Das erste Rennen am Samstag ist mit einem Porsche-Doppelsieg zu Ende gegangen. Das wie gewohnt turbulente Rennen (4 Safety Car-Phasen!) wurde durch ein Duell der beiden Porsche 991 GT3 R-Mannschaften Team 75 Motorsport und Herberth Motorsport an der Spitze geprägt. Am Ende setzte sich das Team 75 Bernhard-Duo Kevin Estre und David Jahn zum nun schon 2. Sieg in dieser Saison durch.
Alle Ergebnisse, Infos und Bilder werden auf unserer Berichteseite zum Rennen gesammelt, die unter diesem Link zu erreichen ist.
Mit dem Sieg bei den 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps hat das Team ROWE Racing aus dem saarländischen St.Ingbert den bislang größten Erfolg seiner Teamgeschichte gefeiert. Als Pilot für den letzten Stint steuerte der Brite Alexander Sims nach 531 Runden und 3.719,124 Kilometern auf der Berg- und Talbahn in den belgischen Ardennen den BMW M6-GT3 mit der #99 als Sieger über die Ziellinie. Zusammen mit seinem Teamkollegen Philipp Eng, der gebürtige Salzburger erzielte nach seinen beiden Meistertiteln im Porsche Carrera Cup Deutschland und dem Porsche Mobil1 Supercup Titel 2015 seinen ersten grossen 24h-Erfolg, sowie dem belgischen BMW-Werkspilot Maxime Martin aus Belgien hatte Sims lange Zeit das Rennen angeführt, die Spitzenposition aber auch über Stunden in einem faszinierenden Duell mit der Bentley-Crew immer verteidigen oder zurückerobern müssen. Erst in der letzten Rennstunde verpokerten sich die Konkurrenten beim letzten Regenschauer mit den Boxenstopps so das Sims nach einer hochkonzentrierten Endphase das renenn schliesslich als Soiieger beenden konnte.
Für alle drei BMW Werksfahrer war es der erste Erfolg in Spa, der besonders für Maxime Martin sehr emotional war. Vor seinen heimischen Fans schloss er zu seinem Vater Jean-Michel Martin auf, der zwischen 1979 und 1992 insgesamt viermal den Klassiker in Spa gewonnen hatte. Sein Onkel Phillipe Martin war 1979 und 1980 als Co-pilot seines Vaters auf einem Ford Capri ebenfalls an 2 Siegen beteiligt. Damit holte Maxime im 10. persönlichen Anlauf den 7 Gesamterfolg für seine Familie beim Klassiker.
Dem neuen Team Partner BMW Motorsport bescherte ROWE Racing gleich im ersten Jahr der Zusammenarbeit den insgesamt 23. Gesamtsieg in Spa und den ersten Erfolg bei einem 24-Stunden-Rennen mit dem neuen BMW M6-GT3. Im vorigen Jahr hatte BMW noch zum Abschied des Vorgängermodells BMW Z4 GT3 in Spa triumphiert.
Durch den Triumph beim „Le Mans des GT-Sports“, dem Saisonhöhepunkt der Blancpain GT Series, machten Philipp Eng und Alexander Sims auch in der Gesamtwertung der Serie einen Sprung nach vorn. Mit 81 Punkten belegt das Duo jetzt den vierten Platz. Nach diesem erfolgreichen Kraftakt in Spa-Francorchamps hat das Team jetzt knapp vier Wochen Zeit zur Regeneration. Am 27./28. August steht in Budapest dann das nächste Rennwochenende der Blancpain GT Series auf dem Programm.
Teamchef Hans-Peter Naundorf war nach der 24h Taktik-Schlacht erschöpft aber glücklich: „Dieser Sieg ist für unser Team das Größte. Wir haben so oft Anläufe genommen, ein so großes Rennen zu gewinnen, aber dass es jetzt mit dem neuen Auto und unserem neuen Hersteller-Partner BMW endlich geklappt hat, ist gigantisch. Ich kann das im Moment noch gar nicht fassen. Es ist ein Riesen-Erfolg für alle Beteiligten, der uns auch für die nächsten Rennen jetzt viel Mut, Auftrieb und Selbstvertrauen geben wird. Alle im Team haben einen perfekten Job abgeliefert, immer weitergemacht und versucht, keine Fehler zu machen. Dann kommt so ein Erfolg dabei heraus. Wir konnten uns während des gesamten Rennens nie ausruhen, erst in der letzten Runde wurde es ein bisschen entspannter.“
Auch Philipp Eng war nach dem Rennen emotional aufgewühlt: „Das Gefühl, hier zu gewinnen, ist fantastisch. Es gibt einige Rennen, bei denen du in deinem Leben als Rennfahrer siegen willst, und Spa gehört definitiv dazu. Dass wir gleich im ersten Jahr des BMW M6 GT3 ganz oben stehen, ist unglaublich. Das ist mein erster großer Erfolg als Werksfahrer, mein erster großer Sieg auf der Langstrecke – ich muss das alles erst einmal begreifen. Es ist so viel passiert im Rennen, natürlich hatten wir auch ein wenig Glück. Als es dann 30 Minuten vor Schluss noch einmal angefangen hat zu regnen, habe ich mich nur gefragt: ,Muss das sein, warum jetzt?’ So einen Nervenkitzel muss ich nicht noch einmal haben.“
Als Belgier in Spa-Francorchamps zu gewinnen – das kann man nicht toppen. Auch für Maxime Martin war es ein spezielles Gefühl: „Zehn Mal habe ich bereits an den 24 Stunden von Spa teilgenommen, und in den vergangenen vier Rennen jeweils in Führung gelegen, ohne zu gewinnen. Jedes Mal hatte ich ein technisches Problem, und irgendwie habe ich auch in diesem Jahr wieder darauf gewartet, dass wir kein Glück haben werden. Das gesamte Team hat einen perfekten Job gemacht. Wir hatten keine Probleme im gesamten Rennen – wir waren einfach konstant gut. Als ich meinen Vater umarmt habe, sind in mir viele Gefühle hochgekommen. Meine Familie hat das Rennen jetzt sieben Mal gewonnen, das ist einfach sensationell.“
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Rebellion Racing streicht das Übersee-Rennprogramm für die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft auf nur noch einen Einsatzwagen zusammen. Als Reaktion auf die in Le Mans angekündigten, kostspieligen Änderungen in der Klasse für 2017 (wir berichteten) wird ab sofort nur noch der im Championat besser platzierte Wagen von Dominik Kraihamer, Alexandre Imperatori und Matteo Tuscher eingesetzt. Das #12 Chassis das bislang Nick Heidfeld , Nicolas Prost und Matthias Beche bewegten, wird hingegen als Entwicklungschassis für das 2017´er Reglement vorgesehen.
Damit werden für den Rest der Saison nur noch 2 Autos – der #13 Rebellion R-One und der ByKolles CLM - in der LMP1-Privatiersklasse starten. Zumindest bedeutet die Entscheidung, das Rebellion Racing beabsichtigt in der Klasse, die seit einigen Jahren keine neuen Teilnehmer mehr anziehen konnte, auch 2017 weiter anzutreten.
Am kommenden Wochenende steht die 4. Runde der Spezial Tourenwagen Trophy an. Auf dem Nürburgring geht es wieder im Rahmen des ADAC GT-Masters an den Start. Als Tabellenführer reist Corvette-Pilot Jürgen Bender in die Eifel.
Bisher war in seiner Klasse Mario Hirsch mit seinem Mercedes SLS AMG GT3 am nächsten dran. Mit Josef Klüber kehrt ein weiterer SLS-Pilot zurück, der durchaus ganz vorne zu sehen ist. Auch Michael Bäder wird mit dem spektakulären Kompressor V8 BMW M3 E46 erstmals ins Geschehen eingreifen. Dazu lauerte die Porsche Flotte um Albert Kierdorf, Rolf Rummel, Jan van es und Jörg Lorenz.
In der Klasse 2 war Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 R) bisher das Maß aller Dinge. Nur ein Ausfall beim letzten Auftritt in Hockenheim konnte den Marler stoppen. In der Eifel ist die Konkurrenz aber erneut stark. Denn Heinz-Bert Wolters und "Benni Hey" sind dort wieder mit von der Partie. Zuletzt war außerdem Andreas Schmidt im Audi R8 LMS ultra stark unterwegs und holte seinen ersten Sieg in der Klasse 2. Auch die schnellen BMW Z4 Piloten Timo Scheibner und Lars Pergande lauern auf ihre Chance. Berthold Gruhn wird wieder seinen Audi R8 LMS pilotieren, während Hermann Wager in einem BMW E92 V8 sein Debüt in der Spezial Tourenwagen Trophy geben wird.
Spannung verspricht die Klasse 3, wo Christian Franck wieder dabei ist. Zuletzt konnte auch Thomas Kramwinkel (beide Porsche 997 GT3 Cup) mit starken Zeiten auf sich aufmerksam machen und dürfte durchaus einen ernsthaften Konkurrent für Vorjahresmeister Christian Franck darstellen. Andreas Sczepansky (Porsche 991 GT3 Cup - Bild) könnte hier aber auch der lachende Dritte sein. Ebenfalls wieder als Gaststarter sind Pablo Briones und Klaus Horn (beide Porsche 997 GT3 Cup) dabei.
Stark besetzt ist an diesem Wochenende die Sonderklasse. Während Edy Kamm mit seinem ex-DTM Audi A4 wieder ein Topkandidat für den Gesamtsieg ist, wird Sven Fisch in der Eifel auf seinen V8 STAR setzten. Damit sind gleich vier der soundstarken Boliden am Start. Neben Sven Fisch werden noch Petra Wiese, Christian Ladurner und Peter Hoffmann mit einem V8 Boliden antreten. Durchaus ein Siegkandidat könnte Klaus Abbelen sein. Abbelen setzt zum zweiten Mal seinen Porsche 962 in der Spezial Tourenwagen Trophy ein. Mit Christian Nowak (CN Cobra) und Johannes Kreuer (Donkervoort D8R) sind noch zwei absolute Exoten auf dem Nürburgring dabei.
Das Wochenende startet mit dem freien Training am Freitag um 17.35 Uhr. Erstmals in dieser Saison werden an einem Tag ein Qulifying und Rennen ausgetragen. Am Samstag geht es um 9.55 Uhr ins Zeittraining, während um 15.45 Uhr das erste Rennen ausgetragen wird. Der Sonntag startet mit dem Zeittraing um 8.30 Uhr. Das Rennen geht um 15.45 Uhr über die Bühne.
Der Niederländer Peter Kox ist als einer der ersten Piloten für das Honda NSX GT3 Programm benannt worden. Der GT-Routinier, der bereits für die Entwicklungs- und Werksprogramme von Ferrari, Lamborghini und Aston Martin involviert war, hat nach Informationen unserer amerikanischen Kollegen von Sportscar 365 die ersten Entwicklungsfahrten des von JAS aufgebauten GT3-Prototypen in Europa absolviert. Kox soll nun auch in das Debütprogramm der neuen Konstruktion in Nordamerika involviert werden, das noch Ende dieser Saison durch ein noch zu benennendes Einsatzteam in der Pirelli World Challenge erfolgen soll.
Verfasst von Dr. Werner Koch am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
GT-Eins.de ist es gelungen, mit rennsportkasko.de einen der kompetentesten und zuverlässigsten Partner für Versicherungen im Motorsport, als neuen Kooperationspartner zu gewinnen. Ab sofort wird die Berichterstattung über das ADAC GT Masters exklusiv von rennsportkasko.de präsentiert. Der erste Rennbericht unter dem neuen Banner kam am vorletzten Wochenende vom Red Bull Ring in der österreichischen Steiermark.
Für rennsportkasko.de ist es besonders wichtig, seinen Kunden eine persönliche und individuelle Beratung und Betreuung in Sachen Rennkasko-Versicherungen zu bieten. Durch langjährige Erfahrung und persönliches Interesse des Firmeninhabers Marc Tüscher für den Motorsport, kann rennsportkasko.de seinen Kunden als Allianz-Partner optimalen Versicherungsschutz bieten.
Die Redaktion von GT-Eins.de freut sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Am morgigen Freitag beginnen die ersten Sessions der ADAC GT-Masters-Runde am Nürburgring. Das fünfte Weekend der deutschen GT3-Serie geht mit einem gegenüber der vorangegangenen Runde am Red Bull Ring (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) um 2 Autos auf 31 Wagen verkleinerten Feld und wiederum einigen Umbesetzungen in die beiden Rennen.
4 der Umbesetzungen am Ring betreffen die Audi R8 LMS GT3 Mannschaften. So wechselt Markus Pommer vom Phoenix Racing Audi in den zweiten R8 der Aust Motorsport-Truppe, wo er Lucas Schreier ersetzt. Pommers Sitz im Phoenix-R8 wird vom Dänen Nicolaj
Møller-Madsen übernommen, der an der Seite von Markus Winkelhock fährt. Im YACO Racing Audi kehrt Rahel Frey an die Seite von Philip Geipel zurück. Im Car-Collection Audi #33 kommt Dennis Busch als neuer Co von Christopher Haase zum Einsatz. Dessen bisheriger Partner Christian Frankenhout sitzt nun auf dem MRS GT-RacingNissan GT-R Nismo GT3 und bildet mit Marc Gassner ein neues schlagkräftiges Duo das die bisherige Gentleman Trophy-Besatzung Steve Feige & Bas Schothorst ersetzt. Die letzte Umbesetzung schliesslich findet im Schütz MotorsportPorsche 991 GT3 R #36 statt. Dort startet wieder Klaus Bachler an der Seite von Marvin Dienst.
Mit 11 Audi, 7 Lamborghini, je 3 Bentley, Porsche und Corvette, 2 Mercedes AMG GT und je einem Nissan GT3 und BMW M6-GT3 starten 31 Autos am Wochenende. Sport1 überträgt wie gehabt beide Rennen live am Samstag und Sonntag. Für unseren wie immer umfangreichen GT-Eins-Rennbericht ist erneut ein Berichterstatter-Team vor Ort.
In der Sports Car Challenge wird es so langsam ernst. Auf dem Salzburgring steht bereits der fünfte Lauf in dieser Saison vor der Tür. Der Highspeed-Kurs dürfte für zwei heiße Heimrennen für die Sportwagenserie sorgen. In der Division 1 ist weiterhin alles offen. Neben den bekannten Favoriten wird Michael Tschann wird auf dem Salzburgring seinen Einstand in der Sports Car Challenge geben. Der Eidgenosse pilotiert einen PRC-Turbo. Außerdem wird Walter Widmer mit einem Ligier JS P3 LMP3 in der großen Division antreten. Sehr interessant könnte es daneben in der Division 2 zugehen. Hier werden 7 Teilnehmer erwartet.
Es war ein Paukenschlag der dem Qualifying bei den 24h von Spa-Francorchamps folgte. Einige Stunden nach der Mercedes AMG GT-6-fach Pole am Freitag, die eine ähnlich dominante Vorstellung wie bei den 24h am Nürburgring im vergangenen Mai befürchten liess, wurde allen 6 Fahrzeugen an der Spitze die Rundenzeit aus dem Superpole-Qualifying nach der technischen Nachkontrolle gestrichen. Den SRO Offiziellen war diese Dominanz unheimlich vorgekommen und man hatte daher bei der Kontrolle im Parc fermée daher ganz genau hingeschaut. Das Ergebnis war am Ende zwischen den technischen Kommissaren und AMG – die sich zähneknirschend fügen mussten - sehr umstritten und lässt am Ende einige Fragen bezüglich der BoP-Definition offen.
Wie unsere geschätzten Kollegen von Auto Motor Sport eruierten war die Sachlage auch sehr verzwickt. Es basierte darauf, das beim Mercedes AMG GT die Zündkurve der Motorsteuerung, die den Zündzeitpunkt in Abhängigkeit von der Last, der Motordrehzahl und der Motortemperatur festlegt, als BoP-Kriterium mit definiert wurde. Allerdings wurde diese Kurve ohne Toleranzen definiert, wobei die Frage, ob Toleranzen bei einer elektronisch definierten Kurve überhaupt sinnvoll oder relevant sind, wohl nur von Fachleuten beantwortet werden kann. Jedenfalls fiel den erfahrenen Technischen Kommissaren der SRO, die über die in den Wagen installierten Black Boxen schon einen sehr detaillierten Einblick in die Fahrzeugtechnik haben, nach einem Blick in die Tiefen der Motorsteuerung auf, dass die Zündkurve vom in den Homologationspapieren abgelegten Beispiel abwich.
Die Techniker von AMG argumentierten ihrerseits, dass die Kurve sehr wohl identisch war, wenn man hinreichende Toleranzen annehmen würde. Eine Diskussion auf die sich die FIA-Verantwortlichen nicht einliessen, da keine Toleranzen für die Kurve definiert waren. Da die Protestfrist aufgrund der umfangreichen Eruierung der Sachlage mittlerweile abgelaufen war, mussten sich die Mercedes-Verantwortlichen fügen und bis zum Rennen eine neue Leistungskurve in der Motorsteuerung programmieren, mit der die Wagen dann auch ins Rennen gingen.
Rückblickend lässt sich sagen, dass trotz der pro forma-Leistungsreduzierung die AMG GT noch konkurrenzfähig waren. Alle 6 betroffenen Teams mussten zusätzlich zur Rückversetzung in der Startaufstellung eine 5 Minuten Stop & Go-Strafe im Rennen absolvieren. Da AF Corse-Pilot Rui Aguas den betroffenen Einsatzteams schon in der ersten Runde den Gefallen machte Rinaldi-Ferrari-Fahrer Marco Seefried in den Kies der Pif-Paf Schikane zu bugsieren und die erste Full Couse Yellow zu inszenieren, konnten fast alle Teams diese Strafe unter Gelb absitzen, was den zu erwartenden Rückstund von 2 Runden auf nur eine Runde reduzierte. Da das beste AMG GT-Team, der rote AKKA-ASP Wagen von Renger van der Zande, Felix Rosenquist und Tristan Vaultier am Ende sogar weniger als eine Runde Rückstand auf den siegreichen ROWE RacingBMW M6-GT3 hatte, ist die Vermutung erlaubt, dass die Modifikation der Zündkurve - wo immer sie auch herrührt - Mercedes rückblickend sogar den Sieg beim Klassiker in diesem Jahr gekostet hat.
Die Affäre in Spa-Francorchamps lässt damit leider auch die überragende Vorstellung der Mercedes AMG GT beim diesjährigen 24 Stunden Rennen am Nürburgring in einem fahleren Licht erscheinen. Auch dort hatten im Nachgang des Mercedes-Vierfachsieges einige Konkurrenten gemunkelt, dass es bei der neuen Konstruktion aus dem Hause AMG nicht mit rechten Dingen zugegangen sei. Auch die bislang guten Vorstellungen in anderen Serien, so der 24 Stunden-Serie, der VLN Langstreckenmeisterschaft, der Blancpain Sprint Serie und dem ADAC GT-Masters stehen nun unter Generalverdacht.
Am Rande des 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps hielt SRO-Chef Stephane Ratel seine traditionelle Pressekonferenz ab mit der der langjährige Chef der veranstaltenden Sportagentur den Ausblick auf die Serienpakete für das kommende Jahr eröffnete. Die Neuigkeiten dazu in Kürze:
Da sich der Mix der Blancpain GT Serie aus 5 Langstrecken und 5 Sprint-Wochenenden aus seiner Sicht mit einem stetig wachsenden Teilnehmerfeld bewährt hat, will Ratel diesen im kommenden Jahr beibehalten. Es kommt dabei zu kleineren Kalender-Änderungen: am Nürburgring wird wie bereits vermutet 2017 nur noch das Sprint-Wochenende stattfinden. Das Endurance-Finale wandert nach Barcelona. Zandvoort kommt als neue Location für ein Sprint-Wochenende hinzu. Eventuell könnte die BSS-Runde in Ungarn an den Red Bull Ring verlegt werden.
Die Intercontinental-GT3-Challenge für Hersteller wird im kommenden Jahr in ihrer 2. Saison 4 Rennen umfassen: Neben Bathurst (12h), Spa (24h), und Sepang (12h) kommt ein 8h Rennen in Nordamerika auf dem Kurs von Laguna Seca hinzu. Für 2018 soll zusätzlich ein 9h-Rennen im südafrikanischen Kyalami in der Planung sein, was dann zur Folge hätte das die Serie 5 Rennen auf 5 Kontinenten austragen und sich mit der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft einen FIA-internen Wettbewerb um den den Status als GT-Weltmeisterschaft liefern würde.
In Nordamerika ist die SRO als Teilhaber an der WC Vision, dem Ausrichter der Pirelli World Challenge eingestiegen. Dort wird neben dem Pirelli World Challenge-Format (50min Sprint /1 Pilot) im kommenden Jahr auch ein ebenfalls 5 Rennen umfassendes SRO-Format (2 Fahrer/60min) als Sprint-X-Event eingeführt. Alle 10 Rennen zusammen ergeben analog zur europäischen Blancpain GT Serie einen Gesamtserientitel.
Auch die asiatische Blancpain GT Serie startet nun 2017 mit einem 6 Rennen umfassenden Kalender je 2 Rennen in Sepang und Japan, ein Lauf in Thailand und einer in China soll die Serie in ihrem ersten Jahr umfassen. Damit installiert die SRO eine Konkurrenz zur GT3 Asia Serie die zuletzt auch mit einem Teilnehmerschwund zu kämpfen hatte.
Die Auswirkungen der nun nach einem langen Dornröschenschlaf endlich wieder in Schwung kommenden GT4-Szene auf die neuen Kalender werden wir in einer seperaten News beleuchten. Hier dürfte in Zukunft mit einer wahren Schwemme von neuen Einsatzserien zu rechnen sein.