Neue GT4 Konstruktionen in der Pipeline
Die GT4-Szene gerät für das kommende Jahr in neue Bewegung. Die anvisierten Änderungen bei den Einsatzserien haben wir in den vergangenen Tagen bereits aufgelistet. Daneben wurden in den letzten Tagen auch die Ankündigungen neuer Konstruktionen gerüchtelt, die den bislang schon recht vielfältigen Fahrzeugmix erweitern würden.
Anlässlich der aktuellen Runde der Pirelli World Challenge auf dem Utah Motorsport Campus, dem ehemaligen Millers Motorsport Park bei Salt Lake City, wurden 2 amerikanische Konstruktionen von unseren Kollegen von Sportscar 365 erwähnt die für die kommende Saison ins GT4 bzw. GTS-Geschehen eingreifen könnten. Angeblich ist demnach von der aktuellen Version des Ford Mustang, die ja schon diverse Einsatzteams in der VLN Langstreckenmeisterschaft in der SP8-Klasse für sich entdeckt haben, ein GT4-Modell geplant. Für dieses wurde der Name von Compass 360 Racing als potentieller Einsatzmannschaft kolportiert. Die Mannschaft setzte bereits einen Audi TT-RS in der kleinen GT-Klasse ein, während man mit einem Mustang in der Vergangenheit bereits in der GS-Klasse an den Start ging.
Es wäre die Rückkehr des Mustangs in die Klasse nachdem bereits 2007 in der Premierensaison der GT4 einige durch Matech entwickelte Mustangs für einige Jahre in der GT4-Szene aktiv waren. Die grössten Erfolge waren die ersten beiden Fahrertitel im GT4-European Cup durch Mustang-Pilot Eric de Doncker 2007 und 2008 und der Gesamtsieg des VDS-Adventure Mustangs bei den 12h von Budapest 2011 (Foto).
Parallel wurde auch die Entwicklung eines offiziellen Camaro GT4 in der selben Quelle gerüchtelt. Als eines der ersten Einsatzteams haben die Kollegen die Mannschaft von Blackdog Speed Shop ins Gespräch gebracht, die bislang die für die GTS-Spezialkonstruktion als Einsatzteam agiert. Auch vom Camaro gab es schon bis vor wenigen Wochen eine GT4-homologierte Version – bis die beiden einzigen in Europa rennenden Exemplare - seinerzeit entwickelt von Verschuur Racing - einem Feuer in den Hallen des Einsatzteams von V8 Racing zum Opfer fielen.
Gänzlich neu auf den Schirm soll hingegen 2017 eine deutsche Konstruktion kommen. Angeblich plant laut SRO-nahestehenden Quellen Mercedes die Konstruktion eines GT4-Herausforderers, der es dann mit den deutschen Konkurrenten von Porsche und BMW aufnehmen würde. Die Stuttgarter bzw vermutlich dessen Performancepartner AMG haben schon länger Interesse an der GT4-Plattform geäussert. Allerdings hüllt man sich bezüglich weitergehender Informationen zum exakten Einsatzmodell bislang noch ins Schweigen.
Hingegen wird man sich auf ein aktuelles GT4-Modell von Audi weiter gedulden müssen. Offizielle Stimmen der ingolstädter erteilten den Bestrebungen eine GT4-version des aktuellen Cup-Fahrzeugs TT-RS anzubieten zuletzt eine Absage, trotz eines viel versprechenden offiziellen BoP-Tests der SRO. Audi sucht weiter nach einer Kundensport-Plattform unterhalb des immer teurer werdenden Audi R8 LMS GT3, und scheint nun die viel versprechende TCR-Klasse erst mal einem GT4-Projekt vorzuziehen.