DMV-TCC-Läufe in Hockenheim

r3_laufsieger_bender.jpgBei der DMV-Touringcar Championship in Hockenheim gab es 2 packende Rennen. Die erste Pole holte sich Ex-Champion Jürgen Bender. Seine 1:42,135-Runde verschaffte ihm gerade mal 0,239 sec Luft vor dem, 41jährigen neuen Stucky-Protegen Frederic Yerly auf einem SLS. Bender auf einer GT3-Callaway-Corvette vor Yerly auf Mercedes SLS. Hinter Bender und Yerly katapultierte Ex-Profi Fritz Kreuzpointner eine von RS-Tuning gemachten Porsche 997 GT2 auf einen sensationellen 3 Trainingsrang. Wie ja bekannt ist, Fritz "K", Mitte 40, und ex Formelfahrer, DTM-Pilot bei Mercedes, Fahrer im Sauber-Mercedes C8 des Junior-Teams der Stuttgarter mit Schumi und Wendlinger und holte sich danach noch 2 Truck-EM-Titel.

Doch nun endlich zum Rennen. Bender katapultierte seine Corvette vor Yerly in die erste Rechts am Ende der Zielgeraden. Dahinter fädelte sich Fritz "K" ein. Maximilian Stein und Christoph Düpre waren sich schon in der ersten Ecke über die Vorfahrt nicht einig. Düpre touchierte den Luxemburger auf Höhe Hinterachse. Beide Mittelmotor R8 zwangen sich dadurch unvermeidlich in einen Dreher.

land_sls_gt3.jpgHinter den "schnellen Drei" an der Spitze waren es Kuismanen, Trautwein, 21 Jahre jung und voller Tatendrang, Herbeck (CZ) , Holling (A) und wie entfesselt Waszek (A) auf dem Weg nach vorne unterwegs. Yanik Trautwein gelang es, sich auf Rang 3 hinter Altmeister Pertti Kuismanen zu schieben. Dennis Waszek kämpfte sich auf Rang 6 vor. Davor kämpften der Schweizer Yerly und sicher auf Rang 4 unterwegs, hinter Albert Kierdorf in seinem feueroten Porsche 997 GT2. In den Klassen holten sich Andreas Corradina (M3) von Duller Motorsport, Porschemann Thomas Winkler, Porsche-Treter Kai Pfister, Jürgen Bender Dennis Waszek (Ferrari), Pertti Kuismanen (SF, Chrysler Viper) die Siege. Die schnellste Runde ( 1:41.610) holte sich Laufsieger Jürgen Bender.

sieger_r4_trautwein_bmw_b6-1.jpg Rennen 2 überbot Rennen 1 fast noch an Dramatik. Pertti Kuismanen katapultierte seine 8,2L-850 PS-V10 Viper an Bender und Fritz K" vorbei in Führung. Dahinter Waszek, Trautwein, Land und Yerly. Leicht abgeschlagen der Pagani Zonda. In Runde 6 kam dann das Aus für Kuismanen. Der Finne rollte an die Box. Gleich dahinter kam Bäder rein. Danach ging es Schlag auf Schlag Ausgang Sachskurve wird Öl auf der Strecke angezeigt. Bruno Stucky flog in die Reifen. Später kam dort auch für Corrodina das Aus.

Am Ende waren noch 15 Fahrer in einer Runde. Thomas Langer, auf dem Klassentreppchen dabei, konnte seinen Porsche nach couragierter Fahrt in der gleichen Runde wie der Sieger ins Ziel steuern. Im Ziel wurde dann dann die Reihenfolge Trautwein (Alpina), Bender (Callaway-Corvette), Land (SLS), Yerly (CH, Stucky-SLS), Fritz "K" (Porsche GT2), Stein (Lux, Audi R8)), Hölling (A, Lamborghini), Düpre (Audi R8), Herbeck (CZ, Pagani Zonda)) und Frers (Ferrari) notiert.

In den Klassen holten sich Pfister, Winkler, Ertl, Alber, Trautwein und Fritz "K" die Siegespötte. In der Tabelle tauschten Bender und Yerly (CH) vone die Plätze. Bender, zu Saisonbeginn vorne, hat sich jetzt wieder vor Yerly auf Platz 1 gekämpft.

SP7 Vorschau auf das 24H Rennen

sexbomb2014.jpgBeim diesjährigen 24h- Rennen auf dem Nürburgring ist die SP 7 fest in Hand der Porsche Fahrzeuge. Stand im letzten Jahr noch ein Nissan 370Z als rollende Sprecherkabine am Start, so werden dieses Jahr 21 Fahrzeuge aus dem Zuffenhausener Haus am Start stehen. Mit dabei sind vor allem Typen des 997 Cups aus verschiedenen Baujahren. Allerdings setzt das italienische GDL Racing Team auch einen Porsche 991 Cup.

Mit am Start sind neben neuen Teams auch wieder alt erfahrene Nordschleifenrecken mit viel Erfahrung. Aber auch Teams, die bei einem guten Rennverlauf Richtung Top 15 fahren können, sind diesmal wieder mit von der Partie.black_falcon_cup_porsche_.jpg

Zu den bekanntesten Teams der SP7 gehört mit Sicherheit der Sex Bomb Porsche, der auch für das ein oder andere Inboard Video von unserem Kollegen Thomas Bauer im Forum gesorgt hat. Diesmal geht man mit dem Quartett Jodexnis, Destree, Althoff, Pauels an den Start und könnte, sollte man schadenfrei durchkommen, auch eine Rolle um den Klassensieg mitspielen. Die drei Favoriten in dieser Klasse sind aber mit Sicherheit andere Teams. Neben der #41 von Manthey Racing und Schelp, Gindorf, Scharmach, Kräling, die zu einem der erfahrensten Teams im Feld der SP7 gehören auch die #60 von GetSpeed Performance und Osieka, Jans, Schornstein mit zu den Faboriten. Das Team konnte schon während den VLN Rennen eine starke Leistung zeigen und zwischen den GT3 auch an den Top10 schnuppern. Auch mit von der Partie ist ein Fahrzeug von raceunion Teichmann Racing, die in der #67 neben Scholze, van Campenhoudt, Trebing auch Marc Hennerici als Profi hinter das Volant bringen konnten. So wie im letzten Jahr ist dieses Jahr erneut der 997 KR von Kremer Racingt mit von der Partie. Die #71 ist mit Wolfgang Kaufmann auch für eine vordere Platzierung in der Klasse zu haben. Aber auch bekannte Starter aus anderen VLN Klassen sind beim 24h Rennen in der SP7 zu finden. So fährt zum Beispiel Kim Hauschild, bekannt aus der Toyota GT 86 Klasse in einem Porsche 997 Cup mit Svepes, Shaw und Borness. Ebenfalls hervorzuheben ist das Team Moore Motorsport, die schon seit mehreren Jahren regelmäßig am 24h Rennen am Nürburgring teilnehmen. Abschließend kann man noch einen klenen Geheimfavoriten ausfindig machen. Mit der #56 startet unter der Flagge von Black Falcon Team Reissforf Alkoholrei Hannes Plesse mit Weishaupt, Rosenberg und David Jahn.

Insgesamt kann man schon einen der SP7 Cup Porsche am Ende in den Top 10 erwarten, da die Fahrzeuge in der Regel sehr zuverlässig sind. Je nach Rennverlauf kann man sich sicher sein, dass der ein oder andere Wagen in den vorderen Reihen der Timinglisten auftauchen kann.

 

13. Sieg für Audi in Le Mans

Audi hat an diesem Sonntag zum 13.Male das 24 Stunden Rennen von Le Mans gewonnen. Bei der Ausgabe dieses Jahres (der Link führt zum Rennbericht auf diesen Seiten) gewann der Audi R18 e-tron Quattro der bereits 2-fachen Sieger André Lotterer, Marcel Fässler und Benoit Treluyer das zum 82.Male ausgetragene Rennen zum dritten Male nach 2011 und 2012. Der Audi des siegreichen Trios querte am Sonntag um 15 Uhr nach 379 Runden die Ziellinie mit 3 Runden Vorsprung auf die Teamkollegen Tom Kristensen , Lucas di Grassi und Marc Gene. Den dritten Platz belegte der Toyota von Anthony Davidson, Sebastian Buemi und Nicolas Lapierre, dem insgesamt am Ende 5 Runden auf die Sieger fehlten.

Die diesjährige Ausgabe des Rennens darf mit Fug und Recht als eine der spannendsten seit Jahren bezeichnet werden. Alle 3 Hersteller agierten von der Leistung her auf Augenhöhe miteinander und jeder hatte im Endeffekt eine Chance auf den Sieg. Der unberechenbare Kurs an der Sarthe – namentlich das Wetter – und Zuverlässigkeitsmängel der neuen Autos sorgten für einen abwechslungsreichen Rennverlauf an der Spitze. Der Toyota von Alexander Wurz, Stephane Sarrazin und Polesetter Kazuki Nakajima führte lange Zeit das Rennen an, ehe ein Kabelbrand am Kabelbaum in der Nacht den Wagen ausser Gefecht setzte. Der zweite Toyota wurde in der Startphase durch einen Unfall während eines Regenschauers zurück geworfen, dem auch einer der 3 Audi zum Opfer fiel. Audi übernahm die Führung bis Sonntag mittag die Turbos in den beiden verbleibenden R18 ihren Geist aufgaben.

Das Audi Sport Team Joest schaffte es an beiden Wagen die heissen Turbos in 23 bzw. 17 Minuten auszuwechseln und sicherte so den Ingolstädtern den 13.Sieg. Denn die beiden Porsche 919 Hybrid , die bis dahin nur durch kleinere Defekte leicht zurück gefallen waren, übernahmen mit dem Wagen #20 von Timo Bernhard , Brendon Hartley und Mark Webber am Sonntag mittag die Führung in Le Mans. Dank der schnellen Arbeit der Audi Mechaniker konnte man den Druck auf die Weissacher jedoch aufrechterhalten und den Wagen von Webber 2 Stunden vor Rennende in einen Antriebsstrangdefekt hetzen. Damit war der Weg frei zum Sieg.

In der nicht minder spannenden LMP2-Klasse stezte sich das britische Team Jota aus der Europäischen Le Mans Serie mit den Piloten Oliver Turvey, Simon Dolan und Harry Ticknell gegen die beim Debüt erstaunlich zuverlässigen Ligier durch. Der wie ein Sprintrennen umkämpfte Klassensieg in der GTE-Pro ging am Ende an den AF Corse F458 von Giancarlo Fisicella, Gimmi Bruni und Tony Vilander. Die GTE-Am-Wertung gewann der Young Driver AMR-Aston Martin Vantage GTE von Nicki Thiim, Kristian Poulsen und David Heinemeier-Hansson.

Alle Aktuellen News aus Le Mans...

... sind unter diesem Link auf unseren Seiten in den kommenden Tagen zu erreichen. Die 82. Ausgabe des 24h-Klassikers präsentiert sich in diesem Jahr im Zeichen des Dreikampfes zwischen Audi, Toyota und Porsche. Und auch in der Werks-GT-Klasse lassen Porsche, Ferrari, Corvette und Aston-Martin es wieder richtig krachen.

Unser Team in Le Mans wird nach jeder Session einen eigenen Bericht verfassen der im Menue des Berichts zu erreichen sein wird. Am Samstag gegen 15 uhr fällt dann die Startflagge – und dann zählt kein Sandbagging mehr sondern nur noch der volle Speed...

Mercedes siegt im Gruppe C Rahmenrennen

c_6570_start.jpgDas Gruppe C Rahmenrennen bei den 24h von Le Mans ist vom Mercedes C11 von Shaun Lynn gewonnen worden. Lynn überquerte die Ziellinie nach 8 Runden im 1990´er Sauber C11 als Sieger vor dem Aston Martin AMR1 von Tom Kimber Smith und dem Nissan R90CK des Duos Kubota/Folch, die ihre Pole nach einem Dreher in der Startrunde verloren. Der dann führende Bob Berridge im zweiten C11 fuhr zwar die schnellste Rennrunde, fiel aber in der 2. Runde aus.

Leider nicht am Start war der Porsche von Derek Bell und Mark Sumpter, der wegen eines technischen Defekt zurückgezogen wurde. Insgesamt nahmen 18 Gruppe C Boliden das Rennen auf.

Supercar Challenge Spa - Rennen 2

Im Sonntagsrennen der Supercar Challenge in Spa vor einer Woche setzte sich die absolute Dominanz der beiden Volvo S60 fort. Henry Zumbrink siegte erneut, diesmal vor seinem Teamkollegen Kelvin Snoeks der am Vortag das Rennen auf Grund technischer Probleme auslassen musste. Es war der vierte Saisonsieg im sechsten Rennen für das Day-V-Tec Reede Racing Team und zugleich der dritte Sieg für Zumbrink. Erstmals gab es einen Doppelsieg.

Bailey/Schulz im Aston Martin komplettierten als dritte das Podest, hatten aber nach 25 Runden über eine halbe Minute Rückstand auf die Volvo- Piloten. Die Plätze 4-6 waren für rote Autos bestimmt. Lanting/Herber vor Hommerson/Machiels und Glabeke/Jonkheere (alle Ferrari). Letztgenannte holten sich damit erneut den GT Klassensieg. Auf P7 kam der BMW Z4 von Jan Storm bei seinem ersten Einsatz in diesem Jahr ins Ziel vor der Viper von Wilkens/Scott, dem Radical von Philipp Daniels und der Corvette von Kool/Koebolt die den Sieg in der GTB Wertung wiederholen konnten.

Koen Bogaerts/Mark van der Aa gewannen im BMW M3 die Supersport Division, in der S2 siegte Nicolas Vandierendonck im Porsche Cayman, der am Samstag noch in der Supersport gestartet war, vor Erwin van Dijk im Lotus Exige.

Der Gaststart von Claus Christensen im Aquila CR1 war leider nicht von Erfolg gekrönt. In beiden Rennen sah er die Zielflagge nicht.

Die nächsten Rennen finden am 28/29 Juni in Zolder statt. Dort ist auch die Superlight Klasse wieder mit dabei.

 

Nissan-Pole fürs Gruppe C Rahmenrennen

groupclemanspole.jpgDer vom Duo Kubota/Folch pilotierte Nissan R90CK hat die Pole für das morgen im Vorprogramm der 24h von Le Mans abgehaltene Rahmenrennen der historischen Gruppe C Rennserie eingefahren. Mit einer 3:45,657 war das fast 1000PS starke Gruppe C Monster in etwa auf dem Niveau der langsamsten LMP2-Teams, aber immerhin noch etwas schneller als der experimentelle Nissan ZEOD unterwegs.

Neben dem Nissan aus dem Jahr 1990 steht in der ersten Startreihe der 1989 gebaute Sauber-Mercedes C11 von Bob Berridge, der im Qualifying 5s langsamer als der Polesetter war. P3 wird von dem Duo Mark Sumpter und Le Mans-Legende Derek Bell auf einem Porsche 962 belegt. Der 5 fache Gesamtsieger der 24h Bell will nach eigenen Angaben nach diesem Rennen seinen Helm entgültig an den Nagel hängen. Startplatz 4 belegt der zweite Mercedes C11 von Pilot Shaune Lynn. Tom Kimber Smith im Aston Martin AMR1 und Mike Donovan im Spice SE88 bilden die dritte Startreihe.

Das Gruppe C-Rennen startet am Rennsonntag um etwa 10 Uhr und wird von Eurosport live übertragen.

Supercar Challenge Spa - Rennen 1

Beim alljährlichen Spa Euro Race fand das dritte Rennwochenende in der Supercar Challenge statt. Auf der 7 Kilometer langen Strecke in Francorchamps fahren alle Klassen ein gemeinsames Rennen, sodass die beachtliche Zahl von 60 Fahrzeugen am Start stand, obwohl die Superlight Prototypen Klasse fehlte.

Im Qualifying sicherte sich Henry Zumbrink im Volvo S60 souverän die Pole Position. Im ersten Rennen am Samstag sollte es trotzdem knapp werden. Nach 23 Runden rettete er eine halbe Sekunde Vorsprung vor den Ferraris von Hommerson/Machiels und Lanting/Herber ins Ziel. Mit P4 in der Gesamtwertung sicherten sich van Glabeke/Jonkheere (Ferrari) den GT Klassensieg vor der Dodge Viper von Wilkens/Scott. Berry van Elk steuerte den Mosler auf die gesamt sechste Position.

Auf P7 überquerten Ferdinand Kool und der erst 16 jährige Max Koebolt auf der Corvette die Ziellinie und gewannen damit die GTB Klasse vor den beiden Porsche von Daan Meijer und Ludvig/Bailly. Cor Euser und Luc de Cock siegten bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt im Lotus Evora in der Supersport Division, in der S2 gewannen De Borst/de Kleijn im Renault Clio.

Erste Pole eines Japaners in Le Mans

Toyota steht also nach den Qualisessions auf der Pole. Die erste Poleposition in Le Mans eines japanischen Piloten - Kazuki Nakajima zeichnete am frühen Donnerstag abend mit einer 3:21,789 für die schnellste Runde verantwortlich – kam allerdings etwas glücklich zustande. Denn die in diesem Jahr erstmals als Sicherheitseinrichtung ausgerufenen „ Slow-Zones“ - eine Adaption des Code 60-Konzepts der Creventic-Gruppe – verhinderten nach einigen Abflügen in der Spätphase  der dritten Qualisession am Donnerstag den mit Spannung erwarteten Shoot-Out um die Pole zwischen Toyota , Porsche und Audi. Die Ingolstädter wurden dabei unter Wert geschlagen und liegen nur auf den Plätzen 5-7 hinter 2 Toyota-Porsche-Pärchen.

Soweit zum lediglich prestigebeladenen Ergebnis des Qualifyings. Das Rennen am Sonntag wird somit eine recht eigene Geschichte schreiben. Porsche, Toyota und Audi liegen erfreulicherweise näher beieinander als vor dem Quali zu befürchten war. Alle Qualiergebnisse konnen im Rennbericht auf unseren Seiten unter diesem Link eingesehen werden.

Lotus LMP1 in Le Mans vorgestellt

Am Donnerstag Vormittag enthüllte das Lotus-LMP1-Projekt das lange erwartete LMP1-Auto in Le Mans. Die designierten Piloten Pierre Kaffer, Christian Albers und Christophe Bouchut standen zusammen mit Teammanager Boris Bermes bereit, um die Tücher vom sich endlich materialisierten Auto abzuziehen. Allerdings liess die Präsentation auch einige Fragezeichen offen.

Zu den Fakten: das in Le Mans präsentierte, nach Aussagen des Teams voll funktionsfähige, Chassis ist das erste und bislang einzige zusammengestellt Auto dieser Konstruktion. Man beabsichtigt nach einem intensiven Testprogramm, das in den nächsten Wochen aufgenommen wird, die auf Le Mans folgende FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Runde in Austin (USA) als Debütrennen zu bestreiten. Bei Prüfstandstests mit dem neuen von AER gelieferten Biturbo-V6-Aggregat wurden bereits komplette Renndistanzen problemfrei abgespult . Die Verzögerungen beim Bau kamen wie bereits berichtet durch einen späten Wechsel des Motorenlieferanten zu Stande. Statt eines ex-DTM-Audi-Blocks von Tuner Neill Brown, der dem Team Ende des Jahres wegen Kapazitätsproblemen absagte, entschied man sich für den für diese Saison neu aufgelegten AER-Block, der aufgrund der anderen Architektur einen Umbau des gesamten Autos (Aerodynamik, Kühlung, Elektronik) zur Folge hatte. Zudem musste wegen Regeländerungen für die Chassisabmessungen der LMP1 auch das ursprünglich von Adess bezogene Monocoque neu konstruiert werden. Der Fahrerkader für die in diesem Jahr noch vorgesehenen Einsätze umfasst neben den 3 präsenten Piloten zusätzlich James Rossiter und Thomas Holzer , dessen Holzer Engineering Group eine der am Bau beteiligten Firmen ist. Nach einigen Testrennen in dieser Saison soll 2015 eine volle Saison mit 2 eigenen LMP1 bestritten werden.

So weit zu den offiziellen Fakten. Allerdings liess der Auftritt einige Fragen an der Konsequenz des Programms offen. So gab es vom Team keine Details des geplanten Testprogramms wie etwa Strecken und Termine zu erfahren. Das Auto weilte lediglich einen Tag in Le Mans und wurde danach wieder zur Heimatwerkstatt verbracht. Auch ist die Vorgehensweise nur ein Chassis zu bauen ungewöhnlich, wenn man als neuer Hersteller einen Einstieg in eine WM plant. Normalerweise werden selbst bei kleineren Herstellern immer 3 Chassis (Einsatzauto, T-Car und Ersatz-Monocoque) aufgelegt, um an einem Rennwochenende in Übersee nach einem kleinen Unfallschaden nicht direkt einpacken zu müssen. Das man jetzt erst mit dem Roll-Out beginnt lässt den anvisierten Renntermin in Austin schon recht sportlich erscheinen. Da Lotus nicht hinter dem Projekt steht – die LMP-Sportwagenrechte hatte einst Collin Kolles erworben, der als graue Eminenz ohne offizielle Funktion wohl noch die Fäden im Hintergrund des Projekt zieht – und auch mit Ausnahme der beteiligten Firmen keine Sponsoren auf dem Auto zu finden sind, ist Spekulationen über den Budgetrahmen des Projektes Tür und Tor geöffnet. Hinzu kommt eine spärliche Informationspolitik des Teams die nicht nur bei den Fachkollegen mittlerweile für Unmut sorgt. Aussagen zu einem eventuellen Kundenprogramm für interessierte Teams fallen derzeit unter die Kategorie Wunschdenken.

Mit der Aussage in Austin starten zu wollen, hat das unter rumänischer Nennung antretende Lotus-Team zumindest jetzt einen offiziellen zweiten Meilenstein für das Projekt in Aussicht gestellt. Die in Greding bei München stationierte Truppe wird sich nun daran messen lassen müssen, ob sie dieses Ziel nach dem ersten, sehr verspäteten Meilenstein - der nun erfolgten Vorstellung des Autos – zeitgerecht realisieren kann. Zu wünschen wäre es – die LMP-L-Klasse hat Konkurrenz gleich welcher Art für die Rebellion Racing R-One´s dringend nötig.

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