Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Porsche Carrera Cup
Im
Samstagslauf des Porsche Carrera Cup Deutschland ging am vergangenen Wochenende die Erfolgsserie von Lechner Racing-Pilot Thomas Preining weiter: Auf dem niederländischen Circuit Zandvoort gewann der österreichische Porsche-Junior das Rennen am Samstag von der Pole-Position aus vor Lokalmatador und Förch Racing-Pilot Jaap van Lagen . Den dritten Platz sicherte sich Lechner-Pilot Dylan Pereira aus Luxemburg. Damit überquerte Preining in 6 der bisher 9 ausgetragenen Läufe die Ziellinie als Erster.
Das Starterfeld an der niederländischen Nordseeküste setzte sich aus 29 Fahrern zusammen. Preining gelang im 485 PS starken Porsche 911 GT3 Cup ein fehlerfreier Start, wodurch er die Spitzenposition erfolgreich verteidigen konnte. Danach setzte sich der Youngster Runde für Runde von seinen Konkurrenten ab. Preining hatte einen Vorsprung von 3,2s, als in der siebten Runde das Safety-Car auf die Strecke musste. Beim Re-Start kam es dann zu einer Kollision mehrerer Fahrzeuge, wodurch das Rennen abgebrochen wurde. Auf Grund einer umfangreichen Reinigung des Dünenkurses konnte der Lauf nicht fortgesetzt werden. Somit wurde Preining als Sieger gewertet. Da zum Zeitpunkt des Abbruchs weniger als 50 Prozent der angesetzten Renndistanz absolviert waren, erhielten die Fahrer keine Punkte für die Meisterschaft.
Den vierten Platz belegte Michael Ammermüller (BWT Lechner Racing) aus Deutschland. Der 32-Jährige ging von der fünften Position ins Rennen und konnte sich direkt in der ersten Runde um einen Rang verbessern. Hamburg Racing Team-Pilot Ayhancan Güven aus der Türkei wurde Fünfter. Bester Fahrer in der Amateur-Klasse wurde Carlos Rivas (L/Black Falcon Team TMD Friction) vor Jörn Schmidt-Staade (D/Cito Pretiosa). Das Podium komplettierte der Deutsche Stefan Rehkopf (Cito Pretiosa).
Verfasst von Dr. Werner Koch. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Am vergangenen Wochenende fand in Zandvoort das fünfte Rennwochenende (der Link führt direkt zum Rennbericht) der diesjährigen ADAC GT Masters Saison statt. Es war das dritte Auslandsrennen dieser Meisterschaft. Der Dünenkurs in Zandvoort ist eine der bei Fahrern und Teams beliebtesten Strecken im Kalender. Mit schnellen und anspruchsvollen, teilweise nicht einsehbaren Kurven hat die 4,307 Kilometer lange und bereits 1948 eingeweihte Strecke, trotz mehrerer Umbauten, ihren ursprünglichen Charakter bewahrt.
34 GT3-Fahrzeuge von acht verschiedenen Herstellern traten zu den Läufen 9 und 10 der aktuellen Saison an. Der Mercedes-AMG von SML CarWellness by Car Collection nahm nicht teil.
Spätestens an diesem Wochenende wurde klar, dass trotz einer scheinbar funktionierenden BoP, am Nürburgring lagen immerhin etwa 30 Fahrzeuge innerhalb einer Sekunde, ein Team zur Zeit besonders unter eben dieser BoP leidet.
Der Titelverteidiger, die Corvette von Callaway Competition, musste zuletzt neben einem gehörigen Mehrgewicht (+55 kg, Gesamtgewicht jetzt 1.305 kg!) auch noch eine Verkleinerung des Restriktors um 2 mm verkraften. Das kostet in der Summe mächtig Leistung. Nach Einschätzung von Teamchef Mike Gramke sprechen wir realistisch von rund 30 PS.
In Zandvoort fand sich die Callaway Corvette gleich in FP1 auf P23 wieder und zwar mit einer deutlich langsameren Zeit als 2017. Die Strecke bot offenbar weniger Grip als im Vorjahr und bremste auch die Konkurrenz. Trotzdem war man um knapp eine Sekunde zusätzlich im Nachteil. Und das auf neuen Gummis.
Bei den Topspeed Messungen am selben Tag fehlten der Corvette zirka 9 km/h am Ende der Zielgeraden (P28 in der Rangliste!). Kein Wunder, dass das Team sich im Kampf um den Titel mittlerweile wie ein Krokodil ohne Zähne vorkommt!
Jetzt ist SRO gefordert, im Sinne eines fairen Kampfs um die Meisterschaft, sein BoP-Werk unbedingt noch einmal kritisch unter die Lupe zu nehmen und sich sachlich fundierten Argumenten nicht zu verschließen.
Die offensichtlich zu große Schieflage und die damit verbundene Beeinflussung der Titelvergabe, nimmt auch in den Social Media einen immer größeren Raum ein und reflektiert klar negativ auf eine im Grunde tolle Rennserie!
Auch in den niederländischen Nordseedünen nahe Amsterdam, gab es wieder reichlich Diskussionen über zu späte und inkonsistente Entscheidungen der Rennleitung.
Sportlich besonders erwähnenswert war die starke Leistung der GRT Grasser Lamborghini #19 und #63 im Qualifying am Samstag und der Sieg der #19 im Rennen.
Außerdem die Bravourleistung des Teams Precote Herberth Motorsport. Robert Renauer hatte den 911er mit der #99 am Freitagmittag sehr unsanft (mit ca. 4 G) in den Leitplanken versenkt, war aber selbst Gott sei Dank relativ unbeschadet davon gekommen. Für die Mechaniker bedeutete das jedoch Nachtarbeit, konkret bis um 3 Uhr in der Früh, bevor der Porsche am Samstagmorgen wieder fahrbereit in der Box stand.
Der Sieg im Sonntagrennen war eine verdiente Belohnung, die wahrscheinlich jeder in Zandvoort dem Team von Herzen gegönnt hat.
Ein besonderes Highlight auch der phantastische zweite Platz von Patrick Assenheimer und Raffaele Marciello im AutoArenA Mercedes-AMG #84. Balsam für die Seele!
Alle Hintergrundinformationen und die ganze Action des Wochenendes können in unserem, wie immer ausführlichen, Rennbericht nachgelesen werden.
Die nächste und gleichzeitig bereits vorletzte Runde, findet in knapp drei Wochen, vom 7. bis 9. September 2018, am Sachsenring statt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Der ACO hat im
Rahmen der 6h von Silverstone einen ersten Kalenderentwurf für die saison 2019/2020 präsentiert, die der diesjährigen Superseason mit 8 Rennen und 2 Le Mans Läufen in 1 1/12 Jahren folgen soll. Der Kalender sieht demnach wie folgt aus:
1.9.2019: 4h Silverstone
13.10.2019: 6h Fuji
17.11.2019: 4h Shanghai
14.12.2019: 8h Bahrain
1.2.2020: 6h Sao Paulo
März 2020: 1000 Meilen Sebring
3.5. 2020: 6h Spa-Francorchamps
13-14.6.2020: 88. 24 Stunden Rennen von Le Mans
Damit bleibt der Kalender bei 8 Rennen – diese allerdings im Rahmen nur eines Jahres, was für die Teilnehmer höhere Kosten wie in der Superseason bedeuten wird. Angesichts eines zurückgegangenen Herstellerinteresses in der LMP1 stellt sich die Frage ob man mit einer Reduzierung auf 7 Läufe nicht eine Kostenreduzierung hätte erreichen können, die dann auch mehr Privatteams in der LMP2 und der GTE-Am angezogen hätte. Statt dessen gab WEC-Chef Gerard Neveu unseren Kollegen von Sportscar 365 zu Protokoll noch über ein 9.tes Rennen für den Kalender 2020/21 nachzudenken.
Das auslaufende LMP1-Reglement, das nach Le Mans 2020 durch das derzeit viel diskutierte Hypercar-Reglement abgelöst werden soll, und der erhöhte zeitaufwand für die Privatiers der GTE-Am und LMP2-Klasse könnten ein übriges dazu beitragen die Teilnehmerzahlen wieder auf unter 30 Autos zu reduzieren.
Hinzu kommen die jetzt schon bekannt gewordenen Terminkollisionen. Der Saionauftakt zu den angeblich aufgrund des Fanfeedbacks auf 4h redutzierten 4h von Silverstone kollidiert mit dem Blancpain GT Serien Endurance Cup-Finale am Nürburgring, was wahrscheinlich viele deutsche Fans von einem Besuch der Runde in Silverstone abhalten wird. Die Shanghai-Runde ist zeitgleich mit dem FIA-GT-Weltcup in Macau terminiert worden. Die 8h von Bahrain finden am selben Wochenende wie die 9. Gulf 12 hours statt. Und das neu in den Kalender aufgenommene Rennen in Interlagos kollidiert mit den Bathurst 12h. Hier gibt es also noch reichlich Klärungsbedarf bis zur endgültigen Fixierung des Kalenders.
Verfasst von Frank Bresinski. Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Bei
den alljährlichen Gamma Racing Days am TT Circuit in Assen fand das fünfte Rennwochenende in der Supercar Challenge statt. Diese von der Baumarktkette Gamma gesponserte Rennveranstaltung lockt jedes Jahr über 80.000 Zuschauer nach Assen und bietet ein bunt gemischtes Programm aus GT, Tourenwagen, Formel, Kart, Motorrad und Seitenwagen Rennen. Dazu gibt es diverse Demofahrten u.a. mit Formel 1 Rennern. Passender Weise wurde der TT Circuit über den Winter für 16 Millionen Euro modernisiert. Mehrere neue Tribünen bieten deutlich mehr Komfort für die Zuschauer und eine bessere Sicht auf die Strecke.
36 Fahrzeuge der Supercar Challenge hatten den Weg nach Assen gefunden. Im Gegensatz zum letzten Rennen in Zolder fuhr die Super GT Klasse wieder im Feld der Supercar Challenge mit. Dafür fehlte allerdings die GT & Prototype Challenge die keinen Platz im eng gestrickten Zeitplan der Gamma Racing Days gefunden hatte.
Im
Zeittraining sicherten sich Bas Schouten und Ward Sluys im JR Motorsport BMW die Pole Position. Nach dem Start übernahmen sie schnell die Führung und schafften es sich bis zum Pflichtboxenstopp einen kleinen Vorsprung heraus zu fahren. In der zweiten Rennhälfte traten leider technische Probleme am BMW auf und man viel immer weiter zurück. Am Ende sprang ein enttäuschender neunter Platz heraus. An der Spitze lieferten sich die beiden Porsche Piloten Daan Meijer und Bob Herber einen sehenswerten Zweikampf. Die Führung wechselte mehrfach. Als nach Ablauf der 60 Rennminuten nach 35 Runden die Zielflagge geschwenkt wurde sicherte sich Daan Meijer in einem Zielsprint den Sieg mit 0,2 Sekunden Vorsprung auf Bob Herber. Den dritten Platz eroberte Roger Grouwels vor seinem Bruder Edward Grouwels und John de Wilde. Auf Platz sechs kam mit dem BMW von Martin Lanting der erste Pilot ins Ziel der nicht in einem Porsche 991 saß. In der Supersport 1 Klasse siegten Dennis de Borst und Stan van Oord im Seat Leon TCR. Der BMW von de Vreede / de Leuuw gewann die Supersport 2 Klasse. In der Sport Division war Henk Tappel im Silhouetten BMW erfolgreich. Ebenfalls am Start war der Forze Hydrogen Electric Racing LMP3. Das Fahrzeug war ähnlich schnell wie es laut war. Mit 7 Runden Rückstand wurde man souverän letzter und stand selbst den Clios noch im Weg. Am Sonntag war das Fahrzeug nicht mehr dabei. Dieses Projekt mag eine interessante Herausforderung für Ingenieure sein, mit dem Rennverlauf hatte das in Pink lackierte Auto allerdings nichts zu tun.
Das
zweite Rennen am Sonntag fand über die verkürzte Distanz von 50 Minuten statt. Erneut gingen Schouten / Sluys von der Pole aus ins Rennen. Aber schon in der ersten Runde gab es erneut technische Probleme am BMW was einen langen Boxenstopp nach sich zog. Gleiches Schicksal widerfuhr auch dem Teamkollegen Martin Lanting. Am Ende wurden sie mit einer Runde Rückstand auf den Plätzen fünf uns sechs in der GT Klasse gewertet. Das lag in erster Linie an einer ungewöhnlich hohen Ausfallquote. Der dritte BMW von Verhagen / Meijer musste nach einer Kollision mit Bob Herber aufgeben. Auch Herber stelle später seinen Porsche am Streckenrand ab. Für den Vortagessieger Daan Meijer war nach einer Kollision mit Edward Grouwels, bei welcher beide Porsche beschädigt wurden, frühzeitig Feierabend. Auch die Porsche Piloten Vincent Despriet und Cengiz Oguzhan parkten ihre Fahrzeuge früh. Die letzten vier verbliebenen Porsche machten den Sieg unter sich aus. Nach 29 Runden siegte John de Wilde im Speedlover Porsche vor Bas Barenbrug im RaceArt Porsche, van Hooydonk / Ceyisaker im DVB Racing Porsche und Roger Grouwels dem eine Durchfahrtsstrafe den möglichen Sieg kostete. In der Supersport 1 Klasse siegten erneut Dennis de Borst und Stan van Oord im Seat Leon. Der Koopman Racing BMW gewann die Supersport 2 Division. In der Sport Division wiederholte Henk Tappel im BMW seinen Vortagessieg.
Das nächste Rennen der Supercar Challenge findet am 29. September beim Racing Festival in Spa Francorchamps statt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Die
4h von Silverstone, das vierte Saisonrennen der Europäischen Le Mans Serie (der Link führt zum ausführlichen Rennbericht auf unseren Seiten) ist am Samstag vom TDS Racing/G-Drive-Oreca-Trio Roman Rusinov Andrea Pizzitola und Jean-Eric Vergne gewonnen worden. Die 3 Piloten beendeten das Rennen nach dem 3.Sieg im Vierten Rennen in überlegener Manier mit über einer Runde Vorsprung auf die zweitplazierte Mannschaft. Hinter den Siegern setzte sich das Dragonspeed-Trio Hendrik Hedman, Ben Hanley und Nicolas Lapierre durch. Die Oreca-Mannschaft hatte nach anfänglichen Problemen im mittleren Rennstint eine spritsparende Strategeie eingeschlagen umd in der Endphase als eine der wenigen Mannschaften einen Splash & Dash vermeiden zu können und war dank schneller Runden von Hanley und Lapierre noch auf die Podiumspositionen gerutscht. Somit kam man am IDEC-Sport Trio Paul Lafargue, Paul Loup-Chatin und Memo Rojas vorbei die besagter Splash & Dash den zweiten Rang kostete.
Auch
wenn wieder 5 Oreca auf den vorderen 5 Plätzen landeten, war die Dominanz des französischen Herstellers dieses Mal nicht so erdückend. In der Anfangsphase lag der von der Pole gestartete Ligier der Panis-Barthez-Mannschaft lange in Führung. Nach einer Durchfahrtsstrafe wegen eines Vergehens unter Gelb fiel man jedoch aus dem Kampf um einen Podiumsplatz. Auch die Dallara von High-Class Racing und AVF by Adrian Valles Racing lagen zeitweise auf den Podiumsplätzen, leisteten sich im Laufe des Rennens aber einige Schwächen die die Mannschaften jeweils ein besseres Resultat kosteten. Der in der letzten Rennhälfte stark auftrumpfende Racing Engineering Oreca wurde durch eine gerissene Bremsscheibe um einen sicheren 2.Gesamtrang gebracht.
In der LMP3 siegte das bislang eher im Schatten der überlegenen Teamkollegen stehende United Autosports Trio Anthony Wells, Garret Grist und Mattew Bell, währen die Teamkollegen Rayhall/Falb einen sicheren Podiumsrang durch einen Anlasserdefekt beim letzten Stop verloren. Zweiter wurde der Ecurie Ecosse Nielsen -Ligier von Colin Noble, Alex Kapadia und Christian Stubbe-Olsen. Rang 3 holt sich mit dem Ultimate Racing Norma M30 von Mathieux & Jean-Baptiste Lehaye, sowie Francois Herieux eine Norma-Mannschaft. Die deutsch-polnische Inter-Europol-Mannschaft hatte wie die meisten Teams mit einem Gripdefzit aufgrund der Eigenarten des neuen Asphalts in Silverstone zu kämpfen, zog sich aber mit einem 5.Klassenrang am Ende gut aus der Affäre.
In der
GTE gab es am Ende ein dramatisches Finish, das durch 10 sekündige Zeitstrafen für die beiden führenden Ferraris und eine Kollision in der letzten Kurve für den verfolgenden Proton-Porsche von Matteo Cairoli bestimmt wurde. Am Ende fehlten Cairoli/Roda/Roda in der Gesamtabrechnung auf den Klassensieg nur mickrige 0.124s, die sich das britische JMW-Ferrari-Trio Miguel Molina, Liam Griffin und Alex McDowall über die Ziellinie retten konnte.
Das Rennergebnis sowie der ausführliche Rennbericht können im Silverstone-Gesamtbericht auf unseren Seiten eingesehen werden. Die nächste Runde der Europäischen Le Mans Serie findet vom 21-23.September im belgischen Spa-Francorchamps statt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die
Bombe platzte lange nach der Zielflagge bei den 6h von Silverstone Silverstone (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) um 22.30 Uhr Ortszeit, also eine halbe Stunde vor Mitternacht in Europa, als alle Le Mans Fans schon zu Bett gegangen waren – beide Toyota die in gewohnt dominanter Manier mit 4 Runden Vorsprung einen Doppelsieg beim FIA Langstrecken Weltmeisterschaftslauf in Silverstone eingefahren hatten wurden am Abend disqualifiziert. Damit gelang der Rebellion-Truppe, die in der Mehrzahl zu diesem Zeitpunkt auch schon auf dem Heimweg war der erste Doppelsieg in der WEC-Geschichte.
Was war geschehen? Nun – zuerst war das Rennen wie von den meisten Zuschauern erwartet zu Ende gegangen. Die beiden Werkshybrid-Autos fuhren wie gehabt Kreise um die Konkurrenz und drückten dieser mit einem scheinbar makellosen Rennen innerhalb von 6 Stunden minimal 4 Runden Rückstand auf. Die TS050 waren im Schnitt 2 1/2s schneller wie die schnellsten Konkurrenten aus dem privaten LMP1-Lager. Denen dürfte zwar laut der EoT nur eine halbe Sekunde pro Runde fehlen, jedoch ist dies nur eine theroretische Kennzahl, da die Privaten lediglich die selben Reifenkonstruktionen wie die Japaner fahren müssen. Da diese auf die speziellen Erfordernisse der Hybridtechnik optimiert wurden, funktionieren diese nicht auf heckgetriebenen LMP´s, was per se schon einmal 2s Rückstand bedeutet.
Zudem dezimierten sich die LMP im Renenn selber. Gleich in der ersten Kurve ruschten die schnellsten Wagen von SMP Racing und Rebellion Racing ineinander. Der andere SMP-BR1 mit der #11 auf dem auch Lokalmatador Jenson Button antreten sollte, verrauchte nach nur 23 Runden mit einem Turbo-Schaden. Weitere technische Probleme sorgten dafür das der #3 Rebellion R13 von Neel Jani und André Lotterer am Ende hinter die Teamkollegen Mathias Beche, Thomas Laurent und Gustavo Menezes zurück fiel. Vorne beschädigte sich der lange mit der #7 führende Mike Convay den Unterboden seines Toyota beim Überunden eines Ferraris,
so das in der letzten Rennstunde die bisherigen Seriensieger Fernando Alonso, Sebastian Buemi und Kazuki Nakajima das bessere Ende vor den Teamkollegen Convay/Kobayashi/Lopez hatten.
Doch dann wurde bei der technischen Nachkontrolle festgestellt, das beim Flexibilitätstest der Bodenplatte sich diese um 9mm im Unterboden eindrücken liess - erlaubt waren lediglich 5mm - damit hatten die Japaner die Toleranz des Tests um 80% überschritten.
Hinter diesem Test steht eine nachträglich vom ACO reglementierte Spitzfindigkeit die sich einst Audi als erste hatte einfallen lassen: Die Bodenplanken der LMP1-Hybriden wurden seinerzeit -mit einer Feder versehen, womit sich diese bei bestimmten Extremkurven (z.B. Eau Rouge in Spa) in den Unterboden absenken konnten um nicht gleich den ganzen Wagen unlenkbar auf dem Asphalt aufliegen zu lassen. Dadurch gewann man wertvolle Millimeter wenn mans nicht übertrieb (Audi wurde z.B einmal in Spa wegen einer zu abgeschliffenen Bodenplatte disqualifiziert). Der ACO hat das Verfahren anerkannt, dabei aber eine Grenze gesetzt um zu verhindern das die vorgeschriebene Dicke der Bodenplatte durch das System unterlaufen wird und die Teams dabei zusätzliche Millimeter mit wertvollen Abtriebskräften gewinnen.
Toyota gab auf Nachfrage hin zu das System schon seit Jahren so zu verwenden, wobei nie bei der Nachkontrolle ein so grosser Federweg festgestellt wurde. Der japanische Hersteller legte daher noch am Abend einen Protest gegen den Wertungsausschluss ein, auch wenn die Erfolgsaussichten angesichts der Überschritung der Norm um gleich 80% eher gering sind. Nachtrag: Wie man mittlerweile in einem Team-Statement bekannt gab glaubt das japanische Werksteam nun das die über den Winter geänderten höheren Curbs in Silverstone indirekt an der Disqualifikation Schuld tragen. An diesen Curbs hättte man sich die Bodenplatte bzw. die Feder zerstört die die Planke in ihre Ausgangsposition zurückfedert. Zuletzt war das System in Spa kontrolliert und dort für reglementskonform befunden worden. In einem zweiten speraten Statement entschuldigte sich Toyota-Chef Akio Toyoda mittlerweile bei seinen 6 Piloten das man ihnen für das Rennen kein Auto zur Verfügung gestellt hätte mit denen sie den Sieg erringen konnten.
Im
Endeffekt gewann so Rebellion die 6h von Silverstone nachträglich mit einem Doppelsieg: Mathias Beche, Thomas Laurent und Gustavo Menezes - die zu Rennbeginn nach einem Gerangel mit dem SMP-Racing BR1 noch einen Dreher als Schrecksekund verkraften mussten (Bild) wurden als Sieger vor Neel Jani und André Lotterer verzeichnet. SMP Racing rutschte dadurch nachträglich mit der von Stephane Sarrazin und Egor Orudzhev pilotierten #17 auf das Podium. Es wäre bei einer Ablehnung des Protestes der erste Doppelsieg für die britisch-schweizer LMP1-Mannschaft.
In der LMP2 gelang der britisch-chinesischen Jackie Chan DC-Racing Mannschaft ebenfalls ein Doppelsieg. Der GTE-Pro-Erfolg ging an Ferrari während sich die deutsche Dempsey-Proton Racing Mannschaft zum 2.Male nach dem Klassensieg in Le Mans erneut in der GTE-AM-Klasse durchsetzen konnte.
Der detaillierte, vollständige Rennbericht kann unter diesem Link auf unseren Seiten eingesehen werden.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Doppelter Einsatz für das GT-Eins-Team. Wir sind an diesem Wochenende parallel in Silverstone und Zandvoort unterwgs um akuell vom ADAC GT-Masters und der britischen ELMS-/WEC- Doppelrunde zu berichten.
Den Rennbericht
vom ADAC GT-Masters in Zandvoort findet ihr unter diesem Link.
Die traditionelle Doppelveranstaltung der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und der Europäischen Le Mans Serie in England kann unter diesem Link hier im Detail verfolgt werden.
An einem Wochenende wie diesem mit 5 Rennveranstaltungen gleichzeitig muss man naturgemäß Abstriche bei der aktuellen Coverage machen. Das Rowe-6h ADAC Ruhrpokalrennen der VLN Langstreckenmeisterschaft werden wir zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Kurze Newsartikel von der IMSA-Runde in Virginia oder der GT4 Central Serie am Slovakiaring werden wir versuchen in den kommenden Tagen nachzuliefern.
Verfasst von Porsche Pressetext. Veröffentlicht in Porsche Carrera Cup
Am
vergangenen Wochenende wechselte beim Sonntagslauf des Porsche Carrera Cup Deutschland im Rahmen des Oldtimer-GP am Nürburgring die Tabellenführung: Durch seinen 5. Saisonsieg ist Porsche-Junior Thomas Preining nach 8 Rennen Spitzenreiter in der Gesamtwertung. Beim Lauf am Sonntag gewann der Österreicher vor seinem schärfsten Konkurrenten und Lechner Racing Teamkollegen Michael Ammermüller. Zwar sind die beiden Lechner-Piloten punktgleich, doch Preining steht dank der höheren Anzahl an Siegen auf Rang eins. Nachdem Förch Racing Pilot Jaap van Lagen den Lauf am Samstag als Erster beendete, überquerte der Niederländer beim achten Rennen die Ziellinie auf Rang 3.
Im
Rahmen des Festivals für historische Fahrzeuge rollten insgesamt 27 Porsche 911 GT3 Cup in die Startaufstellung. Angeführt wurde das Feld der 485 PS starken Neunelfer bei Sonnenschein und 24°C von Preining. Ammermüller erwischte von der zweiten Position einen hervorragenden Start, doch der Linzer war noch schneller und verteidigte die Spitzenposition. Im weiteren Verlauf des Rennens löste sich das Duo von den Konkurrenten. Ammermüller lauerte auf einen Fehler des 20-Jährigen, aber Preining gelang nach 16 Runden ein souveräner Start-Ziel-Sieg. Porsche-Routinier Ammermüller belegte 1,5s dahinter den zweiten Platz. Der Sieger vom Vortag van Lagen begann den Lauf von der dritten Position und verteidigte seinen Platz bis zum Schluss.
Der Niederländer Larry ten Voorde wurde auf dem Traditionskurs in der Eifel mit seinem Project 1-Porsche Vierter. Den fünften Platz sicherte sich als bester Rookie der Luxemburger Lechner-Pilot Dylan Pereira. Auf den sechsten Platz fuhr Pereiras Teamkollege Jean-Baptiste Simmenauer aus Frankreich. Routinier Robert Lukas belegte Rang sieben vor seinem Landsmann Igor Walilko.
Bester
Amateurfahrer wurde Black Falcon-Fahrer Carlos Rivas vor Stefan Rehkopf. Der Deutsche Jörn Schmidt-Staade sah die Zielflagge auf der 4,638 Kilometer langen Rennstrecke in der Amateur-Klasse als Dritter.
Preining führt die Meisterschaft des Porsche Carrera Cup Deutschland nach acht Rennen an. Der Youngster siegte fünfmal und sammelte bisher 159 Punkte. Ammermüller folgt punktgleich dahinter, allerdings mit drei Siegen weniger. Ten Voorde steht als Dritter bei 106 Zählern. Führender in der Rookie-Klasse ist Pereira mit 134 Punkten. Schmidt-Staade ist mit 172 Punkten Erster in der Amateur-Klassifizierung.
Die nächsten beiden Läufe trägt der Porsche Carrera Cup Deutschland im Rahmen des ADAC GT-Masters aus. An diesem Wochenende reist der nationale Markenpokal dafür zum Circuit Park Zandvoort an die niederländische Nordseeküste.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Sprint Serie ( BSS )
Lamborghini
plant aus dem Modell des Lamborghini Huracán Supertropheo ein GT2-Modell für die neue von der SRO geplante GT2-Klasse zu entwickeln. Dies hat Lamborghini Sportchef Giorgio Sanna unseren Kollegen von Sportscar 365 eröffnet. Demnach würde der Supertropheo eine geeignete Basis abgeben, um die von der SRO für Privatpiloten geplante Klasse, die 2019 eingeführt werden soll und von der Performance her zwischen GT3 und GT4 eingeordnet werden soll, mit geringfügigen Modifikationen zu beschicken.
Bislang sind etwa 150 Supertropheo-Autos von Lamborghini gebaut worden. Ein GT2-Kit wäre eine lohnende Option um den Boliden, der in Langstreckenrennen wie der 24 Stunden-Serie bereits seine Haltbarkeit unter Beweis gestellt hat, für weitere Rennserien und – einsätze zu qualifizieren. Lamborghini hatte just vor wenigen Tagen die lange verfolgten Pläne für einen GTE-Einstieg eingestellt. Die GT4 ist für den italienischen Hersteller aus der VAG-Gruppe mangels eines geeigneten Basismodells uninteressant. Somit könnte ein GT2-Modell eine preiswerte Möglichkeit für Lamborghini sein die Motorsport-Produktpalette zu erweitern.
Neben Lamborghini planen laut unseren Kollegen auch Porsche und Ferrari ähnliche GT2-Modelle auf den Markt zu bringen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
173 Teams
stehen auf der vorläufigen Nennliste des Saisonhöhepunktes der VLN Langstreckenmeisterschaft - dem Rowe-6h ADAC Ruhrpokal. Das einzige 6h-Rennen in der Serie wirkt auch in diesem Jahr als Teilnehmermagnet: einige Klassen stellen neue Teilnehmerrekorde auf und das betrifft noch nicht mal die plakativen Top-Klassen.
Um den Sieg fahren insgesamt 16 Autos: 15 GT3 und der in der SP-X-Klasse startende neue Manthey-GT3-Porsche für 2019 – dieses Mal mit dem Trio Fred Makowiecki, Lars Kern und Marco Seefried - werden sich ein Rennen um das Gesamtpodium liefern. In der GT3 sind 5 BMW (3* Walkenhorst, je ein ROWE Racing und Falken-Motorsport BMW M6-GT3) 5 Porsche (2* Frikadelli Racing Team, der Manthey-Klohs-Wagen, auf dem Lars Kern neben Martin Ragginger einen Doppeleinsatz fährt, Falken und GetSpeed Performance), 2 Wochenspiegel Team Monschau-Ferraris, der Konrad Motorsport Lamborghini Huracán GT3 Hubert Haupts Black Falcon Mercedes AMG GT3 und ein Car-Collection Audi R8 LMS GT3 am Start. In der Pro-Klasse der Gesamtsiegkandidaten starten dabei 9 Wagen: beide Falken Autos, der Black Falcon AMG, ein Wochenspiegel Team Monschau-Ferrari, der Manthey-Porsche, ein Frikadelli-Porsche,
2 Wagen von Walkenhorst (ein M6 und der Z4) und der mit Philipp Eng und Tom Blomqvist bemannte ROWE Racing BMW M6-GT3.
Spannend wird es auch abseits der Top-Klasse: 6 SP7 (darunter 3 MR-Porsche) sowie 5 CUP2-Porsche bereichern das Feld um 11 weitere Porsche. 2 weitere MR-Porsche (mit einem über 4l grossen Motor) starten in der SP8, die mit 2 BMW und je einem Lexus, Ferrari und Aston Martin insgesamt 7 Starter aufweist. 2 BMW kommen in der SP8T hinzu.
Ein Rekordfeld gibt es in der GT4-Klasse: mit 12 Autos stehen so viel Wagen wie noch nie in den letzten 4 Jahren am Start. 6 BMW M4-GT4 der Teams Team Securtal Sorg Rennsport, Adrenalin Motorsport, Ring-Racing, Walkenhorst Motorsport und Leutheuser Racing, 4 Mercedes AMG GT4 von Black Falcon und Mathol Racing, ein Aston Martin Vantage GT4 von Mathol und ein Porsche Cayman der Pro Sport Performance-Mannschaft versprechen einen spannenden
Kampf um den Sieg in der Klasse. Hinzu kommen 2 CUP-X KTM X-Bow von Teichmann Racing. 3 weitere Porsche starten in der mit 5 Teilnehmern besetzten SP6-Klasse, Die SP3 ist mit 6 Toyota und Subarus besetzt.
In der Klasse der seriennahen Produktionswagen der V-Klassen starten 6 Wagen in der V6 und 10 in der V5 – nur 2 der 16 Wagen sind keine Porsche. Das ist aber gar nichts gegen die Teilnehmerzahl in der V4-Klasse: 28 (!) BMW325i bilden das grösste Feld bei diesem Lauf. Befürchtungen das die Reglementsneuordnung in der Klasse zu einem Teilnehmerschwund führen könnten dürften damit endgültig widerlegt sein. In der Gruppe H gehen zu diesem Lauf 9 Wagen an den Start – darunter allerdings keiner in der H4-Klasse: alle Autos starten in der Tourenwagenklasse der H2. Dafür starten 3 GT´s in der AT-Klasse – 2 Care for Climate Porsche und ein Ford Mustang.
In den CUP-Klassen starten 18 BMW M235i in der CUP5, 9 TCR, 8 CUP3-Cayman, sowie die schon erwähnten 2 CUP X und 5 CUP2-Porsche.
Der Lauf startet am Samstag wie gehabt um 12 Uhr und wird auf der VLN Langstreckenmeisterschafts-Website live übertragen. Der Rennbericht auf unseren Seiten erscheint dieses Mal wegen der Terminüberschneidung mit dem FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Wochenende in Silverstone mit einigen Tagen Verspätung.