Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Laut einer offiziellen Mittteilung des ACO von gestern haben die ersten 21 Teams ihre automatischen Nennungen für die 24h von Le Mans 2008 bestätigt. Es handelt sich dabei um die folgenden Mannschaften:
Der ACO hatte ursprünglich 27 Teams eingeladen (wir berichteten) - davon haben aber einige nun ihre durch Erfolge im vergangenen Jahr erworbenen automatischen Einladungen nicht wahrgenommen. Es handelt sich dabei um
Penske Racing, die ihre beiden Porsche RS Spyder 2008 wieder nur in der ALMS einsetzen, wo man sich mit leicht unterschiedlichen Reglement (25kg leichter, 10l größerer Tank) als gesamtsiegfähig gegenüber den LMP1 einschätzt.
Das Vitaphone Racing Team und die Scuderia Sarafree, die aus der FIA-GT-Meisterschaft kommend ihre beiden Maserati MC12 nicht unter dem ACO-Reglement einsetzen können und für die alternative GT1-Fahrzeuge nicht in Frage kommen.
Binnie Motorsport, die wegen persönlicher Gründe von Teamchef Bill Binnie (wir berichteten) die Saison 2008 auslassen.
Oreca die die Einladung für die GT1-Klasse zugunsten einer Doppel-Bewerbung für die LMP1-Klasse verfallen lassen.
Mit den Absagen hat der ACO allerdings nun sechs zusätzliche Möglichkeiten weitere Teams einzuladen. Bei 55 Teilnehmern und acht Reserve-Nennungen verbleiben noch 36 Startplätze, die nun unter den restlichen Teams, welche bis zum 23. Januar um Mitternacht beim ACO ihre Nennungen eingereicht haben, ausgewählt werden.
Über die Rennpläne von Farnbacher Loles in der ALMS hatten wir ja schon berichtet. Auch in der Grand Am wird das Team mit einem starken Aufgebot fahren wie Horst Farnbacher uns mitteilte:
„In Daytona planen wir insgesamt mit sieben Autos. Unsere Porsche werden unterschiedlich stark besetzt sein. Der Top-Wagen wird mit Dominik Farnbacher, Dirk Werner und einem weiteren Top-Fahrer (entweder Timo Bernhard oder Jörg Hardt) besetzt sein. Mit diesem Fahrzeug haben wir das Podium in der GT-Klasse bei den 24h im Auge. Auf einem weiteren Wagen haben wir Pierre Kaffer, Frank Stippler und die Kanadier Dave Lacey und Greg Wilkins zusammengesetzt. Die beiden Kanadier planen bei uns auch über die ganze Saison anzutreten. Auf einem weiteren stark besetzten Wagen werden Jörg Bergmeister, Wolf Henzler und Sascha Maassen starten.
Für die gesamte Grand Am Saison werden wir 2-3 Autos betreuen. Fix ist derzeit ein Fahrzeug für unsere Kunden Ken Lee und Eric Lux An dem zweiten arbeiten wir wie gesagt und wir haben einiges an Anfragen, was ein eventuelles drittes Fahrzeug betrifft. Als Fahrer aus deutscher Sicht kommen in unserem Team Dirk Werner, der seinen Titel wieder verteidigen möchte, Jörg Hardt und eventuell Dominik und Wolf zum Einsatz, wobei für die beiden letzten noch vertragliche Details zu klären sind.“
Verfasst von Hans-Theis Schmidt am . Veröffentlicht in DMV-GTC
Nicht erst seit dem Gewinn der Divinol-Cup-Meisterschaft 2007 hat Pierre von Mentlen aus Aragone in der Schweiz Blut geleckt, aber sein Hunger auf Erfolge bzw. Siege wurde dadurch weiter gesteigert. In diesem Zusammenhang arbeitet man bei Swissracing derzeit fieberhaft an der Umsetzung. Ein weiterer Baustein auf diesem Weg ist die geplante Rennversion des Audi R8 GT, dessen Basis bereits im Frühjahr bei Swissracing als Strassenversion verfügbar sein wird. „Im Frühjahr werden wir den Wagen mit schaltbarer Zweiklappen-Abgasanlage und 550 Kompressor-PS ausliefern können“, so v. Mentlen dieser Tage. Das Auto verfügt über individuelle Aerodynamik-Komponenten, Felgen von Swissracing und ein raffiniert abgestimmtes Fahrwerk.
Einen kleinen Vorgeschmack auf das was da kommt, kann man bereits jetzt in der Computer-Rennsimulation GTR2 von 10tacle-Studios live erleben, bzw. selber (er)fahren.
Pierre von Mentlen verfügt nach dem Gewinn der Meisterschaft 2007 im Swissracing-V8Star für 2008 über die Start-Nr. 1 im DMV-Challengefeld. Dort werden 50 GT- und Tourenwagenboliden erwartet. Wird er die 1 auf dem eigenen GT3 an den Start bringen?
Gemäß einer Meldung auf Sportscarpros.com wird die noch ausstehende sechste Runde der LMS nicht in Brünn oder Shanghai sondern wieder in Brasilien ausgetragen. Patrick Peter arbeitet angeblich daran, den Mil Mihias mit einem neuen Unterstützungskonzept zu mehr Popularität bei den Teams zu verhelfen. Auch 2008 würde demnach das Saisonende gegen Mitte November in Sao Paulo stattfinden. Mit Extra-Punkten für die Meisterschaft und eventuellen Le-Mans Wildcards will man verhindern, dass im kommenden Jahr wieder nur 23 Teams antreten. Die Teilnehmer sehen die Überseepläne der europäisch basierten Serie angesichts der Reisekosten eher skeptisch und würden eine Runde in Brünn lieber im Kalender sehen.
Ausserdem plagt die Organisatoren der Serie ein ausgesprochenes Luxusproblem. Derzeit sollen nach Aussagen unterschiedlicher Quellen zwischen 70 und 90 Anfragen von Teams für die 50-55 geplanten festen LMS-Startplätze vorliegen. Insofern denkt man über eine Neuaufteilung der Fahrzeugklassen nach: Statt 50:50 könnte das Verhältnis Prototypen zu GT-Fahrzeugen 2008 60:40 betragen, da insbesonders den GT2-Teams mit der FIA-GT-Meisterschaft eine gut vermarktete Alternative bereitstünde.
Der Austragungsort für die zuletzt noch als "tba" geführte vierte Runde der Italienischen GT-Meisterschaft 2008 soll angeblich Valencia sein – somit würde der vollständige Terminplan wie folgt lauten:
Marc Hennerici, der Tourenwagenweltmeister der WTCC, welcher in der vergangenen Saison bei Land Motorsport den Porsche 996 GT3 RSR zusammen mit Marc Basseng steuerte und mit fünf Gesamtsiegen der erfolgreichste Fahrer in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft war, wird nach nur einer Saison das Volant des Stuttgarter Sportwagen abgeben und dafür das Steuer eines amerikanischen Muscle-Car übernehmen.
In der kommenden Saison wird er für Kissling Motorsport die neue Corvette des Teams aus Bad Münstereifel steuern. Kissling Motorsport ist über die Verpflichtung von Marc Hennerici sehr erfreut, man erhofft sich von Hennerici tatkräftige Unterstützung bei der Entwicklung der neuen Corvette C6. Hennerici wird auch weiterhin sein Studium der Volkswirtschaftslehre fortsetzen.
Leider wird man in der kommenden Saison auf das aktuelle Siegerteam in der LMP2-Klasse in Le Mans verzichten müssen. Aufgrund eines schweren Krankheitsfalls in seiner näheren Familienumgebung hat Bill Binnie die Planungen für die Saison 2008 zurückgestellt. Das Team Binnie Motorsport wird die 1000km-Rennserie und die 24h an der Sarthe 2008 komplett auslassen und will sich, wenn die Umstände es erlauben, 2009 mit einem neuen Wagen zurückmelden.
2007 war der Höhepunkt der Teamgeschichte von Bill Binnies eigenem Team. In einem klassischen "Last man standing"-Rennen gelang an der Sarthe der LMP2-Sieg. In Monza kam zudem mit dem 3. Platz ein Podium hinzu. In der Endwertung der LMS belegte das Team mit 17 Punkten Rang 6 in der Klasse.
Lambo-Racing, das Team welches als erstes Team einen Lamborghini Gallardo auf die Rennstrecke brachte, wird in der Saison 2008 seinen Gallardo in der Garage lassen. Doch die Fans rund um die Nordschleife müssen jetzt nicht denken, dass man in der nächsten Saison nur noch einen Lamborghini auf der Nordschleife sehen wird. Denn Raeder Motorsport, welche mit ihrem Lamborghini in der vergangenen Saison für Furore sorgten, wird über den Winter ein zweites Auto aufbauen und in der Saison 2008 einsetzen. Stefan Rössler, der Initiator von Lambo-Racing, hat jetzt bei Raeder Motorsport angedockt. Er wird sich das Volant des italienischen Sportwagens mit dem Fahrzeugeigner Heinz Schmersal teilen.
Der Lambo-Racing Gallardo, welcher 2005 durch Reiter Engineering mit Technologie aus den GT3-Gallardos aufgebaut wurde, wird vorerst nicht mehr in der VLN auftauchen. Stefan Rössler hatte sich schon nach Alternativen für das Lambo-Racing Fahrzeug umgeschaut und dabei unter anderem einen aktuellen GT3 Gallardo von Reiter Engineering getestet. Doch als er das Angebot erhielt, einen Raeder-Lamborghini zu fahren, dockte er sofort bei Raeder an. Für die kommende Saison erhofft man sich Platzierungen in den Top-10.
Drei Tage nach den 24 h von Dubai feiert man bei Porsche den Sieg bei einem weiteren 24h-Event. Die dritte Ausgabe des Rennens am Golf (hier der Link zum GT-Eins-Rennbericht) hatte die schon vom letzten 24h-Rennen am Nürburgring bekannte australische VIP Petfood-Mannschaft mit ihrem 911 GT3 RSR gewonnen. Mit fünf Runden Rückstand fuhr das Team Bleekemolen’s Race Planet in einem Porsche GT3 Cup zudem auf die zweite Position. Insgesamt platzierten sich im 87 Fahrzeuge starken Teilnehmerfeld sieben Porsche unter den besten zehn der Gesamtwertung. Mit 31 Wagen hatte man neben BMW auch eines der zahlenmässig stärksten Herstellerkontingente an den Start gebracht. Mit dem Sieg in Dubai , nach zwei Niederlagen gegen den Duller-BMW Z4 in den Vorjahren konnte Porsche auch endlich diese Scharte auswetzen und die Siegesbilanz des Porsche GT3 RSR bei Langstreckenrennen fortsetzen. Im Jahr 2007 feierten Porsche-Kundenteams beiden 24-Stunden-Rennen in Spa und Le Mans Klassensiege, bei den 24 Stunden am Nürburgring fuhr der vom Manthey-Racing Team eingesetzte GT3 RSR sogar zum Gesamtsieg.
Es gab aber auch Porsche Teams die keinen Grund zum Jubeln hatten. Zu den Pechvögeln gehörte unter anderem die Proton-Mannschaft deren Porsche 997 RSR in Führung liegend mit Lars Erik Nielsen (und nicht wie zuerst gemeldet Richard Westbrook) am Steuer in der vierten Rennstunde nach einem spektakulären Unfall ausschied.
Leer ging leider auch wieder einmal das im Vorfeld als Favorit gehandelte Konrad-Team (Bild links) aus, das 2007 den Sieg in den arabischen Emiraten knapp verpasst hatte. Auf dem Konrad Motorsport-Porsche 997 GT3 RSR wollten Wolfgang Kaufmann, Jerome Bleekemolen, Michael Schrey und Teamchef Franz Konrad den zweiten Platz des Vorjahres überbieten. Von Platz 3 gestartet musste Startfahrer Schrey nach wenigen Runden mit Kupplungsproblemen an die Box. Eine Schnellreparatur konnte den Fehler leider nicht beseitigen. In der Folge wurde das Getriebe gewechselt, in der Hoffnung den Fehler zu finden. Nach dem Getriebewechsel ging Bleekemolen für ein paar Runden wieder ins Rennen, der Rückstand war aber bereits so groß, dass man sich entschied den Porsche aus dem Rennen zu nehmen.
Als technische Ursache stellte sich nach näherer Betrachtung ein undicht gewordener Radialwellendichtring am Antriebswellenflansch heraus. Unglücklicherweise machte sich der Ölverlust nur bemerkbar, wenn Getriebe und Antriebswellen sich in Bewegung befinden. "So haben wir unnötig viel Zeit verloren bei der ersten Fehlersuche. Während des Rennens haben wir die Welt nicht mehr verstanden. Es ist unglaublich frustrierend nach den 24h Nürburgring auch in Dubai ausgeschieden zu sein, bevor das Rennen begonnen hatte. Mit dieser tollen Fahrerkombination hatten wir die besten Siegchancen“, so ein frustrierter Wolfgang Kaufmann am Ende.
Nachdem Aston Martin Racing nun in allen vier GT-Klassen (GT1/GT2/GT3/GT4) vertreten ist, läuteten bei der Konkurrenz General Motors die Alarmglocken und Corvette holt zum Konter aus: Der amerikanische Sportwagenhersteller stellte die neue Corvette C6 GT4.R vor und tut es somit der britischen Marke gleich - man hat ebenfalls für alle Kategorien einen Wagen einsatzbereit.
Das Projekt geht aus einer Initiative von Callaway Racing hervor, jenem Team, welches unter der Nennung Martini-Callaway Racing in der FIA GT3 European Championship den Titel 2007 gewann. Die GT4-Corvette wurde innerhalb von zwölf Wochen auf der Basis der C6-Straßenversion entwickelt. In erster Linie will Callaway mit dem neuen GT-Boliden die niederländische Dutch Supercar Challenge unter der Nennung von Kroymans Racing mit Danny van Dagen & Rogier Kroymans in Angriff nehmen.
Das Fahrzeug soll aber auch im GT4 European Cup sowie in anderen SRO-Serien wie zum Beispiel der FFSA-GT oder der Belcar startberechtigt sein. Im Unterschied zu der GT4-Version wird die im Dutch Supercar Challenge laufende Corvette einen neuen Heckflügel und Splitter bekommen, auch die Stromversorgung wird erweitert. All diese Veränderung sind jedoch nur geringfügig und können ganz einfach an die FIA-GT4-Regularien angepasst werden. Obwohl sich das Auto noch unter Konstruktion befindet, soll es rechtzeitig zu Rennsaison 2008 startklar sein.