Verfasst von Simon Sommer& Maximilian Metzemacher. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Nun ist es bald wieder soweit, das Saisonende steht am Samstag unmittelbar bevor. Zum letzten Mal werden die Boliden bei einem offiziellen VLN Wertungslauf ihre Zylinder fluten und auf die vierstündige Hatz gehen. Auch zum letzten Lauf wollen noch einmal viele Teams an die wundervolle Strecke gehen und sich gegen ihre Konkurrenz beweisen. Insgesamt haben sich noch einmal 181 Teilnehmer in der Startliste zusammengefunden.
Die wohl populärste Nennung ist wohl der BMW Z4 GT3 des Schubert-Teams, der zum Saisonabschluss noch einmal „Ja zum Ring“ sagen und sich damit in die Winterpause verabschieden wird. Eine Überraschung ist jedoch die Fahrerbesetzung des Münchner Renners. Uwe Alzen wird das Team mit seinen fahrerischen Fähigkeiten unterstützen, zuvor machten jedoch Gerüchte die Runde, dass Alzen mit einem eigenen Z4 an den Nürburgring kommen möchte. Die Fans des Schubert-Z4 dürften sich über den prominenten Fahrer jedoch freuen. Als weitere Fahrer stehen Niclas Kenntenich und Philipp Wlazik, der bereits auf dem von Alzen eingesetzten Cup- Porsche die Gangart des Betzdorfers miterleben durfte, zur Verfügung. Insgesamt wohl eine sehr starke Fahrerpaarung auf dem Ringliebling.Auch das Team Marc VDS Racing wird sich am Samstag beim 37. DMV Münsterlandpokal die Ehre geben ihren BMW Z4 GT3 an den Start zu bringen. Die beiden Belgier Markus Palttala (Wahlbelgier) und Maxime Martin steuern den Sportwagen über die vierstündige Distanz.
Ein weiterer Schmankerl ist mit Sicherheit der Aston Martin Vantage GT3 des Cyber Racing AMR Teams, der vor dem Winterschlaf einen Gastauftritt bei der VLN absolvieren darf. Die Fahrerpaarung Dominik Farnbacher und Allan Simonsen soll bei Cyber Racing für den nötigen Schwung auf der Nürburgring Nordschleife sorgen. Neben den eher unüblichen Nennungen finden natürlich auch die etablierten Audi-, Mercedes- und Porsche-Teams ihren Platz in der Starterliste und freuen sich auf den letzten VLN- Wertungslauf im Jahre 2012.
Die Ausgangslage vor dem Finale ist klar: Beste Aussichten auf den Titel haben Ulrich Andree (Köln), Dominik Brinkmann (Dortmund) und Christian Krognes (Norwegen). Das Trio hat im Volkswagen Scirocco von LMS Engineering in sieben Rennen fleißig Punkte gesammelt - und zwar in der stark besetzten Klasse der VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum mit Turbo. In der Langstreckenmeisterschaft werden nur 80 Prozent der ausgetragenen Rennen gewertet, so dass das Team die zwei Ausrutscher beim dritten und sechsten Lauf verschmerzen kann. Ein Sieg ist für den Titel dennoch Pflicht, denn in Schlagdistanz lauern die beiden Berliner Elmar Jurek und Jannik Olivo. Mit seinem Renault Clio hat das Duo die gleichnamige Cup-Klasse dominiert. Allerdings war die Punkteausbeute aufgrund niedriger Starterzahlen etwas geringer, so dass bei ebenfalls zwei Streichergebnissen schon ein dritter Patzer von Andree / Brinkmann / Krognes vonnöten wäre, um den Titel in die Bundeshauptstadt zu holen. Gleiches gilt für die aktuellen Tabellenführer Marcel Belka (Lehrte) und Norbert Bermes (Krefeld). Mit dem Aston Martin Vantage von AVIA Racing errang das Team sieben Siege in der GT4-Klasse, die allerdings im Schnitt deutlich weniger Fahrzeuge aufwies als die Klassen der Mitstreiter.„Egal welches Team am Ende den Titel holen wird - die neuen Champions unterstreichen den Breitensport auf höchstem Niveau, für den die VLN steht“, sagt der VLN-Vorsitzende Rolf Krimpmann (Gladbeck). „Auch wenn die Spitzenfahrzeuge bei den einzelnen Rennen im Vordergrund stehen, um die Meisterschaft kämpfen stets Teams aus dem breiten Mittelfeld der Serie. Und so sind es am Ende nicht selten die kleinen Privatteams, die den Großen den Rang ablaufen. Diese Tatsache trägt zum unverwechselbaren Charakter der Serie einen großen Teil bei.“ (VLN.de)
Im Rahmenprogramm werden die Kollegen der FALKEN Drift Show in der Mercedes Arena nach dem Zeittraining ordentlich die Socken qualmen lassen und die Zuschauer rund um die Mercedesarena mit quietschenden Reifen und heulenden Motoren versorgen. Ob es der Wettergott am letzten VLN Rennsamstag gut mit den Fans meint, steht noch in den Sternen, der vorläufige Wetterbericht deutet aber auf einen trockenen Saisonabschluss 2012 mit Temperaturen knapp oberhalb des Gefrierpunktes hin.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
An diesem Wochenende beschliessen die 6h von Shanghai die erste offizielle Saison der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft. Für die Titelentscheidungen ist das Rennen nur noch von zweitrangigem Interesse: Lediglich in der Fahrer-Wertung (Fässler / Lotterer / Treluyer führen mit 16,5 Punkten vor ihren Teamkollegen McNish / Kristensen), der GTE-Am-Teamwertung (Larbre 20 Zähler vor Felbermayr-Proton) und der Michelin Green-X Challenge (McNish / Kristensen 16 Punkte vor Fässler / Lotterer / Treluyer) gibt es noch den Deckel für die führenden Teams zu zu machen, wobei die Kandidaten für die Titel schon klar herausgeputzt sind. Alle weiteren Wertungen sind bereits in den letzten Läufen entschieden worden. Vielleicht lässt das den Konkurrenten eine Chance noch einmal ein offenes Rennen in allen 4 Klassen auszufahren, ehe mit den Vorbereitungen für die Saison 2013 begonnen werden kann.
Bei den Teams werden keine nennenswerten Änderungen gegenüber der letzten Runde in Fuji – die Toyota ja beim Heimrennen gewinnen konnte – erwartet. Auf Fahrerseite gibt es hingegen einige Änderungen: Toyota ist wieder nur mit dem Duo Alexander Wurz / Nicolas Lapierre unterwegs. Im Rebellion Racing-Lola #13 verstärkt der Chinese Cong Fu Chen die Stammfahrer Bellicchi / Primat. Jan Charouz startet wieder auf dem ADR Delta-Oreca, während Luca Moro wieder beim deutschen Duo Holzer / Schultis im Lotus einsteigt. Das Kodewa-Team setzt zum letzten Mal die Lola-Chassis ein, bevor man dann im Winter auf die selbst konstruierten LMP2-Chassis umsteigen will. Im JWA Avila-Porsche ist der Brite Matthew Bell als dritter Mann neben Daniels / Camanthias an Bord während AF Corse/Waltrip mit dem Trio Kauffman / Aguas / Cioci zum Finale wieder dabei ist.
Im Rahmenprogramm starten die Markenpokalserien von Audi und Lamborghini auf dem F1-Kurs von Shanghai. Das Rennen ist für den Sonntag ab 10 Uhr Ortszeit angesetzt, was 4 Uhr morgens MEZ entsprechen dürfte. Ein Live-Stream wird auf der Website der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft angeboten werden.
Verfasst von Patrick Holzer. Veröffentlicht in Spezial Tourenwagen Trophy ( STT )
Das Finale der Spezial Tourenwagen Trophy auf dem Nürburgring geriet zu einem echten Krimi. Erst im letzten Rennen der Saison sicherte sich Viper-Pilot Pertti Kuismanen den Meistertitel vor Ulrich Becker im Porsche 997 GT3 RSR. Der knapp geschlagene Vizemeister holte dabei genau wie Kuismanen einen Gesamtsieg in der Eifel. Für zusätzliche Spannung sorgte der Finne selbst, als er zum ungeplanten Stopp an die Box musste.
Im ersten Durchgang hatte es noch nach einer souveränen Geschichte ausgesehen. Mit fast 11s Vorsprung fuhr Kuismanen zum Gesamtsieg und strich die 12 Zähler für den Klassensieg ein. Der Zweitplatzierte Ulrich Becker punktete als Sieger der Klasse 2 bis 5000 ccm aber ebenso voll. Somit musste Kuismanen mindestens auf dem zweiten Platz in der eigenen Wertungsklasse über den Zielstrich fahren, um den Titel perfekt zu machen.
Zumindest in der Anfangsphase des Rennens sah es danach aus, als sollte der Viper-Pilot souverän Gesamt- und Klassensieg holen. Ulrich Becker ließ aber nicht locker, tauchte immer größer im Rückspiegel auf und war plötzlich ganz dicht dran. Im nächsten Umlauf fehlte der Finne und Becker lag in Führung. „Ich merkte, dass sich die Viper seltsam anfühlte. Ich fuhr zur Kontrolle an die Box. Der Reifendruck war erhöht und beim Herunterlassen des Autos gab es dann noch zusätzliche Probleme. Daher haben wir recht viel Zeit verloren“, erklärte Kuismanen. „Ich habe dann noch meine beiden Klassenkonkurrenten geschnappt und wurde Achter. Aber das war dann egal, da dies zur Meisterschaft reichte. So war es schließlich doch noch ein echtes Happy End“, so der neue STT Meister weiter.
Für Sven Fisch (V8 STAR) verlief der Saisonabschluss mit den Gesamtplätzen 3 & 2 sehr stark. Der V8 STAR Pilot kämpfte im ersten Rennen den Porsche 997 GT3 R von Gaststarter Vadim Kogay nieder und belegte rund 11s hinter Ulrich Becker den dritten Gesamtrang. Im zweiten Heat fehlten nach 15 Runden nur 1,83 Sekunden zum ersten Gesamtsieg in der Spezial Tourenwagen Trophy . Jeweils hinter Sven Fisch beendete Jörg Bernhard die beiden Rennen. Im ersten Heat schnappte er sich zunächst Carlos Rivas und wenig später noch Kogay. Den zweiten Durchgang beendete Jörg Bernhard nach einem starken Auftritt auf dem dritten Platz. Damit stand der V8 STAR Pilot erstmals auf dem Treppchen.
Der Wechsel vom Seat Leon auf den Porsche 997 GT3 Cup hatte Christian Franck erstaunlich gut gemeistert. „Bisher bin ich nur Fronttriebler gefahren. Dass es dann gleich so gut läuft, war nicht abzusehen“, so der Luxemburger. Während im ersten Qualifiaktionstraining Carlos Rivas, ebenfalls auf einem Porsche 997 GT3 Cup, noch knapp schneller gewesen war, platzierte sich Franck im zweiten Trainingsdurchgang vor Gaststarter Vadim Kogay und Carlos Rivas.
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Doch im ersten Rennen fiel der Porsche gegen Rennmitte vom dritten Platz in der Klasse mehr und mehr zurück. Der fünfte Gang steckte fest, wodurch Jeannot Delvaux, Reiner Lutz und Tjarco Jilesen vorbeikamen. Der zweite Heat wurde nun besonders spannend, zumal Christian Franck in der Meisterschaft noch um den dritten Platz kämpfte.Mit nur 0,28 Sekunden Vorsprung entschied Rivas schließlich den zweiten Durchgang in der Klasse für sich und holte damit die Meisterschaft in der Klasse 3 bis 4000 ccm.
Christian Franck konnte aber auch mit dem zweiten Platz vor Jeannot Delvaux und Tjarco Jilesen zufrieden sein. Denn damit stand fest, dass der Luxemburger in der STT-Meisterschaft den dritten Rang belegte.
Der Blick in die Klassen:
Nachdem sowohl Daniel Schrey und René Snel absagen mussten, war Pertti Kuismanen in der großen STT Klasse ohne Gegner. Locker über 200 PS weniger hatten die drei verbliebenen Turbo Porsche und die schöne Corvette des Luxemburger Serge Loudvig vorzuweisen. Zumindest Rolf Rummel schien aber einem guten Saisonende entgegen zu fahren, als er auf Platz sechs liegend den Porsche 996 GT2 in der Box abstellte. Damit erbte Jörg Lorenz (Porsche dp 935) den zweiten Platz vor Jan van Es (Porsche 993 GT2). Die beiden Porsche-Piloten hätten dann sogar im zweiten Durchgang das Zünglein an der Waage sein können. Doch Kuismanen schnappte sich die beiden Porsche kurz vor Schluss.
In der Klasse 2 bis 5000 ccm war Ulrich Becker nicht zu schlagen. Hier hinterließen die Gaststarter Franjo Kovac und Martin Tschornia im Audi TT RS einen starken Eindruck. Nachdem Michael Bäder seinen BMW M3 V8 Kompressor auf Gesamtplatz zwei liegend früh wegen eines gerissenen Riemens abstellen musste, holte sich Franjo Kovac einen achten Platz im Gesamtklassement und Rang zwei in der Klasse vor Ed van Heusden (Porsche 944 Turbo). Zum zweiten Durchgang konnte der BMW von Michael Bäder und Tobias Hagenmeyer nicht mehr antreten. Martin Tschornia sah mit dem Audi TT RS im zweiten Heat das Ziel als Gesamtsiebter. Klassendritter wurde erneut Ed van Heusden vor Jochen Ayasse/Ulf Ehninger (Audi RS4) und Gil Linster (Ford Mustang).
Die Klasse bis 3500 ccm hatte Joachim Duscher mit seinem bärenstarken Audi 80 Turbo im Griff. Der Audi-Pilot verwies im ersten Durchgang Christian Hofmänner (Mitsubishi Evo 10) und Pierre Bonhôte (Seat Leon) auf die Plätze zwei und drei. Rang vier in der Klasse ging an Frank Müller (Opel Astra OPC). Beim zweiten Durchgang ging der zweite Platz hinter dem ehemaligen Werksaudi aus der französischen Tourenwagenmeisterschaft an Pierre Bonhôte. Der Schweizer sicherte sich damit gleich im ersten Jahr mit dem neuen Seat Leon die Meisterschaft in der Klasse, sowie einen starken fünften Rang in der Gesamttabelle.
Viel Action boten einmal mehr die 2-Liter Piloten, die sich in beiden Durchgängen tolle Positionskämpfe lieferten. Gerhard Füller (BMW 120) fuhr im ersten Heat zum Klassensieg vor Joachim Bunkus im Triumph Dolomite Sprint. Davor musste sich der BMW-Pilot aber zunächst den Attacken von Markenkollege Yannik Trautwein (BMW 320i E46) erwehren. Im zweiten Durchgang legten die 2-Liter Asse noch einmal ein Schippchen drauf. Vor allem Vorjahresmeister Joachim Bunkus drehte auf. Der Bönningstedter heftete sich an die Fersen des BMW-Duos. Zuerst schnappte sich der Dolomite-Pilot Yannik Trautwein, kurz darauf überholte er auch Gerhard Füller. Zweiter wurde Gerhard Füller vor Yannik Trautwein und Heinz Chorus im Ford Focus.
In der Klasse der luftgekühlten Porsche-Fahrzeuge hatte Alexandra Irmgartz (Porsche 964 RSR) ihre männliche Konkurrenz im Griff. Ralf Bender und Ralf Schmaus (beide Porsche 964 Cup) mussten sich in beiden Rennen hinter der schnellen Porsche-Pilotin anstellen. Mit etwas Glück hätte die Tochter des dreimaligen STT-Meisters Michael Irmgartz sogar noch den dritten Platz in der Gesamtwertung erreichen können. Am Ende reichten die beiden Klassensiege zum vierten Platz in der Endabrechnung, sowie zum Sieg in der luftgekühlten Porscheklasse und in der STT Juniorenwertung.