Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die 7.te Runde der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft startet am kommenden Wochenende mit den 6h von Fuji. Auf der 2. Heimstrecke von Toyota (nach dem Nürburgring) will die japanische Truppe nach einem durchwachsenen Jahr mit dem charakterschärfenden Finish in Le Mans endlich wieder die Fähigkeiten ihrer Highspeed-Aerodynamik aufblitzen lassen und endlich den ersten Sieg des Jahres einfahren. 32 Teams – 8 LMP1, 11 LMP2, 7 GTE-Pro und 6 GTE-AM – werden für die japanische Runde erwartet.
Zahlreicher sind da schon die Änderungen in der LMP2: mit dem 2. Manor GP Oreca O05 LMP2 , pilotiert von Tor Graves, dem Briten Alex Lynn und Lokalmatador Shinji Nakano, fährt die britische Mannschaft zum ersten Mal seit der Runde am Nürburgring wieder ihr zweites Auto auf, nachdem die Bremsprobleme beim französischen Chassis nun durch den Wechsel eines Zulieferers behoben scheinen. Extreme Speed Motorsports hat die Besatzung seiner #30 komplett ausgetauscht, an deren Steuer nun der Italiener Antonio Giovanazzi, G-Drive-ELMS-Pilot Giedo van der Garde und der Indonesier Sean Gelael Platz nehemen werden. Aufgrund des Sponsorendeals Gelaels kommt der Ligier JS P2 LMP2 der amerikanischen Mannschaft, die ab sofort wieder auf Dunlops vertraut, in ungewohnten KFC-Farben daher. Da René Rast beim DTM-Finale verpflichtet ist wird Will Stevens seinen Platz im G-Drive Oreca einnehmen. Und der #27 SMP-BR01 wird wieder mit Mikaeil Aleshin als drittem Pilot bemannt.
In der GTE-Pro ist der Ford GT #67 nur noch mit einem Pilotenduo (Harry Ticknell und Andy Priaulx) unterwegs, da Marino Franchitti bei dieser Runde als 3. Fahrer aussetzt. Darren Turner wird an Bord des #97 Aston Martin Vantage GTE von Richie Stanaway unterstützt der für den noch in Austin engagierten Fernando Rees einspringt. In der GTE-Am startet wieder Patrick Long an Bord des Abu Dhabi-Proton-Porsches als 3.Pilot.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Im Rahmen der Whelen Euro Nascar Serie fand am Sonntag das Saisonfinale der Belcar Endurance Championship 2016 auf dem Circuit Zolder statt. Vor dem fünften und letzten Meisterschaftslauf führten Luc de Cock, Sam Dejonghe und Tim Joosen im Deldiche Racing Norma punktgleich mit dem Mext Racing Porsche von Kris & Koen Wauters sowie Xavier Stevens die Tabelle mit je 732 Punkten an. Auf dem dritten Platz folgten die Brüder Hans und Frank Thiers mit 704 Punkten.
Das Finalrennen, für welches sich 33 Fahrzeuge in Zolder eingefunden hatten, wurde wie üblich über die Distanz von 125 Minuten ausgetragen. Im Qualifying setzte Tim Joosen die schnellste Zeit und stellte den Deldiche Racing Norma auf die Pole Position. Und auch im Rennen war der Norma nicht zu schlagen. Im fünften Saisonrennen gab es den vierten Sieg für Joosen, de Cock und Dejonghe. Lediglich bei den 24 Stunden von Zolder musste man sich dem Belgium Racing Porsche geschlagen geben. Mit dem Sieg beim Finalrennen sicherte sich das Deldiche Racing Team auch den Meistertitel in der Belcar 2016.
Mit einer Runde Rückstand kam der Bas Koeten Racing Wolf GB08 von Stienes Longin, Thomas Piessens und Sven van Laere ins Ziel gefolgt von dem PK Carsport Wolf von Bert Longin und Christoff Corten. Vierter wurde der Mext Racing Porsche von Xavier Stevens und Kris Wauters, die damit sowohl in diesem Rennen als auch in der Gesamtwertung die GT Klasse gewannen. Der DVB Racing Ferrari von Hans und Frank Thiers kam auf Platz 5 in Ziel gefolgt von Guy Verheyen und Jean-Pierre Verhoeven im Speedlover Porsche. Der PK Carsport BMW von Maxime Dumarey gewann die Tourenwagen Klasse. Wim Jeuris im Radical und der Mc Donalds Racing Norma von Houthoofd/Bouillon sahen die Zielflagge nicht.
Der 9. VLN Langstreckenmeisterschafts-Lauf, das DMV 250 Meilen Rennen brachte auch in den Klassen interessante Entscheidungen, Abgesehen vom Gesamtsieg eines SPX-Fahrzeugs und dem SP9-Klassensieg der ROWE Racing Mannschaft verzeichneten wir folgende Entscheidungen in den sportwagenrelevanten Klassen:
In der SP7-Klasse gab es wie bereits erwähnt eine denkbar knappe Entscheidung. Auf dem Zielstrich setzte sich auf P9 der Black Falcon Porsche von Toril-Bourqui/Scheerbarth mit 0,38s Vorsprung vor dem Manthey Racing Porsche von Laser/Tonic durch. Die Cup2-Klasse gewann auf P11 der Kappeler Motorsport Porsche von Hennes/Gerling/Kappeler mit 26s Vorsprung vor dem Getspeed-Porsche #101 von Osieka, Nana, Lauck. Wegen eines schwebenden technischen Protestes wurde jedoch die Siegerehrung in der Klasse ausgesetzt.
Das Duell der KTM X-Bow in der SP10 entscheiden am Ende die Isert Racing Piloten Hoffmeister/Haase (P16 - Foto) 54s vor Stuck/Stuck beim Debüt der neuen GT4-Konstruktion für sich. Der schnellste CUP3-Cayman war auf P18 erneut der Teichmann Racing Wagen von Hennerici/Oberheim. P2 in der Cayman Trophy wurde von ihren Teamkollegen Hoppe/Gusenbauer mit dem denkbar knappen Vorsprung von 7 Tausendstel Sekunden auf den GetSpeed Performance-Cayman von "Max" und "Jens" eingefahren.
Die SP8 gewann auf P29 der Ring-Racing Lexus RC-F vor dem racing one Ferrari F458 und dem #133 Aston Martin Vantage GT8. Der Gruppe H-Klassensieg ging nach einem Getriebeschaden am TAM-Porsche an den Bonk Motorsport Porsche von Bonk/Moentefind/Piepmeyer. Die V-Klasse gewann nach einer Ausfallorgie der V6-Teams für dieses mal ein V5-Fahrzeug: der BMW von Dominik Thiemann, Hajo Müller und Jens Riemer auf P46. Und den Klassensieg in der Toyota GT 86-Cup-Klasse konnten sich erneut Amweg/Lampert im Toyota Swiss Racing GT86 auf P73 gut schreiben lassen.
Zum Glück werden Bilder wie das nebenstehende spätestens ab der kommenden Saison der Asiatischen Le Mans Serie entgültig der Vergangenheit angehören. Krebste die asiatische Serie vor 2 Jahren noch aufgrund von haarsträubenden Management-Fehlern mit Starterzahlen unterhalb von 10 Teilnehmern herum, so lässt die jetzt veröffentlichte Nennliste der ersten Runde der Saison 2016/17 vermuten, das man endlich zu Feldgrössen findet die auch einen Vergleich mit den europäischen oder amerikanischen Serienpendants nicht zu scheuen braucht. Für die erste Runde der Serie am 28-30 Oktober im chinesischen Zuhai ist ein Feld von 31 Wagen (4 LMP2, 11 LMP3, 1 CN, 16 GTC(=GT3) und einem Cup-Porsche gemeldet.
In der Top-Klasse treten die Champions vom schweizer Team Race Performance (Foto) mit dem Tessiner LMP3-Talent Giorgio Maggi, dem Briten Struan Moore und dem aus Singapur stammenden Denis Lian an. 2 Ligier JS P2 LMP2 der Algarve Pro Mannschaft – einer mit Nissan und einer mit Judd-Motor werden sich zusammen mit einem Oreca O03R-Nissan der Jackie Chan DC Racing Mannschaft im Kampf um die Gesamtsiege messen. Damit stellen Oreca und Ligier je 2 der in der Klasse startenden Chassis.
6 Ligier JS P3 LMP3, 3 Ginetta LMP3 und ein Adess 03 starten in der LMP3-Klasse. Die Teilnehmer kommen je zur Hälfte aus Europa und dem asiatischen Bereich. Den europäischen Teams von ARC Bratislava (SVK), SPV Racing (E), Tockwith Motorsports (GB) und PS-Racing (FIN) stellen sich die teams von DC Racing (RC) FRD Racing (SIN), PRT Racing (PHL) Aylezo Ecoint (MAL) G-Print (TW) und Wineurasia (SIN) entgegen. Die finnische Mannschaft von PS Racing setzt neben dem Adess mit einem Ligier JS53 den einzigen CN-Wagen ein.
5 Ferrari F488, 3 Audi R8 GT3, 3 McLaren 650S GT3, 2 Lamborghini Huracan GT3 und je ein Mercedes AMG GT, Bentley Continental GT3 und ein BMW M6-GT3 stehen auf der Nennliste der GTC-Klasse, die mit Ausnahme zweier Teams aus Italien (VS Racing) und der Schweiz (Spirit of Race) durchweg von asiatischen Teams bestritten wird. Mannschaften wie Absolute Racing, Team AAI (4 Autos!) KCMG und Clearwater Racing dürften eingefleischten Fans auch hierzulande ein Begriff sein. Als einziger deutscher Pilot im Feld ist bislang Christopher Haase im noch älteren Audi R8-LMS ultra der Chinesischen Tian Shi Racing Mannschaft verzeichnet. Das Feld wird komplettiert von einem neuseeländischen Cup-Porsche der Team NZ-Mannschaft.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Das vorletzte Rennwochenende der Supercar Challenge Saison 2016 fand im Rahmen des alljährlichen Racing Festivals in Spa Francorchamps statt. Nach dem beim letzten Rennen in Snetterton das ein oder andere Team gefehlt hatte steigerte sich die Teilnehmerzahl für diesen Lauf wieder. 41 Autos hatten den Weg in die Ardennen gefunden obwohl die Superlight Prototypen nicht am Start waren.
Im Zeittraining sicherte sich der DayVTec Ligier LMP3 die Pole Position vor dem Escuela Espanola Mosler und dem Puma RT von Pumax Racing. Das Samstagsrennen wurde über die Distanz von 60 Minuten ausgetragen. Den besten Start erwischte Henk Thuis der mit dem Puma RT gleich die Führung vor dem Volvo von Henry Zumbrink übernahm. Als dritter kam der Mosler aus der ersten Runde zurück während der Ligier auf den vierten Platz zurück gefallen war. Lange konnte Thuis den Platz an der Sonne nicht genießen. Dafür war der Ligier der diesmal nicht in der GT sondern in einer Sonderklasse fuhr einfach zu schnell.
Bereits im Zeittraining hatte er die Konkurrenz um knapp 4 Sekunden geschlagen und im Rennen sah es auch nicht anders aus. Als nach 26 Runden die Zielflagge fiel hatten Max Koebolt und Nigel Melka mit dem Ligier fast das ganze Feld überrundet. Lediglich der zweitplatzierte Henk Thuis im Puma RT und der Volvo von Henry Zumbrink auf Platz 3 kamen mit knapp 2 Minuten Rückstand in der gleichen Runde ins Ziel. Den vierten Platz sicherten sich Kanaroglou und Campos Hull im Mosler vor dem Ginetta LMP3 von den Luxemburgern Lequeux/Ueberecken.
Yann Penlou siegte in seinem Porsche bei seinem Supercar Challenge Debüt in der GTB Klasse vor den BMW´s von Sluys/Mattheus und Meijer/Herber. Dahinter kamen die Porsche Piloten Marcel van Berlo, Thomas Winkler, Aart Bosman und Jos Jansen ins Ziel. Einen BMW Doppelsieg gab es in der Supersport Division. Schreurs/van de Maart siegten vor Ronald und Luuk van Loon. Den dritten Platz sicherten sich de Borst/de Kleijn im Seat Leon vor dem Lotus von Speelman/van der Kooi. In der kleinen Tourenwagen Klasse waren Chris Voet/Bart van den Broeck im Peugeot erfolgreich.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Der 33-jährige Schweizer Remo Lips (Bild: re.) ist der neue Trophy-Champion des ADAC GT-Masters. Beim Finale in Hockenheim (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) am vergangenen Wochenende reichten dem Piloten einer Corvette Z06.R zwei Zielankünfte, um seinen Landsmann Rolf Ineichen im Grasser Racing Team Huracan im Schweizer Duell um die Krone der bisherigen Gentlemen-Wertung zu schlagen.
Lips absolvierte bislang 86 Rennstarts und holte 10 Klassensiege.
Nach sporadischen Starts in den Jahren 2010 und 2011 zählt der in der Immobilienbranche tätige Lips seit 2012 fest zum ADAC GT-Masters-Stammpilotenkader. Bis auf ein Wochenende, an dem er einen Porsche ausprobierte, lenkte er immer eine Corvette. In den Automobilsport gekommen ist Lips über die Formel-Nachwuchsschule des ADAC: Vor 15 Jahren startete er in der BMW Formel ADAC. Nach der Formel-Zeit folgten Einsätze auf der Langstrecke und im Renault Cup, ehe er den Weg in das ADAC GT-Masters fand.
Lips nahm die ADAC GT Masters-Saison 2016 zum zweiten Mal gemeinsam mit Sven Barth (35, Weinheim) beiRWT-Racing in Angriff und fühlt sich in der Mannschaft von Gerd Beisel wohl. "Das Team ist toll und bereitet das Auto immer top vor, aber wir arbeiten mit einem kleinen Budget, testen nicht und verwenden im Training auch keine neuen Reifen. Dass wir uns unter diesen Bedingungen in einem so starken Feld immer noch gut schlagen, ist einfach toll. Für das Team ist der Titel großartig und auch für meinen Teamkollegen Sven. Es wird zu wenig beachtet, was er immer wieder mit diesem Auto leistet."
Ein großes Lob kassierte Lips am Sonntag in Hockenheim auch von Teamchef Gerd Beisel: "Wir freuen uns ungemein über den Gewinn der Trophy-Wertung. Der Titelkampf hat ihm in der gesamten Saison Aufschwung geben. Wenn alles passt, fährt Remo mit jedem Fahrer an der Spitze mit - das hat er in diesem Jahr bewiesen. Die Zusammenarbeit mit ihm in den vergangenen Jahren war toll und die Gespräche für die kommende Saison laufen schon."
Beim vorletzten Lauf der Spezial Tourenwagen Trophy auf dem Hockenheimring vor einer Woche war Sven Fisch mit dem Koppehel Eigenbau nicht zu stoppen. Zweimal überquerte der Stuttgarter den Zielstrich als Gesamtsieger. Jürgen Bender in der Corvette GT3 festigte mit einem Klassensieg seine Titelambitionen.
Eigentlich gab es nur eine einzige Wertung, die Sven Fisch an diesem Wochenende nicht für sich entschied. In Sachen Topspeed hatten andere die Nase vorne, ansonsten war der STT Meister von 2001 immer auf der ersten Position zu finden.
Das ging schon im freien Training los und setzte sich auch im Qualifying fort, als Fisch als einziger Fahrer die 1.40er Marke unterbot. Vor dem ersten Rennen zeigte sich der Polesitter noch skeptisch, Heftiger Regen wie schon im letzten Jahr sorgte für zusätzliche Spannung. Doch vom Start weg bestimmte Fisch das Tempo, dem Kenneth Heyer im Mercedes AMG GT das gesamte Rennen über im Genick saß. Eine erste Safetycar-Phase nach dem Abflug von Lamborghini Pilot Kurt Wagner stauchte das Feld wieder zusammen. Nach dem Restart wurden die Boliden nur kurz losgelassen, ehe Sven Markert seinen BMW M3 E46 WTCC im Kiesbett der Sachskurve versenkte. Rennaction kam dadurch keine mehr auf und Sven Fisch fuhr hinter dem Safetycar zu seinem zweiten Saisonerfolg.
Jürgen Bender musste sich zudem erst an „Benni Hey“ im Porsche 991 GT3 R vorbeikämpfen, ehe der Neckarsulmer den dritten Gesamtrang sichern konnte. „Benni Hey“ hielt damit Ulrich Becker im Porsche 997 GT3 R hinter sich, der dadurch den Abstand zu Bender in der Meisterschaftswertung nicht verringern konnte.
Der zweite Durchgang wurde am Sonntag bei trockenen Bedingungen abgehalten. Wieder reichte es für Sven Fisch zu einem Start- und Zielsieg. Zunächst zeigte sich wieder Heyer in der Verfolgerposition, der allerdings im vierten Umlauf Bender passieren lassen musste. Der Meisterschaftsführende profitierte von kurzzeitigen Zündaussetzern am Koppehel und kam dadurch in Schlagdistanz. Am Ende behielt Fisch mit 2,8 Sekunden Abstand die Oberhand. Kenneth Heyer zeigte sich als Gesamtdritter mit dem neuen Mercedes AMG GT von Kornely Motorsport zufrieden. „Mit der Brechstange wäre ich vielleicht noch auf zwei gekommen, hätte aber keinen Sinn gemacht. Uns fehlen rund 70 PS auf die Corvette“, erklärte Heyer. Rang vier ging diesmal an Ulrich Becker, der lange in der Spitzengruppe mitmischte, später aber abreisen lassen musste. Zumindest in der Klasse 2 fuhr der Marler vor Benni Hey und dem erneut Klassendritten Andreas Schmidt (Audi R8 LMS ultra) zum Sieg.
Schon in zwei Wochen geht es ins Finale der diesjährigen Spezial Tourenwagen Trophy Saison. Auf dem Nürburgring wird sich entscheiden, ob Jürgen Bender die Nachfolge von Christian Franck antreten kann.
Der9. VLN-Lauf, das DMV 250 Meilen Rennen (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) ist mit dem historischen ersten VLN-Gesamtsieg eines asiatischen Herstellers zu Ende gegangen. Der Farnbacher Racing Lexus RC-F GT3-Prototyp der beiden Brüder Mario und Dominik Farnbacher erzielten nach 28 Runden auf der Nürburgring Nordschleife den Sieg mit dem neuen Entwicklungschassis der japanischen GT3-Konstruktion, bei der es sich mittlerweile um die 4. Version des RC-F-Rennfahrzeugs handelt. Dessen erster Renneinsatz endete somit gleich mit dem ersten Sieg für Hersteller Lexus, wobei berücksichtigt werden muss das der Erfolg, wie auch schon die Premierenerfolge von Mercedes und Porsche im vergangenen Jahr ohne eine wirksame BoP-Einstufung (die finale Homologations-Einstufung des Lexus steht noch aus, auch wenn der BoP-Test im französischen Ladoux schon absolviert wurde) in der SPX-Klasse eingefahren wurde.
33s hinter dem Lexus kam der ROWE RacingBMW M6-GT3 der beiden Rowe-Piloten Alexander Sims und Stef Dusseldorp über die Ziellinie. Die BMW-Crew hatte nach einem furiosen Auftaktstint des Briten Sims in der ersten Rennhälfte lange die Führung inne, musste sich aber dem immer schneller agierenden Bruderduo in der 10. Runde kurz vor dem 2. Boxenstop beugen und verlor darauf hin immer mehr Distanz.
Auf dem dritten Rang kamen die frischgebackenen ADAC GT-Masters-Meister Connor de Phillippi und Christopher Mies mit dem Land MotorsportAudi R8 LMS GT3 8s hinter dem BMW ins Ziel. Das amerikanisch-deutsche Meisterduo musste bei der Jagd nach dem Sieg 2 Leitplankenkontakten Tribut zollen, rettete sich aber dennoch vor den Markenkollegen Stippler/Fjordbach auf das Podium.
Das Rennen war geprägt vom beinahe ringtypischen Wetterverlauf. Auf eine anfangs nasse aber schnell abtrocknende Strecke folgte Sonnenschein bis etwa 45 min vor Schluss der Regen wieder auf die Nordschleife zurückkehrte Aus dem anfangs vernebelten Quali war der dieses Mal nur mit dem Profi-Duo Huisman/Siedler besetzte Frikadelli Racing Team-Porsche 991 GT3 R als schnellster hervorgegangen, doch 2 Kontakte mit den Streckenbegrenzungen warfen die Porsche-Mannschaft am Ende auf den 7. Gesamtrang zurück, wofür auch die schnellste Rennrunde mit einer 7:59,858 nur unzureichend entschädigte.
P5-8 gingen um die Porsche Mannschaft an 3 BMW-Crews: Walkenhorst Motorsport , die mit der #35 anfänglich zu lange auf geschnittenen Slicks draussen blieb, den Schnitzer M6 des Duos Klingmann/Menzel Jr. die mit einem sechsten Platz beim Comeback gut in die Meisterschaft wieder einstiegen und dem Falken Motorsport M6, auf dem das Duo Imperatori/Eng mal ein anderes Fabrikat mit den Falkenreifen ausprobieren dürfte. Die Top-10 komplettierte das Kampfduo der SP7-Porsches von Black Falcon und Manthey, wobei sich der BF-Porsche von Toril-Burquoi/Scheerbarth mit dem Hauch von 0,38s Vorsprung vor Tonic/Laser zum Klassensieg über die Ziellinie retten konnte.
Einige der GT3 Crews mussten ihre Ambitionen auf ein gutes Abschneiden früh begraben, Das Trio Heyer/Asch/Keilwitz auf dem Mann-Filter-AMG GT haderte mit der Reifenwahl und einer Code60 bedingten Zeitstrafe und kam nur auf P15 ins Ziel. Einen frühen Ausfall musste der ebenfalls mit einem Profi-Trio (Gassner/Strauss/Coronel) besetzte Nissan GT-R Nismo GT3 der selben Einsatzmannschaft nach einem kapitalen Reifenschaden im Karussell verzeichnen. Black Falcon musste auf P6 liegend das Rennen nach einem Abflug im Hatzenbach zu Beginn der erneuten Regenphase beenden. Den in den Top-10 Rängen liegenden #36 BMW von Walkenhorst warf ein Unfall im Bereich Hocheichen aus dem Rennen. Die beiden HTP-MotorsportMercedes AMG GT fielen schon früh im Rennen zur 7. bzw. 10 Runde aus. In Runde 8 quittierte auch der Falken Porsche nach 2 Abflügen den Dienst. Die Haribo Racing-Mannschaft musste dagegen ihre Ambitionen auf einen erneuten Sieg schon in der 5. Runde nach einem Auffahrunfall von Uwe Alzen im Kampf um die Führung begraben.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Mit einiger urlaubsbedingter Verspätung ist unser Rennbericht vom ADAC GT-Masters-Final-Lauf in Hockenheim endlich fertig geworden. Die turbulenten Geschehnisse um die Meisterschaftsentscheidung, die nach einem schweren Unfall der Callaway CompetitionCorvette von Jules Gounon entschieden wurde haben unsere Kollegen in den anderen Motorsportmedien sicherlich schon hinreichend beleuchtet, daher bleibt uns nur eine abschliessende Zusammenfassung:
In der 10. Saison der deutschen Top-Sportwagenserie ging der Titel mit dem Titelgewinn der beiden neuen Champions zum 3. Mal nach 2014 und 2009 an eine Audi-Crew. Die Ingolstädter sind damit vor Mercedes und Lamborghini (je 2 Titel) der erfolgreichste Hersteller im Championnat. Mit Land Motorsport gelang dabei einer Debütmannschaft in der Serie das Double aus Fahrer und Teamtitel. Die Truppe von Wolfgang Land hatte bislang ihre besten Saisons noch lange vor der GT3-Ära erlebt. Mit dem Umstieg in die Top-Klasse hatte sich das 1996 gegründete Team lange geziert, doch das Vorgehen inklusive des ersten Auftretens bei den 24 Stunden von Dubai sprach Bände über das professionelle Vorgehen der Mannschaft. Im Verlaufe der 14 Rennen umfassenden Saison gelang dem Duo Christopher Mies und Connor de Phllippi dabei zwar nur ein einziger Sieg ( im 2.Lauf am Nürburgring) , aber dafür war das Duo mit 2 Ausnahmen konstant stark in den Punkten unterwegs.
Für den 27-jährigen gebürtigen Heiligenhauser Christopher Mies ist der GT-Masters-Titel der fünfte Titel nach seinem Procar-Divisions-Titel 2008, dem FIA-GT 3 Europa-Meisterschafts-Titel 2009, und dem Blancpain Endurance Serie-Titel 2012 und dem australischen GT-Titel 2015 – Siege beim 24h-Rennen am Nürburgring und den 12h von Bathurst nicht mitgezählt. Für den 24-jährigen Kalifornier Connor de Phillippi ist es der 4. Titel nach 3 Formel-Titeln in den USA und der erste im GT-Bereich. Phillippi gewann gleichzeitig auch die Junior-Wertung, während der Amateur-Titel an den Schweizer RWT-Racing-Corvette-Pilot Remo Lips ging.
... ist unter diesem Link auf unseren Seiten einzusehen. 153 Teams werden unter schwierigen Bedingungen auf der Nordschleife zum vorletzten Saisonlauf starten. Frikadelli-Racing steht mit dem Duo Siedler / Huisman auf der Pole, Schnitzer ist mit P5 in den Top-10 vertreten und die KTM haben die Bestzeit in der SP10/GT4-Klasse erzielt.
Der Lauf startet heute um 12.15 Uhr und kann auf der VLN-Website live im Stream verfolgt werden.