Phoenix-Audi Doppelsieg bei VLN1

Es war ein VLN Langstreckenmeisterschafts-Auftakt , wie ihn sich die meisten Fans, Aktiven und Ringfreunde gewünscht hatten: ein 171 Wagen starkes Teilnehmerfeld im Rennen, mit über 30 GT3 eines der hochklassigsten Felder der letzten Jahre und am Ende ein nach 4 Stunden regulär abgewunkenes Rennen das zudem auch dank der über den Winter umgesetzten Sicherheitsmassnahmen deutlich weniger Unfälle als noch im Vorjahresschnitt zu verzeichnen hatte. Am Ende der 62.ten ADAC Westfahlenfahrt (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) stand ein Audi Doppelsieg durch das Phoenix-Team zu Buche, während Black Falcon mit einem der neuen Mercedes AMG GT sich knapp geschlagen mit Rang 3 begnügen musste.

Im Einzelnen: Der wegen dichten Morgennebels um 45 min später erfolgte Qualifying-Auftakt erbrachte am Ende eine Pole der Land Motorsport-Mannschaft, die mit einer von Marc Basseng heraus gefahrenen 8:06,097 die Bestzeit des Tages vor den Teams von Abt-Bentley, Jürgen Alzen Motorsport und Black Falcon erzielte.

Trotz einer im Bereich des Flugplatzes noch einmal schneller gewordenen Piste, der aufgehobenen Geschwindigkeitslimits des Vorjahres und des nun doch nicht umgesetzten Verbotes der „Vignettenreifen“ der Reifenhersteller wurde diese Zeit dann im Rennen nicht mehr geknackt. Das mag zum einen daran liegen das die 5%ige Leistungsbeschneidung der Top-Autos sich bemerkbar gemacht haben könnte, zum Anderen die reichlich vertretenen Werksteams wegen drohender BoP-Massnahmen vor dem 24h-Rennen tunlichst darauf achteten nicht zu sehr aus dem Rahmen zu fallen um sich nicht noch für zusätzliche Kilos oder Restriktoren vor dem Klassiker zu empfehlen.

Am Ende setzte sich im Rennen im VW-internen Dreikampf der Teams von Phoenix, Manthey und Abt die Audi-Truppe von Phoenix Racing mit einem Doppelsieg ihrer beiden Audi R8 LMS durch. Zwar querte der Michelin-bereifte #15 Wagen von Christopher Haase und Laurens Vanthoor die Ziellinie nach 4h und 28 absolvierten Runden als erstes Team, doch wegen einer unterschrittenen Mindeststandzeit beim letzten Boxenstopp bekam das Duo eine 35s Zeitstrafe aufgebrummt, die damit die Teamkollegen Frank Stippler und Anders Fjordbach auf dem Dunlop-bereiften Schwesterauto zu den Siegern des Auftaktlaufs beförderte.

Manthey Racing lieferte sich gegen Rennmitte ein Doppel-Duell auf Augenhöhe mit den Audis, aber 2 fast parallel erfolgende Reifenschäden an den neuen Vorzugsreifen von Michelin warfen das Team auf dem Kampf um den Sieg und bescherten am Ende die Gesamtränge 10 und 11. Um den letzten Podiumsplatz beharkten sich am Ende noch die beiden Mercedes-Teams von Haribo Racing und Black Falcon , wobei sich Mercedes-Veteran Bernd Schneider in der letzten Runde noch knapp gegen Lance David Arnold auf dem Goldbär-Mercedes AMG GT durchsetzte.

Zu Rennbeginn war auch der Ford GT der Jürgen Alzen Motorsport-Mannschaft gut mit bei der Musik gewesen, bis ein Leitplankenkontakt am diffizil handelnden Flachmann das Team auf dem Kampf um eine Top-Position warf. Die Mannschaft von Abt-Bentley kam uf den Plätzen 6 und 9 ins Ziel wobei man sich nach Aussage von Christian Menzel auf das Setup im Hinblick auf die 24h konzentrierte. Bei den neuen BMW M6-GT3 kam lediglich das Dunlop-Artcar von Walkenhorst Motorsport unbeschadet über die Distanz. Lenkungsschäden, kleinere Kinderkrankheiten und Unfälle bremsten die restlichen Wagen von Walkenhorst, Schubert und ROWE Racing ein.

Farnbacher Racing als einziges Lexus RCF-GT3-Team kostete ein Benzinleck am Vorstart einen möglichen Top10-Platz. Aufsehen erregte abseits der Top-10 noch der Konrad Lamborghini, der als einziges Auto 9 Runden am Stück mit einer Tankfüllung schaffte. Aufgrund der starken GT3-Fraktion fand sich am Ende nur ein SP7-Auto in den Top20 wieder: Black Falcon gelang mit der #56 von Scheerbarth/Toril ein 19.Gesamtrang.

Am Ende blieb auch ein deutlich sichereres Rennen mit weit weniger Unfällen als im Vorjahresschnitt zu resümieren: dank der von der IG Nürburgring gegen den Widerstand des Deutsche Motorsport Bund (DMSB) durchgedrückten Änderungen in der Auszeichnung von Slowzones kamen kaum noch Auffahrunfälle vor.

Mit einem so starken Feld wie bei dieser Ausgabe dürften auch die beiden noch folgenden Läufe vor dem 24h Rennen wieder zu Fanfavoriten werden. Als nächster VLN Langstreckenmeisterschafts-Lauf findet das 41. DMV 4-Stunden-Rennen am 30.4 statt.

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