Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Nach
der Absage für die 6h von Silverstone hat das Team SARD-Morand nun auch einen seiner beiden Morgan-Judd für das 24 Stunden Rennen von Le Mans zurück gezogen. Damit rutscht die Riley Motorsports-TI Automotive Viper GTE in das Feld für die 83.te Ausgabe des Klassikers. Jeroen Bleekemolen, Ben Keating und Marc Miller sind die designierten Piloten der in der GTE-Am Klasse genannten Viper, die damit zum ersten Mal nach dem Werksauftritt 2013 wieder an der Sarthe antreten wird. Die amerikanische Riley-Mannschaft ist damit das erste Team das von der Reserveliste in das Feld der 24h aufrückt.
SARD-Morand hatte nach der Absage letzter Woche bereits das Engagement für die nächste Runde in Spa auf nur noch ein Auto, die #43 des Teams, zurueck gefahren. Derzeit ist auch nur noch dieser eine Wagen für die 24 Stunden Rennen von Le Mans gemeldet. Die Absagen stehen in Zusammenhang mit dem Verkauf des Teams an den neuen Hauptsponsor Kairos, wobei es sich um ein aus Osteuropa stammendes IT-Unternehmen handeln soll.
Der nächste Wagen auf der nun noch 5 Autos umfassenden Reserveliste wäre der zweite KCMG Oreca 05 Nissan. Angesichts der Probleme bei Nissan und Morand wäre es nicht unwahrscheinlich das auch die chinesische Crew noch zum Zuge kommt.
Verfasst von Dr. Werner Koch. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Das Team Šenkýř Motorsport
aus Brno, in diesem Jahr erstmals mit einem BMW Z4 GT3 im ADAC GT
Masters vertreten, ist komplett. Bei den offiziellen Vorsaisontests
am 8. und 9. April in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben,
war das Team noch mit Filip Sladecka als zweitem Fahrer neben dem Tschechen
Jakub
Knoll angetreten. Sladecka wird als Test- und Ersatzfahrer im Team bleiben. Der zweite Platz als Einsatzfahrer neben Knoll ging jetzt an den bisherigen ADAC Stiftung
Sport-Förderpiloten Lennart Marioneck aus Bamberg.
Marioneck verfügt bereits
über eine zweijährige Erfahrung im ADAC GT Masters, am Steuer einer
Chevrolet Corvette. „Ich freue mich sehr auf die neue und spannende
Herausforderung mit Šenkýř Motorsport und dem BMW Z4 GT3. Sowohl
das Auto, als auch das Team sind für mich neu, aber diese
Kombination klingt vielversprechend. Gemeinsam mit Jakub und dem Team
möchte ich mich steigern und vielleicht springen dabei ja einige
Top-10 Platzierungen raus", so Marioneck.
Wie wir schon Anfang März
berichtet hatten, stand Knoll bereits als erster Pilot auf dem Z4
fest. „Ich bin überzeugt von dem Team und dem Z4 GT3. Ich muss
noch einiges lernen, um das Auto schnell zu bewegen. Ich werde
sicherlich von der Erfahrung meines Teamkollegen profitieren können.“
Teamchef Robert Šenkýř
erklärte: „Es war nicht leicht, einen zweiten, schnellen Fahrer zu
finden. Wir setzen auf Lennart, weil er in den beiden letzten Jahren
bereits Erfahrung mit GT3-Fahrzeugen sammeln konnte. Wir freuen uns
darauf und hoffen, gemeinsam mit ihm und Jakub durch Leistung und
Speed überzeugen zu können. Bevor es in der kommenden Woche in
Oschersleben ernst wird, werden wir am nächsten Dienstag noch einen
Funktionstest in Brno durchführen, wo beide Fahrer sich zum ersten Mal das Lenkrad des BMW Z4 GT3 teilen werden.“
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Der Saisonauftakt zur FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ist Geschichte. Was bleibt ist der Eindruck, dass mit Audi und Porsche zwei der drei Hersteller auf Augenhöhe kämpfen und ihre unterschiedlichen Stärken gnadenlos ausspielen wollen. Toyota haben die beiden deutschen Hersteller schlagen können – doch es war von vornherein klar, dass das japanische Werksteam mit Sitz in Köln mit der Streckencharakteristik zu kämpfen hat. Es fehlten einfach die harten Bremszonen um den Energiespeicher der Superkondensatoren maximal aufzuladen.
Audi und Porsche hingegen konnten ihre Vorteile nutzen und zeigen, wo der Hammer hängt; im wahrsten Wortsinn zeigte sich der Porsche 919 Hybrid als Dampfbrumme: Im Schnitt der 50 schnellsten Topspeeds (1/4 der Renndistanz) auf der Hangar-Straight führt der zweitplatzierte Porsche #18 die Hitliste klar an mit 288,2 km/h. Mit einem Respektabstand folgt der Toyota TS040 Hybrid #1 und 279,3 km/h. Beim siegreichen Audi R18 e-tron Quattro #7 war im Rennen klar zu beobachten, dass hier noch Potenzial besteht: mit 271,2 km/h stehen im Schnitt ganze 17 km/h weniger zu Buche als beim Porsche – das ist mehr als eine Welt.
Die auf den Geraden verlorene Zeit hat man sich in den Kurven zurückgeholt, denn hier war Abtrieb gefragt. Gerade der 2. Sektor mit der Kurvenkombination Maggots, Becketts und Chapel war das Revier der Audi. Hier gewann man auf die Porsche 3,5 Zehntel, auf die Toyota gar fast eine halbe Sekunde. Genau der zweite Sektor war es, der Toyota viel Zeit kostete – im weiteren Saisonverlauf wird sich zeigen, ob es nur am für Silverstone nicht optimalen Hybridsystem lag, oder ob die Konkurrenz beim Abtrieb im Winter mehr zulegen konnte.
Die
etwas kürzeren Sektoren 1 und 3 zeigen keine weiteren Auffälligkeiten: Alle drei Hersteller liegen innerhalb 1-2 Zehntelsekunden, Audi immer in Front.
Was hat am Ende den Unterschied gemacht und dazu geführt, dass Porsche trotz eines eingesparten Boxenstopps gegenüber den Mitbewerbern „nur“ auf Platz zwei gelandet ist? Audi war auf Dauer einfach zu schnell und bei der Reifennutzung vorne, da halfen auch die längeren Stints der Porsche (30 Runden, Audi und Toyota 28 Runden) nicht aus. Selbst eine Stop&Go-Strafe, die Marcel Fässler im Audi kurz vor Rennende antreten musste konnte der Crew Fässler/Lotterer/Treluyer den Sieg nicht mehr nehmen. Während Porsche und Audi nur auf den ersten Blick die gleiche Pace gehen konnten, zeigte Toyota zwar eine gute Konstanz, doch es fehlte das letzte Quäntchen Speed. Dennoch fehlte nicht viel auf Porsche: Trotz eines Stopps mehr lag man nach6 Stunden nur 10 sek zurück. Im Schnitt der 50 schnellsten Rennrunden (betrachtet nur die bestplatzierten Autos jeder Marke) führte der Audi #7 mit 1:42,461 min vor Porsche 1:43,035 min und Toyota mit 1:43,178 min.
Aus den Daten sehen wir: Benoit Tréluyers schnellste Rennrunde war 0,9 sek schneller als die zweitbeste Runde der #1. Bei der Konkurrenz waren die Abstände hier wesentlich geringer. Bei Toyota schaffte Sebastien Buemi ein Kunststück: Die schnellste Rennrunde der #1 fuhr er gleich zweimal; in Runde 4 und noch einmal in Runde 187. Audi und Porsche erreichten ihre besten Zeiten allesamt zu Beginn eines Stints mit frischen Reifen, Buemi einmal zu Beginn und einmal zum Ende eines Stints. Soweit ein erster Blick in die Daten.
Auf den ersten Blick auch recht aufschlussreich – doch wir sollten nicht vergessen, dass wir drei Giganten mit unterschiedlichsten Verbrennungs- und Hybridsystemen sehen, die ihre Stärken je nach Strecke unterschiedlich gut ausspielen können. Der Highspeed-Kurs im belgischen Spa-Francorchamps am ersten Maiwochenende könnte uns schon wieder ein ganz anderes Bild zeigen.