Der Strom ehemaliger CART & Indycar-Piloten & -Teams in die ALMS reisst nicht ab. Nach Penske Racing, Andretti-Green, Adrian Fernandez und Rahal Motorsport wagt nun ein weiterer Ex-Open Wheelers-Fahrer und Teamchef den Sprung in die mittlerweile exzellent vermarktete Sportwagenserie in den Staaten. Die Rede ist von Gil de Ferran, der 2000 und 2001 Meister der CART-Serie auf Penske Racing wurde und in den vergangenen drei Jahren als Sportchef des Honda F1-Teams tätig war.
Das Team von De Ferran Motorsports, das in Indianapolis basiert wird, will ab dem Lauf in Long Beach einen weiteren Acura ARX01b in der LMP2-Klasse der ALMS einsetzen. Damit ist die Erweiterung des Acura-Feldes nun offiziell. Neben Highcroft, Andretti-Green und Lowes-Fernandez bildet De Ferran Motorsports das vierte Team des Acura-Kundenprogramms. De Ferran selber wird als führender Pilot auf dem LMP2 seine Rückkehr ans Steuer eines Wettbewerbsfahrzeug geben, nachdem er seinen Rücktritt von der CART-Szene nach seinem letzten Sieg auf dem Texas Speedway 2003 bekannt gegeben hatte. Als Teammanager für sein erstes eigenes Team hat De Ferran John Anderson benannt. In Kürze soll der zweite Fahrer sowie das Sponsorenpaket für den Acura des Teams bekannt gegeben werden.
Chip Ganassis Daytona-Prototypen Team bleibt eine Macht bei den 24h von Daytona. Zum dritten Mal in Folge konnte die Mannschaft den Klassiker nun gewinnen, womit man das erste Team ist, welches das Triple auf dem Steilwandkurs im Südwesten der USA schaffte. Scott Pruett, Juan Pablo Montoya, Dario Franchitti und Memo Rojas (Foto, von links nach rechts) schafften den historischen Erfolg für die Mannschaft von Chip Ganassi with Felix Sabates Racing. Für Pruett und Montoya war es der zweite Sieg in Folge, nachdem man noch im Vorjahr mit dem Mexikaner Salvator Duran den Sieg holen konnte.
Diesesmal entschied sich das Rennen (hier der Link zum GT-Eins-Rennbericht) erst im letzten Rennviertel. Nachdem bis zur 16h-Marke das Feld der DP eine Kampfgruppe aus sieben an der Spitze um die Führung kämpfenden DP umfasste, die innerhalb von zwei Runden zusammen lagen, begann das Pech für die Konkurrenten. Das am Ende zweitplatzierte GAINSCO/Stallings-Team verlor den Sieg durch einen nötigen Getriebewechsel unter Grün, nachdem man eine Gelbphase knapp verpasst hatte. Die erstmalig antretende Penske-Mannschaft, die eine Kooperation mit dem Team von Wayne Taylor eingegangen war wurde beim Debüt Dritte - knapp vor dem Krohn Racing-Pontiac Riley, der auf Rang 4 nach Hause kam. Krohn hatte für das Rennen die neuen Lola-Chassis in der Garage gelassen und auf die erprobten Riley mit Pontiac–Befeuerung gesetzt . Insgesamt kamen hinter dem siegreichen Lexus-Riley von Ganassi sieben weitere Rileys - davon sechs mit Pontiac-Motoren im Heck - ins Ziel.
Pech hatte dagegen die Mannschaft von Brumos Racing. In Führung liegend beendete ein Aufhängungsschaden die Siegträume von Joao Barbosa, der 2008 aus der LMS in die Grand Am gewechselt ist. Der Alex Job-Porsche Crawford beendete das Rennen nach einem Motorschaden, der aus der Frontreihe gestartete Michael Shank Ford-Riley musste einen Aufhängungsschaden verzeichnen. Somit war der Weg zum Sieg frei für die Vorjahressieger.
In der GT-Klasse siegte am Ende erstmalig ein Mazda RX8 in Daytona. Porsche musste sich am Ende erstmals seit Einführung der GT-Klasse in ihrer heutigen Form geschlagen geben. Der von der Pole gestartete Speed Source-Mazda von Sylvain Tremblay, Nick Ham, David Haskell and Raphael Matos konnte am Ende den stärkesten Porsche-Teams von The Racers Group und Farnbacher-Loles Paroli bieten und querte sieben Runden vor den drei schnellsten TRG-Porsches die Ziellinie. Der historische Sieg wurde durch den fünften Klassenrang der Mazda-Teamkollegen abgerundet.
Corvette bekommt in der kommenden ALMS-Saison nun doch Konkurrenz in der GT1-Klasse. Das Team Bell Motorsports wird einen privaten GT1 Aston Martin DBR9 in den 12 Läufen der amerikanischen Sportwagenserie an den Start bringen. Das Fahrzeug wird beim Sebring-Test von den Fahrern Antonio Garcia, Jaime Camara und Chapman Ducote bewegt werden. Die offizielle Fahrercrew wird danach fixiert. Demnach kommt es nun zur Neuauflage des Duells Corvette gegen Aston, das werksseitig 2006 die GT1-Klasse beherrschte.
Der Name Jim Bell (Bild) ist in der ALMS kein Unbekannter: In der vergangenen Saison trat er als Technischer Direktor beim TranSport-Porsche Team in Erscheinung. Davor war er schon bei Mannschaften wie ACEMCO für die technische Leitung zuständig. Sein Engagement lässt sich zurückverfolgen bis in die Anfangstage der ALMS und sogar bis 1979 in Le Mans, wo er als Chefmechaniker am siegreichen Kremer-Porsche K3 den Whittington Brüdern und Klaus Ludwig zum Gesamtsieg verhalf. Für den Aston-Einsatz in seinem eigenen Team hat er sich die Unterstützung von Michael Fux gesichert, der als wohlhabender Privatier die Finanzierung des Einsatzes sicherstellt. Fux ist Sportwagenenthusiast und Autosammler aus Passion.
Damit dürfte dem Feld der GT1 eine peinliche Vorstellung wie 2007, als fast nur die beiden Werks-Corvettes um die Siege mitfuhren, erspart bleiben. Weitere GT1-Teams sind für das schwächelnde Feld dieser Klasse von Nöten, dürften aber schwer zu beschaffen sein.
Seit Wochen kursierten im Internet Gerüchte über einen modifizierten Aston Martin Vantage N24, welcher in der nächsten Saison in der VLN eingesetzt wird. Unsere Kollegen von Ring1.de haben nun die ersten Informationen zu dem Fahrzeug erhalten.
Das dänische NJ Motorsport hat im vergangenen Jahr einen Aston Martin Vantage N24 gekauft. Hiebei handelt es sich um einen nur leicht modifizierten Straßenwagen wie er auch im FIA-GT4 Cup eingesetzt wird. NJ Motorsport hat das Fahrzeug in vielerlei Hinsicht auf die Nordschleife angepasst, so hat man zum Beispiel ein Nordschleifen-Fahrwerk entwickelt. Auch ein Aerodynamik-Kit, welches den neuen Aerodynamikregeln der oberen SP-Klassen entspricht, wurde schon auf dem Fahrzeug installiert. Mit einem Motorenupdate während der Saison möchte man die 500 PS Marke überschreiten. Als Fahrer stehen schon der Besitzer des Aston Martin, Jan Kalmar, sowie Stewart Lauressen und Jacob Thomsen fest. In der kommenden Saison möchten man unter die Top-3 der Klasse fahren und beim 24 Stunden Rennen in den Top 30 ins Ziel kommen.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in GT-Open
Der ursprünglich für Anfang März angesetzte Saisonstart der International GT-Open-Serie wird nun doch nicht in Brasilien stattfinden. Die Veranstaltung in Curitiba wurde mit der Begründung abgesagt, daß einige Hersteller die GT2-Teams bis zu diesem frühen Termin nicht mit ausreichendem Material versorgen könnten. Trotzdem soll die Serie heuer acht Events umfassen – Estoril kam ersatzweise in den Rennkalender, der ansonsten auch noch einige Datumsänderungen gegenüber der ersten Version aus dem vergangenen November enthält:
19./20.04.08 – Vallelunga
17./18.05.08 – Valencia
31.05./01.06.08 – Spa-Francorchamps
12./13.07.08 – Estoril
30./31.08.08 – Oschersleben *
20./21.09.08 – Magny-Cours
04./05.10.08 – Monza
08./09.11.08 – Barcelona
* edit: Als fünfte Saisonrunde soll statt Oschersleben ein Antreten in Valencia (Straßenkurs) am 26./27.07. auf dem Programm stehen.
Audi hat nun endlich den Dezember auf der Motorshow in Essen verkündeten offiziellen Werks-Einstieg in die LMS fixiert. Demnach wird das Audi Sport Team Joest zwei aktuell aufgebaute Audi R10 TDI mit 2008´er Chassis für Dindo Capello / Allan McNish sowie Alexandre Prémat / Mike Rockenfeller einsetzen. Damit könnte es zum Gigantenduell der Dieselboliden beiden grossen Werke Peugeot und Audi in der 1000km Serie kommen - wenn die Franzosen ihr Engagement ebenfalls bestätigen würden.
Erstmals seit dem Einstieg in den Langstrecken-Sport vor zehn Jahren bestreitet Audi damit werksseitig eine Sportwagen-Rennserie in Europa. Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: "Wir freuen uns sehr, dass wir in den vergangenen Monaten gemeinsam mit dem ACO die Basis geschaffen haben, unsere Diesel-Sportwagen auch bei den klassischen europäischen 1000-Kilometer-Rennen an den Start bringen zu können. Die Le Mans-Serie hatte bereits im vergangenen Jahr ein überaus attraktives Starterfeld. Das Werksengagement von Audi wird die Meisterschaft sicher noch weiter aufwerten." Bezüglich des Fahrerpakets wird offiziell von Ullrich Zuversicht ausgestrahlt: "Mit dem Audi Sport Team Joest und unserer Mischung aus routinierten und jungen Fahrern sollten wir für die harte Aufgabe, die uns in der Le Mans-Serie erwartet, gut gerüstet sein. Unser Ziel ist klar: Wir wollen den Titel nach Ingolstadt und Neckarsulm holen und zeigen, wer den besten Sportwagen und die besten Dieselmotoren baut." Eine klare Kampfansage an Peugeot, die in der letzten Saison den Durchmarsch mit sechs Siegen bei sechs Rennen in der LMS schafften.
Damit erfüllt Audi einen Herzenswunsch von Reinhold Joest, der die LMS schon seit Jahren verfolgt und bereits sein persönliches Interesse an einem Einstieg geäussert hatte. Das Team Joest ist seit mehr als zehn Jahren Partner von Audi Sport und hat gemeinsam mit Audi bereits fünf Le Mans-Siege und vier Titel in der American Le Mans-Serie geholt. Davor schon hatte man vier Gesamtsiege mit Porsche- (1984/85) und TWR-Fahrzeugen (1996/97) einfahren können.
Mit Capello und Allan McNish setzt Audi 2008 die amtierenden ALMS-Champions auf den Meistertitel in Europa an. Alexandre Prémat und Mike Rockenfeller bestreiten die Le Mans Serie parallel zu ihrem Engagement in der DTM.
Gerd Beisel und sein Team RWT Racing zählen zu den Fixstartern in der Sports Car Challenge. Die beiden vergangenen Jahre waren für den deutschen Entrepreneur eine Berg-und-Tal-Bahn, von der schweren Verletzung beim SCC-Finale 2006 zum Divisionssieg 2007, und einer neuen familiären Herausforderung ...
2006 die schwere Verletzung in Hockenheim, 2007 der Gesamtsieg in der Division: Zählt der Erfolg nach dem gelungenen Comeback doppelt? „Siege und Erfolg sind immer besonders schön!“
Hast du nach der Verletzung bzw. während der Heilung/Rehabilitation je ans Karriereende gedacht? „Nein, im Gegenteil. Die Mannschaft und mein privates Umfeld haben mich sehr stark motiviert. Wäre es 2007 noch nicht gegangen, dann 2008!“
War das neue Auto eine große Umstellung? „Das neue Auto war keine große Umstellung, bis auf das technische Umfeld. Dank toller Mannschaft und viel Detailarbeit hatten wir keine größeren Probleme – sind ja alles Sportwagen.“
Du bist nicht nur SCC-Klassensieger, sondern auch frischgebackener Vater – wie fühlt man sich da, und wie geht’s der Familie? „Der Familie geht es sehr gut, die Selin Theresia hält fit und jung, man hat ja keine andere Chance …“
Zu deinen Anfängen im Sport: wann/wie/womit hast du begonnen, Rennen zu fahren? 1982-85 sporadische Einsätze bei Bergrennen mit Formel Ford 1600 1995-97 Formel Ford Meisterschaft Schweiz mit Formel Ford 1600 1998-00 Formel Ford Zetec Meisterschaft mit Formel Ford 1800 Zetec 2000-07 SCC (und sporadisch CFFC)
Wie bist du in die Sports Car Challenge gekommen? Warum der Schritt in die Sportwagen-Szene? „Sportwagen haben mich schon immer gereizt, es sind faszinierende Autos. Ich habe die SCC von ihren Anfängen an beobachtet, es ist eine Serie auf hohem sportlichem und technischem Niveau - die man trotzdem mit einem überschaubaren Budget bestreiten kann.“
Wie siehst du die Zukunft für dich und dein Team RWT? Wo soll es in Zukunft hingehen? Was sind die sportlichen und persönlichen Ziele? „Wir werden 2008 voraussichtlich wieder zwei bis drei Autos einsetzen. Zudem ist der Einsatz von zwei Sportwagen bei den AvD 100 Meilen geplant. Ich persönlich versuche an die Erfolge von 2007 anzuknüpfen.
Es ist geplant, den neu aufgebauten Norma M-2000 LMP1 einzusetzen. Durch die Zusammenarbeit der SCC und der 100-Meilen-Organisation ist es möglich, sehr viel und vor allem auch guten Rennsport an einem Wochenende zu betreiben – und das ist sehr zu begrüßen. Je nach Gesundheit und Zeit ist es nicht ausgeschlossen, auch Langstrecken-Rennen größerer Dauer zu bestreiten.“
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Radical Cups
Die Radical European Masters 2008 werden den Saisonabschluss im Rahmen der DTM auf dem Bugatti Circuit in Le Mans veranstalten. Wie bereits berichtet hatte Radical Deutschland die Durchführung einer nationalen Serie zugunsten der Beteiligung an einer europäischen Mittelstreckenserie aufgegeben. In Le Mans wird man am 03.-05. Oktober fahren.
Neben den Läufen bei der DTM werden die Rennläufe im Rahmen der kompletten europäischen Le Mans Serie bei den 1000-km-Rennen am Nürburgring (mit ADAC GT Masters, ADAC Formel 3 und ADAC Formel Masters) sowie in Spa, Monza, Silverstone und Barcelona ausgetragen. Mit zwei Rennläufen á 50 Minuten sowie 90 Minuten Training und Qualifying pro Rennwochenende bieten die Radical European Masters den Fahrern viel Fahrzeit mit einem attraktiven Mittelstreckenformat.
Eine aktuelle Nennliste enthält bereits 23 Nennungen in vier Klassen von Teams aus Deutschland, Italien, Portugal, Frankreich, Belgien und Litauen. Neu in der Klasseneinteilung enthalten ist der Radical SR5, für den auch schon vier Nennungen im European Masters vorliegen.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Australische GT
Die Nennungen für den Auftakt der Australischen GT-Meisterschaft am 01.-03.02. bleiben - vor allem betreffend Teilnehmerzahl - etwas hinter den Erwartungen zurück: Fünfzehn Fahrzeuge umfasst die vorläufige Entry-Liste, darunter fünf jener sechs GT3-Autos, die down under schon im Vorjahr liefen. Der MCR-Ferrari F430 GT3 von Titelverteidiger Allan Simonsen wird heuer die Startnummer #1 tragen, auch die Lamborghini Gallardo GT3 von Bryce Washington, Ian Palmer und Ross Lilley sowie der Aston Martin DBRS9 von John Kaias sind gemeldet.
Craig Baird, dessen Bekanntheitsgrad in unseren Breiten seit den 24h von Dubai nochmals gestiegen sein sollte, wird mit dem CCC-Ferrari F360 GT wohl der stärkste Widersacher der GT3-Fraktion sein. Fünf Porsche, drei Challenge-Ferrari sowie ein Lotus Elise (Bild) komplettieren das Feld für die in drei Sprintläufen auszutragende erste Runde der neuen Saison.