Toyotas Zukunft am Ring
Während der Toyota GT 86-Cup in der kommenden Saison der VLN Langstreckenmeisterschaft in einem weiteren Wetbewerb – dem Toyota Sportpokal - aufgehen wird, ist die Frage nach möglicherweise neuen Einsatzgeräten des japanischen Herstellers öfters mal ein Thema in der Motorsportszene. Wie wir auf der Motorshow in Essen erfuhren wird man sich damit allerdings noch ein wenig gedulden müssen. Denn ein Nachfolger für das flotte und preiswerte Sportcoupé ist auf absichtbare Zeit erst mal nicht in Sicht.
Demnach wird der Nachfolger des aktuellen, seit 2012 produzierten und seit 2013 regelmässig im Renneinsatz befindlichen Toyota-GT 86 nicht vor 2021 erwartet. Der schon vorher erscheinende neue Toyota-Supra (Bild links) , der in Zusammenarbeit mit BMW entwickelt wird und 2018 auf die Strasse kommen soll, wird dagegen nicht von Toyota offiziell als Rennsportfahrzeug entwickelt werden. Der Grund ist angeblich, das das in Zusammenarbeit mit dem bayrischen Hersteller BMW entwickelte Coupé zu wenig eigene Technik und dafür zu viel vom bayrischen Entwicklungspartner beinhaltet. Allerdings ist es daher speziell am Nürburgring nicht ausgeschlossen das sich einige motorsportversierte Tuner des Supra mit seinen BMW 4- und 6-Zylindermotoren annehmen und daraus inoffizielle Fahrzeuge für die SP- und V-Klassen ableiten werden. Doch als Ersatz für den GT 86 taugt das neue spektakulär aussehende Fahrzeug aus Toyota-Sicht nicht.
Es bleibt der Lexus als konzerninterne Alternative – doch der ist aus Sicht von Toyota in Form des RC-F GT3 für die GT3-Szene gedacht und fällt aus 2 Gründen für potentielle Kunden als Alternative weg. Zum einen ist der Wagen seit Ewigkeiten in der Entwicklung weswegen die Japaner sich ausserstande sehen, wie ihre deutschen Kollegen von Audi, BMW Mercedes und Porsche ein als Businescase aufgezogenes Kundenprogramm aufzuziehen. Zum anderen soll der Wagen preislich eher am oberen Ende der GT3-Preisspanne plaziert sein. Das dürfte dazu führen, das die Kunden angesichts des Mitspracherechts bei den Einsätzen das sich Lexus derzeit noch einräumt vorrangig an andere Fabrikate halten werden. Der stellenweise in der VLN Langstreckenmeisterschaft in der SP8-Klasse eingesetzte Lexus RC-F ist hingegen nun doch nicht als potentielles Cup-Auto vorgesehen, obwohl der Wagen dafür eine leistungsfähige Basis bieten dürfte. Auch ein Engagement in der GT4-Klasse, für die der RC-F eine leistungsfähige und hinreichend schnelle Basis bietet – lehnt Lexus bislang kategorisch ab. Mit dem Coupé Lexus 500 RC hat man prinzipiell ein weiteres GT-taugliches Modell mit einem 5l-8-Zylinder im Angebot, jedoch soll dieses mit 1960 kg Basisgewicht zu schwer ausfallen als das sich daraus ein konkurrenzfähiger Sportwagen entwickeln liesse.
Damit wird man am Ring auf einen neuen Toyota-Einsatzwagen wirklich noch 4 jahre bis 2021 warten müssen – es sei denn man ist technisch versiert und baut sich ab dem nächsten Jahr einen Supra für die V5- V6 oder SP10-Klasse selber auf.