Welches SP9-Team macht das Rennen am Ring?
31 SP9/GT3 bilden beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring den Ring der Gesamtsiegkandidaten. Mit Audi, BMW, Mercedes, Porsche, Nissan, McLaren und Ferrari stehen Fahrzeuge von 7 Herstellern am Start. Die grössten Chancen auf den Sieg lassen sich allerdings bei 2 Herstellern lokalisieren, die beide gleich mehrere gut besetzte Wagen in die selektive Schlacht auf die Nordschleife schicken.
Da wäre zum einen Audi, die mit gleich 8 Audi R8 LMS GT3 am Ring vertreten sind. Neben dem Team Phoenix Racing, das mit Le Mans Sieger Marcel Fässler , sowie Marc Basseng , Frank Stippler und Laurent Vanthor auf der #3 und den ex-Siegern Christopher Haase , Markus Winkelhock, sowie René Rast und Chris Mamerow auf der #4 mit 2 stark besetzten Quartetten antritt, hat auch die GT-Masters-Mannschaft von Prosperia-Abt-Racing 2 R8 genannt. Deren Besatzungen bestehen aus Vorjahressieger Nicki Thiim, Alex Müller, Richard Westbrook und Marco Seefried auf einem Auto und Christopher Mies, Christer Jöns, Niclas Kentenich und Dominik Schwager auf dem 2.Auto. Fahrerisch stark besetzt schlägt als Handikap für dieses Team möglicherweise die mangelnde Nordschleifenerfahrung der Einsatzmannschaft zu Buche. Der alternative Reifenpartner Hankook muss kein Nachteil sein, spielt aber im Vergleich zu den durchweg auf Michelin antretenden Top-Teams sicher eine Rolle.
Mit den beiden mehrfachen Le Mans Siegern Marco Werner, Frank Biela, sowie Pierre Kaffer und dem Red-Bull Schützling Felix Baumgartner ist zumindest ein weiterer R8 für ein Top-Ergebnis gut, solange Nordschleifennovize Baumgartner seine Erfahrungen aus dem freien Fall hinreichend in kontrolliertem Speed auf dem Asphalt umsetzen kann. Ein weiterer Audi für die Race Experience, der Twin Busch R8 und der ebenfalls von Phoenix eingesetzte G-Drive-Audi runden das Lineup der Ingolstädter ab.
BMW hat zwar nur 6 Fahrzeuge aufzubieten, davon sind aber 4 hochklassig und gesamtsiegfähig besetzt. Das Team Schubert bietet die Quartette Dirk Werner , Dirk Müller, Lucas Luhr und Alexander Sims, sowie Jens Klingmann, Claudia Hürtgen, Dominik Baumann und Martin Tomczyk auf seinen Z4 auf. Marc VDS, in diesem Jahr bereits Sieger eines VLN-Laufs, setzt auf Maxime Martin, Jörg Müller, Uwe Alzen und Marco Wittmann sowie Bas Leinders, Markus Palttala, Nicky Catsburg und Dirk Adorf auf dem zweiten Auto. Die beiden Walkenhorst-Z4 komplettieren die BMW-Flotte am Ring.
Vorjahressieger
Mercedes ist in diesem Jahr zwar wieder mit 6 Mercedes SLS AMG GT3 der Teams Black Falcon, HTP-Motorsport, Car-Collection und ROWE Racing präsent, allerdings fehlt ein durchgängig stark besetztes Auto. Der Speed der SLS dürfte aber ausreichen um erneut wie im Vorjahr mindestens einen der 3 Top-SLS, die Gesamtsieger der Ausgabe des Vorjahres - Black Falcon #1 mit Bleekemolen/Simonsen/Menzel/Arnold - oder einen der beiden ROWE Racing-Autos mit Zehe/Hohenadel/Bastian/Engel und Graf/Seyffarth/Jäger/Göransson bis auf einen Podiumsrang vorkommen zu lassen.
Porsche hat seine Ressoucen auf die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft so konzentriert, das ein Gesamtsieg am Ring in diesem Jahr nicht mehr auf der Agenda steht. Von den 4 911´ern im Feld (Haribo Racing Team, Frikadelli Racing Team, Manthey Racing und Falken Motorsports) schaut der Falken-Porsche mit dem Quartett, Henzler/Dumbreck/Ragginger/Imperatori am homogensten besetzt aus, muss aber dafür erst mal über die Distanz kommen um einen Top-10 Rang einfahren zu können. Die bisherigen VLN-Ergebnisse (ein Podium, 3 Top-10, ein Ausfall) zeigten das Potential des Autos bislang exemplarisch auf.
Zu den Underdogs: Nissan zeigt sich in diesem Jahr mit 3 Autos und einem zumindest beim RJN-Auto mit der #80 beeindruckenden Lineup (Nick Heidfeld, Alex Buncombe, Lucas Ordonez, Florian Strauss). Allerdings ist wahrscheinlich, das sowohl die mangelnde Nordschleifenroutine sowie die Pirellireifen einem Top-Ergebnis im Wege stehen werden.
Ebenfalls auf Pirellis setzt Dörr Motorsport mit seinen beiden McLaren MP4-12C GT3. Bei Dörr gibt es je ein Auto mit internationaler Top-Besetzung (Kox/Estre/Mullen/Parente) und eines mit Nordschleifenroutiniers (Adams/Asch/Bert/Klasen). Allerdings ist man von den Dörr-Autos bislang eher gewohnt gewesen das weniger die fahrerische Klasse als die technische Zuverlässigkeit ausschlaggebend war. Ob sich das mit den letzten technischen Updates der Boliden hinreichend geändert hat wird sich noch herausstellen müssen.
Aston Martin bringt mit dem Bilstein-Aston Martin Vantage GT3 und der Le Mans-erfahrenen Crew Mücke/Turner/Lamy einen Wagen an den Start der für ein Top-Ergebnis gut ist. Allerdings ist der plakative Wagen die einzige Kugel im Lauf der Briten. Ein ernsthafter Angriff auf den Gesamtsieg sieht anders aus, würde angesichts des umfangreichen FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Engagements die begrenzten Ressourcen des britisch/deutschen Herstellers deutlich überschreiten.
Ferrari schliesslich steht mit dem privaten Engagement der GT-Corse-Mannschaft und dem Ferrari F458 GT3 Italia der Piloten Mattschull/Barlesi/Ehret/Jäger erstmals seit 3 Jahren wieder in einer Top-Klasse am Start. Vom ersten Ferrari Engagement in der SP9 sollte angesichts der starken Werkskonkurrenz im besten Falle nicht mehr als maximal eine Top-10-Ankunft erwartet werden.