Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Es ist zwar schon vier Wochen her dass das ADAC GT-Masters beim dramatischen Finale in Hockenheim seine neuen Meister gefunden hat. Dennoch schulden wir den Fans immer noch ein Portrait der beiden Meister 2012. Mit den beiden MS Racing Piloten Maximilian Götz und Sebastian Asch sind zwei relativ junge Fahrer Meister dieses hochrangigen Championnats geworden, die bei ihrem Potential noch so manche Schlacht im Sportwagenbereich vor sich haben dürften.
Für den 26-jährigen Uffenheimer Maximilian Götz ist der Gewinn des ADAC GT-Masters der vierte Meistertitel seiner Karriere: Der Meister der Formel BMW 2003 und zweifache deutsche Kartchampion (vor 2000) versuchte sich lange in diversen Formelserien, ehe er 2009 über die Lamborghini Tropheo im Team Holzer den Weg in GT-Szene fand. 2010 fanden erste Auftritte im GT-Masters im Alpina statt. 2011 wechselte er in das MS Racing Team auf den Mercedes SLS AMG GT3, den er nun in diesem Jahr gemeinsam mit Sebastian Asch zum Titel fuhr.
Der Sohn von DTM-Haudegen Roland Asch kam hingegen über den Tourenwagensport zu den Sportwagen. Ersten Anfängen im Slalomsport 2003 folgten schon bald Auftritte in der VLN Langstreckenmeisterschaft (ab 2004), in diversen Markenpokalen von Ford und Seat und ab 2006 auch beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring, das der mittlerweile 26jährige gebürtige Tübinger seitdem sechs mal - erst 2012 setzte er zum ersten Mal aus - bestritt. Weitere Erfahrung bei Langstreckenklassikern sammelte er bei den 24h Rennen in Dubai, Spa-Francorchamps, Barcelona und Daytona.
Das ADAC GT-Masters nahm er 2008 zum ersten Mal im Team Argo mit einem Lamborghini unter die Räder, wobei er gleich mit dem 4. Gesamtrang und ersten Poles sein Talent andeutete. Nach einem Gastspiel im Porsche Carrera Cup Deutschland 2009 kehrte er 2010 ins Masters auf dem aWorkx-Porsche zurück, auf dem er auch 2011 die Serie bestritt. Erst dieses Jahr wechselte er in die Mercedes-Mannschaft von MS Racing - ein Schritt der ihn nun zu seinem ersten bedeutenden Meistertitel führte.
Vielleicht half die mittlerweile umfangreiche Touren- und Sportwagenerfahrung Asch Jr. sich im Laufe der Saison nicht von der Leistungsdichte einschüchtern zu lassen: “Wir wussten seit dem Saisonstart, dass wir vorne mitfahren können. Der erste Platz war ja auch in sehr vielen Rennen zum Greifen nah. Aber die Leistungsdichte war auch enorm hoch und an der Spitze ging es extrem eng zu. Die Callaway Competition-Corvette von Alessi und Keilwitz lag zwischenzeitlich auch schon knapp 30 Punkte vorne und hat den Vorsprung wieder komplett eingebüßt. Man konnte sich also nie sicher sein. Uns war aber klar: Ohne einen Sieg schaffen wir es nicht. Das ADAC GT-Masters ist so wettbewerbsfähig, dass man es alleine mit Podiumsplätzen nicht zum Titel schafft.”
Sein Partner Götz wusste zudem schon seit dem letzten Jahr, welche Bank er mit dem MS Racing-Team hinter sich hat: “Das Team kannte das Auto schon aus dem Vorjahr und war auch in der Saison 2011 oft schnellstes Mercedes-Team. Man hat einfach einen super Job gemacht und das Auto immer perfekt vorbereitet. Dazu hatten wir eine gute Strategie, zwei absolute Top-Ingenieure und ein gutes Set-Up. Für die Ergebnisse, die wir herausgefahren haben, musste einfach alles perfekt passen. Das Team und wir als Fahrer waren eine gute Kombination. Die Mannschaft muss sich sicherlich vor niemandem verstecken, das beweist auch der Sieg in der Teamwertung. Darauf kann im Team jeder zurecht sehr stolz sein.”
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Nach der Pole beim Heimrennen in Fuji hat Toyota erneut eine Pole beim Finale der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft erzielt. Alexander Wurz fuhr auf dem chinesischen Circuit eine 1:48,273 als schnellste Zeit im Qualifying, womit er den Audi von Allan McNish um exakt eine Zehntelsekunde schlug. Startplatz 3 belegte mit weiteren 0,223s Rückstand der meisterschaftsführende R18 eTron-Quattro des meisterschaftsführenden Trios Fässler / Lotterer / Treluyer die beim morgen früh anstehenden Rennen den HPD ARX-03a LMP1 der James Rumsey Motorsport-Mannschaft neben sich stehen haben werden.
Die LMP2-Pole erzielte mit einer 1:54,132 der Kodewa-LotusLola von Kevin Weeda, Pole-Fahrer James Rossiter und Jan Charouz, die damit Charouz´s bisheriges Einsatzfahrzeug, den ADR-Delta-Oreca auf P2 verweisen konnten. Dort ist der Tscheche durch den Europäischen Le Mans Serie-Champion Matthias Beche ersetzt worden. Die Pole in der GTE-Pro Klasse ging an den Aston Martin Vantage von Darren Turner und Stefan Mücke während die GTE-AM-Pole an den AF Corse-Waltrip-Ferrari ging.
Das Rennen startet morgen um 11 Uhr Ortszeit, was wegen der Zeitumstellung in Europa (dann 7h Zeitdifferenz) 4 Uhr morgens MEZ entspricht. Der Livestream des Finallaufs und das Live-Timing werden auf der Webseite der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft übertragen.
Ein Kälteeinbruch mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und Schneefällen in hochgelegenen Lagen hat der VLN Langstreckenmeisterschaft das Saisonabschlussrennen verhagelt. Einige komplett vereiste Streckenabschnitte verhinderten am Ende, das der Lauf gefahrlos aufgenommen werden konnte. Auch mehrere Verschiebungen des Zeittrainings führten nicht dazu das die zeitweise erschienene Sonne die glatten Stellen auftauen konnten. In der Fuchsröhre und an der Tiergartenschikane waren die Gefahren für die 184 gemeldeten Teilnehmer nicht zu verantworten. Daher gab die Rennleitung um 12.30 Uhr die Absage des Meetings bekannt.
Somit stehen nun auch die neuen Meister der VLN Langstreckenmeisterschaft 2012 fest. Das LMS-Engineering VW-Scirocco Trio Ulrich Andree , Dominik Brinkmann und der Norweger Christian Krognes darf in der nächsten Saison mit der prestigeträchtigen Nummer #1 ausrücken. Die Mannschaft hatte am Ende 67,87 Punkte zu Buche stehen. Das waren am Ende 0,47 Punkte mehr als das Berliner Clio-Duo Elmar Jurek und Jannik Olivo auf ihren Renault einfahren konnte. Als vorläufiger dritter steht mit dem von Mathol Racing betreuten AVIA-Racing Aston Martin Vantage GT4 von Norbert Bermes und Marcel Belka zumindest ein GT-Team auf dem virtuellen Podium der VLN 2012.
Es ist müssig darüber zu diskutieren ob der Nürburgring und sein vergangenes Management ihr massenhaft vorhandenes Fördergeld statt in einige protzige Bauten weniger vielleicht sinnvoller in ein halbes Dutzend Blower zur Präperation der Strecke hätte investieren sollen. Fakt ist das die Nordschleife mit ihrem Ausnahmelayout anfällig für Wetterkapriolen ist und auch in Zukunft bleiben wird. Mit ein Grund warum die Strecke weltweit einzigartig ist und bleiben wird. Ob mit oder ohne Rennen....
Der gebürtige Düsseldorfer freut sich auf das Finale, bei dem er sich in der mit 23 Teilnehmern exzellent besetzten Topklasse der SP9/GT3 auf die Jagd nach einem Top-10 Ergebnis begeben wird. „Das wird mein dritter Auftritt am Nürburgring in diesem Jahr, nachdem ich ja bereits einen VLN-Lauf und das diesjährige 24h-Rennen zusammen mit der Audi Race Experience bestritten habe. Damit kommt meine Saison zu einem versöhnlichen Abschluss da ja leider das FIA-WEC-Engagement so ungeplant beendet werden musste.“
Ehret erhält so die Gelegenheit weitere Erfahrungen auf der Nordschleife zu sammeln – die er vielleicht im kommenden Jahr vermehrt zum Einsatz bringen kann. „Zwar ist die Planung für meine Saison 2013 noch in den Grundzügen, aber ein weiteres Engagement in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft wird es wohl wegen des damit verbundenen Aufwands und nach den negativen Erfahrungen mit meinem diesjährigen Einsatzteam nicht mehr geben. Ich könnte mir derzeit vorstellen, statt dessen ein Doppelprogramm aus mehreren VLN Langstreckenmeisterschaft-Läufen und einigen 24h-Rennen zu bestreiten. Die Einsatzteams und der genaue Umfang müssen in den nächsten Monaten aber noch fixiert werden.“
Ehret hatte eigentlich in diesem Jahr vor die komplette Saison der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft zu bestreiten. Sein Einsatzteam, die Strassburger Ferrari-Mannschaft von Luxury Racing, zog jedoch nach den 24h von Le Mans beide F458 GTE aus der Meisterschaft zurück, nachdem man sowohl beim Auftaktrennen in Sebring als auch beim Klassiker in Le Mans jeweils Unfallschäden an beiden Autos verzeichnen musste. „Leider kam der Rückzug für uns Kundenpiloten sehr überraschend und man muss auch festhalten das einige Zusagen vom Teammanagement nicht eingehalten worden sind. Dem gegenüber stehen die ausnahmslos guten Erfahrungen die ich mit der Audi race experience am Nürburgring gesammelt habe. Das ist mit ein Grund warum ich nächstes Jahr den Schwerpunkt mehr auf die Nordschleife legen möchte.“
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Australische GT
Im Rahmen des Armor All Gold Coast 600 Rennens in Surfers Paradise, das auch von einer ganzen Reihe von Piloten aus der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft zur Überbrückung der Zeit zwischen den Rennen in Fuji und Shanghai frequentiert wurde, fand auch die 6. Runde der Australischen GT statt. Lauf 1 im 18 Wagen starkem Feld gewann VIP Petfoods-Porsche-Pilot Klark Quinn nach 23 Runden mit knapp 14s Vorsprung auf den Erebus Racing-Mercedes SLS AMG GT3 von Peter Hackett. Platz 3 belegte der Maranello Motorsports-Ferrari F458 GT3 von Nick O´Halloran / Allan Simonsen.
In Lauf 2 blieben die ersten beiden Plätze auf dem Podium unverändert, allerdings hatte Hackett am Ende nur 8s Rückstand auf den Porsche zu Buche stehen. Platz 3 wurde hingegen von einem deutschen Piloten eingenommen: Thomas Jäger, bei AMG einer der Entwicklungspiloten des Mercedes SLS GT3, stürmte nach einem Unfall im Vortageslauf von hinten durch das gesamte Feld, stellte dabei einen neuen Rundenrekord für GT3-Fahrzeuge auf und kletterte am Ende auf P3 aufs Treppchen.
In der Meisterschaft führt nun vor der letzten Runde in Sydney / Homebush (30.11.-02.12.) Hackett mit 159 Punkten vor Quinn (156) und O'Halloran (107).
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT
An diesem Wochenende startet im Aserbaidschanischem Baku der Pilotevent der City-Challenge, einer vornehmlich auf Stadtkursen geplanten Rennserie des deutschen Promoters und Geschäftsmanns Hartmut Beyer. Beyer, der schon vor einigen Jahren die FIA-GT-Events der SRO im rumänischen Bukarest mit organisierte plant seit einigen Jahren eine Rennserie die in der Rennsaisonfreien Zeit über den Winter Stadtrennen in diversen Metroploen organisieren will. Die etablierte Veranstalterschaft die solchen Ideen angesichts des logistischen Aufwands für solch einen Event eher skeptisch gegenüber steht hat er mit seinem Organisationsteam nun schon ein erstes Mal verblüffen können – denn im Kaukasus stehen nun 24 hochkarätig besetzte GT3 für den Auftaktevent auf der knapp 2km langen Strecke parat.
Die beiden halbstündigen Rennen finden am Samstag um 15.50 und 16.50 Uhr statt. Dies soll laut den Plänen von Beyer dann erst der Auftakt zu einer weltweiten Serie in 2013 sein die dann 6 Läufe und in 2014 10 Rennen umfassen soll. Mit der Fokussierung auf die „rennfreie Zeit“ im Spätherbst und Winter will man Terminkolisionen mit den arrivierten Serien für GT3-Mannschaften vermeiden und ein volles Feld von an die 20 Fahrzeuge aquirieren. Fachleute trauen der Serie wegen ihres finanziell gut bestückten Backings einiges an Potential zu.
Am vergangenen Wochenende fand das Finale der Italienischen GT in Monza statt. Wie gehabt wurden zwei 50-minütige Läufe ausgetragen, die beim Finale 20 Teilnehmer unter die Räder nahmen.
Im ersten Lauf siegte die Porsche-Mannschaft von Antonelli Motorsport mit den Piloten Malucelli / Passuti 18s vor dem Ombra-Ferrari von Cordoni / Ruberti und dem Audi Sport Italia-Audi R8 LMS GT3 von Capello / Sonvico. Lauf 2 wurde zur Beute des Ebimotors-Porsche von Balzan / Barri vor dem Autorlando-Porsche von Garofano / Rangoni und dem Vita4One-Italia Ferrari von Comandini / Lancieri. In der GT2-Wertung siegte jeweils mit dem Black Team-Ferrari F430 von Palma / Giammaria - der einzige Starter in der Kategorie. Die schon stärker umkämpfte Wertung der Cup-Fahrzeuge gewann in beiden Läufen der Team Imperiale-Lamborghini von Sanna / Stanchieris.
Im Endklassement der Meisterschaft sicherten sich Thomas Biagi und Stefano Colombo im Team BMW Italia-BMW Z4 GT3 mit dem knappen Vorsprung von einem Punkt auf Audi-Pilot Andrea Sonvico mit 143 Zählern den GT3-Titel 2012. Ähnlich knapp war es in der Wertung der Cup-Fahrzeuge, in der das Antonelli Motorsport-Duo Granzotto / Cicognani mit 186 Zählern 3 Punkte vor Sanna / Stanchieris den Titel klar machen konnte. Als GT2-Champions standen schon vor dem Finale die Porsche-Piloten Coggiola / Coggiola fest.
Nun ist es bald wieder soweit, das Saisonende steht am Samstag unmittelbar bevor. Zum letzten Mal werden die Boliden bei einem offiziellen VLN Wertungslauf ihre Zylinder fluten und auf die vierstündige Hatz gehen. Auch zum letzten Lauf wollen noch einmal viele Teams an die wundervolle Strecke gehen und sich gegen ihre Konkurrenz beweisen. Insgesamt haben sich noch einmal 181 Teilnehmer in der Startliste zusammengefunden.
Die wohl populärste Nennung ist wohl der BMW Z4 GT3 des Schubert-Teams, der zum Saisonabschluss noch einmal „Ja zum Ring“ sagen und sich damit in die Winterpause verabschieden wird. Eine Überraschung ist jedoch die Fahrerbesetzung des Münchner Renners. Uwe Alzen wird das Team mit seinen fahrerischen Fähigkeiten unterstützen, zuvor machten jedoch Gerüchte die Runde, dass Alzen mit einem eigenen Z4 an den Nürburgring kommen möchte. Die Fans des Schubert-Z4 dürften sich über den prominenten Fahrer jedoch freuen. Als weitere Fahrer stehen Niclas Kenntenich und Philipp Wlazik, der bereits auf dem von Alzen eingesetzten Cup- Porsche die Gangart des Betzdorfers miterleben durfte, zur Verfügung. Insgesamt wohl eine sehr starke Fahrerpaarung auf dem Ringliebling.Auch das Team Marc VDS Racing wird sich am Samstag beim 37. DMV Münsterlandpokal die Ehre geben ihren BMW Z4 GT3 an den Start zu bringen. Die beiden Belgier Markus Palttala (Wahlbelgier) und Maxime Martin steuern den Sportwagen über die vierstündige Distanz.
Ein weiterer Schmankerl ist mit Sicherheit der Aston Martin Vantage GT3 des Cyber Racing AMR Teams, der vor dem Winterschlaf einen Gastauftritt bei der VLN absolvieren darf. Die Fahrerpaarung Dominik Farnbacher und Allan Simonsen soll bei Cyber Racing für den nötigen Schwung auf der Nürburgring Nordschleife sorgen. Neben den eher unüblichen Nennungen finden natürlich auch die etablierten Audi-, Mercedes- und Porsche-Teams ihren Platz in der Starterliste und freuen sich auf den letzten VLN- Wertungslauf im Jahre 2012.
Die Ausgangslage vor dem Finale ist klar: Beste Aussichten auf den Titel haben Ulrich Andree (Köln), Dominik Brinkmann (Dortmund) und Christian Krognes (Norwegen). Das Trio hat im Volkswagen Scirocco von LMS Engineering in sieben Rennen fleißig Punkte gesammelt - und zwar in der stark besetzten Klasse der VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum mit Turbo. In der Langstreckenmeisterschaft werden nur 80 Prozent der ausgetragenen Rennen gewertet, so dass das Team die zwei Ausrutscher beim dritten und sechsten Lauf verschmerzen kann. Ein Sieg ist für den Titel dennoch Pflicht, denn in Schlagdistanz lauern die beiden Berliner Elmar Jurek und Jannik Olivo. Mit seinem Renault Clio hat das Duo die gleichnamige Cup-Klasse dominiert. Allerdings war die Punkteausbeute aufgrund niedriger Starterzahlen etwas geringer, so dass bei ebenfalls zwei Streichergebnissen schon ein dritter Patzer von Andree / Brinkmann / Krognes vonnöten wäre, um den Titel in die Bundeshauptstadt zu holen. Gleiches gilt für die aktuellen Tabellenführer Marcel Belka (Lehrte) und Norbert Bermes (Krefeld). Mit dem Aston Martin Vantage von AVIA Racing errang das Team sieben Siege in der GT4-Klasse, die allerdings im Schnitt deutlich weniger Fahrzeuge aufwies als die Klassen der Mitstreiter.„Egal welches Team am Ende den Titel holen wird - die neuen Champions unterstreichen den Breitensport auf höchstem Niveau, für den die VLN steht“, sagt der VLN-Vorsitzende Rolf Krimpmann (Gladbeck). „Auch wenn die Spitzenfahrzeuge bei den einzelnen Rennen im Vordergrund stehen, um die Meisterschaft kämpfen stets Teams aus dem breiten Mittelfeld der Serie. Und so sind es am Ende nicht selten die kleinen Privatteams, die den Großen den Rang ablaufen. Diese Tatsache trägt zum unverwechselbaren Charakter der Serie einen großen Teil bei.“ (VLN.de)
Im Rahmenprogramm werden die Kollegen der FALKEN Drift Show in der Mercedes Arena nach dem Zeittraining ordentlich die Socken qualmen lassen und die Zuschauer rund um die Mercedesarena mit quietschenden Reifen und heulenden Motoren versorgen. Ob es der Wettergott am letzten VLN Rennsamstag gut mit den Fans meint, steht noch in den Sternen, der vorläufige Wetterbericht deutet aber auf einen trockenen Saisonabschluss 2012 mit Temperaturen knapp oberhalb des Gefrierpunktes hin.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
An diesem Wochenende beschliessen die 6h von Shanghai die erste offizielle Saison der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft. Für die Titelentscheidungen ist das Rennen nur noch von zweitrangigem Interesse: Lediglich in der Fahrer-Wertung (Fässler / Lotterer / Treluyer führen mit 16,5 Punkten vor ihren Teamkollegen McNish / Kristensen), der GTE-Am-Teamwertung (Larbre 20 Zähler vor Felbermayr-Proton) und der Michelin Green-X Challenge (McNish / Kristensen 16 Punkte vor Fässler / Lotterer / Treluyer) gibt es noch den Deckel für die führenden Teams zu zu machen, wobei die Kandidaten für die Titel schon klar herausgeputzt sind. Alle weiteren Wertungen sind bereits in den letzten Läufen entschieden worden. Vielleicht lässt das den Konkurrenten eine Chance noch einmal ein offenes Rennen in allen 4 Klassen auszufahren, ehe mit den Vorbereitungen für die Saison 2013 begonnen werden kann.
Bei den Teams werden keine nennenswerten Änderungen gegenüber der letzten Runde in Fuji – die Toyota ja beim Heimrennen gewinnen konnte – erwartet. Auf Fahrerseite gibt es hingegen einige Änderungen: Toyota ist wieder nur mit dem Duo Alexander Wurz / Nicolas Lapierre unterwegs. Im Rebellion Racing-Lola #13 verstärkt der Chinese Cong Fu Chen die Stammfahrer Bellicchi / Primat. Jan Charouz startet wieder auf dem ADR Delta-Oreca, während Luca Moro wieder beim deutschen Duo Holzer / Schultis im Lotus einsteigt. Das Kodewa-Team setzt zum letzten Mal die Lola-Chassis ein, bevor man dann im Winter auf die selbst konstruierten LMP2-Chassis umsteigen will. Im JWA Avila-Porsche ist der Brite Matthew Bell als dritter Mann neben Daniels / Camanthias an Bord während AF Corse/Waltrip mit dem Trio Kauffman / Aguas / Cioci zum Finale wieder dabei ist.
Im Rahmenprogramm starten die Markenpokalserien von Audi und Lamborghini auf dem F1-Kurs von Shanghai. Das Rennen ist für den Sonntag ab 10 Uhr Ortszeit angesetzt, was 4 Uhr morgens MEZ entsprechen dürfte. Ein Live-Stream wird auf der Website der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft angeboten werden.
Das Finale der Spezial Tourenwagen Trophy auf dem Nürburgring geriet zu einem echten Krimi. Erst im letzten Rennen der Saison sicherte sich Viper-Pilot Pertti Kuismanen den Meistertitel vor Ulrich Becker im Porsche 997 GT3 RSR. Der knapp geschlagene Vizemeister holte dabei genau wie Kuismanen einen Gesamtsieg in der Eifel. Für zusätzliche Spannung sorgte der Finne selbst, als er zum ungeplanten Stopp an die Box musste.
Im ersten Durchgang hatte es noch nach einer souveränen Geschichte ausgesehen. Mit fast 11s Vorsprung fuhr Kuismanen zum Gesamtsieg und strich die 12 Zähler für den Klassensieg ein. Der Zweitplatzierte Ulrich Becker punktete als Sieger der Klasse 2 bis 5000 ccm aber ebenso voll. Somit musste Kuismanen mindestens auf dem zweiten Platz in der eigenen Wertungsklasse über den Zielstrich fahren, um den Titel perfekt zu machen.
Zumindest in der Anfangsphase des Rennens sah es danach aus, als sollte der Viper-Pilot souverän Gesamt- und Klassensieg holen. Ulrich Becker ließ aber nicht locker, tauchte immer größer im Rückspiegel auf und war plötzlich ganz dicht dran. Im nächsten Umlauf fehlte der Finne und Becker lag in Führung. „Ich merkte, dass sich die Viper seltsam anfühlte. Ich fuhr zur Kontrolle an die Box. Der Reifendruck war erhöht und beim Herunterlassen des Autos gab es dann noch zusätzliche Probleme. Daher haben wir recht viel Zeit verloren“, erklärte Kuismanen. „Ich habe dann noch meine beiden Klassenkonkurrenten geschnappt und wurde Achter. Aber das war dann egal, da dies zur Meisterschaft reichte. So war es schließlich doch noch ein echtes Happy End“, so der neue STT Meister weiter.
Für Sven Fisch (V8 STAR) verlief der Saisonabschluss mit den Gesamtplätzen 3 & 2 sehr stark. Der V8 STAR Pilot kämpfte im ersten Rennen den Porsche 997 GT3 R von Gaststarter Vadim Kogay nieder und belegte rund 11s hinter Ulrich Becker den dritten Gesamtrang. Im zweiten Heat fehlten nach 15 Runden nur 1,83 Sekunden zum ersten Gesamtsieg in der Spezial Tourenwagen Trophy . Jeweils hinter Sven Fisch beendete Jörg Bernhard die beiden Rennen. Im ersten Heat schnappte er sich zunächst Carlos Rivas und wenig später noch Kogay. Den zweiten Durchgang beendete Jörg Bernhard nach einem starken Auftritt auf dem dritten Platz. Damit stand der V8 STAR Pilot erstmals auf dem Treppchen.
Der Wechsel vom Seat Leon auf den Porsche 997 GT3 Cup hatte Christian Franck erstaunlich gut gemeistert. „Bisher bin ich nur Fronttriebler gefahren. Dass es dann gleich so gut läuft, war nicht abzusehen“, so der Luxemburger. Während im ersten Qualifiaktionstraining Carlos Rivas, ebenfalls auf einem Porsche 997 GT3 Cup, noch knapp schneller gewesen war, platzierte sich Franck im zweiten Trainingsdurchgang vor Gaststarter Vadim Kogay und Carlos Rivas.
Doch im ersten Rennen fiel der Porsche gegen Rennmitte vom dritten Platz in der Klasse mehr und mehr zurück. Der fünfte Gang steckte fest, wodurch Jeannot Delvaux, Reiner Lutz und Tjarco Jilesen vorbeikamen. Der zweite Heat wurde nun besonders spannend, zumal Christian Franck in der Meisterschaft noch um den dritten Platz kämpfte.Mit nur 0,28 Sekunden Vorsprung entschied Rivas schließlich den zweiten Durchgang in der Klasse für sich und holte damit die Meisterschaft in der Klasse 3 bis 4000 ccm. Christian Franck konnte aber auch mit dem zweiten Platz vor Jeannot Delvaux und Tjarco Jilesen zufrieden sein. Denn damit stand fest, dass der Luxemburger in der STT-Meisterschaft den dritten Rang belegte.
Der Blick in die Klassen:
Nachdem sowohl Daniel Schrey und René Snel absagen mussten, war Pertti Kuismanen in der großen STT Klasse ohne Gegner. Locker über 200 PS weniger hatten die drei verbliebenen Turbo Porsche und die schöne Corvette des Luxemburger Serge Loudvig vorzuweisen. Zumindest Rolf Rummel schien aber einem guten Saisonende entgegen zu fahren, als er auf Platz sechs liegend den Porsche 996 GT2 in der Box abstellte. Damit erbte Jörg Lorenz (Porsche dp 935) den zweiten Platz vor Jan van Es (Porsche 993 GT2). Die beiden Porsche-Piloten hätten dann sogar im zweiten Durchgang das Zünglein an der Waage sein können. Doch Kuismanen schnappte sich die beiden Porsche kurz vor Schluss.
In der Klasse 2 bis 5000 ccm war Ulrich Becker nicht zu schlagen. Hier hinterließen die Gaststarter Franjo Kovac und Martin Tschornia im Audi TT RS einen starken Eindruck. Nachdem Michael Bäder seinen BMW M3 V8 Kompressor auf Gesamtplatz zwei liegend früh wegen eines gerissenen Riemens abstellen musste, holte sich Franjo Kovac einen achten Platz im Gesamtklassement und Rang zwei in der Klasse vor Ed van Heusden (Porsche 944 Turbo). Zum zweiten Durchgang konnte der BMW von Michael Bäder und Tobias Hagenmeyer nicht mehr antreten. Martin Tschornia sah mit dem Audi TT RS im zweiten Heat das Ziel als Gesamtsiebter. Klassendritter wurde erneut Ed van Heusden vor Jochen Ayasse/Ulf Ehninger (Audi RS4) und Gil Linster (Ford Mustang).
Die Klasse bis 3500 ccm hatte Joachim Duscher mit seinem bärenstarken Audi 80 Turbo im Griff. Der Audi-Pilot verwies im ersten Durchgang Christian Hofmänner (Mitsubishi Evo 10) und Pierre Bonhôte (Seat Leon) auf die Plätze zwei und drei. Rang vier in der Klasse ging an Frank Müller (Opel Astra OPC). Beim zweiten Durchgang ging der zweite Platz hinter dem ehemaligen Werksaudi aus der französischen Tourenwagenmeisterschaft an Pierre Bonhôte. Der Schweizer sicherte sich damit gleich im ersten Jahr mit dem neuen Seat Leon die Meisterschaft in der Klasse, sowie einen starken fünften Rang in der Gesamttabelle.
Viel Action boten einmal mehr die 2-Liter Piloten, die sich in beiden Durchgängen tolle Positionskämpfe lieferten. Gerhard Füller (BMW 120) fuhr im ersten Heat zum Klassensieg vor Joachim Bunkus im Triumph Dolomite Sprint. Davor musste sich der BMW-Pilot aber zunächst den Attacken von Markenkollege Yannik Trautwein (BMW 320i E46) erwehren. Im zweiten Durchgang legten die 2-Liter Asse noch einmal ein Schippchen drauf. Vor allem Vorjahresmeister Joachim Bunkus drehte auf. Der Bönningstedter heftete sich an die Fersen des BMW-Duos. Zuerst schnappte sich der Dolomite-Pilot Yannik Trautwein, kurz darauf überholte er auch Gerhard Füller. Zweiter wurde Gerhard Füller vor Yannik Trautwein und Heinz Chorus im Ford Focus.
In der Klasse der luftgekühlten Porsche-Fahrzeuge hatte Alexandra Irmgartz (Porsche 964 RSR) ihre männliche Konkurrenz im Griff. Ralf Bender und Ralf Schmaus (beide Porsche 964 Cup) mussten sich in beiden Rennen hinter der schnellen Porsche-Pilotin anstellen. Mit etwas Glück hätte die Tochter des dreimaligen STT-Meisters Michael Irmgartz sogar noch den dritten Platz in der Gesamtwertung erreichen können. Am Ende reichten die beiden Klassensiege zum vierten Platz in der Endabrechnung, sowie zum Sieg in der luftgekühlten Porscheklasse und in der STT Juniorenwertung.