Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die
britische Tockwith Motorsports Mannschaft erwägt laut unseren Kollegen von Sportscar 365 die Möglichkeit ihrer LMP2 Debütsaison in der Europäischen Le Mans Serie bis zu 4 weitere Gastauftritte in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft hinzuzufügen. Die britische Mannschaft die erst letztes Jahr in der LMP3-Klasse der europäischen Serie debütierte, und die über den Winter in der Asiatischen Le Mans Serie den Titel in der LMP3-Klasse einfahren konnte, steigt wie berichtet 2017 mit einem neuen Ligier JS P217 in die Top-Klasse der europäischen Serie auf. Daneben wird man auch das 24 Stunden Rennen von Le Mans bestreiten, nachdem man den Auto-Entry für das Rennen bereits durch den Titelgewinn in der asiatischen Serie gesichert hatte.
Nun werden laut Teammanager Simon Moore auch Gastauftritte bei den FIA Langstrecken Weltmeisterschaft -Runden in Spa-Francorchamps und am Nürburgring zu Saisonbeginn sowie in Shanghai und Bahrein erwogen. Die beiden Stammpiloten des Teams, Nigel Moore und Phil Hanson, würden als Piloten für solch ein Engagement bereitstehen. Tockwiths Ligier wäre der einzige JS P17 in dem in dieser Saison sonst nur aus Oreca O7-Fahrzeugen bestehenden LMP2-Feld der WM.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Am Rande
der just absolvierten 12h von Bathurst hat Bentleys Motorsport Direktor Brian Gush unseren Kollegen von Sportscar 365 gegenüber angedeutet das man mit einer verstärkten Präsenz des britischen Herstellers beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring im Mai rechnen dürfte. Neben dem Team Abt Sportsline, das laut Gush nicht mehr im ADAC GT-Masters antritt (Gastauftritte in der deutschen Serie nicht ausgeschlossen) und statt dessen die VLN Langstreckenmeisterschaft und den 24h-Klassiker mit 2 Continental GT3 bestreiten soll, soll auch das Werksteam von M-Sport wieder am Klassiker teilnehmen.
Sollte die britische Mannschaft dabei mit 2 Autos kommen wäre dies das bislang grösste Engagement der aus dem VAG-Konzern stammenden Marke, die beim 24h Rennen 2016 mit 2 Autos die Gesamtplätze 7 und 17 im Endklassement erreichte. Beim Debüt 2015 hatten die Briten 3 Autos an den Start gebracht und dabei schon einen 8.Gesamtrang erreicht. Das verstärkte Engagement von Abt Sportsline, die seit Ende des Jahres nicht mehr von Ex-ADAC GT-Masters-Champion Christian Abt als Teamchef geleitet werden, soll wohl den Weg für ein besseres Ergebnis der Briten beim Klassiker am Ring ebnen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Australische GT
Die
15. 12h von Bathurst (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) sind heute morgen mit dem Sieg des australischen Maranello Motorsports Ferraris zu Ende gegangen. Mit einem Vorsprung von einer Runde siegte der F488 GT3 von Tony Vilander, Craig Lowndes und Jamie Whincup. Für die australische Mannschaft war es der zweite Sieg beim Klassiker nach 2014 (nicht 2012 wie im Rennbericht angegeben) - damals siegten Craig Lowndes, John Bowe, Peter Edwards und Mika Salo in einem dramatischen Finale. Dieses Mal verzeichnete man einen deutlicheren Vorsprung auf die zweitplazierte Competition Motorsports-Porsche Mannschaft, in der David Calvert-Jones, Patrick Long, Marc Lieb und Matt Campbell zusätzlich den Klassensieg in der Pro-Am-Kategorie erzielten. Der Bentley Continental #17 von Steven Kane, Guy Smith und Oliver Jarvis komplettierte das Gesamtpodium.
Das Finish
in diesem Jahr war weitaus dramatischer als das Ergebnis es vermuten liess. Der Mercedes AMG-Team STM/HTP Motorsport Mercedes AMG GT von Maro Engel, Craig Baird und 2016´er Sieger Shane van Gisbergen erwies sich über die gesamte Distanz als harter Gegner der Truppe, während sich die übrigen Konkurrenten schrittweise auf dem selektiven Kurs von selbst dezimierten, und dabei angesichts des Feldes von 51 Startern eine Rekordanzahl von 16 Safety-Car Phasen in dem 12h-Rennen auslösten. Doch die Ferrari-Truppe hatte das insgesamt schnellere Auto und liess sich auch nicht aus der Ruhe bringen als bei einem Restart HTP-Motorsport Mercedes-Pilot Craig Baird den Ferrari in Führung liegend noch vor der Startlinie von der Strecke und in das Kiesbett rempelte. Insbesonders dem Speed von Tony Vilander waren die Konkurrenten nicht gewachsen, wobei aber auch Lowndes und Whincup eine solide Leistung ablieferten.
Zwar manövrierte die Mercedes-Mannschaft sich nach dem vorletzten Safetycar noch in die Führung doch dem Speed von Schlussfahrer Whincup hatte Vorjahressieger van Gisbergen am Ende nichts entgegenzusetzen: mit 2 Rädern bei 300kmh auf dem Gras überholte der 2-fache V8-Supercars Champion den Mercedes und fuhr in Richtung des Sieges davon. Für die Mercedes-Crew kam es noch dicker: auf mittlerweile abgefahrenen Reifen überzog van Gisbergen die Haftungsgrenze auf dem Mount Panorama und krachte 10 Minuten vor dem Ende im berüchtigten „Dipper“ frontal in die Betonmauern –
statt dem zweiten Platz hatte die Mannschaft am Ende einen Ausfall zu Buche stehen. Das dem aufgebrachten Maro Engel danach wenig schmeichelhafte Worte in Richtung seines Teamkollegen herausrutschten sollte vor dem Hintergrund des dramatischen Finishs und der überschäumenden Emotionen im Team nicht zu sehr überbewertet werden.
Audi verlor früh die stärksten Autos bei Unfällen und hatte auf die Pace des Ferraris keine passende Antwort. Nissan hatte zwar die Pace, wurde durch eine Serie von Unfällen die schon in den Trainings begann, zu früh um eine Chance auf eine Wiederholung des 2015´er Sieges gebracht. Die im letzten Jahr siegreiche Tekno McLaren-Crew hechelte nach einem technischen Defekt zu Rennbeginn einem 2 Runden Rückstand auf die Spitze hinterher den man gegen Ende nicht mehr zufahren konnte. BMW verlor nach starkem Beginn seine stärksten Autos nach Defekten und Unfällen aus dem Kampf um den Sieg – die Walkenhorst Motorsport-Mannschaft konnte gar nach einem Unfall im Qualifying das Rennen schon gar nicht mehr aufnehmen.
Zu den
Klassenerfolgen: die GT3-Amateurwertung gewann auf P4 der Walkinshaw GT3 Porsche 991 GT3 von Liam Talbot, John Martin und Davashen Padayachee. Der Klassensieg in der Porsche-Cup-Klasse geht an den auf Gesamtrang 15 einlaufenden Stephen Richards Motorsport Porsche des Trios Grant/Okeeffe/West. Die Einladungsklasse gewann der #91 MARC-Focus von Kassulke/Brown/Salmon. Der GT4-Sieg ging letztendlich an die VLN-Mannschaft von Pro Sport Performance, die mit dem eigenentwickelten Cayman und den Piloten Andrew Pilgrim, Max Braams, Jörg Viebahn und Nicolaij Moller-Madsen erfolgreich waren, nachdem der lange führende KTM X-Bow der Reiter Engineering-Mannschaft nach einem Feuer im Unterboden in den letzten Rennstunden zurück fiel.