsport wieder mit Ricardo Feller im Audi R8 LMS GT3 Evo II #29 startet. Der aktuelle Titelverteidiger aus der Schweiz, der am letzten Sonntag seinen Premierensieg bei der DTM in Imola feiern konnte, hat im vergangenen Jahr mit Christopher Mies, das Samstagsrennen in Zandvoort gewonnen. Mit fünf Siegen ist Audi ganz nebenbei, die erfolgreichste Marke in Zandvoort. Drei der vergangenen vier Rennen gingen an die Ingolstädter.
Dahinter dann Jonathan Aberdein und Raffaele Marciello mit dem Mercedes-AMG GT3 Evo #48 vom MANN-FILTER Team Landgraf. Gefolgt werden die beiden in der Punktetabelle vom zweiten Schubert BMW, der #20 mit Nicky Catsburg und Jesse Krohn. Die Gesamtfünften, Christian Engelhart und Ayhancan Güven, im Porsche 911 GT3 R #91 vom Team Joos Sportwagentechnik, wollen nach zwei Podiumsplatzierungen auf dem Red Bull Ring auch in Zandvoort wieder kräftig punkten. Erstaunlich ist, dass die ersten fünf Piloten innerhalb von nur zehn Punkten liegen. Ein Beweis für die Ausgewogenheit und das sehr hohe Niveau in der Internationalen Deutschen GT-Meisterschaft. Der Circuit Zandvoort ist auch nach seinem, durch den Erfolg von Max Verstappen in der Formel 1 getriggerten Umbau im Jahr 2020, ein Kurs alter Schule geblieben. Fehler werden hier noch gnadenlos bestraft. Ein Ausritt endet fast immer in einem Kiesbett. Besonders spektakulär sind aber auch die beiden um 18 Grad überhöhten Steilkurven „Hugenholtz Bocht“, hinter dem Fahrerlager und „Arie Luyendyk Bocht“, die auf die Start- und Zielgerade führt.
Zwei Fahrer bestreiten in Zandvoort ihr Heimrennen. Nicky Catsburg, BMW Werksfahrer in Diensten von Torsten Schubert und Thierry Vermeulen, dem 19-jährigen Sohn von Verstappen Manager Raymond Vermeulen, der sich den Car Collection MotorsportAudi R8 LMS GT3 evo II mit Audi Sport Fahrer Mattia Drudi teilt.
Seine Rückkehr in das ADAC GT Masters feiert ein ehemaliger Champion. Maximilian Götz, Meister von 2012, wird im Mercedes-AMG GT3 Evo von Madpanda Motorsport an den Start gehen. Er ersetzt den bisherigen Stammfahrer Jannes Fittje und soll mit seiner großen Erfahrung, dem in diesem Jahr neu ins GT Masters eingestiegenen spanischen Team um Ezequiel Perez Companc, bei der Weiterentwicklung helfen.
Keyfacts, Circuit Zandvoort, Zandvoort, Saisonrennen 5 und 6 von 14 Streckenlänge: 4.259 Meter Layout: 14 Kurven (zehn Rechts-, vier Linkskurven), im Uhrzeigersinn befahren Sieger 2021, Rennen 1: Ricardo Feller/Christopher Mies (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS Evo) Sieger 2021, Rennen 2: Charles Weerts/Dries Vanthoor (Team WRT, Audi R8 LMS Evo)
ADAC GT Masters in Zandvoort im TV und im Stream: Alle Rennen des ADAC GT Masters starten um 13 Uhr. Der TV-Sender NITRO präsentiert die Läufe ab 12:30 Uhr live. Auf RTL+, der führenden Streaming Plattform Deutschlands, können die Rennen live verfolgt oder anschließend in der Mediathek abgerufen werden. Die Qualifyings sind bei sport.de und adac.de/motorsport zu sehen.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Mit eventbedingt über einer Woche Abstand wollen wir noch einmal auf die 90.te Ausgabe der 24h von Le Mans (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) zurück blicken, die am vergangenen Sonntag vor einer Woche mit dem 5. Toyota-Sieg in Folge durch Sebastian Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa endeten. Es war mit Sicherheit nicht die spannendste Ausgabe des Langstreckenklassikers, aber auch wiederum eine bemerkenswerte. Angesichts der eher kleinen Spitze aus nur 5 Hypercars die alle unterschiedliche taktische Ziele verfolgten war der Sieg für Toyota ausgemachte Sache. Dennoch stellte das gesamte Feld einen neuen Rekord auf.
In der Top-Klasse gelang dem Toyota-Trio Sebastian Buemi, Brendon Hartley und Ryō Hirakawa der fünfte Toyota-Sieg in Folge. Dies war vor Toyota nur Audi (gleich 2 mal) Porsche und Ferrari (letztere sogar 6 Siege in Folge) gelungen. Dabei war es der vierte Doppelsieg für Toyota. Beide GR010 der Werksmannschaft lieferten sich bis zum frühen Sonntag morgen einen intensiven Kampf um die Spitzenpositionen der sich erst auflöste als José Maria Lopez im #7 Toyota am frühen Morgen ein noch nicht genau bestimmtes elektrisches Problem bekam, das ihm und seinen Teamkollegen Kamui Kobayashi und Mike Conway 5 Minuten Rückstand aufgrund mehrerer nötiger Resets des Wagens einbrachte. Danach konnte das am Ende siegreiche Trio etwas Tempo rausnehmen und den Vorsprung bis ins Ziel verwalten.
Das Glickenhaus-Team zeigte sich im Qualifying zwar fast auf Augenhöhe mit den Toyotas, aber für das Rennen schlug man eine gänzlich andere Strategie an. Im festen Bewusstsein a) Toyota nicht herausfordern zu können und b) im nächsten Jahr gegen die dann involvierten Werke einen viel schwereren Stand zu haben, hatte die Mannschaft offensichtlich die Devise herausgegeben hinter den Toyota den verbleibenden Podiumsplatz gegen Alpine abzusichern. Nachdem der Französische Werkswagen schon nach 4 Stunden aufgrund eines Zündspulen-Problems fast eine Stunde in den Boxen verlor, kam es für die Glickenhaus nur noch darauf an problemfrei durchzurollen. Da die #708 nach einem Unfall in der Tertre Rouge und einem Aufhängungs- und Reifenschaden für längere Zeit in der Box verschwand, oblag es der Crew der #709 – durch einen Sensorwechsel ebenfalls mit einem Rückstand versehen – am Ende mit Ryan Briscoe, Franck Mailleux und Richard Westbrook das erste Le Mans Podium für Glickenhaus Racing zu erringen. Während die LMH somit ein übersichtliches Rennen boten musste die Spannung erneut aus den anderen Klassen kommen.
Die Oreca-Cup-Klasse (formerly known as LMP2) bot zu Beginn besten Markenpokal-Rennsport wobei sich im Laufe der Zeit das später siegreiche Jota-Trio Roberto Gonzalez, Antonio Felix da Costa und Will Stevens absetzen konnte. Als am frühen Morgen nach dem unfallbedingten Ausscheiden der Werks-Corvette die einzige SC-Phase des Rennens ausgerufen wurde zementierte das den Vorsprung der Jota-Truppe derart das der Konkurrenz nur noch der Kampf um Platz 2 bleib. Dabei hatte am Ende das Prema Team mit Robert Kubica, Louis Deletraz und Lorenzo Colombo das bessere Ende für sich vor dem zweiten Jota-Wagen von Oliver Rasmussen, Edward Jones und Jonathan Aberdein. Für das Team Jota war es der dritte Le Mans Klassensieg nach 2014 und 2017.
In der Pro-Am-Wertung der LMP2 gab es mit dem Algarve ProOreca von Steven Thomas, James Allen und dem Österreicher René Binder einen deutschsprachigen Gesamtsieger auf dem Podium. Feiern dürfte hier auch die Luxemburger DKR Engineering Mannschaft mit Pilot Laurents Hörr , die bei ihrem Debüt in Le Mans gleich mit P3 hinter dem Nielsen Racing Oreca auf das Podium klettern konnte.
Bei der Abschiedsvorstellung der GTE-Pro-Klasse zeigten sich trotz aller BoP-Diskussionen im Vorfeld alle 3 Hersteller vom Tempo her prinzipiell bei der Musik. Porsche hatte im Dreikampf am Ende mit der #91 von Gianmaria Bruni, Richard Lietz und Fred Makowiecki das bessere Ende für sich und gewann nach 3 Jahren wieder an der Sarthe. Dabei profitierte man von einem späten Reifenschaden am konkurrierenden AF Corse Ferrari von Alessandro Pier Guidi, James Calado und Daniel Serra, der sich am Ende nur um 42 Sekunden geschlagen geben musste. Der Schwester-Ferrari von Miguel Molina, Antonio Fuoco und Davide Rigon komplettierte am Ende das Podium. Corvette verlor beim letzten Rennen der Werksmannschaft in Führung liegend den letzten Wagen nach einem Unfall mit LMP2-Privatier Francois Perrodo, nachdem man kurz zuvor die #63 schon wegen Handlings-Problemen abstellen musste. Der Unfall löste die einzige Safetycar-Phase des Rennens aus. Porsches #92 musste nach einem Reifenschaden eine längere Reparatur über sich ergehen lassen und wurde Vierter, während dem fünftplazierten Riley Motorsport-Ferrari schlicht der Speed fehlte um in den Kampf um das Podium mit eingreifen zu können.
In der GTE-Am-Klasse ging der Sieg an das TF SportAston Martin Trio Ben Keating, Henrique Chaves und Marco Sörenson. Die Besatzung des roten Astons setzte sich trotz eines schleichenden Plattfusses zu Rennbeginn am Ende dank eines während der einzigen Safety-Car Phase erlangten Runden-Vorsprungs gegen den mit 44s Rückstand einlaufenden Weather Tech Racing Porsche von Cooper McNeil, Julian Andlauer und Thomas Merrill durch. Für Ben Keating , der seinen 2019´er Sieg mit dem Ford GT kurz nach dem Rennen wegen eines technischen Verstosses aberkannt bekommen hatte war es eine späte Genugtuung. TF Sport gewann damit zum 2.Male in den letzten 3 jahren die GTE-Am-Wertung. Das Podium in der Klasse komplettierte mit dem Northwest Aston Martin von Paul Dalla Lana, David Pittard und Nicki Thiim ein zweiter Vantage. Die Aston Martin setzten sich am Ende gegen die Porsche durch, die in Summe mit einer Reihen von Aufhängungsschäden zu kämpfen hatten.
Bemerkenswert war in diesem Jahr der Gesamteindruck der fahrerischen Disziplin und die technische Zuverlässigkeit der Autos. Insgesamt 53 der 62 Teilnehmer erreichten am Ende das Ziel und nahmen die Zielflagge in Empfang. Damit konnten 85% der Teilnehmer das Rennen beenden. Dies ist eine Zahl die in den letzten 23 Jahren seit wir hier bei GT-Eins das Rennen detailliert verfolgen noch nie erreicht wurde. Die bislang beste Leistung der letzten 20 Jahre vollbrachte das Feld bei der Ausgabe 2017 als 49 von 60 Autos (82%) das Rennen beendeten. Jedenfalls hat seit dem Umbau der LMP2-Klasse in eine Markenpokalklasse diese Quote deutlich zugelegt - zwischen 1999 und 2012 lag die Quote der Zielankünfte immer zwischen 62 und 44 %.
Ein neuer Rekordwert waren allerdings die 85% nicht: 1923 beim allerersten Rennen erreichten 30 von 33 gestarteten Wagen (91%) das Ziel. Die schlechteste Zielankunftsquote gab es 1969 und 71: dort kamen nur 14 Wagen ins Ziel.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Beim alljährlichen Super Prix in Zolder fand das dritte Rennwochenende der Supercar Challenge statt. Mit 40 Teilnehmern darunter 8 Prototypen stand ein sehr ansehnliches Feld am Start. Im Qualifying sicherten sich Sam Dejonghe und Thomas Piessens im Norma die Pole Position.
Diese Position konnte das Duo im ersten Rennen am Samstag bis in Ziel verteidigen. Es war allerdings deutlich spannender als es sich anhört denn nach 36 Runden überquerte man mit gerade einmal 0,2 Sekunden Vorsprung vor den Markenkollegen Ian Gepts und Brent Verheyen die Ziellinie. Auch der dritte Platz ging an einen Norma M20FC in Person von Oliver Bertels und Cedric Baeten für T2 Racing. Den vierten Platz sicherte sich Gary Hauser gemeinsam mit seiner Frau Lea Maurer im Norma LMP3. Mit dem fünften Gesamtplatz gewann Roger Grouwels im Nissan GT-R GT3 die GT Klasse vor Bart Arendsen im BMW M6, Bob Herber im Bentley, Patrick Engelen und Steve Brooks im Radical, Hein Koopman im BMW Z4 und Martin Lucas im Radical. In der Supersport 1 Klasse war Michael de Keersmaecker im Audi TCR erfolgreich. Laurens de Wit siegte in der Supersport 2 im Cupra TCR. Mark Jobst gewann mit seiner Silhouette in der Sport Division.
Im zweiten Rennen am Sonntag rundeten Sam Dejonghe und Thomas Piessens im Excelsior Norma ein perfektes Wochenende ab. Pole Position und zwei Laufsiege, mehr geht nicht. Auf Platz zwei kam bereits der Sieger der GT Klasse ins Ziel. Wie schon am Vortag gewann Roger Grouwels im Nissan vor Bob Herber im Bentley und Bart Arendsen im BMW. Oliver Bertels und Cedric Baeten belegten im Norma den fünften Platz. Martin Lucas gewann erneut die Radical Division. Gary Hauser und Lea Maurer belegten im Norma LMP3 einen enttäuschenden zwölften Gesamtplatz eine Position hinter Dennis de Borst der im Hyundai TCR die Supersport 1 Kategorie gewinnen konnte. In der Supersport 2 waren Pieter Denys und Tim de Borle im Ligier erfolgreich. Chris Voet und Bart van den Broeck siegten im Peugeot in der Sport Klasse.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Im französischen Magny Cours fand der zweite Saisonlauf der Belcar auf dem ehemaligen Formel 1 Kurs in der Nähe von Nevers statt. Gerade einmal 18 Fahrzeuge hatten sich im Départment Nievre für das dreistündige Rennen eingefunden. Im Zeittraining sicherte sich der PK Carsport Audi GT2 von Bert und Stienes Longin sowie Peter Guelinckx die Pole Position.
Nach 100 Runden auf der 4,4 Kilometer langen Strecke musste man sich allerdings dem Totalplaan Racing Lamborghini von Cedric Wauters und Brent Verheyen um knapp drei Sekunden geschlagen geben und sich mit Platz zwei begnügen. Den dritten Platz sicherte sich der Belgium Racing Porsche von Derdaele / Cools. In der GTB Klasse gewann der Tip Top Rent Porsche Cayman GT4 von Peters / Gulicher. Der Stevens Motorsport BMW M2 siegte in der großen Tourenwagen Klasse. In der kleinen war der Simtag Racing BMW erfolgreich.
Das dritte Rennen findet am 17.07.2022 beim Euro Race in Spa Francorchamps statt.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Der ACO hat im Rahmen seiner alljährlichen Pressekonferenz bei den aktuellen 24h von Le Mans (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) die kommenden Reglementsänderungen in seinen relevanten Rennklassen für die LMP2 und die GT skizziert. Während es bei den Hypercars und LMDh angesichts einer nach Plan laufenden Entwicklung keine Änderungen zu vermelden gab, gab es nun endlich Klarheit bezüglich der Entwicklungen in den beiden Kundensport-Schwerpunktsklassen zu vermelden, die immerhin als Feldfüller für den Klassiker an der Sarthe eine wichtige Rolle einnehmen.
Endgültig verabschieden muss man sich am Ende der laufenden Saison von den GTE-Pro. Angesichts des parallelen Wechsels von Porsches und Ferraris Werksengagements in die Top-Klasse (die Zuffenhausener testen ihren LMDh bereits, Ferrari arbeitet noch am LMH) sah man keinen Grund eine lediglich von Corvette bestrittene Soloklasse auszuschreiben. Damit werden die 8h von Bahrain am Ende der Saison den letzten Lauf darstellen in dem eine GTE-Pro-Klasse bislang ausgeschrieben worden ist. Diese hatte zu Beginn ihrer Ausrichtung 2011 18 Wagen von 6 verschiedenen Herstellern an der Sarthe gestellt – eine Zahl die seitdem nur 2018 und 19 (17) erst ansatzweise wieder erreicht wurde.
Während nun 2023 lediglich die GTE-Am in ihrer jetzigen Form die GT-Klasse bevölkern werden, soll dann 2024 die Ära der GT3 in Le Mans endgültig anbrechen - wobei hier eher von einer GT3-plus oder gemäß den Worten der ACO-Verantwortlichen von einer “GT3-Premium“ die Rede ist. (Warum die Kategorie nicht gleich „Hyper-GT3“ genannt wurde, will dem Autor dieser Zeilen nicht so recht einleuchten) Um sich nämlich von so schnöden und langweiligen GT3-Konstruktionen die selbst in Spa-Francorchamps oder am Nürburgring ein 24h Rennen gewinnen können signifikant abzuheben, sollen die in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und in Le Mans zugelassenen Boliden ein spektakuläres „Premium-Aerokit“ bekommen das die Boliden signifikant optisch abhebt und das für einen Discountpreis von lediglich maximal 50-100T€ zusätzlich angeboten werden soll. Zulässig wären für eine Teilnahme im Prinzip alle GT3-zugelassenen Hersteller wobei auf Nachfrage unserer französischen Kollegen von Endurance-Info.com der ACO andeutete, Kundenteams mit Fahrzeugen der in der Top-Klasse engagierten Hersteller bevorzugt zuzulassen.
Man darf sich also jetzt schon auf das Hickhack um die Homogogationsprozeduren der GT3 Konstruktionen von Glickenhaus oder Peugeot freuen. Abgesehen davon das die Idee einer GT3 plus schon in der DTM auf mässige Begeisterung bei den Herstellern (um nicht zu sagen „heftigen Widerstand“) stiess, dürfte das letzte Wort bezüglich der technischen Konfiguration noch nicht gesprochen sein.
Fest steht lediglich das die neue Klasse keine Werksteams sondern lediglich „Pro-Am“-Besatzungen mit mindestens einem Bronce-Pilot erlaubt. Dies wird sowohl Corvette als auch Ford dazu zwingen ihre geplanten GT3 Kundensportprogramme zu beschleunigen, wenn man denn in Le Mans noch weiter an der Geschichte mitschreiben will.
Das zweite grosse Thema waren die geplanten Änderungen in der LMP2-Klasse. Dort soll die kommende vierte Generation der LMP2-Wagen nun erst 2025 auf den Markt kommen, obwohl die darauf basierenden LMDh schon ab dem kommenden Jahr 2023 im Wettbewerb zugelassen sind. Dies gibt (neben der Gewinnmaximierung für die derzeit dominanten Oreca) den 3 anderen Herstellern Ligier , Dallara und Multimatic Zeit ihre von den LMDh-Werken finanzierten Entwicklungsschritte in Ruhe weiter an das von Oreca gehaltene Level heranführen zu können.
Danach soll ab 2025 eine „Adjustment of Performance“ (AoP) genannte Prozedur darüber wachen, das nicht wieder ein Hersteller den anderen durch Überlegenheit davon fährt. Anders als die bei jedem Rennen angepasste „BoP“ soll die „AoP“ nur 2 mal in der Saison geändert werden und für eine langfristige Anpassung der Performances sorgen. Ein Vorgehen das man sich auch schon für die aktuelle Generation der LMP2 gewünscht hätte. Optional sollen auch die LMP2 irgendwann auf ein Hybridsystem zugreifen können – wahrscheinlich sobald genügend Erfahrungen mit dem für die LMDh vorgesehenen Einheitssystem vorliegen.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Toyota hat am gestrigen Sonntag beim Testtag in Le Mans beide Trainingssessions mit der Bestzeit abgeschlossen. Jose Maria Lopez erzielte eine 3:29.986 in der zweiten Nachmittagssession und war damit 0,208s schneller als Glickenhaus-Pilot Romain Dumas auf dem #708 SCG 007 LMH.
Während die beiden Toyota und Glickenhaus-Hypercars in etwa auf selbem Speedniveau fuhren, hatte die Alpine Crew mit einem Top-Speed-Defizit zu kämpfen und musste am Ende 2,5s Rückstand auf die Hypercars notieren lassen.
Damit wurde man noch hinter den schnellsten LMP2 notiert, die vom United AutosportsOreca von Felipe Alburquerque mit einer 3:32.099 angeführt wurden. Die Liste der LMP2 beschloss wie erwartet der CD Sport Ligier dem am Ende 10,6s auf die schnellste Oreca-Zeit fehlte.
Bei den GTE-Pro markierte die Corvette Crew auf der #64 mit einer durch Alexander Sims erzielten 3:54.001 die schnellste Zeit. Die GTE-Am-Bestzeit markierte Mikkel Jensen im Kessel Racing Ferrari mit einer 3:54.827.
Die 24 Stunden am Nürburgring sind seit jeher der grösste offene Reifenwettbewerb weltweit. Während viele Serien und Events weltweit sich zu über 95% auf Einheits-Reifenlieferanten festgelegt haben gibt es am Nürburgring sowohl in der Nürburgring Langstrecken Serie als auch beim 24h-Klassiker in vielen Klassen noch einen offenen Schlagabtausch der Reifenhersteller. Das war 2022 auch nicht anders. Offiziell 9 Reifenhersteller – inoffiziell war noch ein Zehnter mit dabei – rüsteten die 135 Teams aus. Wie sieht die Bilanz in diesem Jahr aus?
Mit Michelin (73 ausgerüstete Teams), Goodyear (33), Falken (8), Pirelli (6), Hankook, Giti und Yokohama (je 4), sowie Nexen und Toyo (je 2) waren offiziell 9 Reifenhersteller beim grössten Reifenkreig des Jahres vertreten. Inoffiztiell setzte der in der SP3-Klase engagierte #143 Sharky Racing VW Golf daneben auch Dunlop-Reifen ein. Zumindest wiesen die montierten Pneus Dunlop-Seitenwände ohne Goodyear-Sticker auf und auch das Team bestand darauf auf die deutsche Marke statt dem amerikanischen Mutterhaus zu vertrauen. 7 dieser Marken sollten am Ende Klassensiege in einer der 22 besetzten Klassen bei der Jubiläumsausgabe des deutschen 24h Enduros davon tragen..
Zu den am niedrigsten hängenden Trauben: 4 Klassen – die SP6, die SP7 die V5 und die VT3 - waren mit jeweils nur einem Auto besetzt und diese kamen auch alle Ins Ziel. Das bedeutete schon mal die ersten Trophäen für Michelin (VT3 & SP7), Goodyear (für den #444 V5 Cayman von Adrenalin-Alzner) und Hankook (für den SP6 Hofor-BMW).
Weitere 7 Klassen wurden Single-Supply (zu Deutsch: mit Einheitsreifen) ausgestattet. Das bescherte Goodyear 2 weitere Siege in den Klassen M240i-Cup & TCR sowie Michelin 5 weitere Erfolge in der CUP2, CUP3, CUP5, CUPX und SP-X.
In 11 Klassen herrschte ein offener Reifenkrieg mit mehreren Teilnehmern. Jeweils 5 Ausrüster traten in der GT3- und GT4-Klasse aufeinander. In der SP9-Top-Klasse trumphierte mit dem Gesamtsieger des Audi Sport Team Phoenix eines von 22 mit Michelins ausgestatteten Einsatzteams gegen die Konkurrenz von Falken, Goodyear Yokohama und Pirelli. Mit dem FK Performance MotorsportBMW M4-GT4 konnten die Franzosen auch in der GT4 die Oberhand über die Konkurrenz von Goodyear, Toyo, Hankook und Pirelli behalten. Weitere Klassensiege verbuchten die Franzosen in den Klassen AT (gegen Pirelli und Goodyear), V6 (gegen Goodyear, Giti und Nexen), V4 (gegen Goodyear) und in der VT2H (gegen Goodyear und Giti).
Falken Tires, die erstmals mit 8 ausgerüsteten Autos den drittstärksten Reifenhersteller stellten, konnten in 2 Klassen den offenen Wettbewerb für sich entscheiden, auch wenn die nebenstehend abgebildeten Porsche in der SP9 das Nachsehen hatten: In der durch den Toyota Team Thailand entschiedenen SP3, wo man gegen Goodyear, Dunlop und Hankook die Oberhand behielt, sowie in der vom Autorama Seat gewonnenen ST3T in der man Yokohama, Goodyear und Hankook schlagen konnte. Eine Überraschung gelang Giti Tires die in der VT2F mit dem Sieg des als einzigsten ausgerüsteten Fahrzeug, dem #223 VW Golf von WS Racing die Platzhirsche Michelin und Goodyear hinter sich lassen konnten. Pirelli verzeichnete den einzigen Sieg des Jahres in der SP8T mit dem Doppelsieg der beiden Dörr MotorsportAston Martin´s gegen die Giti- und Goodyear bereifte Konkurrenz. Und auch Nexen gelang am Ende ein erster Glückstreffer: nach dem Ausfall des auf französischen Pneus fahrenden, konkurrierenden SP4T Caymans von Köppen Motorsport trug das Nexen Racing Team mit seinem Cayman den Klassensieg davon.
Summa Sumarum ergab sich in der Bilanz der Reifenhersteller somit 13 Klassensiege für Michelin, 3 für Goodyear, 2 für Falken und je einer für Pirelli, Giti, Nexen und Hankook. Leer gingen lediglich Toyo, Yokohama und Dunlop aus. Im Vorjahr, in dem die selben 9 Hersteller beim verkürzten und durch die Wetter-Verhältnisse stark beeinflussten Klassiker engagiert waren, lag die Gesamtbilanz bei 14 Siegen für Michelin , 6 für Goodyear, und je einem für Hankook, Yokohama, Falken und Giti.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Morgen beginnt in Le Mans der Testtag für die in einer Woche anstehende 90.te Ausgabe des 24 Stunden Langstreckenklassikers auf dem Circuit de la Sarthe. Die mit einer runden Zahl versehene Rekordausgabe wird – soweit darf man es schon mal festhalten - sicherlich nicht als technisch innovativste in der Geschichte des Legendenrennens eingehen. Am Start findet man die selben Hersteller und Konstruktionen wie im vergangenen Jahr (bzw. den vergangenen Jahren...) und die Top-Klasse ist mit nur 5 Autos mehr als übersichtlich besetzt – wobei der veranstaltende ACO sich den Luxus erlaubte mit der ByKolles Racing-Mannschaft ein potentielles sechstes Team wegen der Verletzung mehrerer administrativer Vorgaben aus disziplinarischen Gründen im Vorfeld vom Klassiker auszuschliessen.
Die Spannung muss in diesem Jahr aus anderen Quellen kommen. Daher hat der ACO die BoP für die Top-Klassen weiter angepasst. Die Toyota werden im Vergleich zur Ausgabe des Vorjahrs 9 kW (etwa 12PS) weniger Leistung (678PS), 4kg mehr Gewicht und 64 Megajoule weniger Energie pro Stint (898MJ statt 962 im Vorjahr) auskommen müssen. Zudem bleibt es wie seit Saisonbeginn dabei, das die Zusatzenergie aus dem Hybridantrieb erst ab 190kmh abrufbar ist, was im Vorjahr noch nicht der Fall war. Alpine bekommt einen Teil seines zwischen Sebring und Spa-Francorchamps verhangenen Leistungscuts zurück und darf in Le Mans mit 563 PS ausrücken, was aber immer noch 40PS weniger als im Vorjahr ist. Beim Gewicht ändert sich beim französischen Werksboliden nichts. Über einen Stint darf die Alpine 797MJ an Energie verbrauchen. Die Glickenhaus-Boliden schliesslich werden im Vergleich zum Vorjahr mit selben Gewicht und Leistung aber 55MJ weniger Energie pro Stint (910MJ statt 965) ins Rennen geschickt.
In der LMP2-Oreca-Einheitsklasse (lediglich ein von CD-Sport eingesetzter Ligier ist im Feld vertreten) sind die Wagen wie bereits ausführlich erläutert wurde mit 11 PS weniger und einem um 10 Liter auf 65 Liter verkleinerten Tank unterwegs.
In der GTE-Klasse bleibt es für Corvette, Ferrari und Porsche bei den Gewichten die man auch im Vorjahr an den Start gebracht hat. Porsche darf einen 3l grösseren Tank wie im Vorjahr (nun 102l) zum Einsatz bringen während Corvette einen 0,8mm kleineren Restriktor bekommt und Ferrari mit leicht höheren Turbo-Boost-Werten wie im Vorjahr ausrücken darf. Der Klassensieg ging im Vorjahr übrigens an Ferrari...
In der GTE-Am-Klasse wurden Aston Martin 5kg zusätzliches Gewicht und ein 1l kleinerer Tank verpasst. Porsche hingegen hat auch in der Am-Klasse 3l zusätzlich zugestanden bekommen. Für Aston Martin und Ferrari – die auch in der Am-Klasse im Vorjahr erfolgreich waren – gibt es verglichen zum Vorjahr auch Änderungen bei den Ladedrücken.