TIC-Racing Mustang-Projekt für die VLN

Wir waren Mitte letzter Woche kurz in die Falle getappt und hatten den in der SP8-Klasse gemeldeten Ford Mustang beim VLN Langstreckenmeisterschafts-Auftakt vorschnell der bereits von uns kolportierten Wölflick-Mannschaft zugeordnet. Dabei war es ein ganz anderes Team das den Boliden auf der Nordschleife debütierte: die TIC Racing Mannschaft aus Köln kam in dieser Saison der Quiddelbacher Mannschaft zuvor. Wir hatten Gelegenheit uns am Ring vor dem Rennstart mit TIC-Teamkoordinator Frank Koch über das Projekt zu unterhalten:

„Unsere Mannschaft hatte in den letzten Jahren einen Ford Focus in der VLN Langstreckenmeisterschaft an den Start gebracht der allerdings beim 7.lauf  2014 verunfallt ist. Auf der Suche nach einem neuen Einsatzwagen hat sich dann der aktuelle Mustang angeboten. Man muss dazu sagen das unser Team sich aus Ford und Getrag-Mitarbeitern zusammensetzt und wir daher den Einsatz von Ford-Fahrzeugen schon als Herzensangelegenheit sehen. Unsere Mannschaft hat den Aufbau aber unabhängig vom ähnlichen Projekt der Wölflick Mannschaft unternommen – meines Wissens gibt es sogar noch ein drittes Team das einen Ford Mustang für die Nordschleife aufbaut.“

Die Wahl des neuen Boliden war laut Koch für das Team ein klassischer „NoBrainer“: „Der Wagen kostet als Basisversion 48.000€ - dafür bekommst du einen 5l-V8-Wagen mit 400PS. Das ist ein Angebot das im Vergleich zu den meisten gängigen Rennwagen unschlagbar günstig ist. Zudem hat der aktuelle Mustang eine moderne Multilenker-Hinterachse und ist damit von den Handlingeigenschaften her einen grossen Schritt weiter als seine Vorgängermodelle.“

Das das Team über den Winter eine gute Aufbauarbeit geleistet hat, zeigte sich im Rennen: in der mit 6 Wagen belegten SP8-Klasse erzielten die beiden Piloten Karsten Quadder und Stefan Kniesburges einen 4.Klassenrang und waren mit einer schnellsten Rundenzeit von 9:26 zumindest auf einem Level mit den seriennahen Konkurrenten von Aston Martin und BMW, auch wenn der siegreiche racing one-Ferrari in der SP8-Klasse mit einer 8:42 ein einer anderen Liga spielte. Aber das war dem Team von vornherein bewusst:

„Mit dem Ferrari brauchen wir uns nicht zu vergleichen. Aber hierbei handelt es sich um den allerersten Einsatz und wir stehen erst am Anfang einer Entwicklung die auch bei den vorangegengenen Projekten des Teams mit Ford und Mitsubishi immer mehrere Jahre gedauert hat.“ Somit können die Fans von Ford neben Hoffnungen auf Klassen und Gesamtsiege der Jürgen Alzen Motorsport Mannschaft auch die SP8-Klasse sehr interessiert verfolgen dürfen.

Nissan bestätigt Engagement bei den 24h am Ring

Nissan hat nissandesigns.jpgam heutigen Mitttwoch den Umfang seines Einsatzes im Rahmen des 24 Stunden Rennens am Nürburgring 2016 bekannt gegeben. Das britische Werk bleibt nach der just bekannt gegebenen Umstrukturierung seiner Motorsport-Aktivitäten unter dem neuen Nissan’s Global Motorsport Director Michael Carcamo weiter beim deutschen Langstreckenklassiker mit 2 der aktuellen durch die britische JRM-Group aufgebauten Autos engagiert. Den ersten Nissan GT-R Nismo GT3 wird wie gehabt das britische RJN-Motorsport Semi-Werksteam an den Start bringen. Der Einsatz eines zweiten Autos soll unter der Nennung einer am Nürburgring ansässigen Mannschaft erfolgen. Als erster Fahrer der mindestens 6-köpfigen Crew wurde der langjährige Nissan-Werkspilot Michael Krumm benannt.

Allerdings bleibt der Einsatz im Wesentlichen nur auf den 24h-Klassiker zentriert, so dass die Siegeshoffungen der britisch-japanischen Konstruktion auch in diesem Jahr bescheiden ausfallen dürften. RJN-Motorsport will nur zum 6h Qualifikationsrennen und zum Klassiker selber am Ring aufschlagen. Der Einsatz des zweiten Autos, das am vorigen Samstag beim VLN Langstreckenmeisterschafts-Auftakt noch nicht anwesend war, soll zudem einige zusätzliche VLN-Runden umfassen.

VLN-Comeback des Schulze-SP8T-Nissan GTR

Schulze Motorsport, das sächsische Nissan GT-R Nismo GT3-Einsatzteam aus dem ADAC GT-Masters und dem 24 Stunden Rennen am Nürburgring war am vergangenen Samstag beim VLN-Auftakt auch im Feld der 62.ADAC Westfahlenfahrt  (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) präsent. Allerdings startete man nicht mit dem GT3-Einsatzwagen sondern mit dem schon einige Jahre älteren Nissan GTR-SP8T den die Mannschaft lange vor dem GT3-Debüt (2012) ab 2010 eigenverantwortlich für die Einsätze am Ring aufgebaut hatte.

Das mittlerweile 6 Jahre alte Chassis präsentierte sich am Ring in überarbeiteter Form. Der Wagen war aerodynamisch mit dem GT3-Bodykit aufgerüstet worden. Zudem wurde die Kinematik der Vorderachse über den Winter geändert. Allerdings lief der Einsatz im Rennen für die beiden Piloten Tobias und Michael Schulze nicht so rund wie erwartet. Nach dem stark verkürzten Testtag am Freitag gab es Elektronikprobleme im Qualifying deren Analyse sich so lange hinzog das man auch das Rennen nur verspätet aufnehmen konnte. Dort beendete dann ein angehender Turboschaden die Vorstellung des einzigen Nissans im Feld nach nur 3 Runden.

Dennoch wird das Team sich für den Rest der Saison auf den Einsatz des SP8T-Fahrzeuges beschränken. Zum Einen ist der Einsatz des selbst entwickelten GTR-Derivats bei den laufenden Kosten deutlich billiger und weniger aufwändig als der der hochgezüchteten GT3-Maschine. Zum Anderen wird gerade diese wohl in den nächsten Wochen noch den Besitzer wechseln. Das Team wollte sich am Ring noch nicht über den potentiellen Kunden des GT3-Boliden äussern. Fest steht jedoch das das engagierte Familienteam aus Weissenfels weiter in der VLN Langstreckenmeisterschaft engagiert bleibt – und dabei Nissans Fahne am Ring weiter mit einem spektakulären Farbtupfer im Feld hoch hält.

FIA-GT3-Revival: BSS mit 40 Startern

grt_boutsen_test.jpgAm kommenden Wochenende startet in Misano die 2016´er Saison der Blancpain Sprint Serie, dem Sprint-Equivalent zur Blancpain Endurance Serie. Bereits jetzt steht fest das diese Saison sich von den relativ schwach besetzten Vorjahren erfreulich abheben wird: 40 gemeldete Mannschaften auf der ersten Nennliste lassen vermuten das es eine Saison werden wird die an die Glanzzeiten der alten FIA-GT 3 Europa-Meisterschaft anknüpfen wird.

Die 40 GT3 – nur 4 der Autos sind noch nicht vollständig besetzt – stammen von 9 Herstellern und werden von insgesamt 19 Einsatzmannschaften an den Start gebracht. Dabei ist auch ein sehr starkes deutschsprachiges Kontingent engagiert: Die Teams von Phoenix Racing, a-Workx, Rinaldi Racing, Attempto Racing, HTP-Motorsport und ROWE Racing aus Deutschland, dem Grasser Racing Team aus Österreich und X-Bionic aus der Schweiz nehmen an den 5 geplanten Läufen der Serie teil. Diese bieten den Teilnehmern 4 nach Fahrereinstufungen getrennte Wertungsklassen an: Die Pro-Kategorie in der 26 der Mannschaften starten, die Pro-Am-Klasse (6), den Silver-Cup für schnelle Rookies (5) und die Am-Klasse mit 3 startenden Autos.

Audi stellt das grösste Kontingent der Serie und mit dem Belgian Audi Club Team WRT , das gleich 6 der neuen Audi R8 LMS an den Start bringt, auch das grösste Einsatzteam. wrt_test.jpgNeben den Belgiern sind Phoenix Racing, die französische Sainteloc-Mannschaft und das tschechische ISR-Team im Audi Lager involviert. Lamborghini stellt das zweitgrösste Kontingent, wobei das Grasser Racing Team und die Langenhagener Attempto Racing Mannschaft gleich 3 der neuen Huracan GT3 an den Start bringen. Zudem startet der eidgenössische X-Bionic-Bolide auch im Lambo-Lager. Zählt man noch die beiden Bentley und den a-Workx-Porsche hinzu dann kommen somit 22 der Boliden - also mehr als die Hälfte – aus dem VW-Lager!

Das Mercedes AMG GT-Kontingent von 6 Autos wird von lediglich 2 Teams repräsentiert. Sowohl HTP-Motorsport als auch die französische Akka-ASP-Equipe setzen je 3 der neuen V8-Boliden ein. Ferrari hat 5 Boliden am Start wobei die italienische Marke der einzige Hersteller mit 2 Modellen (2 ältere Ferrari F458 GT3 Italia und 3 neue F488 GT3) ist. 3 BMW M6-GT3 werden durch die Teams von ROWE Racing und Boutsen-Ginion Racing an den Start gebracht. Je 2 weitere Autos bringen RJN-Motorsport (2 Nissan GT-R Nismo GT3) und der Garage 59 (2 McLaren 650S GT3) nach Misano.

Die Rennaction in Misano startet am Freitag ab 14.20 Uhr. Das Qualifying Rennen findet am Samstag ab 20.50 Uhr als Nachtrennen statt. Das Hauptrennen am Sonntag startet um 14.15 Uhr. Die Rennen werden auf der Homepage der Blancpain Serie als Live-Stream übertragen.

Bei dieser Gelegenheit werfen wir einen Blick auf den BSS-Kalender, der immerhin auch ein Rennen auf dem Nürburgring vorsieht:
8-10.4: Misano (I)
7-8.5: Brands Hatch (GB)
1-3.7: Nürburgring (D)
26-28.8: Budapest (H)
1-2.10 Barcelona (E)

Manor komplettiert beide WEC-Fahrercrews

Manor manororeca.jpgGP hat in der letzten Woche die Besatzungen für die beiden Oreca O05 LMP2 des Teams für die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft komplettiert. Das für alle 9 Rennen incl. des 24 Stunden Rennen von Le Mans genannte Chassis wird von Tor Graves, Will Stevens und James Jakes pilotiert werden. Im zusätzlich für die 8 6h-Rennen nachgenannten und deshalb in Le Mans nicht startberechtigten zweiten Oreca-Chassis werden sich Roberto Merhi, Richard Bradley und Matthew Rao bei der Lenkradarbeit ablösen.

Phoenix-Audi Doppelsieg bei VLN1

Es war ein VLN Langstreckenmeisterschafts-Auftakt , wie ihn sich die meisten Fans, Aktiven und Ringfreunde gewünscht hatten: ein 171 Wagen starkes Teilnehmerfeld im Rennen, mit über 30 GT3 eines der hochklassigsten Felder der letzten Jahre und am Ende ein nach 4 Stunden regulär abgewunkenes Rennen das zudem auch dank der über den Winter umgesetzten Sicherheitsmassnahmen deutlich weniger Unfälle als noch im Vorjahresschnitt zu verzeichnen hatte. Am Ende der 62.ten ADAC Westfahlenfahrt (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) stand ein Audi Doppelsieg durch das Phoenix-Team zu Buche, während Black Falcon mit einem der neuen Mercedes AMG GT sich knapp geschlagen mit Rang 3 begnügen musste.

Im Einzelnen: Der wegen dichten Morgennebels um 45 min später erfolgte Qualifying-Auftakt erbrachte am Ende eine Pole der Land Motorsport-Mannschaft, die mit einer von Marc Basseng heraus gefahrenen 8:06,097 die Bestzeit des Tages vor den Teams von Abt-Bentley, Jürgen Alzen Motorsport und Black Falcon erzielte.

Trotz einer im Bereich des Flugplatzes noch einmal schneller gewordenen Piste, der aufgehobenen Geschwindigkeitslimits des Vorjahres und des nun doch nicht umgesetzten Verbotes der „Vignettenreifen“ der Reifenhersteller wurde diese Zeit dann im Rennen nicht mehr geknackt. Das mag zum einen daran liegen das die 5%ige Leistungsbeschneidung der Top-Autos sich bemerkbar gemacht haben könnte, zum Anderen die reichlich vertretenen Werksteams wegen drohender BoP-Massnahmen vor dem 24h-Rennen tunlichst darauf achteten nicht zu sehr aus dem Rahmen zu fallen um sich nicht noch für zusätzliche Kilos oder Restriktoren vor dem Klassiker zu empfehlen.

Am Ende setzte sich im Rennen im VW-internen Dreikampf der Teams von Phoenix, Manthey und Abt die Audi-Truppe von Phoenix Racing mit einem Doppelsieg ihrer beiden Audi R8 LMS durch. Zwar querte der Michelin-bereifte #15 Wagen von Christopher Haase und Laurens Vanthoor die Ziellinie nach 4h und 28 absolvierten Runden als erstes Team, doch wegen einer unterschrittenen Mindeststandzeit beim letzten Boxenstopp bekam das Duo eine 35s Zeitstrafe aufgebrummt, die damit die Teamkollegen Frank Stippler und Anders Fjordbach auf dem Dunlop-bereiften Schwesterauto zu den Siegern des Auftaktlaufs beförderte.

Manthey Racing lieferte sich gegen Rennmitte ein Doppel-Duell auf Augenhöhe mit den Audis, aber 2 fast parallel erfolgende Reifenschäden an den neuen Vorzugsreifen von Michelin warfen das Team auf dem Kampf um den Sieg und bescherten am Ende die Gesamtränge 10 und 11. Um den letzten Podiumsplatz beharkten sich am Ende noch die beiden Mercedes-Teams von Haribo Racing und Black Falcon , wobei sich Mercedes-Veteran Bernd Schneider in der letzten Runde noch knapp gegen Lance David Arnold auf dem Goldbär-Mercedes AMG GT durchsetzte.

Zu Rennbeginn war auch der Ford GT der Jürgen Alzen Motorsport-Mannschaft gut mit bei der Musik gewesen, bis ein Leitplankenkontakt am diffizil handelnden Flachmann das Team auf dem Kampf um eine Top-Position warf. Die Mannschaft von Abt-Bentley kam uf den Plätzen 6 und 9 ins Ziel wobei man sich nach Aussage von Christian Menzel auf das Setup im Hinblick auf die 24h konzentrierte. Bei den neuen BMW M6-GT3 kam lediglich das Dunlop-Artcar von Walkenhorst Motorsport unbeschadet über die Distanz. Lenkungsschäden, kleinere Kinderkrankheiten und Unfälle bremsten die restlichen Wagen von Walkenhorst, Schubert und ROWE Racing ein.

Farnbacher Racing als einziges Lexus RCF-GT3-Team kostete ein Benzinleck am Vorstart einen möglichen Top10-Platz. Aufsehen erregte abseits der Top-10 noch der Konrad Lamborghini, der als einziges Auto 9 Runden am Stück mit einer Tankfüllung schaffte. Aufgrund der starken GT3-Fraktion fand sich am Ende nur ein SP7-Auto in den Top20 wieder: Black Falcon gelang mit der #56 von Scheerbarth/Toril ein 19.Gesamtrang.

Am Ende blieb auch ein deutlich sichereres Rennen mit weit weniger Unfällen als im Vorjahresschnitt zu resümieren: dank der von der IG Nürburgring gegen den Widerstand des Deutsche Motorsport Bund (DMSB) durchgedrückten Änderungen in der Auszeichnung von Slowzones kamen kaum noch Auffahrunfälle vor.

Mit einem so starken Feld wie bei dieser Ausgabe dürften auch die beiden noch folgenden Läufe vor dem 24h Rennen wieder zu Fanfavoriten werden. Als nächster VLN Langstreckenmeisterschafts-Lauf findet das 41. DMV 4-Stunden-Rennen am 30.4 statt.

Saisonvorschau Supercar Challenge

Noch knapp zwei Wochen, dann erwacht die Supercar Challenge aus dem Winterschlaf. Der Saisonauftakt findet am 16/17 April beim New Race Festival in Zolder statt. Über den Winter hat es mehrere Veränderungen beim Rennformat gegeben. Zum einen fahren ab sofort die beiden GT- und Tourenwagen Klassen gemeinsam in einem Feld mit separaten Wertungen. Damit reagiert man auf die leider gefallende Teilnehmerzahl in den vergangenen zwei Jahren. dscassen2a.jpg

Des weiteren verlängert sich die Renndauer an einem Wochenende um den Piloten mehr Fahrzeit zu ermöglichen. Der erste Lauf am Wochenende wird im Regelfall über die gewohnte Distanz von 60 Minuten ausgetragen. Das zweite Rennen dauert neuerdings 90 Minuten. Für die GT/Tourenwagen Klasse wird es erneut 16 Rennen an 8 Wochenenden geben.

Die Prototypen Klasse Superlight fährt ihre Rennen nach wie vor getrennt von den oben genannten Fahrzeugen. Sie werden in dieser Saison 12 Rennen an 6 Wochenenden bestreiten. Bei den beiden Rennen in Spa ist man nicht am Start, was nicht jeden der Teilnehmer erfreut hat. Allerdings muss man auch erwähnen dass die 7 Kilometer lange Rennstrecke in Francorchamps etwas lang für die durchschnittliche Anzahl an Startern bei den Superlights ist. Die beiden Läufe die an jedem Rennwochenende bestritten werden dauern 50 Minuten.

Auch im Rennkalender hat es zwei Änderungen gegenüber dem Vorjahr gegeben. Mit etwas Verwunderung musste man feststellen dass die Supercar Challenge, die ihren Ursprung bekanntlich in den Niederlanden hat, nicht in Zandvoort am Start ist. Das liegt an dem strengen Geräuschlimit welches den Circuit Park auf eine begrenzte Anzahl an Renntagen im Jahr beschränkt. Es fand sich leider für die Supercar Challenge kein passender „Lärmtag" mehr sodass man sich entschloss das Rennen nach Oschersleben zu verlegen. Es ist nach 2004, 2007 & 2008 der vierte Auftritt der Supercar Challenge in der Magdeburger Börde. Auch der Ort des alljährlichen Rennens außerhalb von Benelux oder Deutschland ändert sich. Nach dem man die letzten zwei Jahre in Brands Hatch am Start war sollte das Rennen in diesem Jahr zunächst am Slovakiaring stattfinden wo man bereits 2013 gastierte. Dieses scheiterte aber am Veto vieler Teams denen die Reise in die Slowakei zu weit war. Man reagierte darauf und entschloss sich erneut in England zu fahren - dieses Mal in Snetterton . Dieses ist nach Brands Hatch , Silverstone , Donington und Rockingham bereits die fünfte britische Rennstrecke auf der die Supercar Challenge gefahren ist.

dsc_spa_mosler_ii.jpg

 Der Rennkalender im Überblick.

16-17 April - Zolder - New Race Festival

20-22 Mai - Oschersleben - Preis der Stadt Magdeburg

11-12 Juni - Spa Francorchamps - Spa Euro Race

01-03 Juli - Zolder - Synitx Super Prix

05-07 August - Assen - Gamma Racing Days

02-04 September - Snetterton - Dutch on Tour

08-09 Oktober - Spa Francorchamps - Racing Festival

21-23 Oktober - Assen - Finalrace

Race Performance fixiert LMP3-Besatzung

raceperformanceligier.jpgIm Rahmen des Europäischen Le Mans Serie -Testtages auf dem HTTT hat das schweizer Race Performance-Team mehrere Piloten für seinen LMP2 Oreca 03R Judd und dem neuen Ligier JS P3 LMP3-Nissan getestet. Auf dem Oreca mit der #34 hatte Stammpilot Niki Leutwiler, mit Race Performance auch Asiatischer Le Mans Serie Champion 2015/2016, mit dem Briten James Winslow und dem Franzosen Franck Mailleux, der bereits 2014 schon in der eidgenössischen Equipe engagiert war getestet. Leutwiler steht bisher als einziger Fahrer für die Stammbesetzung in der Europäischen Le Mans Serie und beim 24 Stunden Rennen von Le Mans fest.

Auf dem neuen #38 Ligier steht die Stammbesatzung für 2016 bereits fest: Die drei Fahrer, die jetzt in Paul Ricard an den beiden Testtagen ins Lenkrad griffen, werden das Auto auch die ganze Jahr über pilotieren. Der Italo-Schweizer Marcello Marateotto und Giorgio Maggi aus der Schweiz sowie der Belgier Bert Longin bilden die Crew. Der Youngster im Team ist der erst 18-jährige Maggi, der für Race Performance bereits früher in der Formel 4 unterwegs war. Bert Longin bringt reichlich Erfahrung aus dem GT-Sektor mit, während Marcello Marateotto als 2015´er Champion der Radical European Masters – Supersport hinzustösst. Momo wird auch 2016 als Hauptsponsor des Teams auf den Autos präsent sein.

LMP3-Analyse von den Testtagen in Le Castellet

elmsprologlmp3rdz.pngIm Rahmen der Testtage der Europäischen Le Mans Serie am HTTT ergab in der vergangenen Woche auch eine Gelegenheit einen ersten Blick auf das LMP3-Feld der diesjährigen Meisterschaft zu werfen. Nicht weniger als 21 Mannschaften – 19 Ligier ein Riley-Ave und ein Ginetta - stellten sich den ersten Testsessions der Meisterschaft. Auch wenn angesichts der vielen neuen Autos die Aussagekraft der Zeiten eher begrenzt ist, erlaubten die Sessions eine erste Abschätzung des Teilnehmerfeldes, das um die beiden Autos von Kox Racing und ARC Bratislava erweitert auftrat.

Auch wenn die Bestzeit an das United-Autosports-Team mit der #2 ging, so scheinen die besseren Karten für die Saison doch bei den Teamkollegen auf dem Schwesterauto mit der #3 zu liegen. Das Trio Patterson/Bell/Boyd war mit 202 absolvierten Runden nicht nur eine der fleissigsten Mannschaften, sondern im Rundenschnitt auch eine der homogensten Crews. Das lässt die britische, GT-erfahrene Mannschaftmurphyrileyaveprolog.jpg aus dem Stand zu einem der Favoriten für den Titelkampf in der Klasse aufsteigen.

Mindestens ebenso homogen aufgestellt präsentierten sich die Crews der Ligier JS P3 LMP3 von Panis-Barthez Competition (#16 - Debard/Moineault/Gachet), Duqueine Engineering (#19 Hallyday/Droux/Lunardi) und Graff Racing (#9 Troulliet/Petit/Guibbert), die als Einzige beim Finale der Serie letztes Jahr in Estoril schon Erfahrungen mit den neuen LMP3-Konstruktion sammeln konnten.

Während die verschiedenen über den Winter angekündigten Adess-Teams erwartungsgemäss nicht anwesend waren – die deutsch-französischen Konstruktionen sollen bei Tests Gerüchten zur Folge mehrere an die schwache Vorstellung in der Asiatischen Le Mans Serie nahtlos anküpfende Defizite elmsprologlmp3tpsp.pngin Bezug auf Speed und Haltbarkeit gezeigt haben – tauchten in Le Castellet zumindest 2  Ginetta auf. Leider nicht anwesend war der angekündigte aber noch nicht fertig gestellte Riley-Ave der Murphy Prototypes-Mannschaft, die statt dessen nun ersatzweise einen Ginetta beim ersten  Einsatz in der Europäischen Le Mans Serie an den Start bringen wird. Neben dem Auto das in Le Castellet lediglich von Riley-Konstrukteur Tony Ave bewegt wurde, tauchte ein weiterer Ginetta unter der Nennung der ARC Bratislava Mannschaft auf, die mit dem Wagen neben Gastauftritten in der ELMS ein Hauptprogramm in der Asiatischen Le Mans Serie Ende der Saison im Auge hat.

Beide Chassis präsentierten sich zwar vom Top-Speed her den Ligier überlegen, büssten aber auf den schnellsten Ligier JS P3 LMP3 fast 4s bei den Rundenzeiten ein. Das Defizit dürfte sich angesichts dieses Bildes bei entsprechender Abstimmungsarbeit zwar verringern lassen, jedoch wird es für die Exoten im Feld schwer werden sich im Laufe der Saison gegen die Übermacht der französischen Flotte - Ligier soll mittlerweile 37 Autos gebaut und verkauft haben – im Kampf um Podiumsplätze zu behaupten.

Norma bekommt eine zusätzliche 6.te LMP3-Lizenz

Dernormalmp3.jpg französische Hersteller Norma ist am vergangenen Dienstag als sechster und angeblich letzter zugelassener Konstrukteur der LMP3-Klasse vom ACO bestätigt worden. Die französische Marke aus St. Pe de Bigorre in den französischen Pyrenäen hatte schon vor einigen Jahren Pläne für einen LMP3 kommuniziert, war aber mit der Begrenzung der Lieferanten auf nur 5 Hersteller zunächst durch den Rost gefallen.

Als sich im vergangenen Jahr abzeichnete das wegen diverser Gründe die Klasse sich zu einem Ligier-Markenpokal zu entwickeln drohte, vergab man die letzte noch freie Lizenz an den japanischen Hersteller Dome - nur um umgehend von den Japanern düpiert zu werden, indem diese ankündigten erst 2017 mit der Entwicklung des LMP3 beginnen zu wollen und 2018 nur ein erstes Auto zu Testzwecken einsetzen zu wollen. Der in der VdeV-Serie mit einer grossen CN-Flotte vertretene Hersteller Norma soll nun schon Ende dieser Saison ein erstes LMP3-Fahrzeug in den Wettbewerb bringen.

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen