Neue Kundensport-GT4s

m4gt4_presse-skizze.jpegGleich zwei neue werksentwickelte Kundensportprojekte für die GT4-Klasse wurden am vergangenen Wochenende im Rahmen der 24h von Spa-Francorchamps vorgestellt:

Zum einen präsentierte Manthey Racing mit dem Cayman GT4 Clubsport MR nach einigen Verspätungen nun endlich eine vollwertige SRO-GT4-Version des schwäbischen Mittelmotor-Renners, welche ab sofort als Upgrade-Kit oder Komplettpaket für interessierte Kunden zum Verkauf steht. Im Gegensatz zur Basis-Variante ist das MR-Modell durch den Einbau von CFK-Karosserie-Teilen und einer optionalen Leichtbau-Batterie um bis zu 40kg leichter und verfügt darüber hinaus über ein verbessertes Aero und Fahrwerkspaket.

Bis 2018 müssen sich demhingegen noch die potentiellen Kunden für einen neuen GT4 aus Münchner Produktion gedulden. Zwar soll der neue BMW M4 GT4 noch in diesem Jahr sein Rennstrecken-Debüt erleben, doch soll die Saison 2017 dann als Test-und Entwicklungsjahr genutzt werden. Eine Auslieferung an die Kunden ist erst ab Herbst 2017 vorgesehen. BMW-Motorsportchef Jens Marquard erläutert dazu: „Die GT4-Kategorie erlebt zurzeit einen Boom. Sie bietet bezahlbaren Motorsport mit technisch hochwertigen Fahrzeugen und spricht damit eine breite Zielgruppe an. Wir sehen weltweit ein großes Potenzial an privaten BMW Teams, für die der BMW M4 GT4 in Frage kommt. Ein klassisches Kundensport-Fahrzeug wie dieses zu entwickeln und Privatteams anzubieten, gehört seit jeher zu den Kernkompetenzen von BMW Motorsport. Das war schon beim Vorgängermodell BMW M3 GT4 so, das noch heute in internationalen Rennserien unterwegs ist. Für unser neues GT4-Modell bietet das BMW M4 Coupé die ideale Grundlage. Darauf bauen unsere Entwickler auf, um mit diesem schon als Serienmodell extrem sportlichen Fahrzeug die Lücke zwischen unserer Kundensport-Speerspitze BMW M6 GT3 und dem BMW M235i Racing für Einsteiger nachhaltig zu schließen. Der BMW M4 GT4 ist komplett auf den einfachen Einsatz durch Privatteams ausgelegt, die damit rund um den Globus als Botschafter des BMW Motorsports Erfolge feiern können.“

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Mit technischen Details oder gar ersten Fotos des neuen M4 geizte BMW bisher und veröffentlichte lediglich eine erste Konzeptskizze (siehe oben), die ein Fahrzeug mit für GT4-Verhältnisse großem Heckflügel und Splitter, dafür aber gänzlich ohne Türen zeigt. Die Aussagekraft der Zeichnung dürfte damit also einigermaßen beschränkt sein. Bei den 24h von Dubai im kommenden Janur könnten wir jedoch einen genaueren Blick auf den neuen M4 erhaschen - in der Starterliste stehen zumindest zwei von Schubert Motorsport eingesetzte BMW. Zwar fehlt eine genauere Typenbezeichnung oder auch nur die Angabe, in welcher Klasse die Fahrzeuge denn antreten sollen, doch die verfügbaren Informationen zur Motorgröße (3000cc) und die Startnummern (#401 und #402) weißen doch deutlich auf ein M4-basiertes Produkt hin.

Weniger spekulativ dürfte hingegen schon die Tatsache sein, dass die Luft für Tuner-entwickelte Fahrzeuge in der GT4 langsam etwas dünner wird. Sowohl der Porsche Cayman als auch der BMW M4 exisitieren ja bereits als Privat-Entwicklungen von Prosport bzw Ekris (siehe Foto) in GT4-Form. Während anzunehmen ist, dass diese älteren Autos bis auf weiteres Bestandsschutz haben, dürften sich die Chancen auf den Absatz von Kundenautos durch die Werks-Projekte deutlich verschlechtert haben. Dazu deutete Stephane Ratel unlängst in einem Interview mit unseren französischen Kollegen von Endurance-Info an, dass damit noch nicht das Ende der Fahnenstange in Sachen Kundensport-Autos erreicht ist und für die Saison 2018 weitere namhafte Zugänge zur GT4-Klasse zu erwarten sind.

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