Alpine holt WEC-Sieg #2 in Monza

Mit dem zweiten Saisonsieg des Alpine LMH-Trios AndrŽé Negra‹o, Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxiviere sind die 6h von Monza (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) am vergangenen Sonntag zu Ende gegangen. Die französische Werksmannschaft triumphierte in der Hitzeschlacht im königlichen Park zu Monza nach 194 absolvierten Runden (1123,8km) mit einem knappen Vorsprung von 2,7s vor dem #8 Toyota von SeŽbastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa sowie 2 weiteren Runden vor dem zweiten GR010 von Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez. Nach dem Sieg beim Saisonauftakt, den 12h von Sebring war es der zweite Gesamtsieg für die Alpine-Crew, die damit ihre Tabellenführung in der WEC-LMH-Fahrerwertung mit einem Vorsprung von 10 Punkten (106) gegenüber dem zweitplazierten Le Mans-Siegertrio Toyotas erfolgreich verteidigen konnte.

Dabei war der Sieg keineswegs ausgemachte Sache. Vom Start weg dominierte das Glickenhaus 007 LMH Trio Olivier Pla, Romain Dumas und Luis Felipe Derani den bei Temperaturen über der 30°-Marke gestarteten Event. Die Glickenhaus-Mannschaft profitierte von einer günstigen BoP-Einstufung, die, nachdem man vorübergehende Bremsprobleme aus dem Training abgestellt hatte, den nun himmelblau lackierten Wagen unwiderstehlich an der Spitze davon ziehen liess. Bis zur Mitte des Rennens hatte man schon fast eine Minute Vorsprung herausfahren können, bis ein spektakulärer Unfall des TF-Sport Aston Martin von Henrique Chaves – der Vantage verharkte sich nach einem Bremsversagen in der zweiten Schikane an einem Sausage Curb und wurde in einen 2-fachen Überschlag gezwungen – das Feld wieder hinter dem Safety-Car zusammenstauchte. Eine folgende Durchfahrtsstrafe wegen eines Vergehens beim Stop unter dem Safty-Car und ein kurz danach auftretender Turbo-Schaden läuteten dann das Ende der Vorstellung des amerikanischen Hypercars ein, von dem noch nicht sicher klar ist, ob dies nicht die letzte Teilnahme an der laufenden WEC-Saison war.

Da die Peugeot beim offiziell als Testrennen deklarierten Premiereneinsatz der 9X8 noch an Kinderkrankheiten litten – Ladedruck- und elektrische Probleme brachten beide Wagen mehrfach zum Stop – lag es an Toyota und Alpine den Gesamtsieg untereinander auszufechten. Der enge Dreikampf eskalierte in Runde 153 als der führende Kamui Kobayashi in der #7 dem attackierenden Alpine-Pilot Vaxiviere zu eng vor den Frontflap fuhr und sich auf Start-Ziel dabei den rechten Hinterreifen aufschlitzte. Die Rennleitung schrieb die Schuld am Zwischenfall dem japanischen Werkspiloten zu, der im Endeffekt dadurch 2 Runden auf die Spitze durch den Zwischenfall verlor.

Für das Realteam by WRT-Trio Rui Andrade, Ferdinand Habsburg und Norman Nato zahlte sich ein früher Dreifachstint der Reifen aus. Trotz eines Positionsverlusts unmittelbar nach dem Stint fand man hinter dem SC wieder den Anschluss und sparte sich somit die entscheidenden 11 Sekunden die man dann am Ende dem #38 Jota-Oreca voraus war. Mit Rang 3 feierte das Vector Sport Trio Nico Müller, Ryan Cullen und Sebastien Bourdais einen ersten Erfolg in der Meisterschaft. Den Pro-Am-Klassensieg erring das Ultimate-Oreca Trio Jean-Baptiste Lahaye, Matthieu Lahaye und Franois Heriau auf Gesamtrang 10.

In der GTE-Pro sah es lange nach einer Neuauflage des spannenden Porsche vs. Ferrari-Duells aus dem Vorjahr aus. Porsche verlor sein aussichtsreichtes Auto – die von Estré/Christensen pilotierte #91 - wegen zu harter Fahrweise Estrés und einer folgenden Durchfahrtstrafe aus dem Spitzenkampf. Als gegen Ende schon alles nach einem Ferrari-Doppelsieg aussah mussten beide F488 kurz vor dem Ende noch einmal einen Splash&Dash einlegen und verloren damit den Sieg an die glückliche Corvette-Crew Nick Tandy und Tommy Millner. Damit holte Corvette zum ersten mal einen GTE-Pro-Klassensieg in einem WEC-Lauf ausserhalb von Le Mans.

Den GTE-Am-Klassensieg sicherte sich schliesslich das Dempsey-Proton Trio Christian Ried, Sebastian Priaulx und Harry Tincknell, nachdem lange der Iron Dames Ferrari des Trios Rahel Frey, Michelle Gatting und Sahra Bovy das Rennen angeführt hatte. Den letzten podiumsplatz sicherte sich hier die Project 1-Mannschaft mit dem #46 Porsche von Matteo Cairoli, Mikkel Pedersen und Nicolas Leutwiler.

Der vollständige Rennbericht mit vielen Bildern kann unter diesem Link auf unseren Seiten eingesehen werden.

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