GRT verliert Monza-Sieg nach dem Rennen an Rinaldi

Das Auftaktrennen der Blancpain Endurance Serie 2015 in Monza erlebte beim Fallen der Flagge den scheinbaren Auftaktsieg des Grasser Racing Team Lamborghini Huracan-Trios Fabio Babini, Jeroen del Mul und Andrew Palmer. Doch die Feude der Österreichischen Mannschaft über den Triumph beim Debüt des neuen Lamborghini Huracans währte nicht lange: Der grüne Bolide fiel in der technischen Nachuntersuchung wegen eines irregulären Tankrestriktors durch.

Damit erbte die Rinaldi Racing Pro-Am Mannschaft von Norbert Siedler and Rinat Salikhov mit dem #333 Ferrari den Sieg in Monza - eine Entscheidung gegen die derzeit noch ein Widerspruch der GRT-Mannschaft läuft. Der 2. Platz wird nach dem derzeitigen Stand der Dinge vom #1 Belgian Audi Club Team WRT Audi von Laurens Vanthoor, Jean-Karl Vernay und Robin Frijns gehalten, die vor dem AF Corse Duo Matt Griffin und Matt Griffin einliefen, welche Tags zuvor noch in Silverstone auf dem GTE-Podium der ELMS bei deren Auftakt standen. Der Sieg im Am Cup ging an den #111 Kessel Racing Ferrari F458 GT3 Italia von Stephen Earle, Marco Zanuttini und Liam Talbot.

Ein Kurzbericht vom Rennen mit zusätzlichen Fotos und dem Rennergebnis ist unter diesem Link auf unseren Seiten einzusehen. 

Rückblick auf den GT-Masters-Testtag

adactestaudis.jpgAm vergangenen Mittwoch und Donnerstag fand der offizielle Vorsaisontest des ADAC GT-Masters in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben statt. Dort wird vom 24. bis 26. April der Start in die neue Saison erfolgen. Der zweitägige Test war auch die erste Gelegenheit den neuen Exklusivreifenpartner Pirelli genauer zu beurteilen. Insgesamt 18 von 25 Fahrzeugen, die für die Saison 2015 eingeschrieben sind, nutzten die Gelegenheit, um sich in insgesamt 6 Testsessions mit den Reifen aus Italien vertraut zu machen.

„Ein tolles Feld mit neuen Supersportwagen, ein attraktiver Kalender und Pirelli als neuer Reifenpartner machen das ADAC GT-Masters 2015 wieder zu einem Highlight“, sagte ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk am Mittwoch bei der Pressekonferenz des Test- und Medientags. „Neue Teams und auch neue Fahrer beweisen, dass die Attraktivität des ADAC GT Masters in der nun neunten Saison ungebrochen ist und sich die "Liga der Supersportwagen" weiterhin sehr gut entwickelt.“ „Die Fans dürfen sich in diesem Jahr auf mehr Teams und mehr Markenvielfalt bei den acht Masters Events freuen“, so Lars Soutschka, ADAC Leiter Motorsport und Klassik. „Gemeinsam mit unserem neuen Live-TV-Partner SPORT1 zeigen wir alle 16 Rennen nun bereits in der sechsten Saison live im Fernsehen. Mit dem umfangreichen Rahmenprogramm und insbesondere der neuen ADAC Formel 4 werden wir auch in diesem Jahr mit spannendem Motorsport begeistern und viele Schlagzeilen produzieren.“

adactestcallaway.jpgNun aber zum Wesentlichen. Schnellste war bei der Generalprobe die Callaway Competition Corvette von Andreas Wirth und Daniel Keilwitz. Mit einer Zeit von 1:26,936 Min. fuhren sie am Donnerstag die schnellste Rundenzeit des Tests. Außerdem stellten sie in zwei der sechs Sessions die Bestzeit auf. Titelverteidiger Kelvin van der Linde fuhr am ersten der zwei Testtage die Tagesbestzeit. Nicht nur der Audi R8 LMS GT3 mit der Startnummer 1 war am ersten Testtag schnell unterwegs, auch die weiteren R8 starteten gut sortiert. Die viertschnellste Zeit am Mittwoch ging an den Audi von Andreas Weishaupt und Christer Jöns vor dem R8 von Edward Sandström (kfzteile24 MS RACING Team).

Vier unterschiedliche Marken teilten sich die Bestzeiten an den beiden Tagen. Neben den zwei Corvette-Bestzeiten lag auch Audi zwei Mal mit Titelverteidiger Kelvin van der Linde / Stefan Wackerbauer sowie Andreas Weishaupt / Christer Jöns von C.Abt Racing vorn. Eine weitere Bestzeit ging an das neue Mercedes-Benz-Team HP Racing mit Hari Proczyk und Andreas Simonsen. adactestmrs.jpgIn der letzten Session lag schließlich der MRS GT-Racing Nissan GT-R Nismo GT3 von Dominic Jöst und Florian Scholze an der Spitze. Sie hatten am Vortag noch eine komplette Trainingseinheit wegen eines Schadens an der Lichtmaschine und fehlendem Ersatz verpasst. Ebenso wie der zweite Nissan von Florian Strauß und Craig Dolby mit Problemen an der Kupplung.

Die Heimmannschaft von Schubert Motorsport war mit zwei BMW Z4 GT3 für Claudia Hürtgen, den Österreicher Dominik Baumann, Jens Klingmann sowie Uwe Alzen angetreten. Alzen startet in seine erste volle ADAC GT-Masters-Saison. Ebenfalls einen guten Gesamteindruck hinterließen die beiden Nissan GT-R Nismo GT3, eingesetzt von MRS GT-Racing um Karsten Molitor, im vergangenen Jahr noch wenig erfolgreich mit dem McLaren MP4-12C GT3 unterwegs.

Turbulenter ELMS-Auftakt in Silverstone

Neben dem FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Auftakt gab es in Silverstone noch den Saisonstart der Europäischen Le Mans Serie (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) zu bewundern. Auch in diesem Jahr schaffte es die europäische Serie trotz Absagen noch ein grösseres Feld als die WM zusammen zu bekommen. 31 Autos stellten sich am Start auf, angeführt vom Polesetter, dem Greaves Motorsport Gibson 015S des Trios Jon Lancester, Gary Hirsch und Björn Wirdheim. Wie im Vorjahr sollte man in Sachen Rennaction dem Publikum in Nichts schuldig bleiben.

Schon der Auftakt des Rennens geriet turbulent. Nach einem Dreher des unter der Nennung von AF Corse startenden SMP Racing Oreca 03R von Kyrill Ladygin, kollidierte der russische Pilot spektakulär mit dem Pegasus Racing Morgan von Jonathan Coleman, was das Safetycar auf die Strecke rief. Beide schwer beschädigten Autos konnten dank des Einsatzes ihrer unermüdlichen Crews noch einmal in das Rennen zurückkehren, waren aber somit aus dem Kampf um eine Spitzenposition ausgeschieden.

Dieser wurde in der Folge zwischen den beiden Gibson Teams von Geaves und dem Team Jota, sowie dem neuen TDS Racing Oreca 05 des Trios Ludovic Baday, Pierre Thiriet und Tristan Gommendy ausgetragen. Nachdem das SC kurz nach der Rennhalbzeit wegen eines Unfalls des dänischen Massive Motorsport Aston Martin Vantage GT3 mit einem der AF Corse-Ferraris noch einmal ausrücken musste, wurde der Kampf um den Sieg in der Endphase durch 2 diskussionswürdige Manöver entschieden. Zuerst berührten sich hinter dem führenden Gommendy die beiden aufholenden Gibson von Greaves Pilot Lancester und Team Jota-Fahrer Harry Ticknell in Becketts, was Ticknell, dem gemäss unserer Statistikauswertungen schnellsten LMP2-Piloten im Feld , nach einem Dreher den Anschluss verlieren liess. Dann schob Lancester 10 Minuten vor dem Ende in Abbey den vor ihm liegenden TDS-Oreca nach Anlauf über den Grünstreifen von der Strecke. Zwar gelang es Ticknell wieder den Anschluss herzustellen, aber er hielt sich mit einer finalen Attacke ob des kompromisslos fahrenden Lancester und in Aussicht auf sichere Meisterschaftspunkte und eine potentielle Zeitstrafe für das Greaves-Team zurück.

Diese kam dann aber nach Rennende doch nicht, was dem Greaves Motorsport Team den ersten ELMS-Gesamtsieg der Teamgeschichte sicherte. Lancester erhielt ob seiner Aktionen Pfiffe auf dem Podium. Erst in Imola wird man erfahren ob die ausbleibende Bestrafung möglicherweise das falsche Signal an die Meisterschaft in Punkto offensiver Fahrweise war. Während das Team Jota sich der sicheren Punkte erfreute, fand TDS-Pilot Gommendy deutliche Worte bei der Pressekonferenz. In Le Mans wäre solch eine Aktion folgenschwerer ausgegangen.

Das bis eine Stunde vor dem Rennende viertplazierte Murphy Prototypes Team fiel mit einem Elektrikdefekt aus, so das am Ende die Krohn Racing Mannschaft mit dem Ligier JS P2 auf den vierten Platz kam. Das Debüt der LMP3 gewann das LNT-Duo Charley Robertson und ex Olympiasieger Chris Hoy, der seinen LMP-Einstand gab. Mit RLR Motorsport-Pilot Jens Petersen kletterte der einzige deutsche Teilnehmer in der neuen Prototypenkategorie bei deren Rennpremiere mit auf das Podium. Der GTE-Klassensieg ging an den Porsche 991 GTE von Michael Wainwright, Adam Carroll und Phil Keen. Die britische Mannschaft rundete ein erfolgreiches Wochenende mit dem Podiumsrang des Lamborghinis von Roald Goethe, Archie Hamilton und Daniel Brown in der GTC-Klasse ab, die vom TDS Racing BMW Z4 GT3 des französischen Trios Franck Perrera, Dino Lunardi und Eric Dermont gewonnen wurde.

Der vollständige Rennbericht auf unseren Seiten ist hier einzusehen. Und unter diesem Link kann das Video-Review des Rennens verfolgt werden.

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