2. Ferrari-Sieg bei den 12h von Bathurst

Die 15. 12h von Bathurst (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) sind heute morgen mit dem Sieg des australischen Maranello Motorsports Ferraris zu Ende gegangen. Mit einem Vorsprung von einer Runde siegte der F488 GT3 von Tony Vilander, Craig Lowndes und Jamie Whincup. Für die australische Mannschaft war es der zweite Sieg beim Klassiker nach 2014 (nicht 2012 wie im Rennbericht angegeben) - damals siegten Craig Lowndes, John Bowe, Peter Edwards und Mika Salo in einem dramatischen Finale. Dieses Mal verzeichnete man einen deutlicheren Vorsprung auf die zweitplazierte Competition Motorsports-Porsche Mannschaft, in der David Calvert-Jones, Patrick Long, Marc Lieb und Matt Campbell zusätzlich den Klassensieg in der Pro-Am-Kategorie erzielten. Der Bentley Continental #17 von Steven Kane, Guy Smith und Oliver Jarvis komplettierte das Gesamtpodium.

Das Finish in diesem Jahr war weitaus dramatischer als das Ergebnis es vermuten liess. Der Mercedes AMG-Team STM/HTP Motorsport Mercedes AMG GT von Maro Engel, Craig Baird und 2016´er Sieger Shane van Gisbergen erwies sich über die gesamte Distanz als harter Gegner der Truppe, während sich die übrigen Konkurrenten schrittweise auf dem selektiven Kurs von selbst dezimierten, und dabei angesichts des Feldes von 51 Startern eine Rekordanzahl von 16 Safety-Car Phasen in dem 12h-Rennen auslösten. Doch die Ferrari-Truppe hatte das insgesamt schnellere Auto und liess sich auch nicht aus der Ruhe bringen als bei einem Restart HTP-Motorsport Mercedes-Pilot Craig Baird den Ferrari in Führung liegend noch vor der Startlinie von der Strecke und in das Kiesbett rempelte. Insbesonders dem Speed von Tony Vilander waren die Konkurrenten nicht gewachsen, wobei aber auch Lowndes und Whincup eine solide Leistung ablieferten.

Zwar manövrierte die Mercedes-Mannschaft sich nach dem vorletzten Safetycar noch in die Führung doch dem Speed von Schlussfahrer Whincup hatte Vorjahressieger van Gisbergen am Ende nichts entgegenzusetzen: mit 2 Rädern bei 300kmh auf dem Gras überholte der 2-fache V8-Supercars Champion den Mercedes und fuhr in Richtung des Sieges davon. Für die Mercedes-Crew kam es noch dicker: auf mittlerweile abgefahrenen Reifen überzog van Gisbergen die Haftungsgrenze auf dem Mount Panorama und krachte 10 Minuten vor dem Ende im berüchtigten „Dipper“ frontal in die Betonmauern – statt dem zweiten Platz hatte die Mannschaft am Ende einen Ausfall zu Buche stehen. Das dem aufgebrachten Maro Engel danach wenig schmeichelhafte Worte in Richtung seines Teamkollegen herausrutschten sollte vor dem Hintergrund des dramatischen Finishs und der überschäumenden Emotionen im Team nicht zu sehr überbewertet werden.

Audi verlor früh die stärksten Autos bei Unfällen und hatte auf die Pace des Ferraris keine passende Antwort. Nissan hatte zwar die Pace, wurde durch eine Serie von Unfällen die schon in den Trainings begann, zu früh um eine Chance auf eine Wiederholung des 2015´er Sieges gebracht. Die im letzten Jahr siegreiche Tekno McLaren-Crew hechelte nach einem technischen Defekt zu Rennbeginn einem 2 Runden Rückstand auf die Spitze hinterher den man gegen Ende nicht mehr zufahren konnte. BMW verlor nach starkem Beginn seine stärksten Autos nach Defekten und Unfällen aus dem Kampf um den Sieg – die Walkenhorst Motorsport-Mannschaft konnte gar nach einem Unfall im Qualifying das Rennen schon gar nicht mehr aufnehmen.

Zu den Klassenerfolgen: die GT3-Amateurwertung gewann auf P4 der Walkinshaw GT3 Porsche 991 GT3 von Liam Talbot, John Martin und Davashen Padayachee. Der Klassensieg in der Porsche-Cup-Klasse geht an den auf Gesamtrang 15 einlaufenden Stephen Richards Motorsport Porsche des Trios Grant/Okeeffe/West. Die Einladungsklasse gewann der #91 MARC-Focus von Kassulke/Brown/Salmon. Der GT4-Sieg ging letztendlich an die VLN-Mannschaft von Pro Sport Performance, die mit dem eigenentwickelten Cayman und den Piloten Andrew Pilgrim, Max Braams, Jörg Viebahn und Nicolaij Moller-Madsen erfolgreich waren, nachdem der lange führende KTM X-Bow der Reiter Engineering-Mannschaft nach einem Feuer im Unterboden in den letzten Rennstunden zurück fiel.

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