Lediglich 5 SP10/GT4-Fahrzeuge sind für das 24 Stunden Rennen am Nürburgring gemeldet. Angesichts des Booms den die Klasse gerade europaweit erlebt, verwundert diese Zurückhaltung, gelten die GT4 doch als die kommende kosteneffiziente Langstreckenklasse die den GT3 in naher Zukunft jede Menge Marktanteile streitig machen wird. Doch am Ring hat sich dieser Trend noch nicht durchgesetzt. Lediglich 3 Cayman und 2 ältere Aston Martin Vantage GT4 starten in der Klasse, die damit gerade mal ein Fahrzeug mehr als im Vorjahr aufweist. Doch versteckt in anderen Klassen des Feldes lauern noch 2 signifikante Neuerscheinungen die die GT4 im kommenden Jahr richtig aufmischen könnten.
Fangen wir bei den Aston Martin an. Mathol Racing mit dem #73 Aston Martin (der #188 aus der VLN Langstreckenmeisterschaft) ist der Platzhirsch in der Klasse und das Auto das es von der Zuverlässigkeit her zu schlagen gilt, auch wenn die Crew um Wolfgang Weber in diesem Jahr nur aus schwedischen und argentinischen Kundenpiloten besteht. Die konkurrierende R-Motorsport-Truppe aus der Schweiz hat auf ihrem Aston Martin Vantage GT4 neben den Eidgenossen Baenzinger/Kamelger Vorjahresklassensieger Markus Lungstrass (auf dem Stadavita-Aston) als schnellen Profi und den australischen Privatier Peter Leemhuis an Bord. Nominell dürfte dies der schneller besetzte Aston Martin sein.
Ausser Konkurrenz fahren die neuen GT4-Konstruktionen von Audi und BMW mit. Phoenix Racing hat beide R8 GT4 in der SPX-Klasse genannt und muss sich daher weder an die Verpflichtung von Amateurfahrern im Team noch an das vorgeschriebene Einheits-Reifenfabrikat halten. Man sollte es daher nicht überbewerten wenn die R8 mit ihren reinen Werksfahrerbesatzungen bei ihrem Debüt die SP10-Teams in Grund und Boden fahren. Realistischer geht es BMW an, die ihren noch nicht vollständig homologierten GT4-Testträger vom Team Securtal Sorg Rennsport in der SP8T von einem Quartett aus Ringroutiniers an den Start bringen lassen. Später in der VLN-Saison soll dann ja wie bereits berichtet auch der AMG GT4 seine ersten Entwicklungseinsätze erleben, der allerdings bei diesem Rennen noch keine Rolle spielen wird.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Die neugegründete GT & Prototype Challenge, welche ein Ableger der Supercar Challenge ist und deren ehemalige Prototypen Klassen sowie die Super GT Division beherbergt feierte am Wochenende im Rahmen der Family Days in Zandvoort vor über 50.000 Zuschauern ihr Debüt. 19 Fahrzeuge hatten den Weg an die Nordseeküste gefunden.
Im Zeittraining sicherten sich Smiechowski/Jordan im Inter Europol Competition Ligier LMP3 die Pole Position. Im ersten Rennen am Samstag musste man sich aber mit dem dritten Platz begnügen. Nach 36 Runden siegte der Renault RS01 der Equipe Verschuur mit Kamphues/van Es am Steuer, welcher erstaunlicher Weise in der LMP3 Klasse eingestuft wurde. David Hauser sicherte sich mit seinem Ligier LMP3 den zweiten Platz vor Smiechowski/Jordan und deren Teamkollegen Laub/Hippe im zweiten Inter Europol Ligier LMP3. Luc de Cock/Tim Joosen sicherten sich mit ihrem Norma als gesamt fünfte den Sieg in der CN Klasse. Es folgte der Ginetta LMP3 der Luxemburger Lequeux/Ueberecken auf Platz sechs. Daan Meijer gewann im Mercedes SLS als siebter die Super GT Klasse, achter wurde Ko Koppejan im Radical vor Henk Thuis im Pumax RT. Der JR Motorsport BMW von Bogaerts/Schouten gewann die GT Division vor dem Porsche von Aart Bosman. Die beiden Praga, der Blueberry Mosler und der Howe Racing Transam sahen die Zielflagge nicht. Beide DVB Racing Porsche, der Radical von Wim Jeuris und der Marcos Mantis von Moritz Racing fehlten leider im ersten Lauf.
10 mehr oder minder modifizierte Porsche Cup-Fahrzeuge bilden beim 45.ten 24 Stunden Rennen am Nürburgring das Feld der SP7-Klasse die traditionsgemäss eigentlich für Top-10 Resultate gut ist – bis auf die letzten Jahre, wo starke GT3-Felder die Klassensieger der SP7 regelmässig in die untere Hälfte der Top-20 verwiesen. Starteten im letzten Jahr immerhin 13 Wagen in der Klasse, in der traditionsgemäss die SP7 und CUP2-Autos der VLN Langstreckenmeisterschaft zusammengefasst werden, so hat sich die Anzahl für die 45.te Ausgabe des Klassikers auf 10 Wagen von 8 Teams reduziert, was vielleicht der gestiegenen Starterzahl in der CUP3-Cayman-Trophy-Klasse geschuldet ist, wo heuer 10 Cayman (Vorjahr: 4) am Start stehen.
Das grösste Starterkontingent bringt GetSpeed Performance auf die Strecke, die gleich 3 Porsche ins Rennen schicken. Der im Vorjahr von Frikadelli Racing betreute Porsche von Klasen/Shoffner/Hill/Huisman sieht auf dem Papier am stärksten besetzt aus, wobei Teambesitzer Adam Osieka mit den Ring-Routiniers „Max“ und „Jens“ möglicherweise auch noch für ein Klassenpodium in Betracht kommt. Genau kann man dies wohl erst nach der Komplettierung der Nennliste am Donnerstag erwägen wenn alle Namen in den noch nicht vollständig besetzten Porsche feststehen.
Gut dabei sein dürften ferner noch der einzige Black Falcon-Porsche in der Klasse, auf dem unter anderem der schnelle Spanier Alexander Toril startet, Kappeler Motorsport mit seiner Mannschaft aus erfahrenen Ring-Routiniers und Manthey Racing, die u.a. GT-Masters-Pilot David Jahn auf ihrem SP7-Porsche beschäftigen. Der Bonk Motorsport-Porsche der beiden britischen Routiniers Moore/Cameron und Teamchef Peter Bonk , die beiden Porsche von 9und11-Racing und Chrzanowski Racing - auf dem clickvers-911 GT3 MR starten Robin Chrzanowski, Kersten Jodexnis, Dominic Fuchs und Edgar Salewsky - sowie ein 911´er mit dem deutsch-schweizer Quartett Andre Krumbach, Ivan Reggiani, Nicola Bravetti und Christopher Friedrich runden das Feld in der Klasse ab.
ImPorsche Carrera Cup-Lauf am Sonntag auf dem Eurospeedway Lausitzring jubelte Black Falcon-Pilot Christian Engelhart über seinen ersten Saisonsieg. Der Deutsche gewann iden vierten Lauf des Markenpokals beim Motorsport-Festival auf dem Lausitzring vor MRS GT-Racing-Pilot Christopher Zöchling aus Österreich und Porsche-Junior Dennis Olsen auf dem Konrad Motorsport-911´er. „Mein Team hat mir das Auto mit der besten Rennabstimmung gegeben und ich konnte mit einem sehr guten Gefühl fahren. Zwischenzeitlich setzte mich Christopher Zöchling stark unter Druck, aber ich hielt dagegen. Ich freue mich über den Sieg besonders für mein Team Black Falcon“, sagte Engelhart.
Als Pole-Sitter ging Engelhart ins Rennen und übenahm die Führung. Doch von Beginn an setzte Zöchling den Porsche-Routinier unter Druck. Die beiden Fahrer trennten phasenweise nur wenige Zehntelsekunden, aber mit Verlauf des Rennens konnte sich Engelhart durch mehrere schnellste Rennrunden entscheidend absetzen. Der Bayer gewann das erste Rennen für das in den Porsche Carrera Cup Deutschland neu eingestiegene Team Black Falcon. MRS GT-Racing-Pilot Zöchling belegte am Ende Platz zwei. Hinter dem Duo rangierte Michael Ammermüller (D/raceunion Huber Racing) lange Zeit auf Platz drei. Nachdem Olsen sich bereits direkt nach dem Start kurzfristig auf die Position des 31-Jährigen schieben konnte, gelang Ammermüller noch in der ersten Runde der Konter. Aber der Youngster hielt den Abstand extrem gering. Im vorletzten Umlauf nutzte Olsen eine Lücke und fuhr vorbei. Der 21-Jährige beendete das Rennen auf der 3,478 Kilometer langen Strecke dadurch auf Rang drei vor Ammermüller.
Platz fünf sicherte sich Nick Yelloly vom Team Deutsche Post by Project 1. Als Sechster sah Porsche-Junior Thomas Preining vom Team Konrad Motorsport die Zielflagge. Bester Amateurfahrer war der Luxemburger Carlos Rivas (BLACK FALCON). Die Spitzenposition in der Amateurwertung hat Wolfgang Triller (D/Huber Racing by TriSpa) mit 42 Punkten inne.
In der Gesamtwertung führt Dennis Olsen mit drei Siegen und 91 Punkten. Hinter ihm liegt Ammermüller mit 69 Zählern auf dem zweiten Platz. Als Dritter in der Meisterschaft konnte Zöchling nach vier Rennen 65 Punkte sammeln. Konrad Motorsport belegt in der Teamwertung mit 122 Punkten Platz eins.
11 Starter in der SP8(7) bzw der SP8T(5) verzeichnet die Nennliste des 24 Stunden Rennen am Nürburgring in jener Klasse die wir seit einigen Jahren wegen der grossvolumigen Motoren von 6,2-4l salopp als „Nürburgring-GT1-Klasse“ tituliert haben. Dabei sind die SP8 deutlich seriennäher und damit auch deutlich langsamer als die mittlerweile als Top-Kategorie etablierte GT3, finden aber aufgrund der Markenvielfalt erneut viel Aufmerksamkeit bei den Fans. 5 BMW, je 2 Lexus, Aston Martin und Ford sowie ein Lamborghini Supertropheo werden in der Kategorie um Klassensiegerehren antreten. Mit 11 Startern erreicht die Klasse erneut die Feldgrösse des Vorjahres.
Sämtliche BMW – 3 Autos des Team Schirmer Pirelli Deutschland und 2 des Teams Securtal Sorg Rennsport - starten in der SP8T-Klasse. Bei einem der Sorg Rennsport Autos soll es sich um einen M4 GT4 handeln, was dann einer der neueren und noch nicht homologierten GT4-Modelle von BMW sein müsste. Diese These wird unter anderem dadurch genährt, das GT4-Entwicklungspilot Dirk Adorf auf dem Wagen als einer der Piloten verzeichnet ist. Das Team Schirmer wird 2 M4 und einen M2 an den Start bringen.
Vielleicht eine der stärksten Besatzungen in der Klasse ist auf dem Aston Martin GT8 mit der Startnummer #007 zu finden. Die Werkspiloten Darren Turner und Nicki Thiim werden in Abwesenheit eines passenden GT3-Drives in der SP8-Klasse an den Start gehen. „Klar wäre ein GT3-Einsatz aufregender gewesen, aber auf der Nordschleife bei den 24h anzutreten ist so eine geile Erfahrung das die Klasse für mich zweitrangig war als Aston Martin mir das Angebot machte.“ äusserte sich Thiim vor 4 Wochen in Silverstone uns gegenüber sinngemäss zu den Umständen des Drives. Schärfster Konkurrent dürfte angesichts der Fahrerbesetzung der Dörr Motorsport Lamborghini Huracan Supertropheo sein, der vom Quartett Dominik Schwager, Philipp Wlazik, Florian Scholze und Uwe Wächtler pilotiert wird. Astons zweiter Wagen im Feld, der Vantage V12 ist mit der Crew um Testfahrer Wolfgang Schuhbauer zwar solide, aber nicht unbedingt klassensiegverdächtig besetzt. Aston Martin beschränkt sich in diesem Jahr auf Einsätze in der SP8 und SP10 nachdem der neue GTE- und GT3-Herausforderer auf Basis des DB11 sich noch in der Entwicklung befindet.
2 Fanfavoriten sind die beiden Ford Mustang der Teams von TIC-Racing und Wölflick Motorsport, die bei den 24h dieses Jahres erstmals direkt aufeinander treffen. Die beiden privaten SP8-Projekte werden im Kampf um den Titel „Best of the Rest“ hinter den Astons und dem Lambo allerdings erst mal die beiden Lexus der Ring-Racing Mannschaft schlagen müssen. Die deutsche Test- und Entwicklungsmannschaft des japanischen Herstellers bringt neben einem alten aber bewährten ISF auch den als Cup-Fahrzeug-Entwicklungsträger geplanten RCF an den Start, der seinen ersten 24h-Einsatz erlebt. Der Kampf um das Klassenpodium dürfte in der aus 2 Subkategorien zusammengesetzten Klasse von etlichen Positionswechseln und technischen Zwischenfällen geprägt sein und ein eigenes Rennen im Rennen bieten.
Reiter Engineeringwechselt mit dem #24 Reiter Young Stars Lamborghini Gallardo R-EX GT3 vom Blancpain GT Serien Sprint Cup in den Blancpain GT Serien Endurance Cup. Da dessen Reglement drei Piloten vorschreibt, ergänzt Platinum-Pilot Tomas Enge das Silber-Duo Caitlin Wood und Marko Helistekangas. Das Fahrer-Trio wird damit vom „Silver Cup“ in den „Pro Cup“ der Blancpain Endurance Series hochgestuft. Auf dem Rest-Programm stehen die 1.000 km von Paul Ricard sowie das Saison-Finale in Barcelona. Hingegen wird das 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps aus Bugetgründen ausgelassen.
„Junge Pilotinnen und Piloten in den GT3-Rennsport zu bringen war das Ziel des Reiter Young Stars Programms“, wird Hans Reiter zitiert: „In der Blancpain Sprint Series ist das Racing aber so intensiv, dass man kaum Zeit hat, um mit den jungen Fahrern zu arbeiten. Ein winziger Fehler kann das gesamte Rennwochenende ruinieren. Das ist die Art von Erfahrung, die ich meinen Nachwuchspiloten ersparen möchte. Ich glaube, in der Blancpain Endurance Series können sie sich besser entwickeln und konkurrenzfähiger sein. Speziell mit dem Faktor Tomas Enge, der das gesamte Rennwochenende im selben Fahrzeug sitzt und seine Erfahrung einbringt, das wird Caitlin und Marko eine große Hilfe sein.“
Porsche-Junior und Konrad Motorsport-Pilot Dennis Olsen baut seine Erfolgsserie weiter aus: Nach dem Doppelsieg in Hockenheim gewann der 21-jährige Norweger auch den dritten Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Eurospeedway Lausitzring im Rahmen des Motorsport-Festivals. Hinter Olsen sicherten sich die beiden Deutschen Christian Engelhart vom Team Black Falcon und Michael Ammermüller vom raceunion Huber Racing-Team die Plätze zwei und drei. „Mein dritter Sieg in Folge fühlt sich fantastisch an. Obwohl Christian Engelhart mir richtig Druck gemacht hat, bin ich cool geblieben und habe keine Fehler gemacht. Das war entscheidend“, sagte Olsen.
Engelhart ging von der Pole-Position aus ins Rennen, aber wurde bereits auf den ersten Metern von Olsen überrascht. Dem Fahrer aus dem norwegischen Våler gelang ein rasanter Start, wodurch er noch vor der ersten Kurve am Porsche-Routinier vorbeizog. Dahinter verteidigte Ammermüller erfolgreich seine Startposition drei. Im weiteren Verlauf des Rennens setzte sich das Trio auf der 3,478 Kilometer langen Strecke vom Fahrerfeld ab. Engelhart hielt den Abstand zu Olsen mit nur einer Zehntelsekunde Rückstand enorm knapp, doch der Pilot von Konrad Motorsport sah nach 18 Runden als Erster die Zielflagge.
Hinter den ersten drei Fahrern überquerte MRS GT-Racing-Pilot Christopher Zöchling als Vierter die Ziellinie. Der Österreicher fand gegen Porsche-Junior Thomas Preining lange Zeit keine Lücke, doch in Runde 16 zog Zöchling nach der Start-Ziel-Geraden an seinem Landsmann vorbei. Preining beendete das Rennen auf Position fünf vor Nick Yellol.y Den Sieg in der Amateurwertung feierte Wolfgang Triller und baute damit die Führung in seiner Wertungsklasse aus.
Die SP9 ist auch in diesem Jahr wieder die Top-Kategorie des 24 Stunden Rennens am Nürburgring. Auch wenn einzelne Teilnehmer aus der SPX-Klasse, so zum Beispiel die beim Qualifikationsrennen stark auftrumpfenden Scuderia Cameron Glickenhaus SCG003 als Geheimfavoriten beim Top-30 Qualifying gehandelt werden, so dürfte man sich doch keinen Zacken aus der Krone brechen wenn man behauptet das die SP9/GT3-Konkurrenten das Gesamtpodium des 24h-Klassikers in diesem Jahr wieder unter sich ausmachen werden: 10 BMW, 7 Mercedes AMG GT, 6 Audi R8 LMS GT3 und 6 Porsche 991 GT3 R. 3 Bentley, 1 Lamborghini und ein Ferrari komplettieren das Feld der GT3 in diesem Jahr.
Auf BMW´s starkes Fahrerkontingent hatten wir bereits in einem Artikel in den vergangenen Wochen Bezug genommen. Zusätzlich zu den 9 BMW M6-GT3 kommt noch ein älterer BMW Z4 GT3 der Walkenhorst Motorsport-Mannschaft hinzu. Das Walkenhorst trotz mehrerer Top-Piloten wie Mathias Henkola, Christian Krognes, Nico Menzel und Jordan Tresson nicht als Top-Mannschaft für die M6-Flotte gilt ist eher ein Indiz wie stark die Münchner die anderen M6 von Schubert Motorsport, Schnitzer Motorsport Falken Motorsport und ROWE Racing besetzt haben. Die Mission ist klar: im 2.Jahr des M6-Einsatzes soll Sieg Nummer 20 beim 24h-Klassiker für die Münchner endlich eingefahren werden.
Vorjahressieger Mercedes hat in diesem Jahr noch keine Akzente setzen können – oder wollen! Das die Mercedes-Crews sich bei den ersten VLN-Läufen taktisch zurück gehalten haben wurde spätestens beim Qualifikationsrennen offensichtlich, wo die schnellste Rundenzeit eine 8:14´er Runde des HTP-Motorsport-Mercedes war, die ziemlich genau auf dem Level der Mercedes-Pole-Zeit vom Vorjahr war. Leistungszuwächse waren aufgrund eines leiseren Auspuffanlage, die einige PS kostete zumindest nicht zu verzeichnen. 3 HTP-Motorsport-AMG, 3 Black Falcon Fahrzeuge und ein Haribo Racing Team AMG-GT werden von AMG ins Rennen geschickt, um gegebenenfalls Gesamtsieg Nummer 3 für die Marke mit dem Stern einzufahren. Die Besatzungen sind dabei wie bereits vermeldet stark aufgestellt.
Audi setzt dem 6 Audi R8 LMS GT3 für die Teams Audi Sport Team WRT, Land Motorsport, Phoenix Racing und Car-Collection entgegen. Mit Ausnahme der als Privat-Einsatz geltenden Car-Collection Mannschaft sind dies 5 gesamtsiegfähige R8 die man angesichts ihrer starken Besatzungen im Kampf um den Sieg nicht ausser Acht lassen sollte. Wie das Qualifikationsrennen gezeigt hat sind die Audi mit der neuen BoP deutlich an die Mercedes und BMW heran gerückt. Bei den ersten beiden VLN-Läufen war man ebenfalls stark dabei.
Porsche schliesslich hat sich nach dem eher ernüchternden Rennen im Vorjahr berappelt und wird den Porsche 991 GT3 R mit dem Top-Teams von Manthey Racing (2 Profi-Porsche) und Falken Motorsports in die epische Schlacht am Ring werfen. Hinzu kommt ein Frikadelli Racing-Porsche mit einer reinen Pro-Besatzung der den Stammfahrer/Teambesitzer-Porsche von Klaus Abbelen und Sabine Schmitz flankieren wird. Da auch Manthey den dritten Porsche von Otto Klohs als Pro-Am-Wagen hinzufügt kommen auch die Wiessacher auf ein Kontingent von 6 Wagen und auf eine realistische Chance Sieg #12 für den badischen Sportwagenhersteller am Ring einzufahren. Wer von den 4 deutschen Premium-Herstellern das Rennen machen wird ist daher angesichts der vorausgegangenen Ergebnisse und der Fahrerkonstellationen derzeit unmöglich vorauszusagen
„Wenn alle deutschen Hersteller mit so starken Kontingenten antreten, können wir nicht nur 2 Wagen an den Start bringen“ lautete sinngemäss das Statement von Bentley-Sportdirektor Brian Gush. Demzufolge startet auch das Bentley Team Abt mit 3 Fahrzeugen, wobei das dritte Fahrzeug mit Piloten aus dem M-Sport-Werksteam besetzt wurde. Das Ziel: noch besser wie im letzten Jahr abzuschneiden, wo man Gesamtrang 7 belegte. Lamborghini ist wieder mit dem Privateinsatz von Konrad-Motorsport vertreten, wobei Franz Konrad auf eine starke Fahrerbesatzung bauen wird. Das Feld beschliesst der einzige Ferrari im Feld, der Wochenspiegel-Ferrari F488 der von der erfahrenen Rinaldi Racing-Truppe betreut wird, aufgrund seiner Gentleman-Besatzung aus erfahrenen Ring-Privatiers allerdings sicherlich kein Kandidat für das Gesamtpodium sein wird.
Die niederländische Creventic-Organisation um Veranstalter Gerrie Willems, Organisator der 24 Stunden-Serie hat mit der SRO von Stephane Ratel die Einführung einer eigenen GT4-Klasse für die Sportwagenserie und die 24h-Tourenwagenserie vereinbart. Diese Vereinbarung mit der SRO als Rechteinhaber an der kleineren GT-Kategorie erlaubt es ab 2018 die aufstrebende GT4-Klasse als eigene Kategorie in beiden Serien zu werten. Creventic will damit der wachsenden Bedeutung der Klasse Rechnung tragen. Die SP3-Klasse der Creventic, in der die GT4 bislang startberechtigt waren, soll weiter für entsprechende Tourenwagen und ältere GT4-Modelle mit ausgelaufener Homologation beibehalten werden.
Am vergangenen Wochenende absolvierte die Spezial Tourenwagen Trophy ihre beiden Läufe bei der 2.Saisonrunde in Oschersleben. Tobias Schulze siegte mit dem Nissan GT-R bei extremen Starkregen am Sonntag. Das Samstagsrennen entschied Oscar Tunjo auf enem Mercedes AMG GT für sich. In der Division 2 fuhr René Freisberg im Seat Leon Mk3 zum Doppelsieg.
Das erste Rennen war eine sichere Beute für Oscar Tunjo. Der junge Kolumbianer gewann im Mercedes AMG GT3 von Kornely Motorsport am Samstag souverän. „Ich denke, dass wir ein wirklich gutes Auto haben, das perfekt vorbereitet wird. Ich hatte gleich einen guten Start und konnte mich von den anderen Autos absetzen. Dadurch hatte ich keinen Druck von hinten“, so der junge Kolumbianer. Rang zwei holte sich ebenso souverän Jürgen Alzen im Ford GT, nachdem er in Runde acht an Jürgen Bender vorbeigegangen war. Dahinter kämpften Jürgen Bender (Chevrolet Corvette Z06.R GT3) und Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 R) um den letzten Treppchenplatz. In einem heißen Duell setzte sich der Titelverteidiger hauchdünn durch, ärgerte sich aber über Probleme mit dem Setup. Becker musste damit erneut mit der zweiten Position in der stark besetzten Klasse 2 vorliebnehmen. Dritter wurde hier Sven Maik Krüger im BMW Z4 GT3. Klaus Horn (Porsche 997 GT3 Cup) holte derweil vor Christian Neubecker (Porsche 991 GT3 Cup) und Pablo Briones (Porsche 997 GT3 Cup) seinen ersten Klassensieg in der STT. Die Klasse 2T entschied Ludwig Fetz (Audi TT RS) für sich, nachdem Rolf Krepschik zur Rennmitte ausgefallen war. Die Sonderklasse ging an Peter Nickel mit seinem Opel Calibra.
Vor dem zweiten Rennen setzte ein sintflutartiger Regenschauer ein, der für extrem erschwerte Streckenverhältnisse sorgte. Tobias Schulze kam mit dem Allrad-Nissan bei den schwierigen Bedingungen scheinbar mühelos zurecht und siegte deutlich vor Jürgen Alzen und Oscar Tunjo. „Das Wetter heute hat für unser Auto optimal gepasst. Wir haben Allrad und gute Regenreifen von Yokohama. Das war natürlich optimal. Am Anfang hatte ich beim Anbremsen Aquaplaning und hätte das Auto fast verloren. Aber dann ging es. Ich wusste nicht, ob jemand direkt hinter mir war, weil die Spiegel beschlagen waren. Aber die Frontscheibe war frei“, so Schulze. Jürgen Alzen, der mit über 38s Rückstand Gesamtzweiter wurde, hatte Oscar Tunjo gut im Griff. „Es war heute ein sehr schwieriges Rennen. Ich habe mich zurückgesetzt gefühlt in die VLN Langstreckenmeisterschaft im Jahr 1990, als das Wasser richtig heftig auf der Strecke stand. Das Auto war super. Die Jungs haben eine richtig gute Arbeit gemacht“, zeigte sich Alzen mit dem erneuten Klassensieg, diesmal vor Jörgen Hansen im 4,3-Liter Porsche 997 GT3 zufrieden. Oscar Tunjo zollte derweil der mangelnden Regenerfahrung mit dem Auto Tribut. Dritter in der Klasse 1 wurde Mario Hirsch, der mit seinem Mercedes SLS AMG GT3 vor zwei Jahren noch zum Sieg gefahren war. Schnellster Mann im Feld war allerdings Ulrich Becker, der wegen Sichtproblemen gleich zu Beginn an die Box musste. Mit einer tollen Aufholjagd fuhr der Marler noch zu Klassenrang drei. In der 2T holte sich Ludwig Fetz seinen zweiten Klassensieg, während Peter Nickel in der Sonderklasse erneut erfolgreich war.