Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die
verschiedenen LMP2-Hersteller werden in der kommenden Saison der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft möglicherweise erstmals einer BoP unterliegen. Das ist laut unseren Kollegen von Sportscar 365 bei der Veröffentlichung des technischen Reglements der Meisterschaft öffentlich geworden. Die von Einheitsmotoren nach einem einheitlichen Chassisreglement für 4 akkreditierte Hersteller ausgeschriebene Klasse soll damit in Zukunft besser austariert werden, wenn sich wie in der vergangenen Saison geschehen die Konstuktion eines oder zweier Hersteller gegenüber den anderen als überlegen erweist.
In der vergangenen Saison hatte sich das Oreca 07-Chassis als überlegen gegenüber den Konstruktionen von Ligier Dallara und Multimatic-Riley herausgestellt. Dadurch war das französische Chassis in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft quasi zum Alleinausrüster für die LMP2-Klase avanciert. Obwohl die 3 anderen Hersteller daraufhin über den Winter einmalige Aero- und Konstruktions-Updates genehmigt bekamen will der ACO nun anscheinend sicher gehen das es in der Top-Klasse nicht nochmal zu einer Situation kommt das ein Hersteller den anderen hinterher hinkt. Daher behält sich der ACO vor Gewichtsanpassungen von bis zu 30kg zusätzlich, Tankvolumina-Verringerungen von bis zu 10l und aerodynamische Anpassungen bei überlegenen Konstruktionen vornehmen zu können. Anders als bei der LMP1, wo Anpassungen für die langsameren Wagen erlaubt werden um diese schneller zu machen, würden die Anpassungen in der LMP2 verhangen werden, um zu schnelle Wagen einzubremsen.
Offen ist derzeit noch inwieweit die neue BoP auch auf andere Meisterschaften wie die ELMS oder die IMSA-Serie der Whether Tech SCC angewendet wird.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Während
der Toyota GT 86-Cup in der kommenden Saison der VLN Langstreckenmeisterschaft in einem weiteren Wetbewerb – dem Toyota Sportpokal - aufgehen wird, ist die Frage nach möglicherweise neuen Einsatzgeräten des japanischen Herstellers öfters mal ein Thema in der Motorsportszene. Wie wir auf der Motorshow in Essen erfuhren wird man sich damit allerdings noch ein wenig gedulden müssen. Denn ein Nachfolger für das flotte und preiswerte Sportcoupé ist auf absichtbare Zeit erst mal nicht in Sicht.
Demnach wird der Nachfolger des aktuellen, seit 2012 produzierten und seit 2013 regelmässig im Renneinsatz befindlichen Toyota-GT 86 nicht vor 2021 erwartet. Der schon vorher erscheinende neue Toyota-Supra (Bild links) , der
in Zusammenarbeit mit BMW entwickelt wird und 2018 auf die Strasse kommen soll, wird dagegen nicht von Toyota offiziell als Rennsportfahrzeug entwickelt werden. Der Grund ist angeblich, das das in Zusammenarbeit mit dem bayrischen Hersteller BMW entwickelte Coupé zu wenig eigene Technik und dafür zu viel vom bayrischen Entwicklungspartner beinhaltet. Allerdings ist es daher speziell am Nürburgring nicht ausgeschlossen das sich einige motorsportversierte Tuner des Supra mit seinen BMW 4- und 6-Zylindermotoren annehmen und daraus inoffizielle Fahrzeuge für die SP- und V-Klassen ableiten werden.
Doch als Ersatz für den GT 86 taugt das neue spektakulär aussehende Fahrzeug aus Toyota-Sicht nicht.
Es bleibt der Lexus als konzerninterne Alternative – doch der ist aus Sicht von Toyota in Form des RC-F GT3 für die GT3-Szene gedacht und fällt aus 2 Gründen für potentielle Kunden als Alternative weg. Zum einen ist der Wagen seit Ewigkeiten in der Entwicklung weswegen die Japaner sich ausserstande sehen, wie ihre deutschen Kollegen von Audi, BMW Mercedes und Porsche ein als Businescase aufgezogenes Kundenprogramm aufzuziehen. Zum anderen soll der Wagen preislich eher am oberen Ende der GT3-Preisspanne plaziert sein. Das dürfte dazu führen, das die Kunden angesichts des Mitspracherechts bei den Einsätzen das sich Lexus derzeit noch einräumt vorrangig an andere Fabrikate halten werden. Der stellenweise in der VLN Langstreckenmeisterschaft in der SP8-Klasse eingesetzte Lexus RC-F ist hingegen nun doch nicht als potentielles Cup-Auto vorgesehen, obwohl der Wagen dafür eine leistungsfähige Basis bieten dürfte. Auch ein Engagement in der GT4-Klasse, für die der RC-F
eine leistungsfähige und hinreichend schnelle Basis bietet – lehnt Lexus bislang kategorisch ab. Mit dem Coupé Lexus 500 RC hat man prinzipiell ein weiteres GT-taugliches Modell mit einem 5l-8-Zylinder im Angebot, jedoch soll dieses mit 1960 kg Basisgewicht zu schwer ausfallen als das sich daraus ein konkurrenzfähiger Sportwagen entwickeln liesse.
Damit wird man am Ring auf einen neuen Toyota-Einsatzwagen wirklich noch 4 jahre bis 2021 warten müssen – es sei denn man ist technisch versiert und baut sich ab dem nächsten Jahr einen Supra für die V5- V6 oder SP10-Klasse selber auf.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Endurance GT Cup ( BES )
Auch
die schweizer Kessel Racing Mannschaft plant 2018 wieder ein umfangreiches Rennprogramm. Das nach AF Corse zweitgrösste Ferrari-Einsatzteam wird in der kommenden Saison je 2 Ferrari F488 GT3 im Blancpain GT Serien Endurance Cup und dem Blancpain GT Serien Sprint Cup einsetzen. 2 weitere Autos sind im Michelin Le Mans Cup geplant. Das ACO Engagement könnte noch durch ein weiteres Auto in der GTE-Klasse der Europäischen Le Mans Serie abgerundet werden für das derzeit noch Verhandlungen laufen. Auch in Le Mans wird die Mannschaft wieder zu finden sein, dort wird man allerdings wie in den letzten Jahren gewohnt nur eine Einsatzmannschaft für ein anderes Team stellen. Daneben setzt die Tessiner Truppe um Teamchef Ronny Kessel in der europäischen Ferrari-Challenge 2018 3-5 weitere Ferrari ein.
Bei den Gulf 12 h am vergangenen Wochenende holte man sich den dritten Sieg in Folge mit dem von Wagenbesitzer Michael Broniszewski an den Start gebrachten Ferrari F488 GT3. Dort setzte das Team aus Lugano erneut 3 Ferraris ein.