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ISR: GT-Szene ist lohnender als Formelsport

Igor Salaquarda steigt im kommenden Jahr mit seiner ISR-Mannschaft von der Formel-Szene in den GT-Sport um. Der tschechische Teamchef folgt damit einer ganzen Riege von Vorgängern, die der Entwicklung in der Formel-Rennszene müde sind, und versucht von nun an, im GT-Sport Fuss zu fassen. Am Rande der Gulf 12 hours 2014 unterhielten wir uns in der vergangenen Woche mit Salaquarda über die Beweggründe des Wechsels.

„Es ist mittlerweile so, dass die Budgets in der Formelszene deutlich höher sind als im GT-Sport. In der Formel Renault haben wir mit 850.000-1 Mio € pro Auto kalkulieren müssen. In der Formel 3 liegen die Budgets in einem ähnlichen Bereich. Bei solchen Summen hat zunehmend weniger die fahrerische Qualität eines Piloten sondern nur noch sein Geldbeutel den Ausschlag für ein Engagement gegeben. So haben wir beobachtet, dass zunehmend reiche Privatiers oder die Söhne reicher Väter in die Serien geströmt sind, während talentierte, weniger solvente Piloten keine Chance hatten. Das hat das fahrerische Niveau in vielen Serien ausgedünnt. Bei den GT hingegen kalkulieren wir mit einem Budget von 500-600.000 Euro pro Pilot und können damit 12 Rennen – 7 Sprintläufe und 5 Langstreckenrennen – bestreiten, igorsalaquarda.jpgwobei es noch billiger wird, wenn sich bei den langen Rennen 3 Piloten ein Auto teilen. Das macht die ganze Sache auch für weniger solvente aber dafür talentierte Piloten einfacher.“

„Unser Team hat von 1993-2002 schon unter dem Banner von Coca Cola Racing einige Langstreckenrennen bestritten. Ausserdem waren wir in der WTCC aktiv. Das Engagement nun mit einem Audi hat sich angeboten, da ich selber Audi-Händler bin. Als Einsatzserie war die Blancpain GT-Serie erste Wahl, da ich überzeugt davon bin, dass Stephane Ratel einen sehr guten Job macht, der weit professioneller ist als das, was in manchen Formelserien abgeht. Klar ist die BoP immer ein schwieriger Knackpunkt, speziell in den letzten Jahren für Audi, aber damit kann man leben, da es ein Bestandteil der Show ist, die eine attraktive Markenvielfalt garantiert.“

Bei den Gulf12h 2014 hatte Salaquardas Truppe Pech: ein Unfall in den ersten Runden durch den indischen Kundenpilot Aditya Patel beschädigte nicht nur das Heck sondern hatte durch einen verbogenen Auspuff auch Folgeschäden im Motor zur Konsequenz. Die tschechische Truppe musste nach 9 von 300 projektierten Runden einpacken. Für die Blancpain GT-Saison 2015, die man mit je 2 Audi R8 LMS GT3 in der BSS und der Blancpain Endurance Serie bestreiten will, wird man auch aus dieser Erfahrung gelernt haben.

Rollcentre & Lanan Racing 2015 auch in der LMP3

2 weitere rollcentrelmp3.jpgbritische Mannschaften haben ein Engagement in der neu geschaffenen LMP3-Klasse der Europäischen Le Mans Serie bekannt gegeben. Für die Fans dabei am erfreulichsten dürfte die Rückkehr der Rollcentre Mannschaft des britischen Teamchefs Martin Short sein. Shorts Team war bereits in den Jahren 2006-2008 mit Radical LMP2 bzw. Dallara- und Pescarolo LMP1-Prototypen in der Serie unterwegs, ehe sein Versuch, die Marke Mosler in der GT3-Szene zu etablieren, fast in die finanzielle Sackgasse führte. Nun wagt das Team mit dem neuen LMP3-Konzept und dem Ginetta-Juno Chassis des alten TVR-Weggefährten Laurence Tomlinson das Comeback.

„Shorty“ hat in einem Interview mit unseren Kollegen von Dailysportscar.com eine Rückkehr hinter das Lenkrad schon ausgeschlossen und will sich stattdessen auf die Rolle als Teammanager beschränken. Erklärtes Ziel der Mannschaft ist es, sich mit dem Gewinn der Klasse in der ELMS-Saison 2015 einen LMP2-Autoentry für Le Mans zu sichern.

Fast gleichzeitig hat auch die britische Lanan Racing Mannschaft, Meistertruppe der britischen F4-Serie 2014 und 2013, bekannt gegeben, im kommenden Jahr in der Europäischen Le Mans Serie mit einem der britischen Boliden anzutreten. Ein Fahrerplatz wäre bereits fix – 2 hätte das Team noch zu vergeben.

Lanan Racing hat neben dem langjährigen Formel-Engagements in Serien wie der A1GP, GP Masters, Indy Lights, F3000 und F3 bereits Abstecher in die CN-Szene mit Auftritten in der Speed Euroserie mit diversen Pilbeam und Ligier-Chassis unternommen. Die britische Crew soll angeblich das Auto mit der Chassisnr.6 bekommen. Neben den bislang somit 7 verkauften Ginetta-Juno LMP3 die allesamt in der LMP3-Klasse der ELMS 2015 antreten sollen, ist darüber hinaus noch ein Trackday-Auto an eine asiatische Crew verkauft worden, das seinerseits sogar sporadisch in der Asiatischen Le Mans Serie 2015 antreten soll.

Der SCG003 rollt!

Diescg03_rollout.jpg Scuderia Cameron Glickenhaus hat gestern den ersten Rollout der Rennversion ihres SCG003 absolviert. Die neue GT-Konstruktion des amerikanischen Milliadärs Jim Glickenhaus soll im kommenden Jahr beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring antreten. Vorab soll der Wagen sein Renndebüt bei einem der vorbereitenden VLN-Läufe absolvieren. Auf lange Sicht will Glickenhaus den SCG003 2016 auch bei den 24h von Le Mans an den Start bringen. Da der 2,5 Mio€ teure Wagen allerdings nicht die Kriterien des ACO für eine Zulassung in der GTE-Klasse erfüllt, ist fraglich, ob sich dieser Wunsch derzeit realisieren lässt.

Derscg03_rollout2.jpg im Tarnfarbenlook gehaltene Bolide wurde auf dem Variano-Testkurs an den Werkstätten der Scuderia Glickenhaus in Turin das erste Mal gestartet. Ex-DTM-Pilot Nicola Larini oblag die Ehre, den ersten Funktionstest des spektakulär designten Boliden zu unternehmen. Der Wagen wird von einem Autotecnica Motori Honda-3,5l V6 Twinturbomotor befeuert. Die Motorsteuerung stammt von Bosch. Das Getriebe soll von Hewland stammen.

Kennzeichen des Wagens, der in Zukunft auch als Strassenversion vermarktet werden soll, soll ein modularer Aufbau sein, der es erlaubt Strassen und Rennversion durch einfachen Austausch der Front- bzw. Heckpartie des Chassis quasi vor Ort an der Rennstrecke ineinander zu konvertieren. Die Strassenversion soll dabei einen V12-Treibsatz im Heck verbaut bekommen. Glickenhaus plant zur Demonstration die Anreise nach Le Mans mit dem Wagen von Turin aus zu unternehmen und nach erfolgtem Renneinsatz wieder mit dem zurückkonvertierten Auto unter eigenem Dampf wieder zurück zur Werkstatt zu fahren – eine Aktion, die zuletzt Porsche vor einigen Jahren mit einem konvertierten Strassen-911´er am Nürburgring demonstriert hatte.

LAS-LMP3

Noch setzen lsa_lmp3.jpgalle interessierten LMP3-Teams auf Ginetta- Juno als dem derzeit einzigem bekannten Chassislieferanten für die neue im nächsten Jahr erstmalig debütierende Prototypenkategorie des ACO, doch ein französisch-deutsches Konsortium will im kommenden Jahr das Monopol aufbrechen. Eine Kooperation aus dem Rennteam Sebastian Loeb Racing, der Firma Sora die bereits ein Pescarolo 02 genanntes CN-Chassis vertreibt und der deutschen Firma Adess - Eingeweihten aus dem ersten Lotus-LMP2-Gehversuchen bekannt – will 2015 einen auf dem Pescarolo 02 basierenden, noch zu benennenden LMP3-Wagen bauen, dem ähnlich wie auch bei der Konkurrenz ein entsprechendes Trackday-Auto zur Seite gestellt werden soll.

Unter dem Namen LAS-Motorsport soll das neue Auto interessierten Kunden in der Europäischen Le Mans Serie und der Asiatischen Le Mans Serie angeboten werden. Adess kümmert sich dabei um die Design-Details des neuen Chassis, während Composite-Spezialist Sora die Fertigung der Verbundfaserteile übernehmen soll. Sebastian Loebs Mannschaft, immerhin mit dem eigenen Oreca O03R Sieger des Europäischen Le Mans Serie-Finales in Estoril, soll dann als Aufbau- und Entwicklungsteam agieren. Das erste Auto, das ähnlich wie die britische Konkurrenz über einen Nissan-Einheitsmotor und einen Einheits-Antriebsstrang verfügt, soll in den kommenden Wochen zu den ersten Testläufen auf die Strecke geschickt werden. Das Trackday-Auto bekommt hingegen einen 6,2l GM LS3-Block installiert.

Laut Adess Chef Stéphane Chosse sind schon Gespräche mit 2 potentiellen Kunden im Gange, die noch vor dem Saisonstart zur Auslieferung des ersten Autos führen könnten. Für die LMP3 hat man bei Adess die Studien für einen eigenen LMP2 unter eigenem Namen, der bereits wie berichtet in Planung war, zurückgestellt, da man den LMP2-Markt auf Herstellerseite als gesättigt ansieht.

Maserati GT3-Projekt nimmt neuen Anlauf

maseratigt3.jpgDer Schweizer Mauro Calamia gewann schon vor dem Finale der Maserati Tropheo den Fahrertitel in der weltweit ausgetragenen Markenpokalserie. Sein aus dem Tessin stammendes Swiss Team plant aber im nächsten Jahr nicht nur den weltweit angelegten, von AF Corse betreuten Markenpokal der italienischen Marke zu bestreiten, der mit knapp 180.00€ Teilnahmegebühr den teilnehmenden Piloten immerhin die Teilnahme an einer transkontinentalen Serie ermöglicht. Die in Lugano basierte Mannschaft will 2015 einen erneuten Anlauf nehmen, ein GT3-Modell des aktuellen Maserati Tropheo auf die Rennstrecke zu bringen.

„Wir haben vor 2 Jahren ein erstes Auto des Tropheo GT3 entwickelt“, erzählte uns der fliessend deutsch sprechende Calamia anlässlich der 3 Rennen des Cups im Rahmenprogramm der Gulf 12 hours 2014. „Dieses Auto ist zwar mittlerweile an einen Sammler verkauft worden, aber wir haben nun ein zweites Chassis aufgebaut und planen die Entwicklung des Wagens 2015 fortzusetzen. Einen erfolgreichen Test des neuen Wagens haben wir schon in Vallelunga absolviert.

Allerdings sind wir derzeit auf ein sehr imitiertes Budget angewiesen. Daher werden bei der Entwicklung vorrangig Sprintrennen auf der Agenda stehen. Wir prüfen derzeit ein Programm, das sich um Runden der italienischen GT, der britischen GT-Meisterschaft und der GT-Open gruppiert. Je nach Performance des Autos bei diesen ersten Auftritten könnten in der 2. Jahreshälfte auch Langstreckenrennen auf der Agenda stehen, wobei sich dabei die Rennen der 24 Stunden-Serie oder die Gulf 12 hours 2015 anbieten.“

Angesichts des limitierten Entwicklungsbudgets der privaten Swiss-Team-Squadra sollte man nun nicht gleich darauf zählen, dass der Maserati GT3 nun als grosser Bentley-, Mercedes oder Audi-Konkurrent 2015 in Erscheinung treten wird. Dennoch wäre der Maserati schon angesichts der Historie der Marke ein Farbtupfer, den die Fans im internationalen GT-Sport gerne zu Gesicht bekommen würden.

Details zu Fords GT-Plänen 2016

Die Gerüchte um die offizielle Rückkehr von Ford in die Sportwagenszene verdichten sich. Nun hat eine Meldung unser Kollegen von Autoweek weitere Fakten zutage gefordert. Demnach plant der amerikanische Hersteller auf der nächsten Detroit Motorshow im Januar 2015 unter den dort vorgestellten Neuvorstellungen ein neues GT-Modell zu enthüllen, das ab 2016 mit einem offiziellen Werks-Rennprogramm in der Tudor-USCC-Serie und beim 24 Stunden Rennen von Le Mans in der GTE-Klasse eingesetzt werden könnte. Einsatzteam soll demnach Chip Ganassi Racing werden, die als einziges verbliebenes Ford motorisiertes Daytona-Prototypen-Team in der Top-Klasse der Tudor-USCC-Serie 2015 weiter auf den Ford EcoBoost V6 Bi-Turbo-Treibsatz in ihrem Riley-Chassis setzen werden. Die Mannschaft hatte erst in diesem Jahr den Wechsel von den bisher eingesetzten BMW-Motoren auf die amerikanischen Turbo-V6 vollzogen und hatte in dieser Woche eine engere Beteiligung von Ford an Anteilen des Rennteams vermeldet.

Für den Aufbau und die Konstruktion des neuen noch zu benennenden GTE-Wagens ist die kanadische Firma Multimatic benannt worden, die just in diesem Jahr noch das operative Business der verkauften Lola-Gruppe übernommen hatte. Multimatic ist seit Jahrzehnten mit Ford verbandelt. Als Entwicklungs- und erste Einsatzpiloten des Teams werden die Ganassi-Fahrer Scott Pruett und der eben erst von BMW zu den Amerikanern gewechselte Joey Hand gehandelt.

Mit dem neuen Auto und dem mutmasslich auf diesem aufbauenden Rennprogramm will Ford 2016 nicht nur das 50.te Jubiläum des Le Mans-Sieges 1966 zelebrieren. Die Detroiter Manufaktur will sich damit auch als Hersteller von Supersportwagen neu in Szene setzen. Nach der Einstellung der Neuauflage des Ford GT40 mit seinem Retrodesign und der teilweisen Rückkehr nach Le Mans unter dem Banner von Aufbauteam Matech (Bild) hat Ford neben dem in den unteren Rennklassen eingesetzten Mustang kein geeignetes Vehikel für den Top-Sport mehr im Portfolio.

Dass ausgerechnet Multimatic - deren Homologation des GT3-Mustangs alles andere als ein Ruhmesblatt für die Firma war – nun den Aufbau der ACO konformen GTE-Wagen übernehmen soll, erstaunt doch etwas. Allerdings ist es bis 2016 noch eine lange Wegstrecke und die Realisierung des ambitionierten GTE-Programms noch nicht in Stein gemeisselt.  Vielleicht bietet der neue GT-Top-Wagen von Ford ja auch eine gute Basis für einen neuen GT3-Herausforderer von Ford.

Das Black Falcon Programm 2015

Black Falcon hat nach einer umfangreichen Saison 2014 ein ebenso spannendes Jahr 2015 vor sich. Bei den Gulf 12 Hours 2014, wo das Team mit seinen beiden Mercedes SLS AMG GT3 den erneuten Sieg gegen die Konkurrenz von AF Corse nur knapp verpasste, unterhielten wir uns mit Technikleiter Marvin Wagner über das bisher geplante Programm des Rennstalls aus Meuspath.

„Das Programm ist noch nicht zu 100% fixiert. Aber fest steht, dass wir nach diesem Lauf hier in Abu Dhabi unser Material nach Dubai schaffen, wo wir im Rahmen der 24 Stunden von Dubai 2 Porsche 991 Cup und 2-3 Mercedes SLS AMG GT3 an den Start bringen werden. Ein ganz grosses Ziel ist dann das 24 Stunden Rennen am Nürburgring, in dessen Rahmen wir das Qualifikationsrennen des ADAC und den ein oder anderen VLN Langstreckenmeisterschafts-Lauf im Vorfeld bestreiten werden. Nach den 24h werden wir nicht die ganze VLN-Saison mit den Mercedes bestreiten, aber mit den verschiedenen Porsches sind wir sicherlich über die Saison hinweg dabei.“

„Daneben wird sicher wieder ein komplettes Programm in der Blancpain GT Serie mit den Mercedes absolviert werden, wobei wir sowohl in der Sprintserie als auch in der BSS antreten wollen. Im ADAC GT-Masters ist dagegen ein Engagement eher unwahrscheinlich. Wir wollen dieses zwar nicht partout ausschliessen, aber dazu müsste schon ein entsprechendes Kundeninteresse und Finanzierungspaket vorhanden sein.“

Neben den am Nürburgring eingesetzten Porsche-Fahrzeugen ist Black Falcon eines der treuesten Mercedes-Kundenteams, wobei die Mannschaft laut Wagner einen hohen Durchlauf an Chassis hat. „Wir haben im vergangenen Jahr 10 verschiedene Chassis des SLS eingesetzt. Der #1-Wagen hier ist zum Beispiel das rote Chassis, das wir bei den 24h am Ring eingesetzt haben. Wir verkaufen öfters mal Chassis an andere Kundenteams weiter. So ist uns der Siegerwagen der 24h am Ring 2013 wieder von Mercedes abgekauft worden und hat im Mercedes-Museum einen prominenten Platz auf der Road of Champions bekommen.“

Für Mercedes steht 2015 die Weiterentwicklung des AMG GT als Hauptziel auf dem Programm. Zwar konnte Wagner zum Programm mit diesem Wagen noch nichts sagen, seitens Black Falcon hofft man jedoch in die ersten Renneinsätze für den Boliden mit eingebunden zu werden.

Jarvis und Rast wechseln ins LMP-Programm von Audi

Audi baut nach dem Abgang von Tom Kristensen seine LMP-Crews um. Anstelle des Dänen wechselt der bereits LMP1-erfahrene Brite Oliver Jarvis in den Audi R18 e-tron Quattro der beiden Teamkollegen Loic Duval und Lucas di Grassi. Der lange im DTM-Programm von Audi beschäftigte Jarvis hat bereits für Audi 4 Le Mans Starts zwischen 2010 und 2014 absolviert, wobei er 2012 und 2013 als jeweils Dritter auf das Podium des Klassikers klettern konnte. In der kommenden Saison bestreitet Jarvis somit seine erste volle FIA Langstrecken Weltmeisterschaft-Saison.

Während das Erfolgstrio Marcel Fässler, André Lotterer und Benoit Treluyer auf dem zweiten WEC-R18 unverändert bleibt, gibt es ein interessantes Debüt im dritten Audi R18 e-tron Quattro, der nur bei den 6h von Spa-Francorchamps und in Le Mans an den Start gebracht wird: ADAC GT-Masters-Champion René Rast bekommt nach seinem LMP-Debüt in diesem Jahr auf dem Sebastian Loeb Racing Oreca O03 direkt die ganz grosse Chance und darf auf dem dritten LMP1 der Ingolstädter neben Marco Bonanomi und Filipe Alburquerque starten. Marc Gene ist dort nicht mehr als fester Pilot eingeplant.

„2014 war ein fantastisches Jahr“, gab Rast in einem Interview mit unseren Kollegen von Dailysportscar.com zu Protokoll. „Mit den Siegen beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring und dem 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps sowie dem Meistertitel im GT-Masters hätte es kaum besser kommen können. In Le Mans hatte ich auch einen guten Einsatz mit einer Menge neu gewonnener Erfahrungen, auf die ich nun aufbauen kann. Dort hab ich ja schon den Audi R18 e-tron Quattro gesehen und dachte mir, es wäre schön eines Tages mal in dem Auto sitzen zu können. Dass sich das jetzt schon erfüllt hat und ich schon beim nächsten Le Mans in dem Auto sitze, hätte ich mir damals nicht vorstellen können.“ Angesprochen auf mögliche weitere LMP1-Einsätze gibt sich Rast verhalten: „Da sind zwar Gespräche zu im Gange, aber für jetzt bin ich schon glücklich mit dem, was ich derzeit fixiert habe.“

MRS mit neuem Fabrikat im Masters

Eindeutiger Klassensieger in der Porsche-Cup-Klasse bei den Gulf 12 hours 2014 wurde die deutsche MRS GT-Racing-Mannschaft. Christian Engelhart, Ralf Bohn, Sigfried Venema und Ilya Melnikov lagen in allen Sessions vorne und hatten ihre 3 verbliebenen Konkurrenten, das britische STP Racing Team, die italienische GDL Racing Mannschaft und den Porsche von Larbre Competition sicher im Griff. Als man im 2. Rennabschnitt mit bis zu 10 Runden Vorsprung führte, konnte selbst ein Antriebswellenschaden die schnell reagierende Mannschaft nicht vom Klassensieg abhalten. molitor.jpgDer Erfolg kam nicht von ungefähr: neben dem Programm im Porsche Carrera Cup Deutschland hatte die Mannschaft von Teamchef Carsten Molitor im vergangenen Jahr das Langstreckendebüt des Porsches bei der 3. Ausgabe des Langstreckenrennens in Abu Dhabi erfolgreich absolviert.

Auch im kommenden Jahr plant Molitor mit seiner Mannschaft ein volles Programm, wie wir bei der 4. Ausgabe der Gulf-12h von ihm erfuhren. „Wir planen wieder Teilnahmen beim Porsche Mobil1 Supercup und beim Porsche Carrera Cup Deutschland mit mehreren Porsche. Auch in das ADAC GT-Masters werden wir zurückkehren. Dort steht allerdings ein Fabrikatwechsel an. Auf welche Marke, das wollen wir in Kürze bekannt geben, da die Verhandlungen dazu noch im Gange sind. Den McLaren MP4-12C GT3 werden wir allerdings nicht abgeben sondern wir haben für diesen Wagen ein Programm in der 24 Stunden-Serie fixieren können. Einige amerikanische Kundenpiloten wollen darauf mehrere Rennen der Serie bestreiten. Bei den anstehenden 24 Stunden von Dubai werden wir allerdings noch mit unserem Porsche hier starten.“

Bezüglich des Masters sind Spekulationen über das zukünftige Einsatzgerät der Mannschaft erlaubt. Derzeit suchen zum Beispiel 2 in Asien basierte Hersteller noch Einsatzteams für das deutsche Top-GT3-Championnat ...

Erstes Maxi Endurance 32h Rennen endet mit dänischem Sieg

maxiendurance32hstart.jpgNeben den Gulf 12 hours fand am vergangenen Wochenende noch ein zweiter Langstreckenevent in Südeuropa statt, der auf diesen Seiten angesichts des Events am Golf etwas in den Hintergrund trat. Die Maxi Endurance 32h von Portimao gingen am vergangenen Wochenende mit einem Teilnehmerfeld von 15 Autos über die Bühne. 14 der Wagen nahmen dann auch das Rennen auf, das sich angesichts seiner Länge noch als Endurance-Event alter Schule entpuppte. Denn angesichts einer die Zeit von 24h klar übersteigenden Renndistanz standen hinter jedem der teilnehmenden Prototypen-, Tourenwagen- und Sportwagenteams Fragezeichen bezüglich der Haltbarkeit der Einsatzgeräte.

Im Endeffekt waren es lediglich 9 Teams, die das gesamte Rennen bestritten. Angesichts der bescheidenen Teilnehmerzahl gestattete man den Mannschaften auch den Start ihrer T-Cars und Ersatzwagen sowie einer Reihe von Feldfüllern, die dann aber nach erwachtem Ehrgeiz zum Teil doch länger rannten als ursprünglich vorgesehen. Durchwachsene Wetterbedingungen bis hin zu durchziehenden Gewitterschauern stellten eine Herausforderung für die startenden Piloten dar. Am Ende nahmen von den 14 gestarteten Autos 11 am Sonntag um 17 Uhr die Zielflagge in Empfang.

maxiendurance32hwinner.jpgDer Sieg ging dabei an eine aus der Blancpain Endurance Serie bekannte Mannschaft: Die dänische Formula Racing Truppe mit den Piloten Mikkel Mac, Bo McCormick, Johnny Laursen, Lars Steffensen und Jose Antonio Munroy siegte mit ihrem Seat Leon Supercopa mit der #11 nach 773 absolvierten Runden mit 20 Runden Vorsprung vor dem BMW M3 CSL der britischen Intersport Mannschaft mit dem Quintett Clarke/Hayes/Donaldson/Atkinson/James und der niederländischen Cor Euser Racing Mannschaft, deren BMW 120d des Quartetts Cor Euser/Prewitt/Briody/Jörg Chimiela mit weiteren 20 Runden Abstand abgewunken wurde.

maxiendurance32hviper.jpgDer einzige Wolf GB08 Prototyp der portugiesischen Avelon Formula Team Icer Brakes Mannschaft wurde nach 28 Stunden und 622 Runden Renndistanz nach dem feststehenden Sieg in der Prototypenklasse gegen einen Trackday-Radical nach verschiedenen Getriebe- und Aufhängungsschäden in der Garage abgestellt. Bester GT war die auf P4 klassierte Viper der spanischen Bolido Racing Mannschaft, die das Rennen zwar wie auch die Wolf-Mannschaft zwischenzeitlich angeführt hatte, jedoch nach Motorproblemen und einem Ausritt mit 728 Runden das Podium gegen den niederländischen BMW120d nur um 5 Runden knapp verpasste. Beide gestarteten Cup-Porsche sowie der einzige gestartete Ferrari absolvierten jeweils weniger als 60 Runden und fielen damit eher in die Kategorie der „Ehrenstarter“.

Der einzige vor Ort anwesende Berichterstatter, unser geschätzter Kollege Janos Wimpffen, bescheinigte dem Rennkonzept trotz der bescheidenen Teilnehmerzahl einen hohen Unterhaltungswert. Die spanische Veranstaltertruppe um die beiden Promotor Julián Piedrafita und Jesús Diéz hat bereits angekündigt, nach der gelungenen Premiere eine zweite Ausgabe für 2015 ins Auge zu fassen.

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