Die Saison 2007 für den Porsche Carrera Cup war wirklich eine Saison der Superlative. Mit einem Starterfeld von 40 Porsche 997 GT3 Cup beim Saisonauftakt in Hockenheim stellten die teilnehmenden Fahrer einen neuen Starterfeldrekord auf. Uwe Alzen setzte sich erst beim letzten Lauf im badischen Motodromin der Meisterschaft gegen Richard Westbrook durch. Meister Uwe Alzen gewann im ganzen Jahr keinen Lauf des PCC, er kam aber bei fünf der neun Saisonläufe auf das Podium. Auch Richard Westbrook kam in der Saison fünf Mal das Treppchen, aber er stand - wenn er das Podium besuchte - auf der oberste Stufe desselben. Neben Westbrook wurden die restlichen vier Siege unter Christian Menzel, Nicolas Armindo und Chris Mamerow aufgeteilt, wobei Chris Mamerow bei zwei Läufen siegte. Jörg Hardt, Chris Mamerow, Nicolas Armindo, Christian Menzel, Rene Rast, Jiri Janak, Thomas Jäger und Jeroen Bleekemolen standen mindestens einmal auf dem Stockerl. Die neun Rennen der DTM, bei denen der Porsche Carrera Cup startete, wurden von 768.000 Menschen besucht - das macht einen Schnitt von 85.333 Besuchern pro Rennen. Die durchschnittlich 37 Starter der Rennen legten über das Jahr hinweg in den Rennen 23.389 Kilometer zurück. Wenn man die Trainings und Qualifyingsitzungen hinzu zählt, absovierten die Cup-Fahrer 71.298 Kilometer - dies ist mehr als 1,75 Mal der Umfang der Erde am Äquator. Christian Menzel und Nicolas Armindo sicherten für Tolimit Motorsport von Hans-Bernd Kamps, den Manager von Timo Glock, die Teammeisterschaft.
Die Saison 2008 steht schon in den Startlöchern, der neue Porsche 997 GT3 Cup wird momentan von Porsche Motorsport in Weissach kräftig produziert, um den Teilnehmern des Deutschen Carrera Cup sowie des Porsche Supercup die neuen Fahrzeuge Anfang März 2008 ausliefern zu können. Uwe Alzen wird vermutlich in die Serie zurückkehren und seine Meisterschaft verteidigen. Trotz des Abgangs von Richard Westbrook sollte die Titelverteidigung nicht einfach werden. Christian Menzel, Nicolas Armindo und Chris Mamerow wollen alle ein Wort um die Meisterschaft mitreden.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Es hatte sich gerüchteweise schon angedeutet - nun ist anlässlich der Eröffnung der Autosport International Motorshow in Birmingham die Bestätigung des wohl interessantesten Semi-Werksprojektes in der LMP1 erfolgt. Lola hat das erste Kundenchassis des Lola B08/60 LMP1-Coupes an das tschechisch-britische Team Charouz Racing Systems ausgeliefert. Der erste geschlossene Prototyp, den die britische Sportwagenschmiede seit 16 Jahren auflegt, wird von einem 6-Liter Aston Martin V12-Motor befeuert, der in einer ähnlichen Version auch schon im GT1-Klassensieger-Wagen des vergangenen Jahres an der Sarthe seinen Dienst tat. Der Wagen wird auf Michelin-Reifen in der gesamten LMS-Saison und bei den 24 Stunden von Le Mans antreten. Komplettiert wird das Paket durch das Pilotentrio Thomas Enge, Jan Charouz und Stefan Mücke. Enge, von Teambesitzer Antonin Charouz gemanagt, kommt aus dem Aston Martin Werksfahrerkader. Jan Charouz und Stefan Mücke hatten schon im letzten Jahr regelmäßig als schnellstes Benziner-Privatfahrerduo an der Sarthe und bei einigen LMS-Runden aufhorchen lassen.
Für Stefan Mücke bedeutet die erneute Verpflichtung den wichtigsten Grundstein seines Engagements 2008. „Charouz ist schon die erste Wahl und der Toni will halt noch eine Menge in der Sportwagenszene bewegen. Ich bin froh, dass ich weiter Teil dieses einmaligen Projektes sein kann. Die LMS und Le Mans sind ein starkes Veranstaltungspaket und werden 2008 der Kern meines Programms sein.“
Mit dem B08/60 steigt Charouz quasi zum Lola-Semi-Werksteam auf und leistet nebenbei Entwicklungsarbeit für Aston Martin, die 2009 einen eigenen LMP1-Evo nach dem neuen Reglement des ACO erwägen. Vielleicht zeigt sich der neue Lola aber auch als ausgereift genug, um den Werken Peugeot und Audi an der Sarthe Paroli bieten zu können. Die 1000km-Serie und der Top-Event an der Sarthe sind jedenfalls nun um ein spektakuläres Auto reicher.
Stefan Mücke lässt im Sportwagensektor nichts aus. In der vergangenen Woche sammelte er erste Erfahrungen im Nudeltopf von Daytona auf dem SAMAX-Pontiac Riley, den er sich allerdings mit nicht weniger als sechs anderen Piloten teilen musste. Entsprechend kurz fiel die Testzeit aus. „Ich bin eigentlich erst am letzten Tag für 30 Minuten zum Testen gekommen und mit frischen Reifen herausgefahren. Noch in der Out-Lap gab es eine rote Flagge und so stand ich dann lange an der Box. Lediglich eine fliegende Runde konnte ich am Ende absolvieren, bevor ich in den Verkehr kam und man weiss ja dass die Reifen der DP erst nach der 4.-5. Runde genug Grip aufgebauen. Die schnellste Zeit von mir war daher nur eine 1:43,1.“
Für Stefan war es die erste Erfahrung auf einem DP „Die Autos sind irgendwo zwischen den Prototypen und den GT anzusiedeln, wobei sie mehr zu den GT tendieren. Sie haben praktisch Null Downforce, machen aber beim Fahren richtig Spass und sind einfach zu bewegen. Die Optik ist natürlich gewöhnungsbedürftig. Wie in Le Mans hast du in Daytona massenweise Autos auf der Strecke und das erste Mal auf das ziemlich steile Banking einzufahren, ist schon eindrucksvoll. Die Strecke ist aber nicht sehr schwierig und schnell zu lernen. Die Teams haben den Test auch mit einer Seelenruhe und ohne Hektik abgespult. Da war noch kein Druck drin, wie man das von einem Rennwochenende her kennt.“
Ob Stefan, der sich zur Zeit bei einem Kurzurlaub in den österreichischen Bergen beim Skifahren entspannt, auch beim 24h-Rennen in Daytona am Start sein wird, ist noch offen: „Fixiert ist da noch nichts und ich wollte mir das einfach nur mal ansehen. Es kann sein, dass sich da was ergibt, aber meine Prio liegt erst mal darin, einen Drive für die LMS und Le Mans zu fixieren. Die FIA-GT-Meisterschaft wird 2008 wenn, dann wohl nur sporadisch absolviert werden. Darüber hinaus ist erst mal noch nichts geplant."
Für die vom 28.01.-30.01. in Sebring stattfindenden Wintertests, die als offizieller Test zum Auftakt der ALMS-Saison Ende des Monats stattfinden, ist nun eine offizielle Entryliste herausgegeben worden - auf dieser sind 17 Teams verzeichnet. Für hochgezogene Augenbrauen sorgt die Nennung des Peugeot-Werksteams, das einen 908 in Florida auf die Strecke zu bringen gedenkt. Nur drei LMP1 (Audi, Peugeot, Intersport Racing-Lola) sowie je sieben LMP2 (3 Porsche, 3 Acura, ein Mazda) und GT2-Teams (4 Ferrari, je ein Ford, Panoz und Dodge) wollen die offizielle Testsession unter die Räder nehmen. Auffällig ist die Abwesenheit von Porsche-Teams – kein 997 ist von den drei derzeit noch als ALMS-Teilnehmer gehandelten Teams (Rahal / Flying Lizzard / Farnbacher-Loles) bislang genannt worden.
Mit Peugeot, die allerdings noch nicht eine Teilnahme an den 12h selber bestätigt haben, und dem von Doran entwickelten Ford GT in der GT2-Version werden zwei für die ALMS neue Fahrzeuge antreten. Bis zu den Tests könnte sich die Liste allerdings noch erweitern.
Die Vorbereitungen für die dritte Auflage der 24h von Dubai befinden sich in der Schlussphase. Morgen (Donnerstag, 10. Januar) finden die Trainings- und Qualifikationssitzungen statt. Am Freitag, dem 11. Januar, wird das Rennen um 14.00 Uhr gestartet. Neben den normalen Anforderungen die ein 24-Stunden-Rennen stellt, müssen die 90 teilnehmenden Teams in Dubai möglicherweise noch einen weiteren Faktor bewältigen, der normalerweise in der Golfregion kaum eine Rolle spielt: Erstmals in der Geschichte der TOYO TIRES 24H of Dubai könnte während des Rennens Regen fallen. Die aktuelle Wettervorhersage meldet sowohl für den Freitag als auch für den Samstag eine Regenwahrscheinlichkeit von etwa 40%. Auch wenn die tatsächliche Niederschlagsmenge sich auf einzelne Schauer beschränken wird, könnte das ein Problem sein. Manche Teams hatten nämlich soviel Vertrauen in das gute Wetter in Dubai, dass sie nur wenige oder gar keine Regenreifen mitgenommen haben.
Während des Rennens kann der Rennverlauf auf der offiziellen Homepage der TOYO TIRES 24H of Dubai mittels Live-Timing und regelmäßen News-Updates verfolgt werden. Mittlerweile steht auch der Termin für die vierte Auflage der 24H of Dubai fest: 2009 wird die Veranstaltung vom 15. bis zum 17. Januar ausgetragen.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Pierre Kaffer gehört zu den Piloten, die sowohl in Daytona als auch bei den 24h in Dubai in das Steuer greifen. Daher ging es direkt nach dem Rückflug von Orlando in Florida ab nach Dubai mit nur einem kurzen Zwischenstopp in Frankfurt. Eigentlich hätte der 1000km-Nürburgring-Sieger 2004 am Freitag auf dem Paragon-Porsche 997 RSR antreten sollen. Dieses Fahrzeug – in Dubai vor Ort - bleibt aber nun im Container. „Leider hat sich der Einsatz zerschlagen da Teamchef Klaus Dieter Frers einen Kreuzbandriss erlitten hat. Dafür habe ich nun einen Drive im zweiten SAS Lechner-Porsche bekommen und werde dort gemeinsam mit Christian Menzel das Steuer teilen.“ Zumindest Klaus Graf sitzt laut einer aktualisierten Version der Nennliste ebenfalls auf dem Porsche von Pierre. Wer weiter noch zur Crew des zweiten Porsche gehört, wird sich erst vor Ort in den Vereinigten Arabischen Emiraten herausstellen.
In den vergangenen Tagen hatte Pierre die Gelegenheit den „Nudeltopf“ von Daytona kennenzulernen. „Das ist schon ein spannendes Gefühl, wenn man zum ersten Mal in die Steilkurven des Banking fährt. Aber mit der Zeit wird es zu einer Rennstrecke wie die anderen auch. An einigen Stellen ist es verdammt eng – wenn da ein GT und ein DP nebeneinander fahren, dann ist die Strecke schon dicht und der Platz für Auslaufzonen ist eher knapp.“
Dennoch liess sich die Crew von Pierres Farnbacher-Loles-Porsche mit seinen Fahrerpartnern Lacey, Wilkins & Frank Stippler nicht davon beeindrucken. Der ehemalige Audi-Werkspilot startet auf einem der sechs 997 Cup des deutsch-amerikanischen Teams. In sieben der acht Trainingssessions am vergangenen Wochenende hielt man sich in den Top-10 der GT-Zeitenliste auf. Einmal resultierte daraus die zweitschnellste und zweimal die drittschnellste Zeit. Bei den 24h von Daytona in zwei Wochen wird somit ein Augenmerk auf die Crew des Porsche mit der Nr. 88 zu werfen sein.
Die Saison 2008 ist für Pierre noch zu komplettieren. Eine Fortführung des Engagements bei Paragon auf der Nordschleife scheint gesichert. Daneben reizt ihn eine Rückkehr in die LMS, wo er 2008 wieder gerne fahren möchte.
Insgesamt 32 Porsches starten bei den 3. 24h von Dubai - 31 in den Klassen A6 und ein älterer 911 GT2 in der Klasse SP2. Einige deutschsprachige Teams werden dabei sicherlich eine Rolle im Kampf um den Sieg spielen. Konrad Motorsport sinnt auf eine Revanche für den entgangenen Rennsieg 2007. Bislang sind offiziell erst Teamchef Franz Konrad und Wolfgang Kaufmann auf dem Porsche 997 RSR gemeldet. Ebenfalls eine starke Rolle dürften die bereits vermeldeten beiden Porsche von SAS Lechner Racing bilden. Auf einem Porsche 997 RSR von Paragon Racing sind Patrick Bernhardt, Pierre Kaffer und Jörg Hardt neben Klaus Dieter Frers gemeldet. Diese Fahrerzusammenstellung ist ebenfalls Gesamtsiegverdächtig. Die Proton-Competition Mannschaft hat mit Christian Ried, dem neuen Porsche-Werksfahrer Richard Westbrook, Allan Simonsen und Lars Erik Nielsen ebenfalls eine erfahrene Crew an Bord. Über den u.a. von Karl Wendlinger mitbewegten Porsche des Jetalliance Racing-Teams hatten wir ja bereits berichtet. Auf eine Unterstützung durch das Autoracing Club Bratislave Team vertraut dagegen AvD 100-Meilen Champion Jürgen Bender zusammen mit Martin Dechent. Und auf dem litauischen Oktanas Porsche startet u.a. Uwe Alzen zusammen mit Marc Benz.
Weitere deutschsprachige Teams die beim 24h-Rennen im Nahen osten antreten sind das Team von CC Car Collection mit dem Quintett Schmidt / Horn / Römer / Klos / Fechner, der Ebbing Motorsport-Porsche mit Werner / Budde / Zöchling und der KRS-Porsche von Krumbach / Scholz sowie der Attempto Racing-Porsche mit Aka / Heyrowski / Scholze / Gerlach / Kauderer.
Weitere Top-Porsche werden von den Teams von Prospeed Competition, Bleekemolens, G-Force, Lammertink und VIP-Petfood an den Start gebracht. Die potentiellen Siegeskandidaten dürften damit in dieser Newsmeldung genannt sein. Wird es also 2008 zum ersten Porsche-Sieg bei den 24h von Dubai (nach zwei BMW-Siegen) kommen?
Ein kurzer Blick nach Japan – dort kündigen sich die die SuperGT-Saison 2009 einige Änderungen an. Während die Klasse GT300 im Wesentlichen unverändert bleibt, wird bei den GT500 mehr in Richtung Leistungsreduktion und Kostensenkung geblickt. Die PS-Zahl soll wieder auf das Niveau von 2006 gedrückt werden, zu diesem Zweck werden die Restriktoren etwas fester zugeschnürt.
Die Chassis werden sich weiter in Richtung Vereinheitlichung bewegen – das immer unter dem Gesichtspunkt, dass die Identität des Autos zumindest nach außen gewahrt bleiben soll. Der Dachpavillion muss, ähnlich wie bei der alten Gruppe 5, weiterhin vom Serienauto kommen. Die Überhänge werden mit 1020 mm (vorne) und 1060 mm (hinten) festgelegt, der Radstand mit 2700 mm (+/- 30 mm). Maximal 2 Meter breit und 1,1 Meter hoch darf das GT500-Auto Modell 2009 sein.
Motorisch gibt es eine große Neuerung: Den Herstellern wird gestattet, eigene Rennmaschinen zu bauen, die sich nicht auf Serienmotoren zurückführen lassen müssen. Die Eckdaten: V8-Konfiguration mit 90 Grad Winkel, 3400 ccm Hubraum, keine Aufladung, zwei Restriktoren mit je 29,1 mm Durchmesser. Die GT500 wird also immer mehr zur kontrollierten Prototypenklasse.
Schreckmoment für das Team von Lechner-Racing bei der Vorbereitung für die 24 Stunden von Dubai von 10. bis 12. Januar 2008: Der Container mit den Rennreifen aus Europa kam im Fahrerlager nicht an, die österreichische Mannschaft bangt um insgesamt 208 Stück des „schwarzen Goldes“.
„Ich fahre jetzt in den Hafen: Nachdem das übrige Material angekommen ist, vermuten wir, dass der Container mit den 52 Satz Reifen dort irgendwo hängen geblieben ist“ erzählte Teamchef Walter Lechner sen. am Telefon. Sollte dem so sein, hofft er, die Reifen bis morgen (9.1.) loszueisen: „Durch meine Bahrain-Connection habe ich hier zum Glück sehr gute Kontakte, ich bin optimistisch, dass sich unsere Pneus finden lassen“ – so Lechner.
Wenn dem so ist, können die beiden Lechner-Porsche - derneu aufgebaute GT3 RSR mit Robert Lechner / Walter Lechner jun. / Damien Faulkner sowie Stefan Rosina und der 997 GT3 mit Christian Menzel / Pierre Kaffer / Hannes Plesse / Hannes Danzinger mit den dafür vorgesehenen Reifen in das Training für die 24 Stunden gehen.
Tauchen die Reifen vorerst nicht auf, hat Walter Lechner bereits einen „Plan B“ in petto: „Nachdem viele Porsche hier sind, können wir uns für das erste Training vorübergehend Pneus vor Ort organisieren“ sagt der Teamchef. Für das Rennen ist diese Variante aber kein Thema, hier benötigt Lechner-Racing die im Moment noch fehlenden Rennreifen.