ACO vergibt 2 LM-Einladungen an IMSA-Teams

Der ACO hat eine Woche vor Weihnachten die beiden für IMSA-Teams vorgesehenen Einladungen für das 24 Stunden Rennen von Le Mans 2018 ausgesprochen. Demnach werden die LMP2-Mannschaft von JDC Miller Motorsports und das Mercedes GTD-Team Keating Motorsports die Wildcards für den französischen Sportwagenklassiker im kommenden Juni erhalten.

Während die Oreca-LMP2 Mannschaft von JDC Miller ihr Einsatzgerät wohl beibehalten kann, und zudem mit Gainsco einen neuen potenten Sponsor für die kommende Saison gewonnen hat, wird sich die Mercedes AMG GT3-Truppe von Ben Keating, die in der vergangenen Saison mit Mario Farnbacher auch den Meistertitel in der GTD-Klasse erringen konnte, nach einem neuen Einsatzgerät umsehen müssen, da Mercedes kein in Le Mans zugelassenes Modell im Portfolio hat. Es wird allgemein erwartet, das das im vergangenen Jahr mit einem chancenlosen Riley-Multimatic LMP2 in Le Mans gestartete Team von Keating sich in ein GTE-Auto - etwa einen Ferrari oder Porsche -  einmieten wird. Die offiziellen Pläne hat man jedoch noch nicht bekannt gegeben.

Die Gulf-12h-BoP

Bei den aktuellen Gulf 12 hours standen die Veranstalter vor dem Problem die LMP3 halbwegs auf das Tempo der GT3 einbremsen zu müssen. Das dies einigermassen gelang war nicht zuletzt auch das Verdienst von VLN Teamchef Mathias Holle, der schon zum wiederholten Male der Organisation um Promotor Andrea Ficarelli als technischer Kommissar unter die Arme griff. Holle erläuterte uns vor Ort die Grundzüge der für den Event spezifischen Balance of Performance:

"Die Einstufung der GT3 erfolgt auf Basis der von der GT-Open benutzten BoP. Diese haben wir zur Verringerung der Leistungsdifferenz zu den LMP3 ein wenig nach oben angepasst, indem wir bei den GT3 allgemein grössere Restriktoren, bei den Turbo-Autos mehr Ladedruck und bei allen Wagen etwas weniger Gewicht zugelassen haben. Bei den LMP3 haben wir wiederum 30kg zusätzlich reingepackt um diese etwas einzubremsen. Zudem müssen die Ligiers statt der gewohnten Michelin-Reifen die selben Pirellis benutzen die auch bei den GT3 zum Einsatz kommen. Das alles verringert die Rundenzeitdifferenz von ursprünglich 4-5s auf nur noch 1,5s. Da zudem bei den LMP3 mindestens ein Amateurfahrer mit einer definierten Stintlänge im Auto sitzt schaffen, wir es die schnellsten Pro-GT3 und die besten LMP3 auf ein Level zu nivellieren. Die GTX laufen hier nach den spezifischen Cup-Reglements - also Porsche Cup, Supertropheo und GT4."

Wie gut Holle die Aufgabe schaffte LMP3 und GT3 auf ein Level zu bringen zeigte sich gegen Ende des Rennens: die 3 Mannschaften auf dem Podium - die beiden schnellsten Ferraris von Kessel Racing und Rinaldi Racing sowie die Ultimate Racing LMP3-Mannschaft - lagen nach 302 Umläufen am Ende in einer Runde, wobei Ultimate sogar noch am Ende des ersten Rennabschnitts einen Schaltungsdefekt hinter dem Safetycar überstehen musste. An der Spitze hatten sich die GT3 und LMP3 über das gesamte Rennen hinweg einen interessanten Schlagabtausch geliefert, der Holle auch auf ein interessanten Aspekt für sein deutsches Teamengagement mit Mathol Racing brachte:

„Die LMP3 sind bei gleichem Tempo mit einem Grundpreis von 210.000€ deutlich preiswerter wie ein GT3, dessen Kosten in den kommenden Saisons immer weiter steigen werden. Eigentlich sollte man solch ein Fahrzeug auch mal auf der Nordschleife ausprobieren, weil ich glaube das man mit einer entsprechenden Einstufung ähnlich wie hier und einer zusätzlichen aerodynamischen Beschneidung die Autos auch dort zu einem gefahrlosen Einsatz bringen könnte. Ein Hauptaspekt wäre dabei, das man die Bodenfreiheit deutlich erhöht, was den aerodynamischen Groundeffekt des Unterbodens deutlich verringert und die Autos somit etwas langsamer machen dürfte als die GT3 die dann immer noch die Topklasse bilden würden. Das man solche Autos ohne Probleme in der SPX-Klasse an den Start bringen kann, haben ja schon die Glickenhaus SCG003 bewiesen, die ja auch nichts anderes als abgerüstete Prototypen sind.“

Daneben könnte sich Holle durchaus auch vorstellen sein eigenes Team einmal zu einem Einsatz bei den Gulf 12 hours an den Start zu bringen „Der Event ist noch einigermassen entspannt und hat einen gewissen Urlaubsfaktor für die Mannschaften die hier die Saison ausklingen lassen wollen. Die Location ist sowieso fantastisch und bietet für die Kundenpiloten ein aussergewöhnliches Rennen, speziell bei der Nachtatmosphäre hier. Falls ich mal nicht mehr als TK involviert bin werden wir sicher einen oder mehrere GT4 hier zum Einsatz bringen.“

6 HCB-Rutronik Audis im DMV-GTC?

Ein hcbrutronikaudisumfangreiches Programm startet HCB Rutronik Racing im DMV-GTC und der DUNLOP 60-Serie in der Saison 2018. Bis zu sechs Audi R8 LMS GT3 werden am Start sein. Daneben bleibt HCB-Rutronik auch wieder einer der Hauptsponsoren der Serie.

Neben dem anvisierten Start im ADAC GT-Masters bleiben DMV GTC und DUNLOP 60 eine wichtige Plattform für das Team aus der Nähe von Pforzheim. Wie schon im letzten Jahr trägt ein Audi R8 LMS GT3 des Teams die Startnummer 1 als amtierende Meister. Nach 2016 konnte man erneut einen Doppelsieg feiern. Fabian Plentz und Egon Allgäuer wurden Champions im DMV GTC. Und Tommy Tulpe mit Fabian Plentz erneut Meister im DUNLOP 60.Zusätzlich holte sich Evi Eizenhammer für das Team den Sieg in der ProAM der Klasse 10 mit ihrem Audi R8 LMS.Und auch der Gewinn im Deutschland Cup und EU-Cup ging an Plentz/Allgäuer.

2018 werden Tommy Tulpe und Evi Eizenhammer wieder mit einem Audi R8 LMS in die Rennen gehen. Dazu kommt noch ein dritter Audi R8 LMS GT3 . Bei 5-6 Rennen werden noch drei weitere Gaststarter dabei sein. Neben Andy Prinz, der schon 2017 einige Male mit einem Audi R8 LMS ultra fuhr, kommt auch wieder Armin Schröder mit einem Ultra dazu. Er feierte sein Debüt beim Finale in Hockenheim und fühlte sich als Newcomer pudelwohl. Neu im Audi R8 LMS ultra aber nicht neu im Team ist Jay Boyd. Er fuhr schon überaus erfolgreich im Norma-M20FC Honda bei HCB-Rutronik Racing und steigt nun auf einen GT3 um. „Geplant ist, dass Happy Behler und ich uns ein Auto teilen“, so Jay Boyd anlässlich der Siegerfeier des Teams.

Wie die Fahrerpaarungen final aussehen werden, kann zum momentanen Zeitpunkt noch nicht verkündet werden. Allerdings darf man sicherlich die ein oder andere Überraschung erwarten.

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