Die SRO hat erste Eckdaten zur Mitte dieses Jahres in Spa angekündigten Langstreckenserie veröffentlicht. Wichtigste Neuerung - die GT2 spielen in den Planungen ab sofort keine Rolle mehr. Statt dessen werden GT3, GT4 und Supersport-Fahrzeuge mit zusätzlichen Unterkategorien in der Serie starten. Diese soll neben den 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps noch vier weitere 3h-Rennen beinhalten. Während die Rennen in Monza, Budapest und Silverstone schon fix sind, müssen die deutschen Fans um die Runde auf dem Nürburgring noch bangen – hier hat die SRO, die die Serie in Zusammenarbeit mit dem belgischen RACB ausrichten wird, Magny-Cours noch als Alternative bereit stehen.
Gegenüber der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft werden auch ältere GT3-Fahrzeuge mit ausgelaufener Homologation startberechtigt sein. Auch sonst lockt die Serie mit einer Fülle an Zusatzwertungen Amateurfahrer und Besitzer nicht mehr so aktueller Sportgeräte an. Mit drei vorgeschriebenen Piloten pro Fahrzeug schafft man zudem auch eine finanziell attraktive Basis für die teilnehmenden Teams. Für das 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps ist gar ein vierter Pilot obligatorisch. Durch zwei vorgeschriebene Pflichtboxenstops der 3h-Events relativiert man zudem den Effizienz-Vorteil gewisser Hersteller. Böse Zungen würden hier behaupten, damit auch ältere Spritschleudern wieder eine Chance besitzen. Auch wird die Vielfalt der Reifenhersteller gefördert: Neben den beiden aus der EM bekannten Herstellern Dunlop und Michelin dürfen auch die Ausrüster nationaler Serien in der neuen Meisterschaft um Kunden werben.
Zusätzlich zu den Fahrzeugklassen starten die Fahrerbesatzungen auch in Wertungsklassen die sich nach dem Profistatus der Fahrer (Platin / Gold / Silber / Bronze) richten. Im «GT Pro Cup» sind Besatzungen mit drei Profis (Platin & Gold) erlaubt. In der «GT Pro-Am» sind Teams startberechtigt, die eine Kombination eines Platin- oder Gold-Piloten mit zwei Bronze-Fahrern oder zweier Silber-Fahrer mit einem Bronze-Piloten bilden. Im wiederbelebten «Citation Cup» müssen die Fahrerpaarungen aus zwei Bronze-Fahrern und einem Silber-Piloten bestehen. Zudem darf als Auto kein Neuwagen eingesetzt werden. Die GT4-Klasse unterteilt sich in die GT4 (Fahrerpaarungen wie in der GT-Pro-Am) und die Supersport-Klasse, wo maximal die Paarung 2x Silber / 1x Bronze erlaubt ist.
Im Qualifying muss jeder Pilot eines Teams eine viertelstündige Trainingseinheit absolvieren. Der schnellste Fahrer bestimmt die Startposition, muss aber auch als Startfahrer fungieren. Die Punkteverteilung orientiert sich an der aktuellen F1-Wertung (25 / 18 / 15 / 12 / 10 / 8 / 6 / 4 / 2 / 1). Ausnahme ist Spa-Francorchamps, wo es wie in der Vergangenheit doppelte Punkte mit einer Teilwertung nach 6 und 12h gibt.
Der vorläufige Terminkalender liest sich wie folgt: 17.04. Monza 22.05./29.05. Budapest 30.06. 24h Spa 28.08./04.09. TBA (Nürburgring oder Magny-Cours) 09.10. Silverstone
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Britische GT
David Ashburn (Trackspeed-Porsche 911 GT3 R; Bild) holte den diesjährigen Meistertitel der British GT vor allem über die “big points” aus den drei zwei-Stunden-Rennen in Spa (2.), Silverstone (1.) und Donington (1.). Zu Saisonbeginn hatte es eher noch nach einem Duell der Ferraris gegen den Preci Spark-Ascari KZ1R der Titelverteidiger Godfrey Jones / David Jones ausgesehen, als Duncan Cameron / Matt Griffin (MTech-Ferrari F430 Scuderia) in Oulton Park sowie die Gebrüder Jones in Knockhill jeweils beide Läufe gewannen.
Aus den verbleibenden neun Rennen holte David Ashburn dann jedoch fünf erste und zwei zweite Plätze. Mit Ausnahme von Spa unterstützte ihn dabei Co-Pilot Glynn Geddie, der den Vize-Titel erreichte. Cameron / Griffin konnten letztlich Gesamt-Rang 3 gegen Hector Lester und Allan Simonsen (Rosso Verde-Ferrari F430 Scuderia) verteidigen. Godfrey und David Jones müssten eine Reihe von Ausfällen hinnehmen - mit einem Sieg im vorletzten Lauf des Jahres gab es zumindest einen versöhnlichen Ausklang.
Die GT3-Klasse war mit knapp über zehn Wagen einigermaßen konstant besetzt, während die G4-Kategorie desöfteren unter geringen Teilnehmerzahlen litt. Die G4-Champions Christian Dick / Jamie Stanley (Speedworks-Ginetta G50) punkteten in 12 von 13 Rennen. Fallweise füllten einige Wagen der Invitation Class das Feld auf, für die wieder eingeführte GT Cup-Kategorie fanden sich kaum Teilnehmer.
Im letzten Lauf der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring hat Manthey Racing ein weiteres Mal den Gesamtsieg in diesem Jahr erobert. Phoenix Racing musste sich erneut mit dem zweiten Rang begnügen, Chris Mamerow und Bernd Schneider steuerten den SLS AMG GT3 zum zweiten Mal auf das Podium.
Wolf Silvester und Mario Merten machten für Bonk Motorsport die Meisterschaft perfekt.
Der Bericht zum Rennen ist unter diesem Link zu finden.
Die Mühlner Motorsport Mannschaft absolvierte beim abgelaufenen VLN Langstrecken-meisterschafts-Finallauf ihre Rückkehr in der deutschen Langstreckenserie. Für den Testeinsatz hatte Bernhard Mühlner von seiner Mannschaft einen Porsche GT3 R mit Bilstein Nordschleifenfahrwerk, H&R-Federn und Michelin-Reifen aufbauen lassen. Die Fahrerpaarung Jörg und Tim Bergmeister versprach ein gesamtsiegfähiges Paket - dies wurde auch durch die zweitbeste Qualifyingzeit unterstrichen.
Im Rennen kämpfte Startfahrer Jörg erfolgreich um die Führung mit. Doch nach dem ersten Boxenstopp bemerkte Bruder Tim einen Leistungsverlust und eine veränderte Geräuschkulisse, die sich für die Zuschauer spektakulär als Feuer im Heck des Mühlner Porsches darbot. Das Rennen endete für die Tuppe an der Box. „Dort mussten unsere Techniker feststellen, dass auch die zweite Evolution des Original-Porsche Fächerkrümmers nicht standfest genug ist: Ein Rohr war weg gebrochen, so dass die Flammen bei jeder Verbrennung in diesem Zylinder aus dem Zylinderkopf schlugen. Das erklärte dann auch den Leistungsverlust, den Tim gemeldet hatte“, erläuterte der Teamchef den Ausfallgrund.
Auch wenn das Comeback so mit einem Ausfall endete. Die in Spa-Francorchamps stationierte deutsche Truppe sieht sich auf dem richtigen Weg um 2011 um Gesamtsiege mitkämpfen zu können.
Die Vorentscheidung um den Titel in der Australischen Porsche GT3 Cup Challenge fiel bereits im Qualifying für die Saisonfinal-Läufe, als der bisherige Tabellenführer Matt Kingsley (Porsche 996 GT3 Cup) bei gerade auftrocknender Strecke abflog und sein Wagen einen - zumindest kurzfristig - nicht reparablen Schaden nahm. Obwohl alle Konkurrenten fairerweise einem Wechsel in anderes Fahrzeug zugestimmt hätten, war der unverletzt gebliebene Kingsley gemäß Reglement an diesem Wochenende nur noch Zuschauer.
Roger Lago (Porsche 997 GT3 Cup; Bild) nutzte diese unerwartete Chance, um mit den Rängen 3, 5 und 2 den Challenge-Gesamtsieg zu holen. Die drei Läufe in Sandown gewann Kane Rose (Porsche 997 Cup). Der Endstand der Porsche GT3 Cup Challenge Australia 2010 lautet: Lago (363 Punkte) – Kingsley (322) - Sven Buchartz (Porsche 997 GT3 Cup; 239) - Jeff Bobik (Porsche 997 GT3 Cup; 230) - Terry Knight (Porsche 996 GT3 Cup; 221).
Die britische Mannschaft ABG Motorsport hat von KTM den offiziellen Entwicklungsauftrag für die Homologationsbetreuung des KTM-Xbow für die kommenden zwei Jahre bekommen. Der Hintergrund ist wohl, dass KTM plant, im nächsten Jahr den Nachfolger des X-Bow - den X-Bow R - ebenfalls für Renneinsätze zu homologieren, sich aber selbst auf die Modellentwicklung des Strassenmodells konzentrieren möchte. Der X-Bow R (Foto) ist mit einem 2l-TSFI-Motor von Audi ausgestattet, der 300 PS leisten soll - 60 PS mehr als der Motor der vorigen Version.
Schon beim Vorgänger, der ersten Version des X-Bow, hatte KTM die Entwicklung der Rennversion an einen Tuner ausgelagert. Reiter Engineering nahm die Rennentwicklung des ersten vierrädrigen Modells der österreichischen Motorrad-Schmiede in die Hände und war auch für die Renneinsätze im Rahmen des FIA-GT4 Europacups verantwortlich, wo Christopher Haase im Premierenjahr den Titel in der Supersport-Klasse holte. In Grossbritannien setzte ABG den Boliden neben Chad Racing auch in der britischen GT-Meisterschaft ein. Von daher ergab sich der Kontakt zu den Engländern, die nun das neue Modell federführend auf die Rennstrecke bringen sollen.
Oak Racing steigt in der kommenden Saison zum offiziellen LMP-Reifenentwicklungsteam für Dunlop auf - dies hat das französische Pescarolo-Kundenteam nun bekannt gegeben. Die Mannschaft hat ein eigenes Testteam für den britischen Reifenhersteller eingerichtet und in Portimao just erste Testläufe mit Pilot Guillaume Moreau am Steuer absolviert. Die Mannschaft von Teambesitzer Jacques Nicolet steigt 2011 in die LMP1 auf, indem man die 3,4l Judd-Motoren beibehält. Erst kürzlich hatte man die Teilnahme am Interkontinental-Cup im kommenden Jahr bekannt gegeben. Nicolet war auch vor kurzem an der Rettung des Pescarolo-Rennstalls aktiv beteiligt.
Dunlop hatte in dieser Saison zum ersten Male in der LMS-Geschichte Konkurrent Michelin in der LMP1-Klasse schlagen können. Bei den 1000km von Ungarn gelang allerdings ein etwas glücklich zustande gekommener Triumph des Beechdean-Mansell-Wagens im nicht gerade zahlenmässig überragenden LMP1-Feld, nachdem alle anderen Wettbewerber in gröbere Probleme geschlittert waren. Den Gesamtsieg verpasste man allerdings gegen einige Michelin-bereifte LMP2. Mit Oak Racing werden zwar gegen die Werksteams von Audi und Peugeot auch im nächsten Jahr keine Siege zu erwarten sein, man hofft jedoch die Performance der Reifen weiter voran zu bringen. Bei den GT-Fahrzeugen wird voraussichtlich JMW weiter als Entwicklungsmannschaft für Dunlop fungieren.
Das Duell von Ivan Bellarosa (Wolf GB08-Honda, Bild; 125 Punkte) und Davide Uboldi (Norma M20 Evo-BMW; 102) um den Fahrer-Titel prägte die abgelaufene Saison der Italienischen Prototypen-Meisterschaft: Bellarosa begann die Saison mit einem Debüt-Erfolg für das Wolf GB08-Chassis und bewies über das Jahr hinweg mit drei Poles, drei Siegen, sechs zweiten Plätzen und fünf schnellsten Rennrunden jene Konstanz, die ihm letztlich das Championnat einbrachte. Uboldi hielt die Meisterschaft bis zum Schluss offen - fünf Poles, fünf Siegen und vier schnellsten Rennrunden standen jedoch in der Endabrechnung ein Ausfall, eine Disqualifikation, ein dritter und ein fünfter Rang gegenüber.
Im Schatten der beiden Top-Piloten wurde Marco Jacoboni (Lucchini 07-Alfa Romeo; 65 / fünf Podiumsplätze) Gesamt-Dritter vor Franco Ghiotto (Norma M20 Evo-BMW; 52), der einen Laufsieg erzielte und weitere zwei Mal auf das Podest kam.
Durchschnittlich bestand das Feld der C.I.P. in den neun heuer gefahrenen Rennen aus 23 Wagen - das Maximum waren 30 Teilnehmer beim Saisonauftakt in Misano, im August in Varano gingen hingegen nur 12 Fahrzeuge an den Start.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
23 Wagen sind für die letzte Runde des Le Mans Intercontinental Cups gemeldet, die gleichzeitig das einzige Rennen der Asiatischen Le Mans Serie 2010 ist. Ähnlich 2009, als beim Debüt in Okayama das einzige Rennen der Serie stattfand, hat man im Prinzip auch 2010 keine Serie im fernen Osten zusammen bekommen. Mit lediglich fünf asiatischen Teams, die nun auf der Liste übrig geblieben sind, wäre die Basis für eine ganze Serie auch mehr als dünn. Die Sonderklassen ausgenommen bekäme man für das Rennen gar nur 15 Le Mans-taugliche Boliden zusammen.
Die 23 Teams teilen sich auf in sechs LMP1-, ein LMP2-, ein Formula Le Mans-, zwei GT1-, acht GT2-, ein GTX- und vier GTC-Fahrzeuge, hinter denen sich vier GT3-Teams verbergen. Um den Gesamtsieg werden sich Peugeot (Bourdais / Pagenaud und Sarrazin / Montagny) und Audi (Kristensen / McNish & Capello / Dumas) duellieren. Sowohl der R15+ als auch der 908 Hdi-FAP geben bei diesem Rennen ihre Abschiedsvorstellung auf der internationalen Motorsportbühne. Im kommenden Jahr werden die Nachfolger 90X und R18 mit neuem Motorenformat das Duell fortsetzen. Mit dem Lola von Drayson Racing und dem japanischen Tokai University-Courage-YGK starten zwei private Teams in der Top-Klasse. Das französische LMP2-Team von Oak Racing und der Hope Pole Vision-Formula Le Mans lassen das Feld der Prototypen auf acht Fahrzeuge anwachsen. Allerdings befindet sich kein deutschsprachiger Pilot in der Nennliste der Prototypenteams.
Das ist bei den GT2 anders: Mit zwei Autos von Felbermayr-Proton und einem Schnitzer-BMW starten hier drei deutsche Teams. Mit Marc Lieb, Richard Lietz, Christian Ried, Martin Ragginger (alle Felbermayr-Proton), Jörg Müller, Dirk Werner (beide Schnitzer-BMW), Pierre Ehret (CR Scuderia Ferrari) und Roald Goethe (Gulf First-Lamborghini Gallardo GT2) fahren acht deutschsprachige Piloten in der GT2, deren Feld sich in China aus drei Porsche, zwei Ferrari und je einem BMW, Jaguar und Lamborghini zusammensetzt. Jörg Bergmeister im Porsche GT3R Hybrid verstärkt das teutonische Kontingent. An seiner Seite wird Patrick Long den Experimental-Wagen der Porsche AG pilotieren. Vier GT3 – zwei Audi R8 LMS GT3 des britischen United Autosport Teams sowie ein weiterer Audi des KK Performance-Teams aus Hong Kong und ein Aston Martin DBR9S von Hong Kong Racing sorgen dafür, dass über 20 Autos das 1000km-Rennen aufnehmen können.
Anders als im vorigen Jahr werden nicht zwei 500km-Läufe sondern ein 1000km-Rennen am Sonntag um 5 Uhr früh MEZ gestartet. Eurosport zeigt am Sonntag ab 9 Uhr eine Zusammenfassung der Vorstunden sowie die Endphase des Rennens live.