Warum GT-Eins seine Facebook Seite schliesst
Die meisten unserer gelegentlichen Leser werden vielleicht schon mitbekommen haben das die GT-Eins-Facebook-Seite seit einigen Wochen nicht mehr regelmässig mit neuen Einträgen gefüttert wird. Dies hat konkrete Gründe, die - wie wir feststellen mussten - leider ausserhalb unserer Einflusssphäre liegen. Facebook hat offenbar beschlossen GT-Eins auf unauffällige Art aus seinem Social-Media-Universum zu entfernen. Ob absichtlich oder unabsichtlich ist uns nicht bekannt – und mittlerweile angesichts des von der Plattform offen an den Tag gelegten sehr arroganten und gleichgültigem Verhalten auch ziemlich egal. Wir müssen hiermit die Konsequenzen ziehen und unsere Facebook-Seite offiziell für geschlossen erklären. Warum - das bedarf eine ausführlichen und in der Konsequenz recht deprimierenden Erklärung.
„Warum denn schliessen?“ werden sich jetzt diejenigen fragen die nach wie vor auf die Inhalte zugreifen können. Damit hat es sich allerdings schon. denn für uns als Seitenbetreiber sieht die Facebook-Seite nach dem Versuch sich einzuloggen seit knapp 2 Monaten etwa so aus:
Natürlich haben wir schon einige Arbeits-Stunden (bzw. -Tage?) darauf verbracht sämtliche Einstellungen in Eigenexperimentalarbeit auf verschiedensten Geräteplattformen auszuprobieren was allerdings keinen Erfolg gezeitigt hat. Hilfestellung von Seiten von Facebook – was eigentlich die einfachste und laut dem 2.Vorschlag in nebenstehender Meldung eigentliche Lösung wäre – ist entgegen naheliegender Erwartungen jedenfalls nicht zu erwarten. Unsere Erfahrungen mit dem Supportsystem waren in den letzten 7 Jahren sehr ernüchternd. Ratschläge wie „Schau in den Hilfeseiten deiner Facebook-Seite nach wie du das Problem lösen kannst“ und die dann völlig unpassende Problemstellungen verweisen zeigen das das weltweit agierende Unternehmen trotz seiner Bedeutung seinem Kundenservice - solange es sich um nicht monetäre Dienstleistungen betrifft - eine erschreckend unterirdische Bedeutung beimisst. Die empathielosen Antworten die man bekommt sind ein eindeutiger Hinweis dafür das man hier eine Support-KI bemüht und somit als Kunde des Unternehmens kaum noch mit Menschen zu tun hat. Die wenigen noch bekannten „Support“-Mailadressen die das in Deutschland weitestgehend automatisierte Unternehmen sich noch leistet, (unabhängige Support-Foren sind von Facebook offensichtlich vor einiger Zeit geschlossen worden) liefern uns daher trotz mehrfacher Hinweise keine brauchbaren Antworten mehr. Bestes Beispiel: trotz Hinweisen in der Betreffzeile der schon im flehentlichen Ton formulierten Mails das die Hilfeseiten nicht zugreifbar sind wird immer wieder auf diese verwiesen. In diesem Falle von einer künstlichen „Intelligenz“ zu sprechen ist schon sehr anmassend...
Damit müssen wir uns trotz mittlerweile verheerender Folgen für die Zugriffszahlen unserer Seite damit abfinden das das Experiment eines Social Media-Kanals für GT-Eins krachend gescheitert ist. Facebook hat in den letzten 8 Jahren seit dem Start des Kanals zudem alle negativen Befürchtungen die wir von Anfang an hegten nicht nur bestätigt sondern sogar noch weit übertroffen. Sei es den immer mehr wachsenden Arbeitsaufwand zum Posten und korrekten Verteilen einzelner Meldungen, die dysfunktionalen Pflegetools, die nur mangelhaft wachsende organische Reichweite (wir haben im Gegensatz zu einigen Mitbewttbewerbern von Anfang an darauf verzichtet uns per Geldüberweisung an entsprechende Dienstleister einige tausend Fake- oder Bot-Accounts zur scheinbaren Reichweitensteigerung zu kaufen), den immer mehr eingeschränkten Zugang auf den Admin-Bereich, die falsche grafische Darstellung der aufwändig editierten Meldungen, nur noch unterirdisch zu nennende Response-Zeiten beim Zugriff auf die aufgezwungenen und immer komplexeren Editor-Tools, die zeitweisen Aussperrung von der für die gezielte Verteilung der Postings wichtige Funktion der Facebook-Gruppen, .....;
Es gäbe etliche weitere Gründe hier anzuführen die im Endeffekt dazu geführt haben, das wir zum Schluss pro Eintrag auf der Seite bis zu 20 Minuten beschäftigt waren - nur um am Schluss per Zufall festzustellen das diese seit Jahren nicht so aussahen wie von uns gewünscht. Dies ist ein Zeitaufwand den man sich heutzutage angesichts des damit verbundenen Ärgers nicht mehr leisten kann.
Hinzu kam im letzten Jahr ein aufgrund eskalierender Probleme von uns als befremdlich bis schikanierend empfundenes Verhalten der Plattform in Bezug auf den Kundenservice sowie den Umgang von Facebookgruppen und dem offensichtlichen Mangel an Support und Reglementierung den wir erleben mussten. So wurde GT-Eins 2 mal wegen angeblichen „Spammens“ von Meldungen in befreundete Facebookgruppen mit einer mehrwöchigen allgemeinen Zugriffssperre auf alle externen Gruppen belegt. Der Versuch in direkten Kontakt mit der Plattform zu treten um Hintergründe und Kriterien für diese Sperrungen zu erfragen um diese in Zukunft vermeiden zu können, liess uns angesichts der unspezifischen und offen fehlerhaften Antworten der Service-KI mit dem Gefühl zurück, das dem des Deliquenten in Franz Kafkas „Der Process“ ähneln mag: man wird beschuldigt ein schlimmes Vergehen begangen zu haben aber Niemand will einem das genaue Vergehen sowie das Strafausmass mitteilen. Sonderlich nur, das ähnlichen mit GT-Eins konkurrierenden Seiten diese Praxis des mehrfachen Teilens in diversen FB-Gruppen durchaus erlaubt wurde. Die Tatsache das ein solch marktbeherrschendes Unternehmen wahrscheinlich auch aus Gründen der Ertragsmaximierung scheinbar sämtlichen Support auf eine KI übertragen hat und diese zunehmend untaugliche Antworten lieferte, war auch nicht hilfreich (hier ist ein umfangreiches Protokoll des skurril zu nennenden Schriftwechsels zu lesen den wir in diesem Zusammenhang führen mussten).
Zur Erinnerung: es geht bei alldem nicht um die Seiten einer skurrilen Gruppe von Qanon-Anhängern, Querdenkern oder Verschwörungstheoretikern sondern um ein von engagierten Fans seit 20 Jahren betriebenes Sportinformationsportal und einer Motorsport-Community mit zum Schluss 1500 Followern und weiteren 1000 Forumsmitgliedern. Wir wurden aber von FB wie die erstgenannten Gruppen behandelt.
Leider korreliert unsere negative Erfahrung mit diesem Medium umgekehrt proportional mit einer wachsenden Bedeutung in der Szene der Motorsportfans. Facebook als Mitglied der „GAFAM“-Liga ist mittlerweile wohl der „one stop-shop“ in dem viele Fachinteressierte vornehmlich hineinschauen und sich nur noch von dort aus auf die andere Seiten verteilen. Dies konnten wir bereits in der Vergangenheit anhand von stetig sinkenden Zugriffszahlen auf unsere dem Qualitätsjournalismus verpflichteten Fachseiten erkennen. Diese betragen nach dem Aus der mittlerweile dysfunktionalen FB-Seite nur noch ein Viertel der zu Spitzenzeiten registrierten Werte (was sicherlich auch bei uns zu suchende Gründe hat, die ausserhalb der FB-Seite liegen). Wenn eine Community wie die Unsrige nun – absichtlich oder unabsichtlich – von einem solch marktmächtigen Social-Media-Portal schikaniert und im Endeffekt ausgegrenzt wird macht sich das zugestandenermassen empfindlich in den Zugriffszahlen bemerkbar.
Hinzu kommt das Facebook trotz gegenteiliger Beteuerungen eine zunehmend ambivalente Marktmacht entwickelt. Das weitestgehend ungeregelt agierende Unternehmen ist bekannt dafür als Plattform für aggressiv ausgetragene, manipulative Meinungskriege in einer zunehmen vernetzteren Welt zu agieren. Das Unternehmen zeigt zudem Ansätze alleine über seine Marktmacht das freie Internet zunehmend durch eine gefilterte und seiner Kontrolle unterstehende Version zu ersetzen. Die Datensammelfunktionen von Facebook sowie der aufgekauften Plattformen Instagram und Whatsapp werden von autokratischen Systemen mittels zugekaufter oder eigenentwickelter Tools mehr oder weniger offen zur gezielten Unterdrückung oppositioneller Vereinigungen genutzt. Das man Funktionen wie den Support aus Kostengründen in eine KI auslagert ist mittlerweile auch dem Unternehmen selbst nicht ganz geheuer – unser Fall zeigt wohin das ggf. führen kann.
Acht Jahre Arbeit in der Erstellung einer eigenen FB-Community sind somit - ohne das wir einen Einfluss darauf nehmen konnten – von Seiten der von uns vertrauensvoll gewählten Plattform zunichte gemacht worden. Noch einmal von vorne mit einer separaten Community auf der selben Plattform anzufangen nur um nach kurzer Zeit auf die selben Probleme zu stossen verbietet sich ohne umfangreiches Entgegenkommen der anderen Seite von selbst angesichts des Ärgers der zum Schluss damit verbunden war. Einen Versuch mit einer alternativen Social Media-Plattform wie Twitter, Instagram (gehört übrigens auch Facebook) oder MyVZ ähnliche Reichweiten zu generieren könnte über kurz oder lang in einem ähnlich frustrierenden Desaster enden.
Wir können daher nur noch achselzuckend zur Kenntnis nehmen das unsere Reichweite erstmal für das kommende Jahr mindestens halbiert worden ist und viele potentiell interessierte Leser vorerst nicht mehr auf unsere Seiten kommen werden. Es bleibt zu hoffen das sich das langfristig nicht auf die Möglichkeiten unserer Berichterstattung auswirkt. Es sei denn die potentiellen Leser sind sich der manipulativen Marktmacht von derart filternden Social-Media Communitys bewusst und schauen bei entsprechendem Interesse regelmässig auf unseren eigenen Seiten unter GT-Eins.de oder der Newsseite vorbei. Wir würden uns das für das kommende Jahr gerne von einer zunehmenden Zahl von Sportwagenfans wünschen. Denn statt Unternehmen mit einem solchen Gebaren wie dem oben beschriebenen zwecks deren Gewinnmaximierung zuzuarbeiten werden wir unsere Arbeit in Zukunft lieber direkt in die Newsmeldungen, Rennberichte und Forumsbeiträge von GT-Eins stecken.