FFSA-GT – 2008 auch in Spa?

07ffsa498Sechs Termine der Französischen GT-Meisterschaft waren schon im November bekannt gegeben worden. Von diesen hat sich lediglich das Datum der Runde in Val de Vienne um eine Woche verschoben - geplant sind: 22./24.03.08 – Nogaro, 26./27.04.08 – Ledenon, 10./11.05.08 – Dijon, 28./29.06.08 – Val de Vienne, 06./07.09.08 – Albi, 11./12.10.08 – Magny-Cours. Wie in den vergangenen Jahren dürfte ein weiterer Event, bei dem aus der Super Serie FFSA nur die GTs antreten, hinzukommen – nach bisher vorliegenden Informationen soll dies in Spa-Francorchamps am 19./20.07.08 der Fall sein.

British GT – neue Ferrari-Teams: CRS, Chad Racing und A-Tech Racing

07bgtc712Während in der abgelaufenen Saison in der Britischen GT-Meisterschaft nur zwei Teams auf den Ferrari F430 GT3 setzten (im Bild der Wagen des Teams VRS), wird deren Anzahl 2008 deutlich zunehmen.

CR Scuderia hat bereits vor einigen Wochen angekündigt, nächstes Jahr drei Fahrzeuge dieses Typs an den Start zu bringen. Weiters will Chad Racing zwei F430 GT3 einsetzen - als Fahrer stehen bislang Peter Bamford / Matt Griffin fest, über die Besetzung des zweiten Autos wird noch verhandelt. Ob Chad Racing auch jenen Lamborghini Gallardo, den man in der Belcar verwendet, fallweise in der British GT laufen lässt, ist noch offen. Dritter im Bunde der neuen Ferrari-Teams ist A-Tech Racing – neben einem F430 für Richard Marsh / Anthony Reid soll ein zweites, noch nicht näher bezeichnetes Auto zum Einsatz kommen. Weitere Details zu Piloten und Sponsoring wollen die genannten Teams nach dem Jahreswechsel bekannt geben.

Erster Horag-RS-Spyder Test

lista2Eine neue Teamära leitete Horag-Racing am dritten Adventswochenende in Barcelona ein. Bei Testfahrten auf dem Circuito de Catalunya setzte die Sulgener Mannschaft um Teamchef Markus Hotz erstmals den neuen Porsche Spyder RS ein. Die Stammpiloten Fredy Lienhard und Didier Theys fuhren bei ihren Stints insgesamt 195 problemlose Runden. Insgesamt konnte die Thurgau-Truppe 15 Stunden lang die neu mit einer Schikane umgestaltete Grand Prix-Strecke für die Probefahrten nutzen. Fahrer und Techniker zeigten sich vom neuen Auto sehr begeistert.

Im November war von der Porsche Rennabteilung im württembergischen Weissach der neue LMP2-Rennsportwagen an das Horag-Team ausgeliefert worden. Nach der Lackierung in eine Variation der traditionellen schweizer Rennsportfarben und individuellen Anpassungen wurden nochmals bei Porsche selbst Arbeiten vollzogen, bevor die Testfahrten unternommen wurden.

„Am Freitag waren es zwei Mal vier Stunden und am Samstag sieben Stunden gewesen. Solche Testbedingungen gibt es an den Rennwochenenden nicht“, freute sich Rennsporthaudegen Markus Hotz über den großzügigen Zeitrahmen. Begleitet wurden die Test von einer Fußballmannschaft starken Abordnung der Porsche-Rennabteilung unter Führung des Niederländers Martyn Meijs. Das Testprogramm absolvierte das Horag-Team indes selbstständig, bei kleineren Rückfragen konnte auf das „Weissach-Know How“ zurück gegriffen werden. Reifentechniker von Michelin und ein AP-Bremsenspezialist begleiteten zudem die Testtage. Als Zielsetzung hatten Markus Hotz das Kennenlernen des Autos mit seinen komplexen Systemen im Fahrbetrieb sowie das Sammeln von Daten für die spätere Auswertung abgesteckt.

lista1Insgesamt absolvierten Theys und Lienhard bei trockenen aber äußerst kalten Wetterbedingungen eine Distanz von etwas mehr als 900 Kilometern. Sportwagenroutinier beurteilte Fredy Lienhard das 480-PS starke Kohlefaserauto sehr positiv: „Supersensationell! Das beste Auto, das ich je gefahren bin.“ Der Sieger zahlreicher klassischer Endurancerennen auf Ferrari, Dallara und Lola lobte vor allem die Fahreigenschaften und die Motorcharakteristik. „Das Auto liegt sehr gut auf der Fahrbahn und lässt sich sehr präzise lenken,“ stellte Lienhard fest. „Das Auto besitzt sehr viel „Downforce“ und das Triebwerk eine sehr gute Charakteristik mit einem sehr guten Drehmoment von unten heraus.“ Wie zugleich sein langjähriger Stallgefährte Theys lobte er die Fahrbarkeit des Autos, die auch mal „kleinere Fehler verzeiht“. 

Auch Teamchef Markus Hotz zeigte sich über die gelungene erste Ausfahrt sehr zufrieden, gab sich aber hinsichtlich der Erwartungen für die Saison 2008 „demütig“: „Wir dürfen die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Das Team steckt jetzt in einem Lernprozess und wir müssen schauen das Potenzial nutzen zu können.“ Nachdem in den USA durch die Teams von Penske und Dyson in der vergangen Saison vier Porsche LMP2-Wagen eingesetzt wurden, ist in Europa das Horag-Team das erste, das den Spyder zu ausgiebigen Tests ausführte. Die Teams von Verschuur (NL) und Essex (DK) planen für die kommende Saison gleichfalls den Einsatz eines neuen  „Schwabenpfeils“.

Als dritter Fahrer wird wie bereits gemeldet der Niederländer Jan Lammers zum Team stoßen. Der ehemalige F1-Pilot bringt als Le Mans-Sieger von 1988 (mit Jaguar) eine immense Sportwagenerfahrung mit ein. Angepeilt sind vom Horag-Team Einzelstarts in der American Le Mans-Series mit den Traditionsrennen in Sebring und Road Atlanta sowie alle europäischen Rennen der Le Mans-Series.

Brasil GT3 – Jahresrückblick 2007

07bras500Beachtliches haben Antonio Hermann und Walter Derani mit Unterstützung von Stephane Ratels SRO auf die Beine gestellt: Die neue Brasilianische GT3-Meisterschaft startete ihre Debutsaison erst Mitte August. Binnen vier Monaten gelang es den Serien-Promotern – wenn auch mit einigem notwendigen Improvisationstalent, was die Austragungsorte betraf - fünf Events zu je zwei ein-Stunden-Läufen durchzuführen. Am Start stand jeweils rund ein Dutzend GT3-Fahrzeuge der Marken Ferrari, Dodge, Lamborghini und Porsche, welche gerade in Brasilien beim Publikum einen hervorragenden Ruf genießen.

 

07bras405bVon den Brasil GT3-Fahrern sind in unseren Breiten nur wenige bekannt, einige ehemalige Formel-1-Piloten wir Roberto Moreno und Luciano Burti sind jedoch vielen geläufig. Daneben hat auch Antonio Hermann, der schon desöfteren im Team von Franz Konrad fuhr, in der Sportwagen- und GT-Szene seit vielen Jahren einen guten Namen. Er konnte mit seinem Porsche 997 GT3 (Bild links) in der von ihm mitbegründeten Serie einen Podestplatz einfahren und in fast allen Rennen punkten.

 

Spannend war die Titelentscheidung - Andreas Mattheis und Xandy Negrao sen. genossen dabei den Vorteil, ab Saisonmitte zwischen einer Viper sowie einem Gallardo ihres Teams wählen zu können. Fünf Siege in Folge in der zweiten Hälfte der Meisterschaft brachten letztlich den sicheren Gesamtsieg. Ihre unmittelbaren Konkurrenten Alceu Feldmann / Paulo Bonifacio, die in den ersten drei Veranstaltungen des Jahres vier Siege und zwei zweite Plätze verbuchen konnten, 07bras570hatten hingegen kein Ersatzfahrzeug für ihren Lamborghini zur Verfügung. Zwei Nullrunden und ein achter Platz gegen Ende der Saison kosteten ihnen den Titel.

 

Aus den Reihen der Ferrari-Piloten ist vor allem Claudio Ricci hervorzuheben, der als Co-Pilot von Walter Derani mit dem F430 GT3 des CRT-Teams (Bild rechts) sechsmal die schnellste Rennrunde erzielte. Zweimal gelang dies auch Roberto Moreno in einem weiteren Ferrari.

Über die Expansionspläne der Serie mit Läufen in Uruguay wurde bereits berichtet. Neben einem Ford GT und einer Corvette sollen in der nächsten Saison noch einige weitere GT3-Autos das bisherige Feld der Brasil GT3 vergrößern.

Essex Porsche RS Spyder

essexrsspyderDas dänische Team Essex hat seinen Porsche RS Spyder nun offiziell vorgestellt. Wie unsere Kollegen von Racingworld.it berichteten hat die Truppe um Teamchef und Pilot John Nielsen ihren neuen LMP2 nun offiziell in Empfang genommen. Die LMS und die 24 Stunden von Le Mans stehen auf der Agenda des dänischen Routiniers.

Als Besatzung sind bislang der 17-fach Le Mans-Teilnehmer Nielsen, der 1990 die 24h auf einem Jaguar XJR12 gewinnen konnte, und sein Kompagnon Casper Elgaard (bislang fünf Le Mans-Teilnahmen) fixiert, die in den vergangenen Jahren diverse Zytek und auch einen Lister-LMP1 in der 1000km-Rennserie und an der Sarthe bewegten. Mit dem dritten RS Spyder in der europäischen Serie nach den Fahrzeugen von Horag und Veerschur darf sich die Konkurrenz auf einen harten Wettbewerb im Jahr 2008 einstellen. 

V de V Modern Endurance – Saisonrückblick 2007

07vdev923aAuf den ersten Blick beeindruckten in den letzten Jahren an der VdeV-Modern Endurance stets die enormen Teilnehmerzahlen - die Veranstalter mussten desöfteren Teams auf die Warteliste setzten, die Boxen und Fahrerlager drohten meist aus allen Nähten zu platzen. 2007 ging man daher bei fünf der acht Events einen neuen Weg und nahm sowohl für die Prototypen als auch für die GT-/Tourisme-Klassen je einen separaten drei-Stunden-Lauf ins Programm. Nur noch die 500 Meilen von Spa, die 4000 km von Magny-Cours (eigentlich ein 12-Stunden-Rennen) und die 6h von Estoril wurden gemeinsam ausgefahren.

Im Feld der mehr als 40 CN- und C3-Prototypen dominierten von der Anzahl her die Chassis von Norma- und Ligier - die vergleichsweise wenigen Juno SSE hatten meist die Rolle der Hechte im Karpfenteich. Um das neueste Chassis aus dem Hause Norma gab es den Großteil der Saison eine reglementsbedingte Problemstellung – die M20F waren erst ab dem vorletzten Lauf dieses Jahres punkteberechtigt.

Viermal standen heuer Norma-Besatzungen auf dem obersten Treppchen des Podiums, drei Siege holte der spätere Titelgewinner Adrian Mardlin mit Co-Pilot Rob Croydon im blau lackierten Juno SSE mit der Startnummer #23 (Bild oben). 07vdev990tBeim Saisonfinale in Estoril gab es schließlich noch einen Ligier-Erfolg. Alle acht Läufe wurden von Fahrerduos aus Großbritannien gewonnen. Radical brachte in der Laufe der Saison verstärkte das Modell SR5 zum Einsatz, einzelne Top-10-Platzierungen waren ein Hinweis auf das Potential dieses Fahrzeuges.

In den sogenannten GT-/Tourisme-Kategorien laufen neben etlichen Porsches sowie einzelnen anderen GT- und Challenge-Autos auch einige Silhouetten-Tourenwagen (Bild links). In der Regel waren etwas mehr als 30 Autos am Start, die Challenge-Gesamtwertung dieser Klassen sah neun Porsche-Piloten unter den Top 10.

5 Stunden von Oschersleben

WEKEigentlich finden über den Winter hinweg kaum Rennevents statt. Eine Ausnahme ist die niederländische Winter Endurance Kampionship, die sogar mit Langstreckenrennen interessierten Piloten und Teams über den Jahreswechsel hinweg ein Betätigungsfeld bietet.  Am letzten Wochenende gastierte die Serie in Oschersleben.

Beim 5-Stunden-Rennen gewann der Lammertink-Porsche 997 GT3 Cup nach 162 Runden, über 600km und fünf Stunden Rennzeit mit zwei Runden Vorsprung vor dem G&A-BMW Z4 und dem Sotrax Albert-Porsche GT3. Ein kurzer Rennbericht zum 5h-Rennen  findet sich auf unserer Berichteseite.

Speedy Garage mit LMP2-Plänen

Speedy-SpykerDas schweizer Speedy-Garage-Team baut seine LMS-Aktivitäten aus. Sportwagenfans kannten ja bislang schon die Aktivitäten der Mannschaft in der GT-Klasse in der man einen Kunden-Spyker C8 Spyder GT2R einsetzte. Nun soll auch noch ein Engagement in der LMP2-Kategorie hinzukommen. Gemäß verschiedener Quellen ist der Einsatz eines Lola B80/60 mit geschlossenem Cockpit und Mazda-AER-Motor in der kleinen Prototypenklasse geplant. Damit würde sich das Team an die mutige Aufgabe machen, beim Einstieg in die neue Fahrzeugklasse gleich zwei Debütkostruktionen zu betreuen.

Für das Debüt ist man eine Partnerschaft mit Hugh Haydens Sebah-Team eingegangen. Sebah hat mehrere GT2-Titel in der LMS zu Buche stehen und liebäugelte schon letztes Jahr mit einem Einstieg in die LMP2. lolab08Aus Kostengründen entschied sich Hayden dann den Einsatz aufzuschieben und war 2007 statt dessen bei der Betreuung des Proton-Felbermayr-Teams   engagiert. Sebah-Speedy wird  auch eine Nennung für die 24h von Le Mans einreichen und den Wagen ab Februar zum Rollout und folgenden Tests einsetzen. Ein Einsatz bei den 12h von Sebring ist nicht geplant.

Bislang existiert für das 2l-Turboaggregat, das gemeinhin als leichtester derzeit auf dem Markt befindlicher LMP2-Treibsatz gilt, nur ein Einsatzteam in der ALMS. Das BK-Motorsport-Team setzt dort einen B07/42–Lola ein und hat in der vergangenen Saison den Entwicklungseinsatz für den im Mazda-Auftrag gefertigten Motor bestritten.

SRO-Preisverleihung in Monaco

Die 2007-FIA-GT- und FIA-GT3-Meister erhielten letztes Wochenende im Rahmen einer glanzvollen Motorsportfeier im Sporting d'Eté in Monaco ihre Auszeichnungen.

Thomas Biagi und Matthias Quinger von Vitaphone sowie Maurizio Leschiutta von Maserati kassierten die Trophäen für den GT1-Fahrertitel bzw. die Titel in der Team- und Herstellerwertung. In der GT2-Klasse holten Dirk Müller und Toni Vilander den Pokal für den Fahrertitel ab, Amato Ferrari jenen als Gewinner der Teamwertung. Antonello Coletta erhielt den Preis für die Herstellerwertung in der GT2-Kategorie.
Henri Moser und Gilles Vannelet feierten sich als Meister der FIA-GT3 European Championship und nahmen ebenfalls ihre Trophäe in Empfang. Außerdem wurden die beiden mit einem Preisgeld von 150.000,-- € und einem Reifengutschein von Michelin beschert, welcher den eventuellen Sprung in die FIA-GT Championship erleichtern soll.

Oreca-Courage 2008 mit Judd

courage13spavh Oreca-Courage  plant den neuen LMP1-Boliden für das kommende Jahr mit Judd 5,5l-Motoren auszurüsten. Damit wird die Liäson mit AER nach nur einem Jahr beendet. Der AER P32T Biturbo V8 war erst 2006 nach dem Abgang von Mugen in das Heck der neuen LC 70 Courages eingepflanzt worden. Oreca hatte bereits beim Einsatz der Dallara-Chassis 2002 Erfahrungen mit Judd sammeln können - damals freilich noch mit der 4l-Version, die nun auf 5,5l angewachsen und ein Standards-setzender Sportwagenmotor geworden ist.

Auch sonst befindet sich Oreca auf dem geplanten Weg zum LMP1-Projekt 2008. Die Fusion der beiden Konstruktionsbüros wurde gerade vollzogen. Zudem hat man sich gemäß einer Meldung unserer Kollegen von Endurance-Info.com den bislang in Audi-Diensten stehenden Aerodynamiker Vincent Bichon geangelt, der Erfahrungen aus den Le Mans-Projekten von Audi mitbringt.  Die Fahrerbesatzung des Boliden steht auch noch nicht fest – es wird allgemein damit gerechnet, dass zumindest das Saleen-Duo Ortelli / Ayari eines der geplanten beiden Cockpits 2008 bekommt.

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