Verfasst von Patrick Holzer. Veröffentlicht in Sportscar Challenge ( SCC )
In der Sports Car Challenge bleibt es zum Finale am kommenden Wochenende in Hockenheim spannend. Beim siebten Lauf in Monza vor 10 Tagen holten sowohl Tabellenleader Fabian Plentz im PRC-Honda, als auch Sven Barth im PRC-Turbo jeweils zwei Klassensiege. Durch seinen vierten Doppelpack in dieser Saison konnte der Meisterschaftszweite die Titelentscheidung aber weiter offen halten. Dabei verwies er zweimal einen stark fahrenden Andreas Fiedler im PRC-BMW auf den zweiten Rang.
Im Fernduell um die Meisterschaft hielten sich beide Kontrahenten im Qualifying schadlos. Während Sven Barth zweimal souverän auf die Gesamtpole fuhr, hatte auch Fabian Plentz in der Division 2 die Nase vorne. Vor allem Gerhard Münch im Norma-Honda machte es aber zwischendurch spannend und stand bis kurz vor Schluss auf Pole in der Divison 2. Für den Norma-Piloten geht es dabei um den dritten Platz in der Meisterschaft.
In den beiden Rennen am Samstag bestätigte Sven Barth indes die Eindrücke aus dem Zeittraining. Zweimal wurde der K.Motorsport-Pilot als Gesamtsieger abgewinkt. Bei Fabian Plentz lief es am Samstag mit den zwei Siegen in der Division 2 ebenfalls erwartungsgemäß. Gerhard Münch entpuppte sich als stärkster Konkurrent und schnappte dem Meisterschaftsführenden im ersten Heat die zwei Punkte für die schnellste Rennrunde weg. Trotz des kleinen Wehmutstropfens zeigte sich der Pilot von PRC-Austria mit der Ausbeute des Wochenendes sehr zufrieden. Gegen die deutlich leistungsstärkeren Division 1 Fahrzeuge war auf dem ultraschnellen Kurs zwar kein Kraut gewachsen,
doch die Ränge sechs und sieben im Gesamtklassement waren ein äußerst respektables Ergebnis.
Nach dem missglückten Dijon-Wochenende präsentierte sich Andreas Fiedler in starker Form. Im ersten Rennen von Platz vier aus gestartet, reihte sich der dreimalige Saisonsieger zunächst hinter dem PRC-Trio Barth, Pfeifer und Turi Breitenmoser ein. Doch bereits in der zweiten Runden setzte sich Fiedler an die zweite Position, die er bis zum Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge nicht mehr abgab. Beim zweiten Heat quetschte der schnelle Bayer noch einmal alles aus seinem PRC heraus und landete erneut auf einem starken zweiten Rang. Dabei hatte Fiedler seine alte Monza Bestmarke noch einmal um 1,5s unterboten.
Im zweiten Rennen konnte Pfeifer mit angeknackstem Heckspoiler nicht mehr im Konzert um die Podestplätze mitmischen und belegte Rang sechs. Diesmal setzte sich Turi Breitenmoser nach seinem Abflug im ersten Durchgang beim Kampf um Platz drei durch. Somit musste sich Tommy Tulpe, der für den zweiten Heat in einen PRC BMW geklettert war, erneut mit dem vierten Rang zufrieden geben. Wiederum fehlten nur 1,4 Sekunden zum Platz auf dem Stockerl. Hinter Tulpe belegte wie schon im Rennen zuvor Georg Hallau im PRC-BMW den fünften Gesamtrang. Damit hielt der Berliner Teamkollege Henry Uhlig im Norma-BMW und Bernard Charrier im PRC-BMW zweimal hinter sich.
In der Divison 2 waren Fabian Plentz und Gerhard Münch nicht zu stoppen. Markus Kündig (Wolf GB08) holte sich hinter den beiden den dritten Podestplatz. Vierter wurde Prinz Marcus von Anhalt, der sich in einer Nacht und Nebelaktion flugs noch einen neuen Radical SR3 besorgt hatte, nachdem der eigentliche Dienstwagen am Vortag den Dienst versagt hatte. Im zweiten Rennen lief es für den Radical-Piloten sogar noch besser. Nach dem Ausfall von Kündig holte sich Prinz Marcus von Anhalt den dritten Klassenrang vor John Shepard (PRC Honda) und Markenkollege Hans-Christoph Behler
Markus Kläy (PRC Honda) und Reto Stutz (PRC Opel) teilten sich in der Division 3 die Siege. Bei den Crosslé-Fahrzeugen war Caspar Huggenberg nicht zu stoppen. Gleich zweimal ließ der Schweizer Heinz Grau und René Voss im KTM X-Bow hinter sich. Pech hatte dagegen der schnelle Gaststarter Gwyn Pollard, der in beiden Rennen jeweils die Klassenführung inne hatte. Beide Male musste der Brite jedoch seinen Crosslé vorzeitig abstellen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in VdeV Serien
Das SPEED EuroSerie Finale in Barcelona hatte trotz der bereits in Dijon-Prenois vorangegangenen Titelentscheidung mit einigen Neuerungen aufzuwarten. Trotz eines Grids von nur 14 Fahrzeugen im ersten Lauf gab es mit Tatuus und Osella 2 neue Hersteller im Feld dieses Jahrgangs, das mit nun 7 Fabrikaten (Ligier, Norma, Wolf, Tiga, Juno) in Punkto Markenvielfalt keine Fragen mehr offen lässt. Das Team JD holte sich gar mit Ex-F1-Pilot Enrique Bernoldi einen echten Profi an Bord des Tatuus.
Der musste jedoch im Lauf 1 15 Minuten vor dem Rennende vorzeitig mit einem Reifenschaden die Segel streichen. Zuvor hatte er für ein etwas zu hartes Startmanöver gegen den schon als Champion feststehenden Ivan Bellarosa eine Drive-Through-Strafe kassiert. So war der Weg frei für Bellarosa (Foto) der mit seinem Avelon-Wolf nach 90 Minuten Renndistanz 47s Vorsprung vor dem Springbox-Ligier JS53 von ex-F1-Pilot Phillipe Alliot und Phillipe Plaisance ins Ziel kam. Platz 3 auf dem Podium belegte der zweite Avelon-Wolf von Gugliemi Belotti, der den AD Team Tiga von Mike Newton und Dean Stirling klar auf P4 verweisen konnte.
In Lauf 2 am Samstag abend siegte erneut Bellarosa mit seinem Avelon-Wolf, der damit mit dem 10.Sieg in 12 Saisonrennen seinen Meistertitel eindrucksvoll unterstrich. Bernoldis Tatuus konnte erneut aus keine Zielflagge entgegen nehmen, nachdem der hochmotivierte Profi den Wagen gleich zu Beginn von der Strecke verlor. Daniel Uboldi erzielte mit dem Osella bei dessem ersten Auftreten in der europäischen CN-Serie mit dem 2. Platz gleich ein Podium, während Juno-Pilot Darren Burke das Podium komplettierte.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Mit dem ersten LMP2-Klassensieg für den Pecom-Racing Oreca bei den 6h von Bahrein (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) haben Pierre Kaffer und seine Teamkollegen Nicolas Minassian und Luis Perez-Companc die Titelentscheidung in der LMP2-Klasse der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft weiter offen gehalten. Der deutsche LMP2-Pilot zeigte sich sichtlich erleichtert nach dem Rennen: „Ich bin absolut happy, dass wir es endlich auf die Spitze des Podiums geschafft haben. Luis hat einen perfekten letzten Stint hingelegt und unseren Sieg ins Ziel gebracht. Die Atmosphäre an dem gesamten Rennwochenende war grandios und die Strecke war richtig Spitze zu fahren. Jetzt liegen wir mit 117 Punkten hinter Starworks-Motorsport auf Position 2 in der Meisterschaft und freuen uns alle auf das nächste Rennen in Fuji."
Startplatz 5 nach dem Qualifying entsprach noch nicht ganz den
Erwartungen des Teams, doch schon bald nach dem Start konnte Nicolas
Minassian den Oreca-Nissan auf P2 vorfahren. Er übergab den Rennboliden auf P3 liegend an Pierre Kaffer, dem es gelang, im Duell mit Starworks die Spitze des LMP2 Feldes zu erobern. Trotz einer nicht gerade glücklichen Safetycar-Phase für das Team (nach dem Abflug des Toyota)
konnte er das Auto an Luis Perez-Companc in Führung liegend übergeben.
Die Entscheidung des Rennens fiel beim letzten Boxenstopp. Bis dahin
trennten nur 27s das Pecom Racing-Team von der amerikanischen HPD
ARX-03b LMP2-Mannschaft. Als diese dann Probleme mit ihrem Anlasser
bekamen, konnte der argentinische Wagenbesitzer den Sieg sicher nach
Hause bringen.
Der Sieg in Bahrein ist der vorläufige Saisonhöhepunkt für Kaffer und seine Crew, die bei den 8 bisherigen Rennen in diesem Jahr in der WEC erst zweimal und der LMS noch gar nicht auf das Podium klettern konnten. Bei noch zwei ausstehenden Läufen in der WM beträgt der Rückstand auf die Starworks Motorsport-Mannschaft (140 Punkte) 23 Zähler. Bei 26 zu vergebenden Punkten pro Lauf sind die Titelchancen für den Vizemeister der LMS-2004 also noch intakt.
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Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Sonstige GT
VDS Adventures , das Team von Raphael van der Straten - nicht zu verwechseln mit seinem ebenfalls im Rennsport engagierten Cousin Marc van der Straten und dessen Team Marc VDS - war lange Jahre als Einsatzteam diverser GT4 und GT3-Ford Mustangs bekannt. Anfang dieses Jahres gab die Truppe aus der rennsportbegeisterten belgischen Aristokraten-Familie bekannt sich nun nach einem neuen Einsatzgerät umsehen zu wollen und kündigte dafür eine Überraschung an. Die ist nun Ende letzter Woche gründlich gelungen!
Das Team des belgischen Aristokraten wird in die Riege der Supersportwagenhersteller aufsteigen und baut nun eine limitierte Auflage seines eigenen VDS GT 001-R sowohl für die Strasse als auch für die Rennstrecke. Das Debüt des eigenwillig aussehenden Gefährts ist im kommenden Januar bei den 24 Stunden von Dubai vorgesehen.
Bei der Premiere im Autoworld Museum in Brüssel wurden die Geschichte der Idee der Herstellung eines eigenen Fahrzeugs und die technischen Grundzüge der Konstruktion vorgestellt. Bei der Konstruktion der Karosserie holte sich van der Straten Unterstützung beim belgischen Konstrukteur Tony Gillet den man aus den vergangenen 2 Jahrzehnten noch als Erbauer der eigenwilligen Gillet Vertigo in Erinnerung hat. Gillet machte van der Straten mit dem Designer Charles van Den Bosch und dem Konstrukteur Patrick Bataille bekannt die seine ausgefallenen Ideen in die Realität umsetzten.
Befeuert wird der VDS-001-GT von einem 4,2l Maserati-V8. Der 480 PS starke Motor bewegt ein gerade man knapp über 1000kg schweres Gesamtpaket, das auf der Mechanik und dem Fahrwerk der letzten hergestellten Version des Gillet Vertigo basiert. Das im Neo-Retro-Stil designte Gefährt macht Anleihen beim Design amerikanischer Muscle-Cars, die in der Familie van der Starten mittlerweile eine 3 Generationen zurückreichende Historie haben. Insgesamt plant Raphael van der Straten eine auf maximal 22 Exemplare limitierte Serie von Strassenfahrzeugen – sofern sich überhaupt so viele Kunden finden die sich den extravagant aussehenden Wagen in die Garage stellen wollen.
Da das Auto nicht nach einem definierten Reglement aufgebaut wird und
als Kleinserie die meisten Homologationsvoraussetzungen nicht erfüllen
dürfte, sollte man sich über die Rennsportzukunft der belgischen
Konstruktion allerdings keine all zu grossen Hoffnungen machen.
VDS Adventures hat seinen Mustang in den vergangenen Jahren vorrangig bei Langstreckenveranstaltungen vom Schlage der 24 Stunden von Dubai eingesetzt und gab bei den 24h von Spa-Francorchamps in diesem Jahr eine vielbeachtete Abschiedsvorstellung als man den waidwunden Wagen noch per Muskelkraft über die Ziellinie wuchten musste um noch als angekommen gewertet zu werden. Der ehrwürdige, seit 2008 eingesetzte Mustang hatte in den vergangenen 4 Jahren unter anderem die 12h von Budapest 2011 und die 12h von Dakar 2009 gewonnen. Ob der neue VDS GT 001-R auf eine ebenso umfangreiche Rennhistorie kommen wird wird man ab den 24 Stunden von Dubai 2013 verfolgen können.
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Verfasst von Patrick Holzer. Veröffentlicht in Spezial Tourenwagen Trophy ( STT )
Pertti Kuismanen war am vergangenen Wochenende der große Gewinner des 6. Wochenendes der Spezial Tourenwagen Trophy am Eurospeedway Lausitzring. Mit zwei Gesamtsiegen sammelte der Finne reichlich Punkte im Kampf um den Meistertitel 2012. Im ersten Rennen verwies er Ulrich Becker auf Porsche 997 GT3 RS auf die zweite Position. Diesen Platz belegte Daniel Schrey nach harter Gegenwehr im zweiten Rennen am Sonntag. Dritte Podestplätze gab es für Norbert Janz und Ulrich Becker.
Mit einer Überraschung endete das erste Qualifying am Freitag. Nicht Kuismanen stand auf Pole, sondern Michael Bäder im BMW M3 V8 Kompressor. Mit 1:46,414 war Bäder knapp 1s schneller als Pertti Kuismanen, der jedoch mit Problemen an der Kühlung zu kämpfen hatte. Im Rennen korrigierte der Finne bereits beim Start die Reihenfolge und übernahm die Spitze. Bäder konnte zunächst folgen, musste aber noch in der ersten Runde mit einem Defekt an der Ölversorgung aufgeben. Damit war der Weg frei für das amerikanische PS Monster. Am Schluss waren es an die 15s Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Weitaus mehr Arbeit gab es für Kuismanen im zweiten Rennen. Viper-Pilot Daniel Schrey zeigte sich als hartnäckiger Verfolger, konnte aber letztendlich Kuismanen nicht von der Spitze verdrängen. Ein Tag zuvor hatte Schrey noch Pech, als ihm Carlos Rivas seitlich ins Auto fuhr. Schrey fiel zurück, konnte sich aber aus dem Kiesbett befreien. Die Aufholjagd dauerte jedoch nur eine Runde. Nach Start und Ziel verbremste sich Alexandra Irmgartz und erwischte die schwarz-gelbe Viper an der linken Seite. Beide landeten dadurch im Aus.
Gaststarter Norbert Janz machte sich an die Verfolgung des Finnen und lag bis in Runde acht an zweiter Stelle. Nach einem Verbremser zog Ulrich Becker im Porsche 997 GT3 RS vorbei. Den zweiten Platz verteidigte der Marler bis ins Ziel. Janz wurde dritter vor dem Luxemburger Christian Franck, der erstmals auf einem Porsche 997 GT3 Cup unterwegs war. Sein stärkster Kontrahent Carlos Rivas musste in der neunten Runde mit Getriebeschaden die Segel streichen. Auf den Plätzen fünf und sechs landeten Tobias Paul (BMW M3) und Yannik Trautwein (BMW 320i), der damit auch die Klasse der 2l-Fahrzeuge gewann.
Im zweiten Rennen war Norbert Janz erneut Richtung Podium unterwegs. Sein Mercedes SLS AMG GT3 lag hinter Kuismanen und Schrey auf dem dritten Platz. Janz versuchte noch an den an zweiter Stelle liegenden Schrey heranzukommen, fing sich dabei jedoch einen Dreher ein. Nutznießer war Ulrich Becker, der dadurch Platz drei und den Sieg in der Klasse 2 ins Ziel bringen konnte. Norbert Janz kam schließlich auf Platz vier durchs Ziel. Dahinter reihten sich erneut Christian Franck, Tobias Paul, Yannik Trautwein und Gerhard Füller ein.
Am dritten Oktoberwochenende kommt es zum spannenden Finale am Nürburgring . Durch seine beiden Klassensiege hat Pertti Kuismanen zugelegt und fährt mit den besten Karten an den Ring. Ulrich Becker sitzt Kuismanen im Nacken und hat ebenfalls eine gute Ausgangsposition. Auch der Luxemburger Christian Franck hat noch Chancen auf den Titel, müsste allerdings auf Patzer der beiden vor ihm liegenden Kuismanen und Becker hoffen. Aus dem Titelrennen musste sich nach den beiden Nullern Alexandra Irmgartz verabschieden. Es wird jedenfalls spannend, wenn die Boliden der Spezial Tourenwagen Trophy am 19.&20. Oktober am Ring an den Start gehen.
Verfasst von Wolfgang Sievernich/Harald Gallinnis. Veröffentlicht in FIA-GT3 ( FIA-GT3 )
Der britische Hersteller Bentley plant für 2013 den Einstieg in die GT3-Szene. Mit dem auf dem Automobilsalon in Paris vorgestellten Modell Continental GT Speed (das Foto stammt von unseren Kollegen von Endurance-Info.com) will der Luxusfahrzeughersteller sich auch auf der Rennstrecke profilieren.
Die ersten am Hauptsitz in Crewe entwickelten Fahrzeuge sollen Ende 2013 ausgeliefert werden. Mit einem Topspeed von 330km/h und 625 PS Leistung bei 6.000 U/min soll der aus dem VW-Regal stammende W12-Motor ein Drehmoment von 800 Nm freisetzen. Angetrieben wird das Serienfahrzeug von einer Achtgang-Automatik aus dem Hause ZF Sachs. Weitere Informationen stehen aktuell aus, auch ob der Wagen FIA-homologiert, oder- wie Jaguar, Mosler oder Ginetta in der Vergangenheit - lediglich eine nationale Homologation erfahren wird.
Der britische Luxus-GT3 trifft auf der Rennstrecke unter anderem auf die Marken von Aston Martin, Audi, BMW, Chevrolet Corvette und Camaro, McLaren, Mercedes, Ferrari, Lamborghini, Porsche, Alpina, Ford und Nissan. Derzeit sind 33 Modelle von 18 Herstellern für die GT3-Klasse homologiert.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in VdeV Serien
Die beiden Top-Piloten der bisherigen Saison der Funyo Challenge konnten auch in Nogaro weiter Punkte sammeln: Nicolas Cannard (HMC Loheac-Funyo 5, Bild) belegte die Ränge 2, 3 und 1, Eric Grare (Pole Passion-Funyo 5) holte zwei Siege sowie einen fünften Rang. In der Gesamtwertung der Serie sind Cannard und Grare vor den Saisonfinale Ende Oktober in Magny-Cours nur durch wenige Punkte getrennt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Es war eine der umstrittensten Fragen beim GT-Masters-Finale in Hockenheim : warum änderte der ADAC ausgerechnet beim Finale in einer recht umfangreichen Weise die Balance of Performance? Da alle Meisterkandidaten davon betroffen waren – einige erhielten Vorteile, einige Nachteile verordnet – drängte sich zuerst der Verdacht auf, hier sollte mehr oder weniger in die Titelentscheidung eingegriffen werden.
Der Grund war jedoch viel banaler: der ADAC und der für die Masters-BoP zuständige DMSB definierten sich aufgrund der Reifensituation in einer Sachzwangschere, die man noch vor dem Finale auszuwetzen gedachte. Leider zeigte man nicht das notwendige Fingerspitzengefühl, diese Anpassung vielleicht für das letzte Meeting auszusitzen, weswegen der ADAC und auch die (verdienten!) Mercedes-Champions Maxi Götz und Sebastian Asch sich nun den Vorwürfen ausgesetzt sehen die BoP hätte ihnen zumindest einen kleinen Vorteil verschafft.
Der Hintergrund ist bei den Reifen zu suchen. Das die Pneus von Reifenpartner Yokohama einen im Vergleich zu den Vorjahres-Michelins bescheidenen Grip haben war wohl spätestens nach dem Saisonauftakt in Oschersleben jedem Teilnehmer klar. Leider wurden die aktuellen Reifen auch erst in der Woche vor dem Saisonauftakt verfügbar – was zumindest einigen Teams, die die griffigeren Vorjahres-Yokohamas in den Wochen zuvor ausgiebiger getestet hatten, zusätzlich zum Verhängnis wurde.
Ein zweiter, schwerwiegenderer Fakt wurde dadurch erst in den Folgerennen offensichtlich. Neben dem Gripdefizit hatten bestimmte GT3-Fabrikate auch vermehrt Reifenschäden an der Hinterachse zu vermelden, so zum Beispiel Alpina , die dadurch in der Anfangsphase mehrere Nuller schrieben.
Nachdem dies offensichtlich wurde bat Alpina um eine Lösung: Man wollte die stabileren Porsche-Hinterreifen von Yokohama verwenden, die aufgrund der besonderen Belastungen der Heckmotorkonstruktion des 911´ers mit einer zusätzlichen Gürtellage in der Seitenwand ausgestattet waren. Erste Tests die Alpina und auch andere Hersteller mit den reifen fuhren zeigten das dort zumindest die Haltbarkeit besser wurde – bei allerdings nach wie vor nicht verbessertem Griplevel. Die nebenbei bestehenden Probleme für Mittelmotorwagen – die schon mit der alten Reifenkonstruktion keine Temperatur in die Vorderreifen bekamen wurden hingegen nicht verbessert sondern eher noch ein wenig offensichtlicher. Zusätzlich wurden schon bei den Tests Daten erfasst die dann später für eine evtl. Anpassung der BoP auf die neue Konstruktion verwendet werden sollten.
Die Lösung den Alpina und - aus Gründen der Chancengleichheit - auch alle weiteren Fabrikate nun auf die haltbareren Porsche-Hinterreifen zu setzen, scheiterte allerdings an der ausreichenden Verfügbarkeit der Porsche-Hinterreifenkonstruktion; mit dem Ergebnis das für die Rennen am Eurospeedway alle Teams wieder den alten Stand fuhren und Alpina erneut Reifenschäden zu beklagen hatte. Erst am Nürburgring - beim vorletzten Wochenende - konnten alle Teams kurzfristig auf die neue Konstruktion gesetzt werden. Dort war der Vorlauf allerdings zu kurz das der DMSB die aus den Testergebnissen mit der neuen Konstruktion gewonnen Änderungen der BoP noch ins Reglement einpflegen konnte.
Am Nürburgring fuhren die Autos also noch mit der für die alten Reifen gültigen BoP. Diese Scharte wollte man fürs Finale reglementsseitig noch auswetzen – und trat damit voll in das Fettnäpfchen das all diejenigen aufgestellt sehen die in der Balance of Performance eine verkappte Rennbeeinflussung vermuten.
Man mag von der BoP halten was man will – Tatsache ist das die GT3 ohne sie nicht funktioniert, da es für die GT3 schlichtweg kein definiertes technisches Regelement gibt. Ein Hersteller kann ein beliebiges Konzept bringen: durch die BoP wird es schon irgendwie passend gemacht. Dies ist auch einer der Gründe warum der ACO und die in Le Mans engagierten Hersteller die GT3 allenfalls als Feldfüller für die Satellitenserien akzeptieren – und amsonsten das klar definierte eigene GTE-Reglement bevorzugen. Was dem ADAC und dem DMSB zusätzlich auf die Füsse fällt, ist das die Gründe für die BoP-Änderungen für Teams und Interessierte zu wenig transparent sind. Hier sieht man auch von Seiten der Veranstalter Besserungsbedarf für die kommende Saison, um nicht durch unnötige Diskussionen Image und Teilnehmer für die zukünftigen Saisons zu verlieren.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Sprint Serie ( BSS )
Es war ein unschöner Abschluss, den die FIA-GT Weltmeisterschaft in Donington erlebte. Doch das lag nicht an dem zu klein geratenen Feld – über die Hintergründe haben wir hier ausgiebig berichtet – und mit Sicherheit nicht an einem Mangel an Rennaction, welche die Teilnehmer bei der definitiv letzten Runde der WM (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) zelebrierten. Dass All-Inkl.com Münnich Motorsport den in England fixierten Titel nur mit einem schalen Beigeschmack feiern kann, werden auch unabhängige Beobachter ausschliesslich am meisterschaftsentscheidenden Manöver von Markus Winkelhock festmachen, mit dem der konkurrierende Vita4One Racing-BMW Z4 GT3 von Michael Bartels und Yelmer Buurman in die britischen Mauern katapultiert wurde. Zwar überstand Buurman den Crash am Ende weitestgehend unverletzt, doch eine sportliche Meisterschaftsentscheidung sieht definitiv anders aus. |
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Das umstrittene Manöver in den britischen Midlands entwertete damit leider eine packende und sportlich bis dahin hochinteressante Saison, die das sächsische All-Inkl.com Münnich Motorsport-Mercedes-Team und die Konkurrenten vom Herborner Vita4One-Racing-BMW-Team bis dato ausgefochten hatten. Unabhängig von den Querelen um die dahinsiechende GT1-WM hätte man gerne den Titel für eine der beiden deutschen Mannschaften feiern mögen. Rein vom Tabellenstand her sind Markus Winkelhock und Marc Basseng sicher nun die letzten Fahrer-Meister der FIA-GT Weltmeisterschaft 2012, die ja im kommenden Jahr von der neuen SRO-Europaserie abgelöst werden wird. Ob sie ohne Einschränkungen würdige Meister sind, mag jeder Betrachter selbst entscheiden.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in VdeV Serien
Bernard Moreau / Miguel Langin (Polybaie-Porsche 911 3,0 RSR / Baujahr 1974, Bild; 68 Runden) gewannen in Nogaro den zwei-Stunden-Lauf der VdeV Historic Endurance vor Serge Kriknoff (Scuderia Cubana-Porsche 911 2,8 RSR / Bj. 1973; +44,657s) und Christian Perrier / Gerard Bouvet (Wassermann Racing-Osella PA6 / Bj. 1976; -1 R.).