Rebellion steigt in die LMP2 um
Rebellion Racing verlässt in der kommenden Saison die LMP1-Privatiersklasse der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und steigt in die LMP2-Klasse um. Das hat die britisch-schweizerische Mannschaft gestern in einem Pressekommuniqué bekannt gegeben. Zwar wurden noch keine Details zum geplanten Umstieg - so zum Beispiel das zukünftige Einsatzchassis – enthüllt, dennoch markiert die Bekanntmachung eine entscheidende Neuorientierung des immerhin 4-fachen Meisterteams in der Kategorie.
Rebellion Racing hatte bereits nach der WEC-Runde am Ring bekannt gegeben sich auf den Einsatz nur noch eines ihrer beiden seit 2014 eingesetzten R-One-LMP1 zu konzentrieren, da man das zweite Fahrzeug für das neue Reglement der Privatiersklasse für 2017 vorbereiten wollte. Der ACO hatte dieses Jahr der ohnehin schon teilnehmerarmen Klasse – seit 3 Jahren fuhren nur noch die ByKolles-Mannschaft und Rebellion Racing um die Punkte – per Reglementsänderung eine Reihe von aufwändigen Zusatzoptionen eröffnet , die den Rückstand auf die Werkshybridautos von Audi, Porsche und Toyota reduzieren sollte, dabei aber nicht unerhebliche Entwicklungsaufwände und -Kosten zur Folge hatten. Offensichtlich ging dieser Schuss des ACO nun nach hinten los.
Statt neue Teilnehmer für die kostenaufwändige Klasse, in der seit Jahren nur 3 Autos starten, zu begeistern (man munkelt das die beiden Teilnehmer zwischen 5 und 15 Mio€ Budget pro Saison investieren) springt nun das bislang treueste Team in die LMP2 ab, die aufgrund des neuen 2017´er Reglements mit stärkeren Motoren und etwa der Hälfte des Budgets den LMP1-P-Autos wohlmöglich um die Ohren gefahren wäre. Ob und wie die verbleibende ByKolles-Mannschaft in der kommenden Saison noch den Willen und die Motivation hat sich von den Multi-Millionen-Euro Budgets der Werke und der Zuverlässigkeit der halb so teuren LMP2 in die Tiefen der Ergebnislisten abdrängen zu lassen wird sich zeigen müssen. Der Wechsel in die LMP2 eröffnet Rebellion Racing eine Reihe von interessanten Optionen. So könnte auch die Rückkehr in die IMSA-Szene der Weather Tech-USCC-Serie ein Szenario sein über das bei der britisch-schweizer Mannschaft derzeit nachgedacht wird. In der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft sieht man nach Aussage der Mannschaft durch die schnelleren LMP2 einen viel härteren und spannenderen Wettbewerb zwischen den LMP2-Mannschaften auf sich zukommen. Nach Jahren des einsamen Herumfahrens freut sich die Truppe anscheinend wieder auf ebenbürtige Gegner.
Rebellion Racing bzw die Vorgängermannschaft von Speedy-Sebah-Racing hatten schon 2008 ihr LMP-Engagement mit einem Lola in der LMP2-Klasse begonnen (Bild). 2009 erfolgte der Umstieg in die LMP1 mit einem Lola-Aston, dem dann ein Engagement bis 2013 mit den Lola-Toyota-Autos folgte. Aufgrund der LMP1-Reglementsänderung 2014 stieg man auf die von Oreca gefertigten R-One um, die ab 2015 mit dem notorisch unzuverlässigen AER -Motor betrieben wurden, den man allerdings mit viel Mühen bändigen konnte. Als Kandidat für die Wahl des Lieferanten dürfte Oreca mit dem neuen O07 an vorderster Front zu finden sein, auch wenn wie gesagt noch keine entgültige Entscheidung gefallen ist.