ADAC GT Masters - Red Bull Ring, 1. und 2. Freies Training

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Im ersten freien Training am frühen Freitagmorgen setzte der kfzteile24 MS Racing Audi R8 LMS ultra von Florian Stoll und Marc Basseng die Bestmarke mit einer 1:31.577 min, vor den beiden Lamborghini von Reiter Engineering und GRT Grasser Racing, mit David Russell / Tomas Enge im Gallardo, 0.238 s zurück, beziehungsweise Adrian Zaugg / Mirko Bortolotti im Huracán mit einem Rückstand von 0.376 s. Die Plätze vier und fünf belegten die beiden MRS Nissan GT-R Nismo mit Marc Gassner / Florian Strauß (+0.380 s) und Dominic Jöst / Florian Scholze (+ 0.385 s).

Beim Heimspiel von Grasser Racing aus Knittelfeld am Red Bull Ring, kommt der neue Lamborghini Huracán zu einem Gaststart im ADAC GT Masters. Teamchef Gottfried Grasser freut sich, „dass Lamborghini seine Zustimmung für den Start mit dem neuen Auto bei unserem Heimrennen gegeben hat. Von der Charakteristik sollte der Lamborghini mit seinem Mittelmotor dem Red Bull Ring entgegen kommen. Ich gehe davon aus, dass wir konkurrenzfähig sind. Im vergangenen Jahr sind wir hier Vierte geworden. Mit dem neuen Auto sollte nun ein Platz auf dem Podium möglich sein.“

klingmann_baumann_spielberg_fp2.jpgNeben dem Huracán debütiert ein zweiter Lamborghini im ADAC GT Masters. Reiter Engineering wechselte vom Chevrolet Camaro auf die neu entwickelte finale Ausbaustufe des Lamborghini Gallardo.

Insgesamt lag das Feld relativ dicht zusammen, mit den ersten 18 Fahrzeugen innerhalb einer Sekunde (Claudia Hürtgen / Uwe Alzen im Schubert BMW Z4, + 0.999 s).

Beim amtierenden Meister, dem C. Abt Audi R8 LMS ultra mit Kelvin van der Linde am Steuer, der in diesem Jahr von Stefan Wackerbauer unterstützt wird, schlug auch am Red Bull Ring erneut der Defektteufel zu. Nach den Problemen mit der Benzinpumpe beim Saisonauftakt in Oschersleben, verpasste das Team rund um Christian Abt aufgrund eines notwendigen Motorwechsels das komplette erste freie Training.

Ausserdem gab es beim Schütz Motorsport Porsche 911 GT3 R eine überraschende Umbesetzung. Der bisherige Stammfahrer und mit seinem Teamkollegen Klaus Bachler aktuell in der Meisterschaft führende Christian Engelhart, wird zukünftig nicht mehr für das Team antreten und kurzfristig durch den Österreicher Philipp Eng ersetzt. Grund hierfür ist wohl der Konflikt durch sein Parallelengagement für das Team MRS GT Racing im Porsche Super Cup.

stoll_basseng_spielberg_fp1.jpgBei satten 27 Grad im Schatten startete um 13 Uhr das zweite, einstündige freie Training des ADAC GT Masters am Red Bull Ring in Spielberg. Diesmal war es die BMW Mannschaft vom Sports Trophy Team Schubert, die die Pace setzten. Mit einer 1:30.878 min fuhren Jens Klingmann / Dominik Baumann genau 40 Tausendstel schneller über die 4,326 km lange Strecke, als die Zweitplatzierten Hari Proczyk / Andreas Simonsen mit dem HP Racing Mercedes-Benz SLS AMG GT3. Die drittbeste Zeit legten die Callaway Competition Piloten Andreas Wirth / Daniel Keilwitz in der Corvette Z06.R GT3 mit genau drei Zehntelsekunden Rückstand in die Bahn. Vierte waren Andreas Weishaupt / Christer Jöns im C. Abt Audi R8 (+ 0.320 s) vor dem Nissan GT-R Nismo mit der #22 von Dominic Jöst / Florian Scholze (+ 0.336 s), die erneut Fünftschnellste wurden.

Genau wie heute morgen lagen die ersten 18 Fahrzeuge innerhalb einer Sekunde (Jordan Lee Pepper / Nicki Thiim im C. Abt Audi R8 LMS ultra, + 0.960 s).

Erwähnenswert wäre noch, dass am Zakspeed Mercedes-Benz SLS AMG GT3 mit Sebastian Asch am Steuer am Ende der Zielgeraden mitten im Castrol Edge am linken Vorderrad ein Bracket brach und das Rad weg knickte. Das Training wurde einmal kurz mit der roten Flagge unterbrochen, nachdem der Schütz Porsche sich beim Überfahren eines Randsteins einen Achsträger beschädigt hatte, was zum Abflug in der Red Bull Mobile Kurve vor Start und Ziel führte. Vom Pech verfolgt scheinen auch die beiden MRS Nissan GT-R Nismo zu sein. Beide Fahrzeuge leiden unter bisher nicht näher identifizierten Motorproblemen, was dazu führte, dass das Auto von Marc Gassner und Florian Strauß nicht eine einzige Runde zustande brachte. Schade, denn normalerweise sollte die Strecke in der Steiermark dem kraftvollen Japaner besonders liegen.

GT4-Szene kommt wieder in Schwung

gt4zandvoort.jpgKnapp 2 Tage vor der nächsten Runde der GT4-European Series im Rahmen des ADAC GT-Masters am Red Bull Ring muss man konstantieren, das definitiv neuer Schwung in die GT4-Szene gekommen ist. Nach der letzten Runde in Zandvoort (Bild) wurde am Dienstag nach dem Rennen extra noch eine BoP-Runde auf dem niederländischen Kurs angesetzt, bei der alle neuen Modelle – der Sin R1 GT4, der Pro Sport Performance Porsche 981 Cayman SP, der KTM X-Bow GT4 und der Chevron GT4 – miteinander verglichen wurden.

Mit 4 Wagenpremieren in diesem Jahr wurden damit so viele neue Modelle wie nie zuvor in der Serie homologiert. Letztes Jahr waren lediglich der überarbeitete Ford Mustang, der Ginetta G55 GT4 und der Toyota GT86-GT4 neu registriert worden. Zudem stehen mit dem neuen BMW M235 von Ekris Motorsport und dem noch nicht terminierten Debüt des offiziellen Porsche 988 Cayman GT4 2 interessante Neuerscheinungen aus. Und auch von anderer Herstellerseite – die Gerüchte brodeln derzeit um die Namen von Nissan und Mercedes – stehen weitere Neuerscheinungen noch in diesem Jahr möglicherweise im Raum.

Mit 15 Autos von 8 Herstellern (BMW, Camaro, KTM , Lotus, Porsche, Chevron, Aston Martin und SIN) ist die Serie von der Markenvielfalt her ausgezeichnet besetzt. Auch wenn die Nennliste am Red Bull Ring wieder etwas schwächer besetzt ausfallen dürfte, wird hier ein interessanter Fahrzeugmix in einem ultra kompetitiven Feld geboten. Die Videos der vorangegangenen Runde in Zandvoort  (Lauf 1 und Lauf 2 ) dürften dies noch einmal unterstreichen.

Silverstone 500 - 3. Runde der britischen GT

silverstone500start.jpgAm vergangenen Wochenende hielt die britische GT-Meisterschaft ihre 3.Saisonrunde ab. Mit dem "Silverstone 500" stand nur eine Woche nach der Blancpain Endurance Serie-Runde an selber Stelle auf dem „Home of British Motorracing“ das längste Saisonrennen der nationalen Serie auf dem Programm, die sonst nur 1h-Sprints oder 2h-Mittelstreckenläufe veranstaltet. 35 Mannschaften – 18 GT3 und 17 GT4 - nahmen den 3 stündigen Lauf in Angriff. Am Ende gab es fast den selben Sieger wie eine Woche zuvor zu feiern. Der Von Ryan Racing McLaren 650S GT3 von Adrian Quaife-Hobbs und Gilles Vanellet querte die Ziellinie nach einem spannenden Finale mit nur 0,588s Vorsprung auf den Triple8-Racing BMW Z4 GT3 von Lee Mowle und Joe Osborne sowie weitere 7s vor dem Z4 der Barwell-Motorsport/Ecurie Ecosse-Mannschaft mit dem Duo Sims/Attard. Dahinter folgten 3 Aston Martin Vantage GT3 der Teams Oman Racing und Beechdean AMR. silverstone500_gt4winner.jpg

In der in dieser Saison stark besetzten GT4-Klasse (wir berichteten) setzte sich auf Gesamtrang 11 der Beechdean AMR-Aston Martin Vantage GT4 von Jamie Chadwick und Ross Gunn mit nominell einer Runde Vorsprung vor den Markenkollegen Langley/Hart auf dem Quantamatic Racing Vantage durch. Das Team ISSY-Racing rundete nach dem Sieg von Cor Euser bei den 12h von Zandvoort das Erfolgswochenende für Lotus mit dem 3. Klassenrang ihres Evora GT4 ab. Insgesamt starteten 5 Aston Martin Vantage GT4, 7 Ginetta G55 GT4, 3 Lotus Evora GT4, ein Porsche GT4 und ein Toyota GT86-GT4 bei der britischen Meisterschaftsrunde in der kleinen Kategorie.

Deutsche Erfolge in 2 Klassen in Detroit

Beimlmpcdetroitpodium.jpg Tudor-USCC-Lauf in Detroit gab es auch für 2 deutsche Piloten Erfolge zu verzeichnen. In der LMPC-Klasse fuhren Mirco Schultis und Renger van der Zande den ersten Klassensig in der laufenden Saison ein. Den GTD-Klassensieg konnte hingegen Mario Farnbacher mit seinem Co-Piloten Ian James auf dem Alex Job Racing-Porsche erzielen.

Mirco Schultis war nach dem Rennen begeistert: "Es war das erste Mal in meiner 3 jährigen Karriere in den USA, das wir uns auf einen Stadtkurs gewagt haben. Bisher waren diese Kurse entweder für die Autos unserer Klasse nicht im Kalender, oder wir haben wegen der Gefahr, den Wagen an den Betonmauern zu zerstören, darauf verzichtet. Jedoch hat mir das flüssige und schnelle Streckenlayout sofort zugesagt." Auch eine technische Neuerung kam der Mannschaft zugute: "Das Auto lag das ganze Wochenende super, nicht zuletzt weil wir bei den Bremsen wieder auf Material von Brembo gewechselt sind. Die Bremsen waren danach endlich wieder top."

Mit Klassenrang 3 im Qualifying erzielte Schultis das beste Qualifikationsergebnis in seiner US-Karriere. Aber beim Start wurde beinahe schon das gute Ergebnis entwertet. "Noch vor dem Start ist mir der Core Autosport LMPC in einem Gedränge ins Heck reingefahren und hat mich in einen anderen Wagen vor mir gedrückt. Das Auto war danach aerodynamisch nicht mehr so top aber zum Glück noch fahrbar. Im Rennen war ich dennoch eine halbe Sekunde schneller als im Qualifying." Durch einen schnellen Pitstop gewann die Starworks-Truppe noch einmal einen Platz so das der zwischenzeitlich auf P4 gewertete Wagen mit van der Zande am Steuer auf P3 ins Rennen zurück kam.

Dann eliminierten sich die Konkurrenten zum Teil selber: Ein Zusammenstoss zwischen dem RSR-LMPC und dem Wagen von PR1-Mathiasen liess van der Zande auf P2 nach vorne rutschen. mircodetroit.jpgBeim Restart machte der Niederländer trotz einsetzendem Regens, der die Streckenverhältnisse auf dem mit unterschiedlichen Belägen versehenen Kurs noch schwieriger gestaltete, auf Slickreifen kurzen Prozess mit dem vor ihm liegenden Performance Tech-LMPC und kassierte diesen in Runde 38 für die Klassenführung ein. Am Ende kreuzte der Niederländer in einer turbulent verlaufenden Endphase des von 3 SC-Phasen unterbrochenen Rennens die Ziellinie mit einem Vorsprung von 16s auf den #85 JDC Miller Motorsports LMPC und liess auf Gesamtrang 6 sogar noch 2 der eigentlich stärkeren Prototypen aus der Top-Klasse hinter sich.

gtdpodiumdetroit.jpgNach dem Sieg in Sebring schaffte Mario Farnbacher erneut mit dem Alex Job Racing-Porsche den Sprung auf das oberste Treppchen. Mit einem Vorsprung von 2,6s auf den The Racers Group- Aston Martin Vantage GT3 gelang Farnbacher und Ian James der Klassensieg in der einzigen GT-Kategorie des Laufs. „Ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Letztes Jahr fuhren wir hier auf Platz zwei und dieses Mal haben wir es auf die Eins geschafft. Großartig!“

Es war kein einfaches Rennen für die Crew rund um Alex Job. „Der Schlüssel zum Erfolg war der frühe Boxenstopp“, erklärte Mario Farnbacher. „Nach 30 Minuten haben wir den Porsche schon reingeholt, ich habe das Steuer übernommen und bin in einer Safety-Car-Phase wieder auf die Strecke. Somit waren wir in Führung.“ Die Spitzenposition verteidigte der Porsche-Pilot bis zum Rennende „Mit harten Slicks auf einem Stadtkurs bei Regen ist ein Kunststück. Die letzten beiden Runden im extremen Regen waren wirklich taff. Danke an Ian und das gesamte Team.“

Nur noch ein WEC-Gastauftritt der Asiatischen LMS 2015

Der Kalender der Asiatischen Le Mans Serie ist erneut angepasst worden. Wie der ACO am Dienstag mitteilte wird statt des Rennens im Rahmenprogramm der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft in Shanghai ein 2.Lauf auf dem Malaisischen Circuit von Sepang angesetzt. Damit findet nur noch das Rennen in Fuji im Rahmen der WM statt. Ursprünglich sollten beide in Fernost angesetzten WEC-Runden die asiatische Serie im Programm haben. 3hsepangstart.jpgIn Shanghai war ein 2h-Lauf angesetzt. Dieser wird nun - angeblich abgestimmt mit den bisher teilnehmenden Teams - durch einen 3h-Lauf eine Woche später in Malaisia ersetzt, der die 2.Runde der Asiatischen Le Mans Serie 2015 markiert. Dort findet auch der vierte und finale Lauf statt, so das der F1-Kurs 2 mal von der Asiatischen Le Mans Serie besucht wird. Der modifizierte Kalender der Serie liest sich nun wie folgt:

10-11.10: 2h von Fuji (J - FIA WEC)
7-8.11: 3h von Sepang (MAL)
8-10.1.16 3 h von Buriram (TH)
23-24-24.1 3h Sepang (MAL)

Die Nennfrist für Saisonnennungen endet am 15.8, wobei eine Nennung mit reduziertem Nenngeld noch bis zum 22.6 möglich ist. Die Klassensieger der LMP2, LMP3 und GT Klasse erhalten eine automatische Einladung zum 24 Stunden Rennen von Le Mans.

Detroit erlebt Premierensieg des Whelen-DP

Wechselnde Wetterverhältnisse sorgten beim 5 Tudor-USCC-Lauf in Detroit (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) für ein turbulentes Rennen. In dem von 3 SC-Phasen unterbrochenem Lauf setzte sich der Whelen-Corvette-DP von Dane Cameron und Eric Curran zum ersten Sieg der Duos in der laufenden Saison durch. Cameron hatte in Runde 41 die Führung von Teamkollege Joao Barbosa übernommen. Der drehte sich kurz vor dem Ende und verschenkte P2 und den in Griffweite liegenden Doppelsieg der Action Express-Mannschaft an den Michael Shank Racing-Ligier von Negri/Pew, der das Geschenk dankend annahm.

In der LMPC-Klasse setzte sich der Mishumotors-Starworks-Motorsport Wagen von Mirco Schultis und Renger van der Zande zum Klassensieg durch. Sieger in der GTD-Klasse wurde der Alex Job Racing-Porsche von Mario Farnbacher und Ian James.

Überschattet wurde das Rennen nach dem Fallen der Zielflagge durch einen schweren Unfall bei dem ein Streckenposten schwer verletzt wurde. Trotz des Abflugs des Dempsey-Wright-Porsches in Turn 1 kurz vor dem Rennende hatte die Rennleitung das Rennen unter grün weiter laufen lassen. Als der Wagen nach dem Fallen der Zielflagge auf dem noch heissen Track geborgen wurde, krachten im mittlerweile einsetzenden Regenschauer 3 weitere GTD-Autos in das Bergungsfahrzeug. In diesem wurde der Streckenposten schwer verletzt.

Toni Seiler gelingt CER-Sieg in Spa

Auf cer_vallelunga.jpgeiner der anspruchsvollsten Rennstrecken in Europa hat ex ADAC GT-Masters-Pilot Toni Seiler einen Erfolg im historischen Motorsport eingefahren. Am Pfingstwochenende gewann Seiler mit seinem blau-gelben  Lola T70 Mk III Le Mans Coupé das Rennen der Classic Endurance Rennserie beim «Spa Classic» in Spa-Francorchamps. Bei dem einstündigen Rennen, dem zweiten Event der Serie, setzte sich Seiler im Lola mit der #63 gegen mehr als 35 Gegner mit historischen Sportprototypen und GT durch, darunter unter anderem auch dem fünffachen Le-Mans-Sieger Emanuele Pirro in einem Alfa Romeo.

Seiler startet mit dem Lola Baujahr 1968 in diesem Jahr erstmals in der Classic Endurance Rennserie in der stark besetzten Klasse für Sportprototypen der Baujahre 1966 bis 1971, einer goldenen Ära im Langstreckensport, die neben dem Lola T70 so legendäre Fahrzeuge wie den Porsche 917, Ferrari 512 und den Ford GT40 hervorbrachte. Nach Platz vier beim ersten Rennen in Vallelunga/Italien gelang Seiler in Spa-Francorchamps vor einer tollen Kulisse von 20.000 Zuschauern nun sein erster Sieg.

Le Mans-Testtag: Porsche vor Audi in Front

porsche18testtag.jpgDer offizielle Testtag zu den 24 Stunden von Le Mans 2015 ist vorüber. Wie wir aus der Vergangenheit wissen, sind die Rundenzeiten der beiden gezeiteten Sessions mit Vorsicht zu genießen. Erst recht unter den diesjährigen Wetterbedingungen. In beiden Sessions gab es zwar trockene Abschnitte, der große Teil der Testzeit wurde jedoch auf feuchter/nasser Piste absolviert. Dennoch wagen wir einen ersten Blick in die Zeiten:

Der Blick in die Ergebnisliste zeigt uns wie erwartet Porsche vor Audi. Toyota folgt mit einem Rückstand von über 4 Sekunden, Nissans Abstand zur Spitze liegt bei 22 Sekunden.

Wirft man einen Blick auf die folgende Grafik, dann ist zu erkennen, dass die Abstände in der zweiten Hälfte von Session 1 deutlich geringer waren: 7 der 8 Werkswagen von Audi, Porsche und Toyota lagen innerhalb von 1,048 sek; selbst der Nissan-Rückstand reduziert sich hier um 4 auf 18 Sekunden. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Renn-/Regenpace der Hersteller dichter beieinander liegt, als man zuerst vermutet:

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Da toyotatesttag.jpgdie einzelnen Topspeedwerte seit Einführung des neuen Reglements in der LMP1 nicht mehr dieselbe Aussagekraft haben wie früher (Stichwort Benzinsparen, Segeln, etc.) und der Speed nur an einem bestimmten Punkt gemessen wird, vergleichen wir an dieser Stelle die erzielten Zeiten aus Sektor 2, welcher über die komplette Hunaudieres-Gerade samt Bremsschikanen führt:

Die Porsche (mit dem laut offizieller Liste vermeintlich geringstem Topspeed) geben den Ton an. Audi folgt mit dem Abstand einer Sekunde, Toyota fehlt mindestens eine weitere. Nissan (die vermeintlich schnellsten) verlieren in diesem Abschnitt ganze 8 Sekunden. Hier wurde wohl nur auf einen Maximalwert gesetzt, beim Anbremsen und Beschleunigen verlieren die Japaner sichtbar Zeit.

Nur zum Vergleich die Bestwerte der Hersteller: Toyota 334,9 km/h, Audi 332,9 km/h, Porsche 326,8 km/h, Nissan 336,0 km/h. 

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Werfen wir noch einen Blick auf die Porsche-Kurven: Am Testtag gibt Audi hier den Ton an, knapp gefolgt von Porsche, Toyota folgt mit kleinem Respektabstand. Nissans Schwäche wird hier ganz offen deutlich: Bei den Bestwerten liegt man 3 Sekunden zurück, im Schnitt eher 4 Sekunden - also 25% über dem besten Mitbewerber!

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Schlussendlich noch einen Blick auf die Stintlängen: Für das Rennwochenende sind 13-14 Runden-Stints zu erwarten. Toyota hat sich nicht in die Karten blicken lassen, nissan_testtag.jpgRene Rast ist für Audi einen 13 Runden-Stint unter feuchten Bedingungen gefahren. Porsche hat es eher drauf angelegt: einmal 13 Runden, zweimal 14 Runden, und sogar einmal 15 Runden für Nick Tandy (in Session 1 auf naßer Strecke).

Soviel zur ersten Zeitenbetrachtung. Als Schluss ziehen wir, dass wir uns von den ersten Daten nicht blenden lassen dürfen - in vielerlei Hinsicht.

Ein interessantes 24 Stunden Rennen sollte uns aber bevorstehen: Audi und Porsche werden sich an der Spitze des Feldes jagen, Toyota muss mit zwei perfekt vorbereiteten Fahrzeugen auf Fehltritte der Gegner setzen. Und Nissan? Wenn die Fahrzeuge den Einbruch der Dunkelheit erleben, dann ist dies als Erfolg zu werten. Diverse technische Probleme am Testtag (das Ausrollen von Michael Krumm hat die erste rote Flagge verursacht) lassen hinter der Zuverlässigkeit große Fragezeichen stehen.

Bathurst arbeitet enger mit der SRO zusammen

Die 12h von Bathurst passen ihr technisches Reglement an das SRO-System an. Hatte bislang ein bunter Mix von Tourenwagen und GT-Fahrzeug-Klassen den Event down under zu Saisonbeginn dominiert, so werden in Zukunft nur noch 4 Klassen - GT3, GT3-Cup, GT4 und eine Einladungsklasse für alle Tourenwagen, die eine Rundenzeit von mehr als 130s erzielen - vorgesehen sein. Damit passt sich der Event reglementtechnisch an die 12h von Sepang an, für die die SRO just eine Zusammenarbeit mit den bisherigen Veranstaltern vereinbart hat. Somit wird der Event auf dem Mount Panorama zum zweiten Kandidaten einer potentiellen Blancpain Endurance Serie Asia-Pacific, deren Ausrichtung SRO-Chef Stephane Ratel als Fernziel für das verstärkte Engagement im Pazifischen Raum formuliert hat.

Neben der Straffung der Fahrzeugklassen wird auch die Fahrerklassierung der FIA nach Platin, Gold, Silber und Bronze mehr oder weniger übernommen. Dies wird aber sinnvoll gestrafft, indem es nur noch 2 Kategorien - „seeded & unseeded“ (= Profi und Nicht-Profi) - geben soll. Damit soll sichergestellt werden, dass die GT3-Teams in Pro-Am und Amateur-Mannschaften eingeteilt werden können. Zudem wurde der technische FIA-Delegierte Claude Surmont als neuer technischer Direktor des Events verpflichtet. Der lange bei der SRO für die Homologation und Organisation der GT3 und GT4-Fahrzeuge zuständige Surmont soll die aktuelle BoP der Blancpain Endurance Serie auf den Event in Australien anwenden.

Eng siegt auch im Carrera-Cup Luf am Sonntag

pcc5a.jpgMit einem Doppelsieg im Porsche Carrera Cup Deutschland reist der Österreicher Philipp Eng vom Eurospeedway Lausitzring nach Hause. Der 25-Jährige gewann sowohl den vierten Lauf am Samstag, als auch den fünften Lauf am Sonntag auf seinem vom Team Deutsche Post by Project 1 eingesetzten 911´er. Eng siegte am Sonntag vor Robert Renauer und Michael Ammermüller.

Im Rennen über 83,472 Kilometer boten die 23 Fahrer des Porsche Carrera Cup Deutschland packende Duelle und spannende Überholmanöver. Renauer gelang beim Start von Platz zwei ein optimales Timing, allerdings konnte sich der 30-Jährige aus dem bayrischen Jedenhofen nicht gegen Eng behaupten und blieb hinter dem Salzburger. Ammermüller überholte auf den ersten Metern seinen Lechner-Teamkollegen Jeffrey Schmidt und fuhr auf Platz drei. Schmidt folgte ihm auf Rang vier bis ins Ziel.

Auf den nachfolgenden Positionen entbrannte ein heißer Kampf um die Punkte. Fahrzeugberührungen und Tür-an-Tür-Duelle hielten die Fans des Porsche Carrera Cup in Atem. MRS GT-Racing-Pilot Christian Engelhart kam als Fünfter mit demolierter Frontpartie ins Ziel, Alex Riberas rettete P6, obwohl er im ersten Renndrittel schon bis auf Platz neun zurückgefallen war. Nicki Thiim wurden auf dem Team 75 Motorsport-Porsche Siebter. Ben Barker (GB/ Land Motorsport), Jaap van Lagen (NL/Lechner Racing Middle East) und Christopher Zöchling (A/ Konrad Motorsport) fuhren zwischenzeitlich zu dritt mit ihren 911 GT3 Cup mit dem charakteristischen 3,8-Liter Sechszylinder Boxermotor im Heck nebeneinander über die Start-Ziel-Gerade und erst in der letzten Runde positionierte sich Barker auf acht, van Lagen auf neun und Zöchling auf zehn.Die B-Wertung gewann erneut Konrad-Pilot Rolf Ineichen.

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