Kuismanen wird STT-Meister 2012

sttfin1.jpgDas Finale der Spezial Tourenwagen Trophy auf dem Nürburgring geriet zu einem echten Krimi. Erst im letzten Rennen der Saison sicherte sich Viper-Pilot Pertti Kuismanen den Meistertitel vor Ulrich Becker im Porsche 997 GT3 RSR. Der knapp geschlagene Vizemeister holte dabei genau wie Kuismanen einen Gesamtsieg in der Eifel. Für zusätzliche Spannung sorgte der Finne selbst, als er zum ungeplanten Stopp an die Box musste.

Im ersten Durchgang hatte es noch nach einer souveränen Geschichte ausgesehen. Mit fast 11s Vorsprung fuhr Kuismanen zum Gesamtsieg und strich die 12 Zähler für den Klassensieg ein. Der Zweitplatzierte Ulrich Becker punktete als Sieger der Klasse 2 bis 5000 ccm aber ebenso voll. Somit musste Kuismanen mindestens auf dem zweiten Platz in der eigenen Wertungsklasse über den Zielstrich fahren, um den Titel perfekt zu machen. Zumindest in der Anfangsphase des Rennens sah es danach aus, als sollte der Viper-Pilot souverän Gesamt- und Klassensieg holen. Ulrich Becker ließ aber nicht locker, tauchte immer größer im Rückspiegel auf und war plötzlich ganz dicht dran. Im nächsten Umlauf fehlte der Finne und Becker lag in Führung. „Ich merkte, dass sich die Viper seltsam anfühlte. Ich fuhr zur Kontrolle an die Box. Der Reifendruck war erhöht und beim Herunterlassen des Autos gab es dann noch zusätzliche Probleme. Daher haben wir recht viel Zeit verloren“, erklärte Kuismanen. „Ich habe dann noch meine beiden Klassenkonkurrenten geschnappt und wurde Achter. Aber das war dann egal, da dies zur Meisterschaft reichte. So war es schließlich doch noch ein echtes Happy End“, so der neue STT Meister weiter.

Für Sven Fisch (V8 STAR) verlief der Saisonabschluss mit den Gesamtplätzen 3 & 2 sehr stark. Der V8 STAR Pilot kämpfte im ersten Rennen den Porsche 997 GT3 R von Gaststarter Vadim Kogay nieder und belegte rund 11s hinter Ulrich Becker den dritten Gesamtrang. Im zweiten Heat fehlten nach 15 Runden nur 1,83 Sekunden zum ersten Gesamtsieg in der Spezial Tourenwagen Trophy . Jeweils hinter Sven Fisch beendete Jörg Bernhard die beiden Rennen. Im ersten Heat schnappte er sich zunächst Carlos Rivas und wenig später noch Kogay. Den zweiten Durchgang beendete Jörg Bernhard nach einem starken Auftritt auf dem dritten Platz. Damit stand der V8 STAR Pilot erstmals auf dem Treppchen.

Der Wechsel vom Seat Leon auf den Porsche 997 GT3 Cup hatte Christian Franck erstaunlich gut gemeistert. „Bisher bin ich nur Fronttriebler gefahren. Dass es dann gleich so gut läuft, war nicht abzusehen“, so der Luxemburger. Während im ersten Qualifiaktionstraining Carlos Rivas, ebenfalls auf einem Porsche 997 GT3 Cup, noch knapp schneller gewesen war, platzierte sich Franck im zweiten Trainingsdurchgang vor Gaststarter Vadim Kogay und Carlos Rivas.

Doch im ersten Rennen fiel der Porsche gegen Rennmitte vom dritten Platz in der Klasse mehr und mehr zurück. Der fünfte Gang steckte fest, wodurch Jeannot Delvaux, Reiner Lutz und Tjarco Jilesen vorbeikamen. Der zweite Heat wurde nun besonders spannend, zumal Christian Franck in der Meisterschaft noch um den dritten Platz kämpfte.Mit nur 0,28 Sekunden Vorsprung entschied Rivas schließlich den zweiten Durchgang in der Klasse für sich und holte damit die Meisterschaft in der Klasse 3 bis 4000 ccm. sttfin2.jpgChristian Franck konnte aber auch mit dem zweiten Platz vor Jeannot Delvaux und Tjarco Jilesen zufrieden sein. Denn damit stand fest, dass der Luxemburger in der STT-Meisterschaft den dritten Rang belegte.

Der Blick in die Klassen: Nachdem sowohl Daniel Schrey und René Snel absagen mussten, war Pertti Kuismanen in der großen STT Klasse ohne Gegner. Locker über 200 PS weniger hatten die drei verbliebenen Turbo Porsche und die schöne Corvette des Luxemburger Serge Loudvig vorzuweisen. Zumindest Rolf Rummel schien aber einem guten Saisonende entgegen zu fahren, als er auf Platz sechs liegend den Porsche 996 GT2 in der Box abstellte. Damit erbte Jörg Lorenz (Porsche dp 935) den zweiten Platz vor Jan van Es (Porsche 993 GT2). Die beiden Porsche-Piloten hätten dann sogar im zweiten Durchgang das Zünglein an der Waage sein können. Doch Kuismanen schnappte sich die beiden Porsche kurz vor Schluss.

In der Klasse 2 bis 5000 ccm war Ulrich Becker nicht zu schlagen. Hier hinterließen die Gaststarter Franjo Kovac und Martin Tschornia im Audi TT RS einen starken Eindruck. Nachdem Michael Bäder seinen BMW M3 V8 Kompressor auf Gesamtplatz zwei liegend früh wegen eines gerissenen Riemens abstellen musste, holte sich Franjo Kovac einen achten Platz im Gesamtklassement und Rang zwei in der Klasse vor Ed van Heusden (Porsche 944 Turbo). Zum zweiten Durchgang konnte der BMW von Michael Bäder und Tobias Hagenmeyer nicht mehr antreten. Martin Tschornia sah mit dem Audi TT RS im zweiten Heat das Ziel als Gesamtsiebter. Klassendritter wurde erneut Ed van Heusden vor Jochen Ayasse/Ulf Ehninger (Audi RS4) und Gil Linster (Ford Mustang).

Die Klasse bis 3500 ccm hatte Joachim Duscher mit seinem bärenstarken Audi 80 Turbo im Griff. Der Audi-Pilot verwies im ersten Durchgang Christian Hofmänner (Mitsubishi Evo 10) und Pierre Bonhôte (Seat Leon) auf die Plätze zwei und drei. Rang vier in der Klasse ging an Frank Müller (Opel Astra OPC). Beim zweiten Durchgang ging der zweite Platz hinter dem ehemaligen Werksaudi aus der französischen Tourenwagenmeisterschaft an Pierre Bonhôte. Der Schweizer sicherte sich damit gleich im ersten Jahr mit dem neuen Seat Leon die Meisterschaft in der Klasse, sowie einen starken fünften Rang in der Gesamttabelle.

sttfin3.jpgViel Action boten einmal mehr die 2-Liter Piloten, die sich in beiden Durchgängen tolle Positionskämpfe lieferten. Gerhard Füller (BMW 120) fuhr im ersten Heat zum Klassensieg vor Joachim Bunkus im Triumph Dolomite Sprint. Davor musste sich der BMW-Pilot aber zunächst den Attacken von Markenkollege Yannik Trautwein (BMW 320i E46) erwehren. Im zweiten Durchgang legten die 2-Liter Asse noch einmal ein Schippchen drauf. Vor allem Vorjahresmeister Joachim Bunkus drehte auf. Der Bönningstedter heftete sich an die Fersen des BMW-Duos. Zuerst schnappte sich der Dolomite-Pilot Yannik Trautwein, kurz darauf überholte er auch Gerhard Füller. Zweiter wurde Gerhard Füller vor Yannik Trautwein und Heinz Chorus im Ford Focus.

In der Klasse der luftgekühlten Porsche-Fahrzeuge hatte Alexandra Irmgartz (Porsche 964 RSR) ihre männliche Konkurrenz im Griff. Ralf Bender und Ralf Schmaus (beide Porsche 964 Cup) mussten sich in beiden Rennen hinter der schnellen Porsche-Pilotin anstellen. Mit etwas Glück hätte die Tochter des dreimaligen STT-Meisters Michael Irmgartz sogar noch den dritten Platz in der Gesamtwertung erreichen können. Am Ende reichten die beiden Klassensiege zum vierten Platz in der Endabrechnung, sowie zum Sieg in der luftgekühlten Porscheklasse und in der STT Juniorenwertung.

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