Rene Rast erringt PCC-Titel beim vorletzten Lauf

pcc16a.jpg Der 16. und vorletzte Saisonlauf des Porsche Carrera Cup Deutschland am vergangenen Samstag hatte alle Zutaten zu einem Drama – vor allem für die Titelfavoriten René Rast und Sean Edwards vom Team Deutsche Post by tolimit. Dem Deutschen reichte schließlich ein 7.Rang zum vorzeitigen Titelgewinn, während der Brite wegen eines Reifenschadens erneut mit der Vize-Meisterschaft vorlieb nehmen musste. Das spannende 14-Runden-Rennen auf dem 4,574 Kilometer langen Hockenheimring gewann der Däne Nicki Thiim vor seinem französischen Teamkollegen von HERMES Attempto Racing, Kévin Estre. Dritter wurde der Österreicher Philipp Eng von MRS GT-Racing. Auch die Entscheidung in der Amateur-Wertung fiel am Samstag: „Bill Barazetti“ auf dem MRS GT-Racing-911-er ist bei 240 Zählern der Titel nicht mehr zu nehmen.

Zunächst sah alles nach einem Wechsel an der Tabellenspitze der Gesamtwertung aus. Sean Edwards setzte seine Pole-Position in eine klare Führung um. Die Kameras aber weilten auf dem gelben Post-Elfer von René Rast. Der war im Getümmel der ersten Runde in der Spitzkehre versehentlich umgedreht worden und nahm das Rennen als Letzter wieder auf. Die Aufholjagd des 25-Jährigen war denn auch absolut sehenswert. Während Edwards an der Spitze davonzog, machte sein Widersacher aus demselben Rennstall entschlossen Platz um Platz gut. Die Entscheidung fiel in der neunten Runde, als Edwards Sieg-Ambitionen von einem Reifenschaden gestoppt wurden. Zwar versuchte das Team noch, die Chancen des Briten – den bereits beim Auftaktrennen in Hockenheim ein Reifenplatzer aus dem Rennen geworfen hatte – mit einem Wechsel des Reifens zu wahren. Das klappte aber nicht mehr.

Damit machte das Meisterteam Deutsche Post by tolimit den Weg frei für den ersten Doppelsieg des Teams HERMES Attempto Racing in dieser Saison. Für Nicki Thiim war es der dritte Saisonsieg. Damit festigte er auch seinen dritten Rang in der Gesamtwertung. Kévin Estre sicherte sich mit dem Podiumsplatz in Hockenheim gleichzeitig den Titel als bester Neueinsteiger, den Sieg in der Rookie-Wertung.

Auch Porsche-Junior Klaus Bachler jubelte im Ziel. Der Österreicher hielt sich aus den Rangeleien heraus und war bereits nach der ersten Runde Fünfter. Durch den Ausfall von Edwards fiel ihm der vierte Platz zu, das Podium verpasste der Österreicher nur ganz knapp. Ausgesprochenes Pech hatte sein Junior-Kollege Michael Cristensen. Der dänische Konrad Motorsport-Pilot pcc16b.jpgstand nach einem ausgezeichneten Qualifying als Vierter in der Startaufstellung und rechnete sich Chancen aus, weiter nach vorne zu kommen. In dem Pulk, in dem Rast umgedreht wurde, verlor auch Christensen an Boden. Er fuhr auf dem für ihn enttäuschenden siebten Rang, als ein Reifenschaden seine Punktejagd ganz beendete. Auf den Plätzen fünf und sechs kamen die Routiniers Norbert Siedler und Jaap van Lagen ins Ziel. René Rast wurde als Siebter abgewinkt vor Michael Ammermüller.

Für die 23. Saison des Carrera Cup Deutschland gab es einige Änderungen – unter anderem wurde eine eigene Amateur-Wertung eingeführt. Erster Meister der hart umkämpften Wertung ist der unter dem Pseudonym „Bill Barazetti“ startende Pilot vom Team MRS GT-Racing. Der Zahnarzt aus Esslingen nahe Stuttgart ging mit 19 Zählern Vorsprung auf seinen härtesten Verfolger, den Niederländer Land Motorsport piloten Wolf Nathan in den 16. Saisonlauf und machte das Beste draus: Mit Platz zwei sicherte er sich den Titel.

ELMS 2013: 5 3h-Rennen geplant

htttrace1.jpgIm Rahmen des Saisonfinales der Europäischen Le Mans Serie 2012 beim Petit Le Mans hat die neue Organisation der Serie - die LMEM, die unter ihrem Leiter Gerard Neveu auch für die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft zuständig ist - den Kalender der Serie 2013 vorgestellt. Im kommenden Jahr will man fünf 3h-Rennen in Zusammenarbeit mit weiteren Serien starten. Aus Kostengründen ist die Renndistanz auf 3h halbiert worden. Gleichzeitig werden die Meetings auf zwei-Tages-Veranstaltungen - Trainings am Freitag sowie am Samstag Quali und Rennen - verkürzt. Das gibt die Gelegenheit, sich mit anderen Serien, so der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft, der FFSA GT und der World Series by Renault die Infrastruktur - wie z.B. die TV-Produktion - zu teilen.

Gefahren wird in England, Italien, Österreich, Ungarn und am HTTT. Müssen die deutschen Teams und Fans erneut auf eine Vorstellung am Nürburgring verzichten, so bietet sich mit dem Red Bull Ring zumindest eine neue Alternative im deutschsprachigen Raum an. Die anderen Veranstaltungsorte - Silverstone (zusammen mit der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft), den Hungaroring, Imola und den HTTT kennt man zumindest von vergangenen Le Mans Serie-Rennen.

Die Nennfrist für die LMS-Saison 2013 die mit den Klassen LMP2, LMPC, GTE Pro, GTE Am und GTC ausgeschrieben ist beginnt am 12. Dezember und endet Mitte Januar.

Der vorläufige Terminkalender lautet wie folgt:
12.-13.4.: Silverstone
17.-18.5.: Imola
19.-20.7.: Red Bull Ring
13.-14.9.: Hungaroring
27.-28.9.: Paul Ricard

Rebellion auf Pole für das Petit Le Mans

rebellionplm2.jpgEin Gaststarter hat die Pole für das 15.te Petit Le Mans am heutigen Samstag herausgefahren. Neel Jani erzielte beim gestrigen Qualifying für das Rebellion Racing Team mit einer 1:09,089 die Bestzeit im Lola-Toyota-Ersatzchassis des Teams. Er schlug damit die Muscle Milk Mannschaft in der Lucas Luhr den HPD ARX-03a LMP1 lediglich 0,34s langsamer um den 4,088km langen Berg&Tal-Kurs Road Atlanta bei Braselton drosch. Luhr hatte extra noch einmal während der Session den Reifendruck nachjustieren lassen, brach dann aber seinen Versuch die Pole zu erzielen ab. Die Mannschaft von Teambesitzer Greg Pickett muss an diesem Wochenende lediglich die Zielankunft in Wertung erreichen um den Titel in der ALMS 2012 gegen die Konkurrenten von Dyson Racing unter Dach und Fach zu bringen.

In der LMP2 gab ebenfalls ein Gaststarter aus der Europäischen Le Mans Serie den Ton an. Oliver Pla erzielte für Oak Racing mit einer 1:12,046 die Pole vor dem Markenkollegen Martin Plowman im nur 0,002s dahinter liegenden Conquest Endurance-Morgan. Beide schlugen den Level 5 Motorsport-HPD ARX-03b LMP2 in dem Marino Franchitti sich nur auf Startplatz 3 in der Klasse platzieren konnte. Der nach dem Abflug vom Donnerstag wieder hergestellte Deltawing errang Gesamtstartplatz 10 im 42 Wagen starken Feld. In der LMPC-Klasse setzte sich hingegen Merchant Services-Pilot Kyle Marcelli um nur 0,05s gegen den Core Autosport-LMPC von Colin Brown durch.

plm12-gt-esm.jpgIn der GT-Klasse setzten sich zunächst die beiden mit neuer Lackierung versehenen Extreme Speed Motorsports Ferrari F458 durch. Allerdings wurde Guy Cosmos Bestzeit von 1:18,677 am Ende gestrichen nachdem eine zu geringe Bodenfreiheit an seinem F458 festgestellt wurde. Damit erbte Teamkollege Tony Vilander die GT-Bestzeit mit einer 1:18,729. Vor dem BMW von Uwe Alzen und den beiden Werks-Corvettes. Die GTC-Pole ging an Leh Keen im Alex Job Racing-Porsche. Die GTE-AM Bestzeit errang Nicolas Armindo im IMSA-Performance-Porsche.

Das Rennen startet heute um 11.30 Uhr Ortszeit, was 17.30 MEZ entsprechen wird. Live-Übertragungen im gewohnten ALMS-Stil (Video-Stream, Radio Le Mans-Kommentar & Live-Timing) sind auf der ALMS-Website zu verfolgen.

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