Beim 5.Lauf der Spezial Tourenwagen Trophy in Zandvoort spielte das Wetterchaos am Sonntag die Hauptrolle. Aufgrund des Starkregens wurde das erste Rennen kurz nach dem Start abgebrochen. Das zweite Rennen entschied Jürgen Bender in der Corvette Z06 GT3.R für sich.
Jürgen Bender hatte wirklich Glück im Unglück. Im ersten Qualifying musste sich der Neckarsulmer noch Klassenkonkurrent Mario Hirsch im Mercedes SLS AMG GT3 beugen. Im zweiten Durchgang setzte sich Bender mit dem Minimalvorsprung von einer Tausendstel gegenüber dem Mercedes-Piloten durch. Ob der Tabellenführer das Rennen am nächsten Tag überhaupt aufnehmen würde, stand am Samstagabend allerdings unter einem anderen Stern. Fieberhaft war man auf der Suche nach dem Fehler.
Das erste Rennen hätte Bender wohl verpasst, wenn es denn planmäßig stattgefunden hätte. Starker Regen und heftige Windböen ließen aber am frühen Morgen keinen Rennbetrieb zu, so dass das erste Rennen direkt nach der Startfreigabe abgebrochen wurde. Damit verlor Bender nur die fünf Startpunkte.
Das zweite Rennen nahm der Corvette-Pilot von der Pole-Position aus in Angriff. Die Führung verteidigte Bender bis zum Schluss. Kurz vor der Safety-Car Phase waren allerdings die Verfolger gefährlich nahe gekommen. Rang zwei ging an "Benni Hey", der mit seinem Porsche 991 GT3 R in Abwesenheit von Ulrich Becker der klare Primus der Klasse 2 war. Der Porsche-Pilot musste sich kurz vor der Safety-Car Phase gegen die Angriffe von Sven Fisch im Koppehel Eigenbau zur Wehr setzen. Der Stuttgarter war in dieser Phase gerade richtig gut aufgelegt. Das Safety-Car kam für Fisch zum schlechtesten Zeitpunkt. Während die beiden Konkurrenten davor die Reifen abkühlen konnten, versuchte der Koppehel-Pilot seine Pneus auf Temperatur zu halten. Was bei den einen funktionierte, klappte bei Fisch nicht so richtig und nach dem Restart war kein Vorbeikommen mehr. Auch wenn es am Ende noch einmal enger wurde.
Auch Mario Hirsch hatte sich etwas mehr als den vierten Gesamtplatz ausgerechnet. Vor allem nach der starken Leistung in den beiden Trainingsdurchgängen. Auf einem starken fünften Gesamtplatz landete Christian Franck mit seinem Porsche 997 GT3 Cup. Dem Luxemburger liegt der Kurs mitten in den Dünen besonders gut und so ließ der zweifache STT Champ auch den einen oder anderen GT3 Boliden hinter sich. Eventuell hätte es in diesem Jahr mit dem Klassensieg durchaus eng werden können, denn Thomas Kramwinkel im Porsche 997 GT3 Cup hatte Franck im Qualifying zum zweiten Mal in dieser Saison geschlagen. Im Rennen konnte Kramwinkel die Performance nicht ganz so gut umsetzen.
Auch die weiteren Klassen waren eng umkämpft. In der Klasse 1 fuhr Jan van Es (Porsche 993 GT2) bei seinem Heimrennen als Dritter aufs Treppchen. Viel Spannung bot die Division 2, wo sich Andreas Schmidt(Audi R8 LMS ultra) in einer engen Schlussphase gegen Timo Scheibner (BMW Z4 GT3) durchsetzte. Vierter wurde hier Lars Pergande (BMW Z4 GT3) vor Berthold Gruhn (Audi R8 LMS). Die Klasse 2T ging an Lisa Christin Brunner (Audi TT RS), die sich knapp gegenüber Jochen Ayasse (Audi RS4) und Cathy Esch (Subaru STi) durchsetzte.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die amerikanische Firma Riley-Multimatic hat den ersten Kunden für das neue, nach dem 2017´er Reglement gebaute LMP2-Chassis gefunden. IMSA-Pilot Ben Keating – seit 3 Jahren die treibende Kraft hinter dem GTD-Rennprogramm mit der ebenfalls von Riley aufgebauten GTD/GT3-Viper – steigt für die kommende Saison in die Prototypenklasse auf und wird einen Riley Mk30 LMP2 pilotieren. Als Co-Pilot behält Keating den Niederländer Jeroen Bleekemolen bei, der ihn seit einigen Jahren bei seinen diversen Viper-Einsätzen unterstützt.
Keating will anders als das Mazda-DPi-Einsatzteam von Speedsource, die auch im Gespräch für da neue Chassis sind, den Riley mit dem Original-Bodywork und dem Gibson GK428-LMP2-Einheitsmotor ausstatten und fasst mit seinem eigenen Wagen auch die regelmässige Teilnahme an den 24h von Le Mans ins Auge. Der Texaner hatte in diesem Jahr bereits den Klassiker an der Sarthe an Bord des Murphy Prototypes Oreca O03 LMP2 (Bild) bestritten, wobei das Pilotentrio Keating, Bleekemolen und Marc Goossens schon weitestgehend identisch mit dem Lineup von Keatings ViperExchange.com-Team in der Weather Tech-USCC-Serie war. Bereits 2015 war der professionelle Viper-Händler mit einer GTE-Viper in der GTE-Am-Klasse beim Klassiker angetreten.
Nun ist also der Umstieg in die LMP2 geplant, wobei sowohl der Klassiker an der Sarthe als auch die IMSA-Serie als Einsatzprogramm auf der Agenda stehen. Erste Test mit dem neuen Fahrzeug sollen laut Keating schon im November und Dezember bei den ersten Daytona-Tests erfolgen.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Das britische Manor Team wird bei der anstehenden FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Runde in Mexico nur mit einem Oreca O05 LMP2 antreten. Das hat die Mannschaft nun bekannt gegeben. Laut unseren Kollegen von Sportscar 365 wird der bereits als Pilot verkündete Mexikaner Alfonso Picho Toledano dabei von den regulär auf der #45 antretenden Piloten Richard Bradley und Matt Rao unterstützt. Hingegen soll der bisherige Stammpilot Tor Graves nicht mehr für Mexico im Lineup stehen.
Manor gibt offiziell an, dass man sich mit dem Renneinsatz nur eines Autos auf Probleme konzentrieren will, die das Team in den letzten Runden einige mögliche Podiumspositionen in der LMP2 gekostet haben. Eingesetzt wird demnach nur das Chassis der #44, während die #45 als Ersatzauto zur Verfügung steht.
Das 39.te RCM DMV Grenzlandrennen, der 6.te VLN-Lauf (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) ist mit dem ersten Mercedes-Sieg der Saison zu Ende gegangen. Das Haribo Racing Team errang mit dem durch Uwe Alzen, Jan Seyffarth und Lance David Arnold herausgefahrenen Erfolg seinen ersten Gesamtsieg in der Nordschleifen-Meisterschaft. Uwe Alzen verwaltete einen strategischen Vorsprung von am Ende nur 12s, der aber ausreichte, um einen Tag nach seinem Geburtstag seinen 16.ten VLN-Gesamtsieg zu erzielen. Dahinter kamen die beiden Walkenhorst MotorsportBMW M6-GT3 von Polesetter Christian Krognes, Victor Bouveng und Jörg Müller sowie von Matias Henklola, Martino di Michele und Jordan Tresson auf das Podium.
Im Qualifying hatten insgesamt 3 Mannschaften – Walkenhorst mit Krognes, Twin Busch mit Marc Busch und Haribo Racing mit Jan Seyffarth – die 8-Minuten Schallmauer geknackt, wobei dem Norweger Krognes mit einer 7:56,642 die schnellste Qualizeit der laufenden Saison gelang.
Beim Start zum Rennen konnte der Norweger die Pole verteidigen, während sich dahinter Haribo-Startfahrer Seyffarth gegen Audi Pilot Dennis Busch und den aufkommenden Dominik Farnbacher im starken Farnbacher Racing Lexus RC-F durchsetzen konnte. Marc Busch kämpfte sich danach in die Führung zurück, doch der Haribo-Mannschaft kam vor dem ersten, früh durchgeführten Boxenstopp die Aufhebung einer Gelbphase zu Gute, welche die Mannschaft in Führung brachte. Doch auch ohne diesen Zwischenfall wäre gegen die stark auftrumpfende Mannschaft an diesem Wochenende kein Kraut gewachsen gewesen. Schlussfahrer Alzen baute am Ende des Rennens den Vorsprung auf über 70s aus und nahm in der letzten Runde, für ihn völlig untypisch, noch Gas weg, um nicht noch eine weitere Runde in Angriff nehmen zu müssen. Dahinter setzten sich die beiden durchgehend mit Profis besetzten M6 von Walkenhorst gegen die weiteren Mannschaften durch.
Im Duell um P4 konnte sich der Team Falken Porsche von Dumbreck/Imperatori gegen den Twin Busch Audi von Busch/Busch/Basseng in der letzten Runde durchsetzen. Ein unauffälliges Rennen führte den Black FalconMercedes AMG GT am Ende auf Gesamtrang 6 nach vorne. Der aus der Boxengasse nachgestartete Wochenspiegel Porsche, der alte WalkenhorstBMW Z4 GT3, der Frikadelli Racing Team Cup-Porsche als SP7-Sieger und der durch diverse Karambolagen zurück geworfene Farnbacher Racing Lexus GT3 als SPX-Klassensieger komplettierten die Top10 im sechsten Saisonlauf.
Der bis zuletzt auf einem Top-Platz liegende Phoenix RacingAudi R8 LMS wurde in der Endphase Opfer einer Kollision mit einem zu Überrundenden. Die beiden Porsche von Manthey Racing und Frikadelli Racing fielen wiederholten Reifenschäden bzw. einem geplatzten Kühlschlauch zum Opfer.
Als nächster Lauf steht der Saisonhöhepunkt der VLN Langstreckenmeisterschaft - das Rowe-6h-ADAC Ruhrpokal Rennen am 3.September - auf dem Programm.
Auch in Zandvoort ist die BoP bzw. deren Änderungen erneut ein Thema. Die 7 antretenden Lamborghini-Teams haben 10 kg Gewichtserleichterung bekommen. Die beiden Schubert MotorsportBMW M6-GT3 dürfen gar 20 kg ausladen. Hingegen haben die zuletzt sehr gut performenden Porsche 991 GT3 R 15 kg zuladen müssen.
Wie sich diese Änderungen auswirken werden, wird man im Laufe des Wochenendes im Rennbericht auf unseren Seiten nachschlagen können.
An diesem Wochenende wird eine neue deutsche Prototypenkonstruktion zum ersten Mal im Rahmen eines Wettbewerbs antreten. Der deutsche STEP-1 MiKAR C301b E2-SC-Prototyp wird an diesem Wochenende seinen ersten Auftritt beim Hauenstein-Bergrennen geben. Noch startet der noch nicht vollständig homologierte Prototyp ausserhalb der Konkurrenz als Gaststarter, doch weitere Auftritte bei Bergrennen und im kommenden Jahr auch bei Rundstreckenrennen sollen noch folgen.
Treibende Kraft hinter dem Projekt ist Michael Kerber. Der in Berlin geborene Automotiv-Engineer bei einem grossen, auch in der GT- und LMP-Szene bekannten deutschen Hersteller hatte in der Vergangenheit von 1986 bis 2008 regelmässig Bergrennen, zuletzt auf einem URD 1,6l Prototypen, bestritten. 2008 reifte dann laut seiner Aussage der Gedanke, einen eigenen Prototypen auf Kiel zu legen, wie er GT-Eins gegenüber erläuterte:
„Wir haben mit einer relativ kleinen Mannschaft von 4-5 Kernleuten ein „Clean sheet“-Projekt gestartet, das insgesamt 5 eigenen Prämissen unterliegen sollte. Das ganze Projekt sollte erstens allen Beteiligten Spass machen, es gab zweitens keine Verpflichtungen zur Geheimhaltung, drittens keine Verträge sondern nur mündliche Vereinbarungen, es sollte viertens keine Deadline sondern eine fortlaufende Entwicklung geben und wir wollten fünftens fehlendes Budget durch intelligente Ingenieurslösungen ersetzen. Mit der Zeit hat das seit 2009 laufende Projekt unter anderem 24 Abschlussarbeiten und Praktika von Studenten mitgetragen. 2014 haben wir den ersten Rollout in Paderborn gehabt und mittlerweile einige Testläufe in Hockenheim und zuletzt am Bilster Berg absolviert, wobei wir dort den aktuellen Rundenrekord eines LMP2 zuletzt mit unserem Auto brechen konnten.“
Entworfen wurde der STEP-1 ursprünglich nach dem C3-2000-Reglement, wobei die FIA dieses Reglement vor einigen Jahren aufgab und statt dessen die E2-SC-Klasse für offene Sportprototypen definierte. Das hatte noch einmal zusätzliche Umbautem im Projekt zur Folge. Angetrieben wird der Step1 durch einen 2l Spiess F3-Motor mit 280 PS, der zwar nicht die letzte Leistungsausbaustufe dieses Aggregats ist, jedoch genügend Haltbarkeitsreserven hat, um gegebenenfalls auch Langstreckenrennen zu überstehen.
Nun beginnt also die Wettbewerbskarriere des deutschen Prototypenprojekts, das im kommenden Jahr auch bei einigen Rundstreckenevents an den Start gehen soll, wie Kerber uns erläuterte: „Gedacht ist daran, neben den Auftritten bei Bergrennen auch erste Rundstreckenevents zu bestreiten. So planen wir einige Gaststarts im Rahmen der Sports Car Challenge, die nach Möglichkeit bei einem entsprechenden Kundeninteresse auch zu einem ganzen Saisonengagement ausgeweitet werden sollen. Die Dutch Supercar Challenge Lites-Serie ist ebenfalls eine Option, vor allem weil wir dort längere Rennen fahren könnten. Prinzipiell auch in Betracht kämen einzelne Events in der VdeV-Serie der Prototype Endurance - allerdings müssten wir dort in der Gaststarterklasse antreten und auch das Budget und mehrere Kundenpiloten für die dort üblichen mehrstündigen Rennen zusammen bekommen.“
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
An diesem Wochenende findet auf dem ehemaligen Kurs des Dutch Grand Prix die 6. Runde des diesjährigen ADAC GT Masters statt. 27 Mannschaften starten bei dieser vorletzten Runde des ADAC GT-Masters in Zandvoort. Damit tritt das in dieser Saison kleinste Feld bei der niederländischen Auslandsrunde an. Das "Mini-Feld" hat konkrete Ursachen: gleich 5 Audis und ein Mercedes fehlen gegenüber der letzten Runde am Nürburgring im Feld! Dafür kommt eine zusätzliche Corvette und ein weiterer BMW M6-GT3 hinzu.
Über den Ausschluss des Teams APR Motorsport von der Meisterschaft hatten wir bereits berichtet. Daneben hat nun auch Phoenix Racing das Engagement in der Meisterschaft vorzeitig beendet. Die beiden Ausfälle bei der letzten Masters-Runde am Nürburgring haben die Mannschaft in der Meisterschaft so weit zurück geworfen, dass man nun selber entnervt hinwarf und sich statt dessen bei der VLN-Runde am Samstag mit Aussicht auf einen weiteren Sieg durch Frank Stippler und Anders Fjordbach startet. Als dritte Mannschaft fehlt Car-Collection die bei der Masters-Runde am Ring noch 3 Autos an den Start brachten. Die Mannschaft von Teamchef Peter Schmidt ist ebenfalls bei der VLN Langstreckenmeisterschaft engagiert. Neu hinzu kommt auf dem Dünenkurs die Whelen Corvette C7 GT3 die Callaway Competition, dieses mal mit Loris Hezemans und Eric Curran besetzt, an den Start bringt. Schubert Motorsport ist auch wieder mit 2 M6 am Start, wobei das zweite Auto nun von Claudia Hürtgen und Jeroen den Boer bewegt wird.
Was gibt es sonst noch an fahrerischen Umbestzungen? Auf dem #16 Grasser Racing Team Huracán tritt Mirko Bortolotti anstelle von Gerhard Tweraser an der Seite von Luca Stolz an. Land Motorsport verdoppelt seine Anstrengungen sich auch in der Teamwertung abzusetzen, indem man ex-Champion Christopher Haase anstelle von Peter Hoevenaars auf der #28 Frédéric Vervisch zur Seite stellt. Schliesslich stellt Schütz Motorsport dieses mal seinem Stammpiloten Marvin Dienst wieder Christopher Zanella zur Seite, der am Ring noch von Klaus Bachler vertreten wurde.
7 Lamborghini, 5 Audi, 4 Corvettes, je 3 Porsche und Bentley , je 2 Mercedes AMG GT und BMW M6-GT3 und ein Nissan GT-R Nismo GT3 werden somit am Wochenende erwartet. Die Rennen finden wie gehabt am Samstag und Sonntag um 13.10 Uhr statt und werden auf Sport1 live übertragen.
Mit einem vollen Feld von 152 Teilnehmern startet die VLN Langstreckenmeisterschaft am kommenden Samstag mit dem 39.ten RCM DMV Grenzlandrennen in ihre 2.Saisonhälfte. Obwohl einige Top-Teams in der parallel stattfindenden GT-Masters-Runde in Zandvoort und weitere bei den parallel stattfindenden 24h von Zolder engagiert sind, steht in allen relevanten Klassen ein intensiver Wettbewerb in Aussicht. Der Mix der Teams, zusammen mit der als veränderlich eingestuften Wettervorhersage, dürfte dafür sorgen, das ein kurzweiliges Rennen zu beobachten sein wird.
9 Wagen sind in der SP7 Klasse gemeldet die damit endlich mal wieder stark besetzt ist. 7 weitere Cup Porsche kommen in der CUP2-Klasse hinzu. 4 weitere porsche in der GruppH-Top-Klasseb verstärken das Weissacher Kontingent beim 6 VLN-Rennen.
Ebenfalls stark besetzt ist die SP8-Klasse. Starteten in der vorangegangenen Ausgabe gerade mal 5 Autos so sind nun 9 Fahrzuge am Start. 4 Aston Martin, 2 Lexus und je ein BMW, Porsche und Ferrari starten in der Klasse. Wären jetzt auch noch die beiden Mustang am Start würde es in der Klasse sogar erstmals seit langem wieder zu einer zweistelligen Starterzahl reichen. Auch in der SP10/GT4 hat sich die Starterzahl gegenüber dem letzten Lauf glatt verdoppelt. Neben dem Mathol RacingAston Martin Vantage GT4, der beim 5.VLN-Lauf als letzter Mohikaner die Fahne hoch hielt, startet der Wochenspiegel Manthey-Cayman von Georg Weiss, Rene Offermann und Nico Menzel erstmals vollständig homologiert in der GT4-Klasse.
Auch bei den VLN-Produktionswagenklassen konsolidieren sich die Starterzahlen wieder hin zu grösseren Zahlen. Neben 6 V6-Autos (4 Porsche 1 BMW, 1 Mercedes) stehen in der V5 Klasse 13 Teilnehmer (4 Porsche, 9 BMW) am Start. In den Cup-Klassen kommen 5 Toyota GT 86, 11 Porsche Cayman, 18 BMW M235i und 5 Opel Astra hinzu.
Das Qualifying startet wie gehabt um 8.30 Uhr. Das Rennen wird um 12 Uhr gestartet und geht über die Standarddistanz von 4h.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Gemäss einer Meldung unserer Kollegen von Speedweek hat das Sportgericht des Deutschen Motorsport Bundes (DMSB) nun über den Fall der Airboxmanipulationen an den beiden Audi R8 LMS GT3 von APR Motorsport beim zweiten Lauf des ADAC GT Masters am Red Bull Ring entschieden - und dabei ein hartes Urteil verkündet! Dem Team würde nicht nur auch das Ergebnis des bislang noch nicht strittigen ersten Laufes gestrichen. Die Mannschaft wird darüber hinaus auch noch von den beiden restlichen Saisonläufen des deutschen GT3-Championnats in Zandvoort und Hockenheim ausgeschlossen. Gleichzeitig wird auch den beiden in Österreich siegreichen Piloten Florian Stoll und Laurens Vanthoor und ihren Teamkollegen Daniel Dobitsch und Edward Sandström die weitere Teilnahme an der Meisterschaft verwehrt.
Der DMSB wollte offensichtlich ein Urteil fällen das alle anderen Teams von möglichen technischen Manipulationen an den GT3 Autos abschrecken sollte. Mit APR Motorsport trifft es dabei die Meistermannschaft aus dem Jahr 2012, die seinerzeit mit Sebastian Asch und Maximilian Götz den ersten und bisher einzigen Titel für Mercedes in der deutschen Serie erzielte. Das man damit eines der treuesten Kundenteams der Serie bestraft soll Konsequenz zur Schau stellen. Allerdings existieren wohl noch unterschiedliche Ansichten zwischen Team und Sportbehörde ob der technische Eingriff – das Team hatte ein zusätzliches Teil zur Unterdrückung von Verwirbelungen vor dem Restriktor in der Airbox verbaut, das im Endeffekt zu einer höheren Leistungsausbeute führte – gemäss dem Reglement technisch zulässig wäre. Zwar hat das Team nun noch 14 Tage Berufungsfrist, jedoch wird diese nicht ausreichen die Suspendierung in Zandvoort am kommenden Wochenende aufzuheben.
APR Motorsportstand bislang vor dieser Entscheidung mit 83 Punkten auf dem 6. Rang der Teamwertung, wobei nun weitere 8 Punkte aus der Runde in Österreich gestrichen werden müssen. Florian Stoll und Laurens Vanthoor standen mit 50 Punkten auf dem 8.Platz der Fahrerwertung. Ob die Mannschaft nun ein Alternativprogramm für den Rest der Saison in Angriff nimmt ist derzeit nicht bekannt. „... wir möchten wir uns bei allen Sponsoren, Fans & Freunden bedanken, die uns in diesem Jahr unterstützt und die Daumen gedrückt haben. Danke auch an unsere Fahrer und Teammitglieder, ihr habt einen tollen Job gemacht! Mehr gibt es dazu im Moment nicht zu sagen, wir sind selber geschockt über dieses harte Urteil.“ wird die Mannschaft auf ihrer FB-Seite zitiert.
Die GT4-Szene gerät für das kommende Jahr in neue Bewegung. Die anvisierten Änderungen bei den Einsatzserien haben wir in den vergangenen Tagen bereits aufgelistet. Daneben wurden in den letzten Tagen auch die Ankündigungen neuer Konstruktionen gerüchtelt, die den bislang schon recht vielfältigen Fahrzeugmix erweitern würden.
Anlässlich der aktuellen Runde der Pirelli World Challenge auf dem Utah Motorsport Campus, dem ehemaligen Millers Motorsport Park bei Salt Lake City, wurden 2 amerikanische Konstruktionen von unseren Kollegen von Sportscar 365 erwähnt die für die kommende Saison ins GT4 bzw. GTS-Geschehen eingreifen könnten. Angeblich ist demnach von der aktuellen Version des Ford Mustang, die ja schon diverse Einsatzteams in der VLN Langstreckenmeisterschaft in der SP8-Klasse für sich entdeckt haben, ein GT4-Modell geplant. Für dieses wurde der Name von Compass 360 Racing als potentieller Einsatzmannschaft kolportiert. Die Mannschaft setzte bereits einen Audi TT-RS in der kleinen GT-Klasse ein, während man mit einem Mustang in der Vergangenheit bereits in der GS-Klasse an den Start ging.
Es wäre die Rückkehr des Mustangs in die Klasse nachdem bereits 2007 in der Premierensaison der GT4 einige durch Matech entwickelte Mustangs für einige Jahre in der GT4-Szene aktiv waren. Die grössten Erfolge waren die ersten beiden Fahrertitel im GT4-European Cup durch Mustang-Pilot Eric de Doncker 2007 und 2008 und der Gesamtsieg des VDS-Adventure Mustangs bei den 12h von Budapest 2011 (Foto).
Parallel wurde auch die Entwicklung eines offiziellen Camaro GT4 in der selben Quelle gerüchtelt. Als eines der ersten Einsatzteams haben die Kollegen die Mannschaft von Blackdog Speed Shop ins Gespräch gebracht, die bislang die für die GTS-Spezialkonstruktion als Einsatzteam agiert. Auch vom Camaro gab es schon bis vor wenigen Wochen eine GT4-homologierte Version – bis die beiden einzigen in Europa rennenden Exemplare - seinerzeit entwickelt von Verschuur Racing - einem Feuer in den Hallen des Einsatzteams von V8 Racing zum Opfer fielen.
Gänzlich neu auf den Schirm soll hingegen 2017 eine deutsche Konstruktion kommen. Angeblich plant laut SRO-nahestehenden Quellen Mercedes die Konstruktion eines GT4-Herausforderers, der es dann mit den deutschen Konkurrenten von Porsche und BMW aufnehmen würde. Die Stuttgarter bzw vermutlich dessen Performancepartner AMG haben schon länger Interesse an der GT4-Plattform geäussert. Allerdings hüllt man sich bezüglich weitergehender Informationen zum exakten Einsatzmodell bislang noch ins Schweigen.
Hingegen wird man sich auf ein aktuelles GT4-Modell von Audi weiter gedulden müssen. Offizielle Stimmen der ingolstädter erteilten den Bestrebungen eine GT4-version des aktuellen Cup-Fahrzeugs TT-RS anzubieten zuletzt eine Absage, trotz eines viel versprechenden offiziellen BoP-Tests der SRO. Audi sucht weiter nach einer Kundensport-Plattform unterhalb des immer teurer werdenden Audi R8 LMS GT3, und scheint nun die viel versprechende TCR-Klasse erst mal einem GT4-Projekt vorzuziehen.