Ganz grosses Kino! - Das GT-Masters Finale in Hockenheim

Das ADAC GT-Masters-Wochenende in Hockenheim (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) zeigte wieder einmal, das Konstanz und wohlüberlegtes Racing ein Team nicht nur in einem Rennen sondern auch über die Saison hinweg zum Erfolg führen können. Auf dem bekanntermassen reifenmordenden Kurs im Badischen gewann am Samstag zuerst der Schubert Motorsport-BMW Z4 GT3 von Claudia Hürtgen und Dominik Schwager das Samstagsrennen, nachdem sich alle Titelkandidaten selbst ein Bein stellten und aus dem Lauf punktelos ins Fahrerlager zurückkehren mussten. Am Sonntag gewann mit einer taktisch gut eingeteilten Fahrt dem MS Racing-Mercedes SLS AMG GT3 von Maximilian Götz und Sebastian Asch nicht nur das erste Rennen der Saison sondern auch die Meisterschaft. Trotz der Einschränkung einer gewissen Unterstützung durch die aktuelle BoP-Änderung kurz vor dem Rennen (dazu morgen mehr) muss man den beiden Mercedes Youngstern bescheinigen, dass sie den Titel am Ende wohl verdient hatten.

Zum Samstagslauf bleibt zu sagen das am Ende das cleverste Team den Sieg davon trug. „Wir wussten das wir vom Top-Speed her chancenlos gegen die Porsche waren, von daher war die Devise einfach nur dran zu bleiben und die Gegner in einen Fehler zu treiben“ fasst Sieger Dominik Schwager die Vorgehensweise des Teams zusammen. Co-Pilotin Claudia Hürtgen – derzeit wohl erste Wahl bei allen verfügbaren GT3-Kutschern, wenn es um intelligentes Fahrzeugmanagement im Rennen geht – schonte dementsprechend die Reifen und hielt sich getreu der von Reifenpartner Yokohama an alle Teams ausgegebenen Warnung vor den reifenmordenden Curbs fern. Diese wurden sowohl dem MS-Mercedes als auch dem Schütz Motorsport-Porsche zum Verhängnis, auf dem Engelhard-Partner Sean Edwards rückblickend den Titel für seinen Co verspielte indem er zu vehement auf Sieg fuhr. „Ich habe gesehen, dass das für die vor uns liegenden Konkurrenten nicht gut geht, so wie die die Curbs mitgenommen haben. Daher bin ich weiter 110% gefahren und hab mich dabei auf eine schonende Linie konzentriert“, so Schwager weiter. Callaway-Pilot Alessi hatte hingegen schon vor der ersten Kurve seine Meisterschaftschancen durch einen missglückten Blitzstart in eine sich schliessende Lücke verschlechtert.

Hätte Edwards den BMW vorbei gelassen, so hätte wohlmöglich am Sonntag die Schütz-Mannschaft nicht so vehement auf Sieg fahren müssen. Doch weder der späte Ausfall des MS Racing-Mercedes, noch das sonntägliche Verhalten von Amateurmeister Sven Dolenc auf dem Fach Auto Tech-Porsche waren zu diesem Zeitpunkt vorhersehbar. Der griff auf dem von Martin Ragginger in Führung übernommenen 911er mit Aussicht auf den ersten selbst eingefahrenen Gesamtpodiumsplatz massiv in den Titelkampf mit ein. Noch liegt kein Statement von Fach / Dolenc vor, von daher kann nur spekuliert werden, ob es sich bei dem rundenlagen hart ausgefochtenen Zweikampf mit dem zum Siegen verdammten Engelhard um eine Retourkutsche oder nur um ein erhitztes Rennduell ohne Einblick in die Meisterschaftssituation des Markenkollegen gehandelt hat (im Pressezentrum machten während des Rennens auch Spekulationen um einen nächstjährigen Mercedes-Testvertrag für Dolenc die scherzhafte Runde).

Tatsache ist das der Amateur-Champion im Kampf um die Gesamtposition sowohl Engelhard als auch Corvette-Pilot Alessi so zur Weissglut trieb, dass beide die Brechstange auspackten und – zurecht – von der Rennleitung dafür mit Zeitstrafen belegt wurden. Der Fach-Porsche blieb als Kollateralschaden nebenbei ebenfalls in Lauf 2 auf der Strecke. Aussen vor war in beiden Rennen die Alpina-Mannschaft, deren Reifenproblem zur Mitte der Saison das aktuelle BoP-Karussell ausgelöst hatte und die nach den Änderungen chancenlos im Mittelfeld ihren B6 zu Klump fuhr.

 

Turbulent ist noch eine harmlose Umschreibung für das Wochenende – auf jeden Fall hat die Meisterschaft beim Finale noch einem alles gezeigt: Action-geladene Rennen, ein sicherlich noch viel zu diskutierendes Finale und zwei uneingeschränkt verdiente Champions, die mit einem nicht gerade zum Seriensieger geeigneten Auto mit dem ersten Sieg auch gleich den Titel im letzten Lauf klar machten.

International GT-Open - Monza - Rennbericht

img_4116kampf.jpgIMSA Performance sicherte sich den Sieg des Samstagsrennens der International GT-Open in Monza. Dabei setzte man sich gegen die V8 Racing-Corvette und den Manthey-Porsche durch. Letzterer musste sich immer wieder den angriffen des AF Corse-Duos Bruni / Leo erwehren. Die Startphase dominierte jedoch die AF Corse-Truppe, die sich am Start von der Pole aus dem Gedränge der ersten Kurve raushalten und sich Stück für Stück absetzten konnten. Auf der nassen Strecke gab es in den folgenden Runden eine Menge Dreher oder verpasste Schikanen, sodass die Positionen vor den Boxenstopps noch nicht bezogen waren. Trotz des 20 Sekunden Handicaps von Leo kann dieser seine Führung behaupten, wird aber später vom Sieger Patrick Pilet und Giammaria überholt. Leo nun Dritter, verliert in der letzten Runde die Kontrolle über sein Fahrzeug und dreht sich, sodass Marco Holzer auf Platz 3 vorrücken kann. Das Rennen in der GTS-Klasse sichert sich der Autorlando-Porsche von Matteo Beretta und Marcello Puglisi vor den beiden Ferraris Bizzarri / Rizzoli und Zanutti / Gattuso.

Am Sonntag ging der Sieg verdient an die Truppe von Villois Racing, die in ihrem Aston Martin die schnellsten auf der trockenen Strecke von Monza waren. Auf Platz 2. konnten Leo / Bruni für AF Corse die Tabellenführung in der Meisterschaft übernehmen. Platz 3 auf dem Podium sicherte sich der Villorba-Ferrari von Montermini / Cochito Lopez. Die GTS-Klasse gewannen Zampieri / Dalle Stelle für Kessel Racing, die nun auch Tabellenführer sind, vor Mapelli / Hamilton für Autorlando. Den dritten Platz sicherte sich der GDL Racing-Mercedes. Für Gianluca De Lorenzi und Alessandro Garofano war dies das erste Podium in dieser Saison. Die AF Corse-Truppe um Bruni und Leo hat jetzt 8 Punkte Vorsprung vor Tandy / Holzer, wenn es am 4. November in Barcelona zu den letzten beiden Saisonrennen geht.

V de V Endurance Proto - Le Mans - Ergebnis

CD Sport-Norma M20FC - www.vdev.frDas mit nur 13 Wagen besetzte Feld der VdeV Endurance Proto bestand in Le Mans ausschließlich aus Norma-Fahrzeugen. Den sonntäglichen drei-Stunden-Lauf dieser Serie gewannen Sebastien Dhouailly / Thomas Accary (CD Sport-Norma M20FC, Bild; 121 Runden) überlegen vor Bruno Bazaud / Philippe Thirion (TFT-M20FC; -3 R.), Gregory Fargier / Christian Vaglio-Giors (Equipe Palmyr-M20FC; -4 R.) sowie Frederic Da Rocha / Paul Lafargue (Extreme Limite Aric-M20FC; -4 R.).

VLN - 9. Lauf: Black Falcon gewinnt mit Bernd Schneider

2si.jpgBeim ROWE DMV 250-Meilen-Rennen bescherte die Rennikone Bernd Schneider den Gesamtsieg des Black Falcon-Teams. Zusammen mit Jeroen Bleekemolen setzte sich das Team nach langer Durststrecke gegen seine harten Konkurrenten durch. Das Qualifying dominierte Timbuli-Racing - Norbert Siedler jagte den Porsche 911 GT3 R über die Kombination von Spritstrecke und der Nürburgring Nordschleife, die Uhr stoppte bei 8:06,032 min. Mit geringen Zeitabstand platzierten sich Audi Team Phoenix mit Biela / Haase und Team Manthey Racing mit Dumas, Bernhard und Krumbach.

Die Rennleitung ordnete das Feld dann nach dem Zeittraining neu, da einige Teams die Flaggensignale der Streckenposten missachteten. Letztendlich startete der ROWE-Mercedes vor Frikadelli Racing und den Markenkollegen Rehfeld, Seyffarth und Engel. Vom vierten Rang aus ging unerwartet der von Uwe Alzen eingesetzte Cup-Porsche ins Rennen. Etwas verspätet führt Startfahrer Bastian das Feld mit dem Mercedes SLS AMG in den vierstündigen Wertungslauf der VLN Langstreckenmeisterschaft. Gleich zu Beginn dominiert wieder das Timbuli-Team den Kampf um die Spitze des Feldes. Von Platz 5 aus gehört die erste Startposition nach nur wenigen Metern den Porschepiloten.

„Sehr cool war es, von der Pole-Position in das Rennen zu gehen. Mein Ziel war es, als erster auf die Nordschleife einzubiegen. Das ist mir leider nicht gelungen, da die Top-Porsche im Gegensatz zu mir keine Probleme hatten, in der Einführungsrunde ihre Reifen auf Temperatur zu bringen“, kommentierte Bastian nach dem vierstündigen Lauf. Auch Frikadelli Racing überholt den SLS relativ schnell und verbannt den Mercedes zunächst auf Position 3. Die nächsten Runden kämpft der auf dem zweiten Platz liegende Porsche mit dem Rowe-SLS, während Timbuli an der Spitze die Führung mit ein paar Wagenlängen Vorsprung behaupten kann. timb.jpg

Nach den ersten Boxenstopps beginnt der Nadelstreifenporsche mit Krumbach, Dumas und Bernhard die Aufholjagd nach vorne und überholt zunächst die Markenkollegen von Frikadelli. Dann überschlagen sich in der Spitzengruppe die Ereignisse. Zunächst kostet ein Reifenschaden beim Führenden wichtige Positionen, dann wird ein Einschlag des Frikadelli-Porsche vermeldet und zuletzt schleppt sich der Nadelstreifen-Porsche in langsamer Fahrt zurück an die Box. Auch der ROWE-SLS verliert durch einem Reifenschaden wichtige Zeit. Die Schäden der führenden Teams zur Rennhälfte verhelfen Rehfeld, Seyffarth und Engel zur Rennführung mit etwa 15 Sekunden Abstand auf den zweitplatzierten Black Falcon-Mercedes, der zu dieser Zeit des Rennes mit beachtlichen Zeiten um die Nürburg raste. Wenige Runden später erbt das Team Black Falcon aufgrund eines unvorhergesehenen Boxenstopps des führenden SLS die Spitzenposition und beginnt ab diesem Zeitpunkt das Rennen zu dominieren. Auf den weiteren Plätzen liegen zu diesem Zeitpunkt des Rennens der Nadelstreifen-Porsche vor dem Bilstein-Audi, der jedoch aufgrund eines Boxenstartes eine einminütige Zeitstrafe aussitzen muss.

Die letzten Boxenstopps verlaufen ohne weitere Zwischenfälle. Zwar kann der zweitplatzierte Porsche noch etwas Vorsprung aufholen, jedoch ist der Sieg des Black Falcon-Mercedes SLS AMG nicht mehr gefährdet. Sowohl für Schneider, als auch für Bleekemolen ist der Gesamtsieg die Belohnung für einen perfekten VLN-Wertungslauf. Das Podium komplettierten die Mannschaft von Manthey Racing mit dem Nadelstreifen-Porsche und die Mercedes SLS Piloten von ROWE Racing.

wosp.jpg„Ich bin hier in meiner Karriere viel zu selten gefahren, um als Experte zu gelten und es gibt sicherlich hier eine Menge Fahrer, die sich in der ‚Grünen Hölle’ wohler fühlen. Daher ist der Sieg doppelt wertvoll“, gab Schneider zu Protokoll. Sein Kollege Bleekemolen ergänzte:„Ich hatte in meinem Doppelstint zu Beginn des Rennens jede Menge Spaß und viele gute Zweikämpfe. Mit dem Ergebnis können wir bei der starken Konkurrenz in der VLN mehr als zufrieden sein.“

 Der neue Wochenspiegel Porsche 911 RSR feiert beim 9. VLN Lauf direkt eine Zielankunft auf der 5. Position und sorgt mit diesem Ergebnis für zufriedene Mienen beim Team. Auch Uwe Alzen und Philipp Wlazik sind mit ihrer 4. Position im Gesamtklassement mehr als zufrieden, in der Cup-Klasse erreichte das schnelle Duo den Klassensieg. Für Dörr Motorsport war der vorletzte Wertungslauf der VLN Langstreckenmeisterschaft trotz weiterentwickeltem McLaren ein Rückschlag. Das neue Fahrwerk des britischen Boliden sei zwar ein weiterer Schritt nach vorne - so die ersten Auskünfte des Teams, jedoch verhinderte ein Defekt am Differential den Start. Zuversichtlich gibt man sich jedoch beim finalen VLN-Lauf vor der Winterpause, denn bei Tests in Portugal möchte Dörr Motorsport das Fahrzeug weiter optimieren und sich vor dem Winterschlaf noch einmal zurückmelden.

Dazu bietet das Saisonfinale der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring am 27. Oktober beim 37. DMV Münsterlandpokal geeignete Voraussetzungen.

Ratel schreibt GT4-Klasse noch nicht ab

Die SRO-GT4 Klasse mag ohne eigene europaweite Serie sein - abschreiben will SRO-Chef Stephane Ratel die Klasse aber dennoch nicht, wie er uns exklusiv vor einer Woche am Ring erklärte. „Wir halten die Klasse nach wie vor für eine gute Einstiegsmöglichkeit in den GT-Sport und haben erst just mit dem ADAC Nordrhein eine mehrjährige Vereinbarung unterzeichnet, die die BoP der GT4 in der VLN Langstreckenmeisterschaft betrifft. Demnach wird sich der ADAC nun weitestgehend bei der Einstufung der Autos an die BoP-Vorgaben der SRO halten. Ähnliche Vereinbarungen existieren mit den Serien in Holland und weiteren nationalen Serien. Eine eigene Serie werden wir aber 2013 nicht wieder neu starten – dafür fehlen uns derzeit die Kapazitäten.“

Die SP10-Klasse der VLN Langstreckenmeisterschaft in der derzeit BMW, Aston Martin, Ginetta und zeitweise auch Porsche engagiert sind, hat damit für wenigstens drei weitere Jahre Bestand. „Es sind auch weitere Hersteller daran interessiert, Autos für die GT4 zu homologieren. Toyota hat sich zum Beispiel just deswegen mit uns in Verbindung gesetzt. Die Klasse hat also nach wie vor eine Zukunft im GT-Sport“, so Ratel.

British GT - Donington - Ergebnis des Saisonfinales

Auf dem Podium des finalen zwei-Stunden-Laufs der Britischen GT-Meisterschaft in Donington standen Zak Brown / Alvaro Parente (United Autosports-McLaren MP4-12C GT3), Peter Kox / Nico Pronk (Reiter Engineering-Lamborghini Gallardo LP560; +3,802s) sowie die Teamkollegen der Sieger Matt Bell / Charles Bateman (+10,604s).

Mit Gesamt-Rang 4 in diesem Rennen konnten Daniele Perfetti und Michael Caine (Motorbase Performance-Porsche 911 GT3 R, Bild; +16,145) den Fahrertitel holen. David Ashburn / Phil Keen (Trackspeed-Porsche 911 GT3 R, +29,924) wurden Fünfte, womit Vorjahres-Champion Ashburn zumindest noch den Vize-Titel erreichte. Die vor diesem Wochenende noch an der Spitze der Tabelle gelegenen Duncan Cameron / Matt Griffin wurden nur Zehnte vor dem Ecurie Ecosse-BMW Z4 GT3 von Alasdair McCaig / Phil Keen.

Der Endstand in der GT3-Punktewertung der British GT lautet: Perfetti / Caine (130,5)  - Ashburn (127) - Bell / Bateman (121) - Cameron / Griffin (119) - McCaig (115,5).

Französische GT - Le Mans - Ergebnis Lauf 2

ART GP-McLaren MP4-12C GT3 - www.gt-tour.frOlivier Panis / Eric Debard (Sofrev ASP-Ferrari F458 GT3) bekamen beim Sonntags-Rennen der Französischen GT-Meisterschaft in Le Mans zwar als Erste die schwarz-weiss karierte Flagge, wurden jedoch - wegen einer kurz vor Rennende verursachten Kollision - per Zeitstrafe auf Rang 3 zurück versetzt. Somit ging der Sieg an Laurent Pasquali / Ulric Amado (ART Grand Prix-McLaren MP4-12C GT3; Bild) vor Franck Perera / Roland Berville (ProGT by Almeras-Porsche 911 GT3 R; +13,219s). Die Ränge 4 und 5 belegten die Almeras-Porsche-Crews Hassid / Beltoise (+14,315s) und  Monti / Cazenave (+15,366s), Sechste wurden Vannelet / Gabillon (Sebastien Loeb Racing-Mercedes SLS AMG GT3; +20,198s).

In der Punktetabelle führen vor dem Saisonfinale, das Ende Oktober in Paul Ricard gefahren wird, Henry Hassid / Anthony Beltoise mit 165 Zählern vor Panis / Debard (152), Pasquali (133) sowie Perera (122).

Berichte vom ADAC GT-Masters-Finale

... sind unter diesem Link zu finden. 33 Autos sind noch in Hockenheim aktiv, nachdem der Lambda-Ford GT des schnellen Duos Verdonck / Krohn Opfer eines Qualifying-Unfalls wurde.

Das Samstagsrennen hatte es in sich: Alle Meisterkandidaten blieben in einem turbulenten Lauf punktelos. Die Entscheidung über den Meistertitel 2012 fällt nun im hochspannenden Sonntagslauf.

Audi-Doppelsieg bei den 6h von Bahrein

Zum 6h Lauf der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft in Bahrein änderte Audi seine Strategie: statt wie bisher mit einem Ultra und einem eTron-R18 setzte die deutsche Werksmannschaft im Lauf am persischen Golf, der auf der 6,2km langen Langstreckenvariante des Kurses gefahren wurde, auf zwei der Hybrid-LMP - vorgeblich um beiden Mannschaften gleiche Voraussetzungen im Titelkampf zu verschaffen. Das Rennen startete am frühen Abend Ortszeit und wurde in die Dunkelheit hinein absolviert. Die Doppelpole hatte Audi erzielen können.

In der 7. Runde übernahm Alexander Wurz im Toyota die Führung. Zu Rennmitte fiel die japanische Mannschaft jedoch durch die von der Rennleitung verordnete Reperatur eine defekte Startnummernbeleuchtung um 4 Runden zurück. Auch der #2 Audi von Allan McNish und Tom Kristensen wurde wegen einer nicht ordnunggemäß funktionierenden Beleuchtung an die Box beordert. Auf der Jagd nach den zurückliegenden Audi blieb der Toyota in der 5.ten Rennstunde beim Überrunden am Strakka Racing-HPD ARX-03a LMP1 hängen und rutschte in der Folge von der Strecke. Damit musste Toyota einen Ausfall nach dem vorangegangenen Sieg in Brasilien hinnehmen.

Audi gewann schliesslich mit dem R18 eTron-Quattro der Le Mans-Sieger Fässler / Treluyer / Lotterer, die damit ihre Tabellenführung in der Fahrerwertung weiter ausbauten. Die Teamkollegen McNish / Kristensen verloren weitere Zeit in der Box und mussten sich mit P2 begnügen. Gesamtdritte und Sieger der Privatierswertung wurde die Strakka-Mannschaft trotz des Kontakts mit dem Toyota, der die Mannschaft mit einem Reifenschaden an die Box gezwungen hatte.

Der Klassensieg in der LMP2-Klasse ging an den Pecom-Oreca von Pierre Kaffer, Nicolas Minassian und Luis Perez-Companc. Währed die GTE-Pro-Wertung vom AF Corse-Ferrari von Giancarlo Fisichella und Tony Vilander (der den bei der GT-Open um den Titel fahrenden Gimmi Bruni ersetzte) vor dem Aston Martin von Stefan Mücke / Darren Turner gewonnen wurde, ging die GTE-Am Wertung an den Felbermayr-Proton-Porsche von Ried / Roda / Ruberti.

Der Rennbericht mit den Ergebnissen ist unter diesem Link auf unseren Seiten einzusehen.

Rückblick AvD 100 Meilen-Finale in Monza

avd100monz_groer.jpgIn Monza sicherte sich Dr. Norbert Groer auf einem PRC- Honda vor einer Woche den Sportwagentitel bei den AvD 100 Meilen, nachdem Porsche-Pilot Thomas Langer bereits als Champion der GT- und Tourenwagen festgestanden hatte. Den Gesamtsieg in einem hochspannenden Finale holten sich Dietmar Haggenmüller und Jürg Aeberhard im Ford GT. Beim letzten Saisonlauf in Monza behielt das deutsch-schweizerische Gespann gegenüber Rosa / Rosa auf einem Radical SR8 und den Audi R8 LMS GT3-Piloten Cvetkovic / van Dongen die Oberhand.

Dabei präsentierten sich die AvD 100 Meilen zum Saisonabschluss in Monza mit einem hochkarätigen Starterfeld. Mit im Feld integriert waren zudem einige Fahrzeuge der Dutch Supercar Challenge, wodurch über 30 Autos am Start standen. Nicht weniger als 10 Piloten durften sich noch Titelhoffnungen bei den Sportprototypen machen, wobei Tommy Tulpe, Jay Boyd und Dr. Norbert Groer die besten Karten hatten. Tommy Tulpe, der gemeinsam mit Jay Boyd startete, ging mit einem 8 Punktepolster ins entscheidende Finale. Im Qualifying brachte sich der PRC-Pilot hinter die Polesitter Barth / Jouhsen (PRC Turbo) in eine gute Ausgangslage. Knapp dahinter saßen aber schon die starken italienischen Gaststarter Rosa / Rosa im Nacken. Meisterschaftkonkurrent Dr. Norbert Groer hatte sich gemeinsam mit Walter Steding die zweite Startposition in der Division 2 gesichert. Schneller waren nur die beiden Schweizer Stoller / Häfliger im Wolf GB08. avd100monz_plenz.jpgDoch auch Groer / Steding hatten mit Fabian Plentz (PRC-Honda) einen starken Konkurrenten direkt dahinter.

Das Renngeschehen bestimmte zunächst Sven Barth, der mit einer 1.44,677 seinen letztjährigen Quali-Rekord noch einmal um fünf Tausendstel unterboten hatte. Nach Dijon hatte der Audi-Turbo Motor noch eine Revision in Liechtenstein bei Lehmann Motorentechnik erhalten. Der K.Motorsport-Pilot hatte bereits einen großen Vorsprung herausgefahren. Doch in der 16. Runde musste der PRC Turbo, nachdem sich ein Teil an der Frontverkleidung gelöst hatte, noch vor dem Pflichtstopp die Box ansteuern. Knapp 3 Minuten gingen flöten, wodurch Barth bis auf P10 zurückgereicht wurde. Am Ende reichte es zumindest noch zum zweiten Platz bei den Sportwagen vor Fabian Plentz.

Nutznießer wäre eigentlich Tommy Tulpe gewesen, der im PRC-BMW in der Anfangsphase des Rennens auf dem zweiten Gesamtrang lag. Der Titelaspirant war jedoch genauso wenig vom Glück verfolgt, als sich die Heckabdeckung löste. Bereits in Runde sechs steuerte der PRC daher an die Box. Zu diesem frühen Zeitpunkt lag Dr. Norbert Groer hinter Stoller / Häfliger und Fabian Plentz auf der dritten Position in der Division 2. In dieser Konstellation hätte Tommy Tulpe sogar noch ein vierter Platz in der Division 1 gereicht. Dann aber mussten Stoller / Häfliger den Wolf GB08 in der Box abstellen und zu allem Überfluss löste sich die neue Heckhaube an Tommy Tulpes PRC erneut. Als dann gleich zwei Saftey-Car Phasen das Feld für mehrere Runden einbremsten, war an eine Aufholjagd nicht mehr zu denken. Mehr als der vierte Platz in der Division 1 hinter Henry Uhlig im Norma-BMW war nicht mehr drin.

Dagegen hatte Dr. Norbert Groer, der inzwischen das Volant an Walter Steding übergeben hatte, die zweite Position in der Division 2 übernommen und brachte das Resultat souverän über die Zeit. Damit war die Entscheidung zugunsten des Sportwagenpiloten aus Österreich gefallen. „Das Pech, welches wir in dieser Saison schon gehabt haben, ist heute endlich ins Gegenteil umgeschlagen. Heute haben wir aber das Glück gehabt, das wir sonst nicht hatten. Wir hatten schon die Gesamtwertung im Hinterkopf, ausgegeben war aber auf die Klassenwertung zu gehen. Dass es jetzt mehr wurde, ist natürlich super. Wobei wir natürlich vom Pech von Tommy Tulpe profitiert haben“, erklärte der neue Sportwagen-Meister nach dem Rennen. Dritte in der Division 2 wurden die britischen Gaststarter Pollard / Black auf Crosslé vor Boyd / von Anhalt auf Radical SR3 und Dr. Schönau / Behler (PRC-Honda).

avd100monz_sieger.jpgIn Sachen Gesamtsieg waren die Sportwagen durch die ganzen Turbulenzen außen vor, zumal das GT- und Tourenwagenfeld sehr hochkarätig besetzt war. Jürg Aeberhard, der gemeinsam mit Dietmar Haggenmüller einen Ford GT bewegte, übernahm nach den unplanmäßigen Stopps der Sportwagen die Führung. Dietmar Haggenmüller übernahm den Retro-Renner als Zweiter, nachdem Danny van Dongen vorbeigegangen war. Nach den Stopps fiel Slobadan Cvetkovic zurück und musste zudem noch wegen einer Drive-Through einmal durch die Boxengasse. Am Ende reichte es aber noch zum dritten Platz hinter den Sportwagen-Sieger Rosa / Rosa vom Speed Factory Racing Team.

Zwar gingen an Haggenmüller kurz vor Schluss noch die beiden holländischen GT1-Corvettes von Werkman / van’t Hoff und Abresch / Pastorelli vorbei, doch der AvD 100 Meilen Sieg war der Ford GT Besatzung sicher. „Das Rennen war natürlich klasse. Trotz allem hat es viel Spaß gemacht und mit dem Ergebnis sind wir natürlich super zufrieden“, freute sich Dietmar Haggenmüller über den ersten Sieg im neuen Einsatzfahrzeug. Dritter bei den GT- und Tourenwagen wurde Thomas Langer, der es beim Finale mit dem schon sicheren Meistertitel eigentlich locker angehen lassen konnte. Als Gesamtzehnter sah der Heilbronner schließlich die Zielflagge.

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