Nachlese ADAC GT Masters – Zandvoort

Am vergangenen Wochenende fand in Zandvoort das fünfte Rennwochenende (der Link führt direkt zum Rennbericht) der diesjährigen ADAC GT Masters Saison statt. Es war das dritte Auslandsrennen dieser Meisterschaft. Der Dünenkurs in Zandvoort ist eine der bei Fahrern und Teams beliebtesten Strecken im Kalender. Mit schnellen und anspruchsvollen, teilweise nicht einsehbaren Kurven hat die 4,307 Kilometer lange und bereits 1948 eingeweihte Strecke, trotz mehrerer Umbauten, ihren ursprünglichen Charakter bewahrt.

Start Race 134 GT3-Fahrzeuge von acht verschiedenen Herstellern traten zu den Läufen 9 und 10 der aktuellen Saison an. Der Mercedes-AMG von SML CarWellness by Car Collection nahm nicht teil.

Spätestens an diesem Wochenende wurde klar, dass trotz einer scheinbar funktionierenden  BoP, am Nürburgring lagen immerhin etwa 30 Fahrzeuge innerhalb einer Sekunde, ein Team zur Zeit besonders unter eben dieser BoP leidet.

Der Titelverteidiger, die Corvette von Callaway Competition, musste zuletzt neben einem gehörigen Mehrgewicht (+55 kg, Gesamtgewicht jetzt 1.305 kg!) auch noch eine Verkleinerung des Restriktors um 2 mm verkraften. Das kostet in der Summe mächtig Leistung. Nach Einschätzung von Teamchef Mike Gramke sprechen wir realistisch von rund 30 PS.Corvette

In Zandvoort fand sich die Callaway Corvette gleich in FP1 auf P23 wieder und zwar mit einer deutlich langsameren Zeit als 2017. Die Strecke bot offenbar weniger Grip als im Vorjahr und bremste auch die Konkurrenz. Trotzdem war man um knapp eine Sekunde zusätzlich im Nachteil. Und das auf neuen Gummis.

Bei den Topspeed Messungen am selben Tag fehlten der Corvette zirka 9 km/h am Ende der Zielgeraden (P28 in der Rangliste!). Kein Wunder, dass das Team sich im Kampf um den Titel mittlerweile wie ein Krokodil ohne Zähne vorkommt!

Jetzt ist SRO gefordert, im Sinne eines fairen Kampfs um die Meisterschaft, sein BoP-Werk unbedingt noch einmal kritisch unter die Lupe zu nehmen und sich sachlich fundierten Argumenten nicht zu verschließen.
Die offensichtlich zu große Schieflage und die damit verbundene Beeinflussung der Titelvergabe, nimmt auch in den Social Media einen immer größeren Raum ein und reflektiert klar negativ auf eine im Grunde tolle Rennserie!

Auch in den niederländischen Nordseedünen nahe Amsterdam, gab es wieder reichlich Diskussionen über zu späte und inkonsistente Entscheidungen der Rennleitung.
Fight in den DünenSportlich besonders erwähnenswert war die starke Leistung der GRT Grasser Lamborghini #19 und #63 im Qualifying am Samstag und der Sieg der #19 im Rennen.

Außerdem die Bravourleistung des Teams Precote Herberth Motorsport. Robert Renauer hatte den 911er mit der #99 am Freitagmittag sehr unsanft (mit ca. 4 G) in den Leitplanken versenkt, war aber selbst Gott sei Dank relativ unbeschadet davon gekommen. Für die Mechaniker bedeutete das jedoch Nachtarbeit, konkret bis um 3 Uhr in der Früh, bevor der Porsche am Samstagmorgen wieder fahrbereit in der Box stand.
Der Sieg im Sonntagrennen war eine verdiente Belohnung, die wahrscheinlich jeder in Zandvoort dem Team von Herzen gegönnt hat.

Ein besonderes Highlight auch der phantastische zweite Platz von Patrick Assenheimer und Raffaele Marciello im AutoArenA Mercedes-AMG #84. Balsam für die Seele!


Alle Hintergrundinformationen und die ganze Action des Wochenendes
können in unserem, wie immer ausführlichen, Rennbericht nachgelesen werden.

Die nächste und gleichzeitig bereits vorletzte Runde, findet in knapp drei Wochen, vom 7. bis 9. September 2018, am Sachsenring statt.

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